Gerechtfertigtes Fremdgehen (Beschreibung lesen)?
Häufig sagt man, dass es dafür keine Rechtfertigung gebe, ich bin da aber unsicher:
Nehmen wir an, Beziehungspartner (=BP) 1 wird von Beziehungspartner 2 regelmäßig geschlagen und wie Dreck behandelt. BP 1 traut sich aber aus Angst nicht, die Beziehung zu beenden, beendet sie nicht wegen der gemeinsamen Kinder oder hat immer noch die naive Hoffnung, dass die Beziehung wieder wird (obwohl BP 2 keine Verhaltensänderung in Aussicht stellt).
Nun beginnt BP 1 parallel eine sexuelle Beziehung mit Person 3.
Hier stellt sich mir schon die Frage, ob das Verhalten von BP 1 nicht als gerechtfertigtes Fremdgehen bezeichnet werden kann oder (was ich präferiere) gar nicht erst als Fremdgehen betrachtet werden sollte. Denn gewissermaßen schließen zwei Personen in einer Liebesbeziehung (wenn sie es tun) eine Art "Treuevertrag". Jetzt könnte man sagen, dass in diesem Vertrag konkludent mit drinsteckt, dass er nur solange gilt, solange man die andere Person mit einem Minimum an Respekt behandelt.
Wie seht ihr das?
10 Antworten
Fremdgehen ist und bleibt Fremdgehen.
In deinem Beispiel würde ich es sogar als Fluchtversuch werden und würde dir Raten nim deine Kinder und Lauf, Lauf so schnell du kannst. Wenn BP2 das rausbekommen und er eh zu Gewalt neigt kann die Gesundheit und im schlimmsten Fall das Leben von BP1 und den Kindern auf dem Spiel stehen.
Ich sehe das so, dass es idiotisch ist, sich nicht zu trauen sich von seinen Partner zu trenne aber gleichzeitig fremdzugehen.
Es gibt kein gerechtfertigtes Fremdgehen! Wer sich traut, fremdzugehen, sollte sich auch trauen, die Beziehung zu beenden.
Und um die Frage nochmals in dem Stil deiner rechtlichen Auslegung zu beantworten: Nur weil ein Vertragspartner seiner Leistungspflicht nicht nachkommt, heißt das nicht automatisch, dass der andere ebenfalls davon freigestellt ist.
Zum zweiten Absatz: Kommt darauf an, was vereinbart wurde. Und da man sowas in der Regel nie explizit vereinbart, ist der Vertrag zu schwammig, um eine klare Antwort zu geben.
Also ich verstehe, dass BP1 sich wünscht, durch eine Affäre die Stärke zu finden, sich aus der toxischen Beziehung mit BP2 zu lösen und die psychischen Probleme die mit einem aggressiven, manipulierenden und gewaltbereiten Partner einhergehen dürfen nicht unterschätzt werden!
JEDOCH wäre eine viel sinnvollere, gesündere und reifere Entscheidung sich aktiv Hilfe zu suchen, um diesen aggressiven Partner zu verlassen! In Form einer Therapie, Frauenhaus, andere Einrichtungen, etc! Denn eine Affäre kann nicht nur schnell auffliegen und dies macht die Situation noch schlimmer-nein, man verharrt auch im Zustand der Hilflosigkeit und verletzt dabei sogar noch seine eigenen moralischen Prinzipien, was einer Selbstverletzung gleichkommt. Fremdgehen bedeutet auch, zu fliehen, es bedeutet auch, sich selbst untreu zu werden und seine eigene Vertrauensfähigkeit in Menschen zu verletzen.
Zudem hat BP1 auch schon früh die Warnzeichen ignoriert und sich auf die Beziehung mit BP2 immer wieder eingelassen bzw es toleriert. Da sollte sie/er auch therapeutisch aufarbeiten, welche Traumata dazu führen, solange eine toxische Verbindung aufrechtzuerhalten-um eine gesunde Beziehung in Zukunft möglich zu machen! Denn oft sucht man sich sonst wieder den neuen respektlosen Partner.
Eine Person die so dermaßen in Not ist, muss sich Hilfe suchen!
Wie seht ihr das?
Es gibt keine Laufzeitverträge ohne Kündigungsklausel.
Beziehung beenden. Feddich.