Rauchverbot in bestimmten Außenbereichen: Gute Idee oder Überregulierung?

19 Antworten

Die Idee dahinter gefällt mir, doch wie schon im Text erwähnt, könnte durch eine Überregulierung das gesamte Projekt eher negativ wirken.

Sinnvoll wäre zu prüfen, wo rauchen ohne extreme Einschränkung für Rauer verboten werden könnte, wie sicher direkt auf Kinderspielplätzen. Da könnte eine etwas abseits gelegene Stelle für Raucher eingerichtet werden, wo der Spielplatz gut sichtbar bleibt, damit die Aufsichtspflicht rauchender Mütter gewährleistet bleibt.

Auf Lebensmittelmärkten könnte auch in der Zeit des Verkaufs das Rauchen verboten sein. Lebensmittel nehmen teilweise diese schädlichen Inhaltsstoffe auf und niemand kauft dort sundenlang ein. Natürlich muss es für abhängige Verkäufer eine Rauchmöglichkeit geben.

Diese zwei Beispiele zeigen meines erachtens die Problematik, dass eventuell zu sehr in Persönlichkeitsrechte des Einzelnen eingegriffen wird. Bevor so ein Verbot erstellt wird, müssen diese damit einher gehenden Problematiken geklärt sein, dann finde ich so ein Verbot gut. Ich habe beginnende COPD unbekannter Ursache und daher wäre so ein Verbot für mich persönlich ein Vorteil


SashaMu66  07.10.2024, 20:11

Ich dachte, auf Spielplätzen ist das Rauchen bereits verboten...

Der Schutz von Nichtrauchern, insbesondere Kindern usw., sollte schon mindestens so wichtig sein wie die "Vermeidung von Diskriminierung von starken Rauchern".

Bei letzterem ist mein Mitleid nicht übermäßig groß - denn ein normaler Raucher (ohne "Ar...-Gen") schafft es auch um Außenbereich, den Rauch von anderen fern zu halten.

Würden das alle machen, würde es ja reichen, sagen wir sowas wie Schulhöfe und Spielplätze etc. rauchfrei zu halten...

Da aber einige (meiner Beobachtung glücklicherweise immer weniger) Raucher besagtes "Gen" immer noch haben und erwarten dass die Umgebung sich ihrem Qualmbedarf unterordnet, muss man halt doch überlegen, auch in den anderen Bereichen eben "Raucherzonen" einzurichten, also z. B. im besagten Freibad etc. wo dann zumindest der Großteil eben rauchfrei wäre...


vanOoijen 
Beitragsersteller
 07.10.2024, 10:13

Gegen Raucherbereiche hätten wohl die wenigsten Raucher etwas.

Die Pläne der EU-Kommission sehen jedoch ein Totalverbot ohne Raucherbereich vor. Bei Spielplätzen verstehe ich das - dort ist das Raucher aber auch bereits verboten.

Aber vor Krankenhäusern und im Freibad finde ich das als Raucher sehr problematisch.

myotis  07.10.2024, 10:34
@vanOoijen

Im (vorm) Krankenhaus rauchen finde ich schon grenzwertig, ggf. sollte man zumindest als Patient dann z. B. eher auf Pflaster ausweichen...

Aber abseits deiner und/oder meiner persönlichen Meinung: die EU hat es ja nicht vorgegeben, also isses letztlich ne politische also mehrheitsfähige Entscheidung bzw. Lösung...

Ich persönlich hätte auch nix gegen völlige Rauchfreiheit... Könnte aber auch mit Raucherzonen leben, wenn man da aber nicht alle Nichtraucher spießrutenlaufen lässt... = vernünftige Vorschläge und Kompromissbereitschaft (v. a. seitens denen die rauchen wollen...) führen IMHO zu praktikablen Lösungen...

vanOoijen 
Beitragsersteller
 07.10.2024, 10:42
@myotis

Die EU-Kommission plant es vorzuschreiben, genau wie diese lächerlichen Flaschenverschlüsse.

Und wenn Nikotinpflaster oder Kaugummi ein echtes Substitut wären hätten damit bereits wesentlich mehr Raucher aufgehört zu Rauchen. Das kann man sich als Nichtraucher natürlich nicht vorstellen, aber ein Nikotinpflaster oder Kaugummi ist überhaupt nicht mit einer Zigarette zu vergleichen.

Wenn Du rauchenden Patienten das Rauchen verbietest wird die Stimmung in den Krankenhäusern noch schlechter als sie heute schon ist. Immerhin muss man dort sein, wenn man entsprechend erkrankt ist. Dort dann das Rauchen verboten zu bekommen hält viele Raucher ab überhaupt ins Krankenhaus zu gehen, bis es nicht mehr geht und eventuell zu spät ist. Und von den anderen werden bestimmt einige ausrasten.

myotis  07.10.2024, 10:59
@vanOoijen

Naja darüber nachzudenken ob der Schutz der Sucht statt Schutz vor bzw. Ausstieg aus der Sucht der bessere Weg wären, das gäbe es ja auch noch ;o)

myotis  07.10.2024, 11:00
@myotis

BTW: "Den EU-Mitgliedstaaten steht es frei, die Vorschläge der Kommission in nationales Recht umzusetzen"

vanOoijen 
Beitragsersteller
 07.10.2024, 11:10
@myotis

Eine Sucht kann sowieso nicht geschützt werden, nur Süchtige nicht diskriminiert.

