Warum sind die progressivsten die intolerantesten?
Ich w20 bin eine transsexuelle Frau. Ich nehme seit Jahren weibliche Hormone und hatte 2024 meine geschlechtsangleichenden Operation und meine Personenstandsänderung nach dem ehemaligen Transsexuellengesetz.
Was mir während meiner Transition auffiel: Die intolerantesten Personen waren diejenige, die immer ein auf offen, links-grün-woke, progressiv und liberal tun. Es waren diejenigen, die mich vor drei Jahren ab der Oberstufe (G9 (Gesamtschule), wurden 2005 und 2006 geboren) anfingen mich auszugrenzen, auszulachen, mich komisch anzuschauen und über mich zu lästern. Diejenigen haben auch nicht damit aufhören können, als ich die Schule wechselte. Nebenbei haben mich einige von denen damals weiterhin bei meinem alten Namen genannt, behauptet, dass man mir meine Transsexualität ansehen würde (was nicht stimmt), haben mich als „biologischen Mann” betitelt und sie haben Sprüche abgelassen wie „deine umoperierte F*tze”.
Warum sind es ausgerechnet diejenigen, die am lautesten nach Akzeptanz und Feminismus schreien, die mit irgendwelchen woken Phrasen um die Ecke kommen, die massiv gegen die AfD hetzen, die die Gendersprache verwenden, die die Linke, Grüne oder SPD wählen diejenigen, die eine transsexuelle Schülerin bis in den Suizidversuch mobbten und sie systematisch ausschlossen.
Ich hatte denen sogar mitgeteilt, dass sie aus meiner Sicht transphob sind. Damit kamen sie überhaupt nicht zurecht. Angeblich seien sie nicht transphob, weil sie ja einen leicht-femininen Schwulen akzeptieren.
Ach ja, nebenbei merke ich an, dass auch die links-grünen Lehrer sich nicht d’Azur berufen fühlten, etwas gegen das Mobbing und etwas gegen die Ausgrenzung zu tun. Stattdessen ignorierten sie es und prangerten mich an. Man nennt das auch Täter-Opfer-Umkehr.
Falls meine Sprache zu politisch wirkt: Ich habe nur in den letzten drei Jahren begriffen, dass die heuchlerischsten, engstirnigsten, brutalsten, verlogensten und intolerantesten Personen diejenigen sind, die sich progressiv geben und links von der Mitte verorten.
Und ich merke an, dass ich selber keine Transideologin bin, sondern eher der Fraktion PersiaX angehöre. Also aus meiner Transsexualität kein Politikum bereite und dies als etwas rein medizinisches betrachte.
11 Antworten
Es ist traurig, dass Du solche Erfahrungen machen musstest.
Was diese Hohlköpfe angeht:
Du hast richtig gesagt, sie "geben sich" progressiv - sind es aber nicht.
Nun, viele junge Leute plappern nach, was trendy ist, ohne die Dinge in der Tiefe zu durchdenken. Und Lehrer sind auch nur selten sozial engagiert und oft wenig reflektiert - davon könnten viele ein Liedlein singen...
Du kannst all diese Menschen nicht ändern, nur Deine Einstellung ihnen gegenüber.
- Lache sie aus, wenn sie Dich bei Deinem Jungennamen nennen, dreh Dich um und frage "Ja, wo isser denn?"
- Und wenn Dich einer sonstwie dumm anmacht, dann kontere: "Mich interessiert Dein kleinkariertes Geschwätz nicht."
- Auf Beleidigungen kannst Du sagen: "Wer andre niedermacht, offenbart seine eigene Schäbigkeit."
Davon abgesehen suche Dir woanders Freunde - nicht alle Menschen sind so intolerant und boshaft.
Hast Du das auch bei älteren aus dem progressiven Bereich so festgestellt? Ich bin selbst aus links-grün-versifften Ecke, war es mit 15 schon und bin es jetzt mit Mitte 40 noch immer. Das kann ich nicht über alle aus dem damaligen Freundeskreis sagen. Einige sind so geblieben, einige sind heute völlig unpolitisch und einige findet man inzwischen in der AfD auf Wahllisten. Ich denke ein Teil hat mit 20 einfach noch keine politische Meinung und spielt eine Rolle, die aber ganz offensichtlich nicht mit ihrer wahren Meinung übereinstimmt. Versuch sie einfach zu ignorieren, wenn Du kannst.
