Was ist an homosxuell sein eine Sünde?

Lass dir von rückständigen, homophoben und religiös verklemmten Menschen nichts einreden. Meine Tochter ist mit einer Frau verheiratet und ich habe dadurch eine wundervolle Schwiegertochter gewonnen. Für uns Eltern war das nie ein Problem.

Es ist eine Schande, dass vor gar nicht allzu langer Zeit Homosexualität in der BRD noch unter Strafe stand. Aber das haben wir überwunden - nur noch nicht in den Köpfen ewig Gestriger.

Ich bin nicht gläubig, deshalb ist es schwer für mich zu verstehen, warum man sich freiwillig Fesseln anlegt. Als Christin musst du doch davon ausgehen, dass Gott dir deine sexuelle Neigung gegeben hat. Warum sollte es also in seinen Augen eine „Sünde“ sein?

Lebe dein Leben und werde glücklich, denn darauf hat jeder ein Recht. Nicht die sexuelle Orientierung macht einen Manschen aus, sondern sein Charakter und seine Taten.

Alles Gute!

 weil man sich nicht fortpflanzen kann?

Daran kann es nicht liegen, weil Paulus die Ehelosigkeit (und somit Kinderlosigkeit) als Ideal beschreibt:

1 Kor 7,7   Ich wünschte, alle Menschen wären (unverheiratet) wie ich. Doch jeder hat seine Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so.

https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/bibel/1kor7.html

Im ersten Römerbrief glaubt Paulus, dass gleichgeschlechtliche Handlung durch Gott ausgelöst wird: als eine Konsequenz von Unglauben. Was natürlich Unsinn ist.

 24 Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, sodass sie ihre Leiber selbst entehren.

https://www.bibleserver.com/LUT/R%C3%B6mer1%2C24

Wegen des Römerbriefes glauben deshalb viele Christen, dass Homosexualität nur Ungläubige betrifft.

Das Konzept Homosexualität bzw sexuelle Orientierung stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die Antike und somit alle Autoren der Bibel hatten davon keine Ahnung.

Es gab nur gleichgeschlechtliche Handlungen und die fielen unter Sodomie: Masturbation, Bestiality, Oralsex, Analsex, Blowjob, ... also jede sexuelle Handlung, die nicht ein Kind zeugen kann.

Die Trennung zwischen »homosexuell sein« und »homosexuelle Handlung« ist moderne Zeitgeist-Theologie. Davon wusste fast 2000 Jahre lang kein Kirchenvater und Theologe was.

Gleichgeschlechtliche Vergewaltigung

In der Antike war eine gleichgeschlechtliche Handlung oft eine Vergewaltigung. Und das ist auch heute so. Bis zu 90% der gleichgeschlechtlichen Vergewaltiger sind heterosexuell:

Again, this is despite evidence suggesting that approximately 90% of perpetrators identify as heterosexual

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8258646/

Bei der Geschichte um Lot geht es um Vergewaltigung:

4 Sie waren noch nicht schlafen gegangen, da umstellten die Männer der Stadt das Haus, die Männer von Sodom, Jung und Alt, alles Volk von weit und breit. 5 Sie riefen nach Lot und fragten ihn:

Wo sind die Männer, die heute Nacht zu dir gekommen sind? Bring sie zu uns heraus, wir wollen mit ihnen verkehren.

https://www.bibleserver.com/EU/1.Mose19%2C4-5

Penetriert sollten körperlich und sozial unterlegene Menschen werden, also Frauen. Aber nicht überlegene Männer, denn das stört das patriarchische Männerbild.

WiBiLex:

Die Penetration als gleichgeschlechtlicher genitaler Analverkehr zwischen Männern wurde insofern nicht als Ausdruck einer Liebesbeziehung angesehen, sondern als eine bisweilen mit Gewalt verbundene Machtdemonstration des „überlegenen“ penetrierenden Mannes gegenüber dem „unterlegenen“, die geschlechterstereotype Rolle der Frau einnehmenden penetrierten Mannes.

Die festen Rollenerwartungen bezüglich der „sozialen“ Geschlechter, was also die „natürliche Rolle“ des Mannes bzw. der Frau sei, bestimmen die Sichtweise der Antike auf das Phänomen

https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/homosexualitaet-at

Das hat sich in die Bibel so eingeschlichen, dafür gibt es mannigfaltige Gründe. Wenn du für dich selbst die Frage abkürzen willst, dann ersetzt du sie durch die Frage, warum in der Bibel nicht eine einzige homosexuelle Liebesbeziehung als Sünde bezeichnet wurde und Jesus nicht ein Wort darüber verlor. Doch die Lüge diesbezüglich geht noch sehr viel weiter. Da geht es um die Frage, kann es überhaupt einen Sündenkatalog geben und was hält Gott von der Homosexualität? Nun könnten die Christen (Moslems und Juden) ihren Gott ja einfach mal danach fragen, dann würden sie eventuell erkennen, was es damit auf sich hat. Das Problem ist, daß sich die Realität (angeboren, verknüpft mit Liebe) in diesem Punkt beißt, mit dem was in der Bibel steh. Und so berufen sich viele konservative Christen auf Wortlaute in der Bibel. An sich peinlich, dass gerade die, die Nächstenliebe (und sogar Feindesliebe) als oberstes Gebot haben, dann wegen der Bibel ihre eigenen Brüder, ihren Gott und ihren Messias verraten.

Hm...

Weil es Gottes Plan (1.Mose 3,16)

widerspricht (Röm.1,20-26).