Und von Zwangsentzug nur weil jemand mit einem komplizierten Bruch oder Bandscheibenvorfall auf der Orthopädie liegt halte ich gar nichts. Bis wohin soll der sich denn in Zukunft schleppen bis er rauchen kann? Bisher reicht es bis vor die Tür zu kommen.

myotis  07.10.2024, 15:47
@vanOoijen

kann ich alles nachvollziehen und bis zun nem gewissen grad auch mittragen...

...auch wenn nicht alle Raucher im Krankenhaus "rauchkompetible" = rein orthopädische Probleme haben (wieviele mit Lungenproblemen, Raucherbein etc. rauchen trotzdem weiter...?)...

...nur wie gesagt sehe ich das mit der "Diskriminierung" nicht sooo sehr diskriminierend, wenn es Nichtraucher, Kinder, Lungenkranke, was weiß ich wieder belasten würde...

Aber ich denke (auch als NR) man kann Lösungen finden, wenn man will...

vanOoijen 
Beitragsersteller
 07.10.2024, 15:55
@myotis

Keine Ahnung wie es bei Lungenkrebs ist, aber Alkoholiker bekommen keine Spenderleber und müssen sterben.

Ist das nicht "gerecht" genug?

Ich finde es gehört zur persönlichen Freiheit Drogen zu nehmen - und zwar alle. Daher bin ich auch für die Legalisierung sämtlicher Drogen - zumindest für deren Entkriminalisierung.

myotis  07.10.2024, 16:07
@vanOoijen

Deine Meinung - insoweit ok - aber diese Sichtweise würde IMHO nur dann gelten, wenn das immer wirklich freie Entscheidungen wären (und nicht weil "die anderen auch" oder Werbung oder sonstwas...)

Für sowas wie sagen wir Kaffee kann ich da noch mitgehen, aber Drogen die ein normales Leben ausschließen (Heroin usw.) schaden definitiv, auch anderen = das halte ich nimmer für so akzeptabel, als dass es frei gegeben werden sollte...

Der nächste findet dann dass Hobbys wie Massenmord oder Omis ausrauben legalisiert werden sollen?! Mad Max ist für mich kein Gesellschaftsideal...

vanOoijen 
Beitragsersteller
 07.10.2024, 16:20
@myotis

Ein Werbeverbot unterstütze ich.

Beim Handtaschenraub verweise ich darauf, dass persönlicher Besitz von Btm. eine Straftat ohne Geschädigte ist. Der einzige Geschädigte ist eventuell der Konsument selbst bei ausuferndem Konsum.

SashaMu66  07.10.2024, 20:19
@myotis

Das Problem mit den Pflastern ist allerdings, dass man bei einem Unfall i.d.R. keines mit sich führt. Im Krankenhaus bekommt man keine.

myotis  08.10.2024, 09:19
@vanOoijen

Meinte weniger den Besitz als solches, sondern dass Süchtige insgesamt das Leben aus den Händen verlieren...

...willst du z. B. in nen Bus einsteigen mit nem Junkie als Fahrer, wie sollen sich koksende Eltern um ihre Kinder kümmern, etc. etc. (alleine Alkohol setzt dem oft genug schon Grenzen - und nein ich meine nicht die, die am Sonntag mal ein Gläschen Rotwein zum Essen haben...)

Ich finde das gut. Ich war selbst mal Raucher, aber hätte niemals direkt am Eingang eines Supermarkts oder an einer vollen Bushaltestelle geraucht, besonders nicht, wenn Schwangere, Kinder oder generell Nichtraucher dort entlanggehen. Wenn die Leute es aus Vernunft und Rücksicht nicht hinbekommen, dann eben so.

Vielleicht sollte man auch einfach diese Raucherbehälter nicht direkt an Eingänge stellen oder klar definierte Raucherzonen wie an Bahnhöfen einrichten. Im Außenbereich von Cafés, Restaurants würde ich Rauchen generell verbieten, aber nicht, wenn man nur vorbeiläuft. Öffentliche Plätze, an denen viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen und da auch bleiben ohne Rückzugsort sollten rauchfrei sein. In Parks hingegen kann man leicht Abstand halten.

Also bin dafür da wo es Sinn macht.


vanOoijen 
Beitragsersteller
 07.10.2024, 08:50

Die Pläne sehen aber keine Raucherbereiche in Freibädern oder vor Krankenhäusern vor, sondern ein generelles Verbot ohne Raucherbereich. Und das ist imo das Problem.

Dennowiq  07.10.2024, 08:53
@vanOoijen

Ja und das hab ich ja auch geschrieben. Das ich dafür bin, wenn… nicht ich bin dafür.

Bin selbst Raucher.

Ich würde es z.b. an Bushaltestellen begrüßen.

Aber was machst du mit Eltern, Kind im Arm, und Zigarette in der fresse (ich könnte kotzen, wenn ich so was sehe)

Ich bin dafür. Manchmal muss man die Bürger auch vor sich selber schützen.

Und was CDU und insbesondere die FDP angeht: Wenn es rein nur nach denen ginge, hätten wir bis heute keine Gurtpflicht. Und wer zweifelt ernsthaft noch über die Sinnhaftigkeit dieser notwendigen Maßnahme?

Also ich bin dafür.