Damals waren sie 16 und 17, heutzutage sind sie 19 und 20. Verändert haben sie sich trotzdem nicht.
Auch wenn Du selbst noch in dem Alter bist und mir das wahrscheinlich nicht glauben willst, aber mit 20 sind die meisten nicht wirklich erwachsen, nur volljährig.
Vorab erstmal, tut mir leid das du solche Erfahrungen machen musstest. Du hast es ohnehin schwieriger als die meisten Menschen und ich hoffe, dass du heute in der Umgebung von Menschen bist die dich so akzeptieren wie du bist.
Ich würde dir allerdings auch nahe legen, keine ganzen Gesellschaftsgruppen in eine Schublade zu stecken, denn zum einen willst du sicherlich auch als mehr gesehen werden als "die Transsexuelle" und zum anderen...
Deine Klassenkameraden sind 16-19...
Die haben ihre "politische Bildung" vermutlich von TikTok. Es gibt auf dem linken Spektrum viele dieser "Lifestyle-Linken" die sich für die aller linkesten und aller korrektesten Menschen halten, die da draußen rumlaufen. Doch kaum geht es mal darum in einer unbequemen Situation linke Grundwerte zu vertreten ist davon kaum mehr was zu sehen.
Ich hoffe dir ist durchaus bewusst, dass das andere politische Spektrum im Schnitt eher gegen Selbstbestimmungsgesetz ist und zum Teil sogar dagegen, dass Menschen wie du z.B eine Hormontherapie erhalten, sieht man gerade bei den Republikanern in den USA.
Es handelt sich um Personen die 2006 und 2005 geboren wurden.
sondern eher der Fraktion PersiaX angehöre
PersiaX ist transphob, und zwar enbyphob ("nonbinary gibt es nicht").
Transsexualität kein Politikum bereite und dies als etwas rein medizinisches betrachte.
Das ist eine Position von PersiaX.
Das wird Transmedicalism (aka "truscum" genannt):
Transmedikalismus bezeichnet eine Überzeugung, die davon ausgeht, dass Transgeschlechtlichkeit eine (psychische) Krankheit ist, die immer mit Geschlechtsdysphorie verbunden ist und dass „richtige“ trans Personen eine medizinische Transition (z.B. Hormonersatztherapie und Operationen) machen müssen.
Im Transmedikalismus werden daher z. B. trans Personen, die keine Hormonersatztherapie machen wollen oder können, nicht anerkannt. Transmedikalismus ist oft mit einem stark geschlechterbinären Denken verbunden, deshalb werden in dieser Überzeugung nichtbinäre Menschen oft ebenfalls nicht als trans Menschen anerkannt.
https://queer-lexikon.net/2022/04/29/transmedikalismus/
Und das widerspricht dem wissenschaftlichen Stand. ZB laut APA (American Psychiatric Association) müssen nicht alle trans Personen (dazu zählt auch nonbinary) Gender Dysphoria haben:
Not all transgender people suffer from gender dysphoria and that distinction is important to keep in mind.
https://www.psychiatry.org/patients-families/gender-dysphoria/expert-q-and-a
Das sind keine Progressiven, sondern transphobe Mobber, die sich jeweils an den aktuellen politischen Trend anpassen.
Ich bin jetzt mal ehrlich, denn mir fallen Postings dieser Machart auf gutefrage immer deutlicher auf.
Die Nutzerin ist seit gestern angemeldet und hat nur diesen Beitrag veröffentlicht. Darin wurden sämtliche Schlagworte untergebracht (Feminismus, Transideologin, Transsexuellengesetz, Gendersprache, Täter-Opfer-Umkehr ...), die in dieser Diskussion eine Rolle spielen, kurz wird von Mobbing einer Schülerin bis zum Suizid geraunt, „links-grün-woke, progressiv und liberal“ hetzt gegen die AdF ...
Ich halte diesen Betrag für einen Fake.