Kann man Bachelor-Physik sich selber beibringen (und verstehen), wenn man einen Bachelor in Mathematik hat?
Geht das überhaupt, oder ist Bachelor-Mathe anders als Mathe in Physik?
8 Antworten
Die mathematischen Grundlagen für Mathematiker und Physiker sind dieselben - zumindest während meiner Studienzeit haben Mathematiker und Physiker dieselben Anfängervorlesungen besucht.
Allerdings sind die Denkweisen von Mathematikern und Physikern unterschiedlich: während der Physiker die Mathematik als Werkzeug ansieht, um Probleme zu lösen, beschäftigt sich der Mathematiker mit der Mathematik um ihrer selbst willen.
Das lässt sich folgendermaßen auf den Punkt bringen: Physiker suchen nach Lösungen, Mathematiker beschäftigt die Existenz von Lösungen…
Ich weiss, wovon ich rede - habe beides studiert…😂 Frohes Neues Jahr!
Naja, ein Bachelor in Mathematik ist schon mal ne gute Voraussetzung.
Ja, Mathe für Physiker ist meist anders gewichtet als Mathe für Mathematiker (Physiker haben oft z.B. mehr Analysis als Mathematiker, dafür z.B. wieder etwas weniger lineare Algebra), aber insgesamt schon sehr ähnlich. Nicht identisch natürlich, aber Mathe der Physiker ist noch am nächsten dran am Mathe der Mathematiker. Haben oft auch gemeinsame Vorlesungen.
(Im Gegensatz zur z.B. höheren Mathematik der Ingenieure, da geht es mehr ums rechnen als um "echte" Mathematik, das dann schon deutlich anders als das Mathe von Physiker/Mathematikern).
Damit kannst du dir mit entsprechend viel Fleiß die Physik auch aneignen und verstehen. Wobei fürs verstehen ein gewisser Austausch und Diskussion notwendig sein dürfte. Etwas frustrierden dürfte sein, dass man im Bachelor nur so die Grundlagen macht. Angefangen bei Mechanik. Baut halt alles aufeinander auf. Erst nach dem Bachelor hat man so ein solides mathematisch und physikalisches Fundament um mit der "echten modernen" Physik anfangen zu können. Ob man sich da im Selbststudium erstmal 1-2 Jahre durchquält - möglich aber schwer.
Du kannst dir im Grunde genommen alles selbst beibringen bzw. erlernen, wenn du Zugang zu Lektüre, eine gute Auffassungsgabe und genug Disziplin hast.
Das stimmt begrenzt. Du musst zumindest teilweise auch Zugang zu Experimenten und Übungen haben.
Sie können die Inhalte lernen und haben bei der Mathematik sicher weniger Probleme als ein Studienanfänger.
Wenn es darum geht, die Formeln zu berechnen etc - das ist kein Problem - dahinter steht immer Mathematik.
Die einzelnen Dachbereiche in der Physik erfordern aber viel mehr Verständnis - eben für die physikalischen Hintergründe.
Daher: Mathe ist in dem Fall die Basis, aber selbst beibringen kann man sich die Physik nicht.
Gut formuliert! 🙂