"Keiner meiner Schüler hat Deutsch als Muttersprache"
Eines ist klar: Immer weniger Kinder können dem Unterricht. Das zeigt eine Anfragebeantwortung von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) an die Wiener ÖVP und betrifft das aktuelle Schuljahr. Wir haben uns diese Statistik angesehen, so ist die Lage wirklich:
Außerordentliche Schüler: Fast zwei Drittel hier geboren
Von den Wiener Schulkindern, die jetzt eine erste Klasse besuchen, können 44,6 % nicht gut genug Deutsch (Stichtag war der 1. Oktober 2024). Zum Vergleich: Vor zwei Jahren waren es noch 36 %.
Überraschend: 61 Prozent der jetzigen Erstklässler mit mangelhaften Deutschkenntnissen sind in Österreich geboren. 24 Prozent haben sogar die österreichische Staatsbürgerschaft.
Lehrerin spricht Klartext"Heute" hat in den vergangenen Monaten mit vielen Lehrern und Schulleitern gesprochen. Eine Lehrerin (23) unterrichtet etwa in einem Bezirk innerhalb des Gürtels. In ihrer Klasse hat sie 22 Kinder: "Kein einziger hat Deutsch als Muttersprache", sagt sie (aus Sorge will sie lieber anonym bleiben). Viele sind aber in Österreich geboren, "das sind sicher mehr als die Hälfte."
"Drei meiner Kinder sind nicht alphabetisiert, sie kennen keinen einzigen Buchstaben", sagt die Frau im Gespräch mit "Heute".Wie es dazu kommt? „In einigen Familien würden die Eltern gerne dem Kind was beibringen, sie können es aber selbst nicht. In anderen Fällen machen die Eltern mit dem Kind einfach gar nichts – Bildung ist ihnen egal."
"Eltern kümmern sich einfach nicht darum"Eine Schuldirektorin sagte vor einigen Wochen zu "Heute": "Die Familien dieser Kinder leben lange genug in Österreich, aber sie kümmern sich einfach nicht darum, dass ihre Kinder Deutsch können."
ist die bittere Realität. Wir sprechen hier von Kindern, die alle in Österreich geboren wurden. Laut Gesetz müssten sie alle zumindest ein Jahr in einem Kindergarten verbracht haben. "Die Frage ist: Was ist das für ein Kindergarten und was wird dort gesprochen", sagt die Direktorin.
Leiden müssen die besseren SchülerSehr häufig sind die Eltern schuld: "Das sind zum Teil Eltern, die selbst die Sprache gut beherrschen. Doch sie verstehen nicht, dass es wichtig ist, sie ihrem Kind noch vor der Schule beizubringen."
Leiden müssen dadurch vor allem die Lehrer und die Mitschüler, die besser Deutsch können, berichtet die Schulleiterin. Die anderen werden im Lernen gebremst: "Es ist immer schwierig. Man konzentriert sich leider auf die Schwächeren. Aber wenn ich zu wenig Lehrpersonal habe, was soll ich machen."
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Quelle: Heute
4 Antworten
Die Frage ist: Was ist das für ein Kindergarten und was wird dort gesprochen
Ja, das ist wirklich die Frage. Und darauf hätte ich gerne eine Antwort, bevor ich irgendetwas zu dieser Diskussion beitrage. Gerne auch als Link.
Das ist so ein Ding, wo ich mich wirklich Frage, wie das überhaupt möglich ist.
Ich muss zugeben, ich weiß nicht, wie es heute ist, aber bevor ich eingeschult wurde, im Jahre 1997, erfolgte ein Einschulungstest, bei dem geprüft wurde, ob die grundlegenden Fähigkeiten für den Schulbesuch überhaupt vorhanden sind.
Wird ein solcher Test heute nicht mehr gemacht?
LG.
Keine Ahnung ob es in Österreich anders ist aber eigentlich ist es auch ein muss in Deutschland, meine Nichte kommt dieses Jahr in die Schule und sie wurde getestet und musste zum Logopäden gehen damit ihre Aussprache besser wird (ist es auch geworden) wenn sie das nicht gemacht hätten, würde sie dieses Jahr nicht in die Schule kommen. Sowas ist auch richtig und sollte bei allen so gehen das denen dann in dem Jahr vor der Schule geholfen wird damit sie die Sprache können.
Auch wesentlich seriösere Tageszeitungen - z. B. der "KURIER" - haben dieses Thema jüngst aufgegriffen.
Lebe in Wien-Favoriten und habe in einer nur 2 Häuserblocks entfernten Volksschule die dort ausgehängten Namen der Erstklässler studiert.
4 Klassen, insgesamt 100 Kinder.
Trotz bestem Wohlwollen habe ich auf dieser Liste bloß 6 einheimische Namen entdeckt - wobei ich sogar aus der k&k-Monarchie stammende Namen wie "Swoboda" und "Ivansits" miteingerechnet habe.
Also traurige Realität. Wer heutzutage in Wien einen Lehrberuf ergreift, muss ein Phantast oder Masochist sein.
Bei Menschen mit gesundem Menschenverstand war das abzusehen.
Wie soll das funktionieren, wenn nicht einmal die Eltern von Migranten Deutsch können?!
Die Eltern von Migranten brauchen kein Deutsch können. Es reicht, wenn die Migranten Deutsch können und es ihren Kindern beibringen.
Die mit gesundem Menschenverstand bringen ihren Kindern kein Deutsch bei?