Meinung des Tages: Wo wird für Dich kulturelle Wertschätzung zu kultureller Aneignung?

42 Antworten

"Kulturelle Aneignung" existiert real nicht. Es ist künstliches Aufregen, in 99,9% der Fälle von Personen die der Kultur selbst nicht angehören (sprich: Weißen). Und unter denen auch wieder ein Großteil, die das nicht wirklich schlimm finden, sondern es nur sagen, weil sie indoktriniert wurden bzw. glauben das sagen zu müssen, damit sie nicht selber von den anderen (die es wirklich glauben) als Rassisten beschimpft werden.

Es gibt keine kulturelle Aneignung. Wer auf der einen Seite Multikulti will, darf auf der anderen Seite nicht heulen, wenn sich Kulturen dann in der Folge vermischen.

Ich finde die Definition schon falsch. Für mich ist etwas kulturelle Aneignung, wenn ich zum Beispiel einer Kultur irgendetwas entnehme, in meine Kultur zurückkehre und sage "Schaut her, hab ich gerade erfunden und war alles meine Idee"

Alles andere wäre für mich einfach nur ein vermischen von Kulturen, was völlig natürlich ist.

Es gibt keine kulturelle Aneignung. Das ist immer eine Liebeserklärung an die Kultur der anderen. Ansonsten dürften wir keine Jeans tragen und Lang Lang müsste von der Polizei verhaftet werden. Denn wo kommen wir hin, wenn ein Chinese deutsche Classic spielt?

"Kulturelle Aneignung" ist in erster Linie ein politischer Kampfbegriff, der aus dem Postulat eines Opferstatus entspringt.

Da die politische Linke ihre Moraltheologie darauf aufbaut, sich als Anwalt der Opfer von irgendwas zu inszenieren, musste sie mit dem Fortschreiten von Toleranz und Integration ein neues Narrativ erfinden, um die eigene Rolle zu erhalten, denn wenn selbst die nationalistische Rechte mutlikulturell aufgestellt ist, verliert das klassische Opfernarrativ an Durchschlagskraft.

Überall im Westen ist es für die Linke natürlich ein Problem, wenn schwarze, homosexuelle, muslimische und weibliche Kandidaten nicht nur auf den Listen rechter Parteien kandidieren, sondern gar Spitzenämter bekleiden. Da verfängt dann auch das "Onkel Tom"-Totschlagargument nicht mehr.

Um die Deutungshoheit zurückzuerlangen, erfand man die "kulturelle Aneignung", die so vage und absurd ist, dass man jede Form von Normalisierung des Pluralismus bei Bedarf stigmatisieren kann.

Allerdings hat die Ideologie einen Punkt erreicht, an dem sie nur noch nach innen wirkt und der Selbstvergewisserung gleichdenkender Aktivisten im linken Spektrum dient. Mangels Kohärenz und Vereinbarkeit mit konkurrierenden - einst linken - Ideen, läuft sich der Aktivismus tot, da er von den wohlmeindenden Außenstehenden nicht mehr verstanden wird.

Das ist ein grundsätzliches Problem, wenn radikale Ideologien in den Mainstream vordringen. Denn natürlich wollen die Propheten ihre Vordenker-Rolle behaupten und die Deutungshoheit verteidigen. Dazu müssen sie immer lauter, immer schriller und radikaler agieren, um gehört zu werden und aus der Masse hervorzustechen.

Damit läuft sich die Bewegung dann aber tot, weil die Wohlmeindenden plötzlich von der Radikalität überfahren werden und sich - ohne es zu wollen - Anfeindungen gegenüber sehen.

Bestes Beispiel sind die Kindergärten. Da will man multikulturelle Erlebnisse schaffen und z.B. für Indianer etc. Interesse wecken, da steht plötzlich die Antifa vor der Tür und stempelt die Erzieher zu Unmenschen wegen "kultureller Aneignung".