Warum bezeichnen sich so viele als Atheisten, die eigentlich Agnostiker sind?

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Das lässt sich prima kombinieren.

Agnostizismus ist ein Begriff, der sich auf Wissen bezieht. Es kommt vom griechischen agnostos, was »unerkennbar« bzw »man kann darüber kein Wissen erlangen« bedeutet.

Ein Agnostiker kann aber trotzdem glauben und somit ein agnostischer Theist sein. Und ein Atheist kann ein agnostischer Atheist sein.

Bei der Frage "Gibt es Götter?« antwortet er: »Weiß ich nicht, ich kann die Frage nicht beantworten."

Ein Agnostiker kann aber das Leben eines Theisten (zB an Götter beten und ihre Gebote befolgen), aber auch das Leben eines Atheisten führen.

Frage: Gibt es Götter?

Agnostiker = kann man nicht wissen, weiß ich nicht (agnostisch = kein/ohne Wissen)

Apatheist = ist mir egal

Atheist = nein

agnostischer Atheist = nein, bin mir aber nicht ganz sicher (weiß das nicht genau)

gnostischer Atheist = nein, bin mir sicher und weiß das genau

agnostischer Theist = ja, kann das aber nicht beweisen (für gewöhnlich sind die sich sicher)

gnostischer Theist = ja, ich weiß das genau und kann das auch beweisen

Theist = Ja, Götter bzw Gott gibt es.

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 - (Religion, Atheismus, Atheist)

jorgwalter57  28.10.2024, 16:26

Ich glaube der Behauptung nicht, dass "Gott/Götter" existiert/existieren, weil mich weitere Behauptungen, persönliche Meinungen/Anekdoten und Logikfehler aller Art nicht überzeugen. Deshalb bezeichne ich mich selbst als Atheisten und es ist mir egal, wenn ich von anderen Menschen in abweichende Kategorien gesteckt werde.

da man Gott weder beweisen noch widerlegen kann, bezeichnen sich viele Konfessionsfreie im 21. Jahrhundert als Agnostiker. Sie lassen offen, ob es Gott gibt.

und genau hier ist der Unterschied.

Ich als Atheistin sage, das es keinerlei ernstzunehmende Hinweise auf Götter gibt, und nicht "kann sein, oder auch nicht".

Agnostiker sind meins Empfindens nach meist 50:50, also wirklich so komplett ohne Tendenz in eine Richtung, und das wäre einfach verlogen mich da mit "einzureihen" nur weil ich eine Chance im Promille Bereich einräume, das Götter existieren könnten. (Genau die gleiche Chance gestehe ich jeglichem Fabelwesen ein, nur so zur Einordnung)

Es sind gar nicht viele Atheisten.

In Deutschland nur um die 15 %.

Das ist zudem zu einem rechten Teil der atheistischen - ehemaligen - DDR zu "verdanken".

Vielleicht kennen sie den Begriff einfach nicht und haben darüberhinaus noch das Bedürfnis Ihre Überzeugung gegen einen überirdischen Glauben möglichst deutlich zu machen.

Ich denke, dass sich Agnostiker auch als solche bezeichnen - genau so, wie es Atheisten tun. Ich beispielsweise BIN Atheistin durch und durch. Ich lehne jeglichen Glauben an Götter oder an eine andere Form der Transzendenz kategorisch ab.