Beweis für den Freien Willen.

5 Antworten

Wäre die Realität deterministisch müsste man nicht außerhalb dieser stehen. Man kann sich auch dessen bewusst sein, dass man gerade weint weil man gerade weint. Freier Wille existiert nur "sekundär". Alles was unser Gehirn entscheidet, tut es weil wir eine Vergangenheit haben und unser Unterbewusstsein 95% der Entscheidungen automatisch fällt. Da man sich aber auch entscheiden kann diese Dinge ins Bewusstsein zu holen und "explizit" täglich anders zu entscheiden, wäre das für mich der Beweis des freien Willens. Bei Gehirnuntersuchungen wurde festgestellt, dass die meisten Entscheidungen bereits getroffen sind bevor diese überhaupt vom Willen greifbar sind. Aber auch, dass man das aktiv beeinflussen kann.

Unter anderem aufgrund solcher Überlegungen ist der vermeintliche Widerspruch zwischen Determinismus und dem Freien Willen des Individuums ja auch ausgesprochen umstritten. Die Frage, die sich dir da stellt, ist nun nicht neu, sie ist Teil eben dieser philosophischen Debatte.

lg up


Pyramesse27806  10.12.2024, 14:11

Im Objekt - Subjekt - Bereich ist jedes einzelne Wollen determiniert, also durch Ursachen vorbestimmt. Frei ist es jedoch im Subjekt - Subjekt - Bereich, also auch von Mensch zu Mensch.

Deterministischen Realität 

der freie Wille kommt selbstverständlich nur dort zum Tragen, wo man nicht gezwungen ist, überhaupt oder auf eine bestimmte Art zu handeln.

wer oder was determiniert, ob du am Sontag um 7 Uhr aufstehst, oder um 5 nach 7?

wer oder was determiniert, ob du beim Essen als nächstes ein Stück von der Kartoffel oder vom Salat nimmst?


Pyramesse27806  10.12.2024, 14:14

Der Umstand, wann du ausgeschlafen hast.

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 10:16

Es geht un die Philosophische dabatte.

horribiledictu  10.12.2024, 12:32
@HalloWerWarIch

Philosophie ist das nachdenken über dei Welt/das Leben - philosophische Erkenntnisse und Überlegungen sollten also mit Welt udn Leben nicht im Widerspruch stehen. ansonsten sinnlos.

Da nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Kenntnisstand der Zeitpfeil nicht umkehrbar ist ist es unmöglich zu widerlegen oder zu beweisen dass es einen freien Willen oder einen absoluten Determinismus gibt.


HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 10:15

Ich habe es doch gerade gemacht!

DerRoll  10.12.2024, 10:18
@HalloWerWarIch

Was? Den Zeitpfeil umgekehrt? Das glaube ich kaum, dafür hätte ich gerne einen Beweis.

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 10:28
@DerRoll

Ich habe den Freien Willen bewiesen.

Wo denkst du sei ein Problem?

DerRoll  10.12.2024, 10:33
@HalloWerWarIch

Wenn du nicht in der Lage bist den Zeitpfeil umzukehren und damit eine Situation zu schaffen die exakt der gleichen entspricht in der du eine Entscheidung getroffen hast kannst du nicht belegen dass du sie anders hättest treffen können. Die Betrachtung der Vergangenheit bleibt im "hätte könnte sollte" hängen, jede Entscheidung ist einmalig und nicht wiederholbar.

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 10:51
@DerRoll

Ja, das stimmt. Wiederelgen tut dies denn freien Willen aber nicht.

Ja in der Retrospektive wirkt es immer wie eine Not.

Aber es geht nicht um eine Möglichkeit oder so. Bitte denke ein bisschen über mein oben geschriebenes nach oder Frage noch mehr. Es hat nichts mit möglichkeiten zu tun.

DerRoll  10.12.2024, 11:01
@HalloWerWarIch
Aber es geht nicht um eine Möglichkeit oder so.

Äh doch. Es geht um die Frage ob es möglich ist "frei" zu entscheiden oder nicht. Und es ist nicht möglich dies zu beweisen oder zu widerlegen.

Bitte denke ein bisschen über mein oben geschriebenes nach oder Frage noch mehr.

Vielleicht solltest du über deine Formulierung nachdenken, nicht ich über deine "Frage".

HalloWerWarIch 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 11:07
@DerRoll

Nein, es geht darum ob ich das machen kann was ich will. Das ist Freier Wille.

DerRoll  10.12.2024, 11:15
@HalloWerWarIch

Und genau das weißt du nicht. Weil du eben nicht weißt ob du "das machen kannst was du willst" oder ob das was du machst deterministisch vorbestimmt ist. Das ist übrigens unabhängig von den Grenzen die Gesetze und Sitten sowieso setzen.

guterfrager5  10.12.2024, 11:33
@DerRoll
Was? Den Zeitpfeil umgekehrt? Das glaube ich kaum, dafür hätte ich gerne einen Beweis.

guck doch mal den Film Tenet (ist aber echt verwirrend)

Das mit den Grenzen ist einfacher verständlich, wenn man ein konkretes Beispiel hat.

Wenn du noch nie einen Cent für ein Computerspiel ausgegeben hast, gibt es in deinem Kopf so etwas wie eine Hemmschwelle, das zu ändern. Wenn du aber irgendwann nur ganz wenig Geld dafür ausgegeben hast, geht die weg also du bist eher bereit, so viel (oder auch minimal mehr) nochmal für ein Spiel auszugeben.

Es ist aber nicht möglich, wieder auf den Zustand zurückzugehen, wo man nicht dazu bereit war, Geld für Computerspiele auszugeben.

(ok jetzt hat es evtl. mehr mit Computerspielen als mit der ursprünglichen Diskussion zu tun XD)

DerRoll  10.12.2024, 11:37
@guterfrager5

Ein Film ist ein Beweis dafür dass der Zeitpfeil umkehrbar ist? Think again... Der Rest ändert nichts an dem was ich geschrieben habe. Jede Entscheidung ist individuell, einmalig und nicht wiederholbar. Es ist unmöglich zu zeigen ob sie "frei" war oder "deterministisch".

guterfrager5  10.12.2024, 11:42
@DerRoll

In dem Film gibt es eine Drehtür, die den Zeitpfeil für die Personen umdrehen kann, die durchgehen. Sie gehen also in die andere Richtung als alle anderen durch die Zeit (also die Leudis kommen zu einer Situation, die schon passiert ist, und erleben sie dann rückwärts bis sie noch nicht begonnen hat — das macht es eben ein bischen verwirrend ... vor allem weil sie dabei irgendwie zweimal existieren ... ?)

DerRoll  10.12.2024, 13:00
@guterfrager5

Und das beweist oder widerlegt den Freien Willen genau wie? Seit wann ist ein Film ein wissenschaftliches Werk?

guterfrager5  10.12.2024, 13:25
@DerRoll

Das hat damit rein gar nichts mehr zu tun. Das ist nur ein verwirrender Film über mehr oder weniger Zeitreisen, den du dir mal angucken kannst, wenn du Lust und Zeit dazu hast (:

Die Realität ist nicht vollkommen deterministisch, die moderne Physik hat sich davon verabschiedet, denn sie weiß, dass auf subatomarer Ebene auch Kollege Zufall bestimmt. Siehe Heisenbergsche Unschärferelation, Orbitale (Schrödinger) usw.

Theoretisch müssten ja jede Woche dieselben Lottozahlen gezogen werden. Ist aber nicht so. Minimale Schwankungen gibt es immer, und diese wirken sich auch makroskopisch aus (siehe auch Chaostheorie, Flügelschlag eines Schmetterlings usw.).

Und der "freie Wille" ist eigentlich ein doppeltes Phänomen, d.h. es gibt "frei von äußerem Zwang" (1) (der Freiwillige, der sich für eine Aktion meldet) und es gibt (zumindest gedanklich) "frei von Bedingungen der Vergangenheit" (2) (was im Prinzip wieder auf den Zufall hinausläuft).

Gemäß Hume ist Determinismus (zumindest in der makroskopischen Welt) gut verträglich mit einem freien Willen im Sinne 1 (frei von äußerem Zwang). Da stimme ich ihm auch zu. Wenn ich mich morgens am Automaten freiwillig für einen Kaffee entscheide, rechne ich damit, dass auch Kaffee rauskommt (Determinismus!). Wäre der Automat nicht deterministisch, wäre das ziemlich blöd. Daher sagen manche "der Determinismus ist der Freund des freien Willens".

Warum sagen dann manche, es gäbe keinen FW? Das ist recht einfach: sie sprechen von einem FW des Typs (2), natürlich entscheiden wir nie "ohne die Vergangenheit", denn was uns z.B. schmeckt, hängt von unseren Erfahrungen ab. 

Daher gibt es Entscheidungen, die frei nach (1) sind, zugleich aber unfrei nach (2). Daher haben sowohl Schopenhauer als auch Hume recht, beide reden aber von verschiedenen Dingen, wenn sie vom "freien Willen" sprechen.