Würdest Du jemandem, dessen Partner die Freundschaft zu Dir unterbindet und kontrollierend ist, unter falschem Absender ein Geschenk zu Weihnachten schicken?
Ein guter Freund von mir ist in einer Partnerschaft, in der er stark kontrolliert wird und Kontakte zu Freunden, die der Partnerin nicht passen, unterbunden werden.
Stattdessen soll er Zeit mit ihrem Freundeskreis und ihren Hobbies verbringen.
Ich hatte ihm letztes Jahr ein Mitbringsel aus dem Urlaub mitgebracht, aber aufgrund der Lage nie die Chance gehabt, es zu überreichen, er hat aber bereits Bilder davon gesehen.
Es ist nichts von hohem Wert, sondern etwas Ideelles.
Danach ist er umgezogen und lebt nun mit der Partnerin zusammen, die auch mitbekommt, welche Post er bekommt.
Ich würde ihm gerne das Geschenk zu Weihnachten zusenden, da es hier schon über 1 Jahr liegt und "zu ihm will".
Allerdings möchte ich ihn auch nicht in Schwierigkeiten bringen.
Deshalb habe ich überlegt, es unter falschem Absender zu versenden.
Ich weiß, dass er hier in der Nähe mehrere private Kurse in Zusammenhang zu seinem Hobby besucht hat und habe überlegt, mir einen Absender auszudenken der damit im Zusammenhang steht.
Und dann ein Kärtchen beizulegen "Danke für die Teilnahme, als Erinnerung dieses kleine Andenken".
Wenn er es sieht, wird er wissen, von wem es ist. Das Geschenk ist so unverfänglich, dass es keinen Verdacht erwecken würde.
Machen oder nicht machen? Einwerfen geht wegen der Entfernung nicht. Seine Adresse hatte er mir trotz der Ablehnung der Partnerin selbst gegeben.
Das Geschenk ist ein flaches Gestein, das es nur dort gibt, wo ich im Urlaub war und es dient als Handschmeichler zur Beruhigung.
Sein Hobby hat was mit der Natur zu tun und erfordert viel Ruhe und Geduld, so daß man das Geschenk dem Hobby ohne Probleme zuordnen kann.
Ich habe auch eine Weihnachtskarte, auf dem ein Tier abgebildet ist, das zu diesem Hobby exakt passt, gleichzeitig auch Teil seines Nicknames ist.
Er wird also definitiv wissen, von wem es ist. Vorwarnen möchte ich ihn nicht, da es eine Überraschung sein soll.
23 Stimmen
4 Antworten
Weil ich generell gegen Heimlichkeiten in der Beziehung bin.
Man sollte sich auch niemals in eine fremde Beziehung reindrängen...
Wenn er so leben will, ist das seine Sache, vergiss ihn einfach.
Warum vergiss ihn einfach, wenn wir schon lange befreundet sind und er die Freundschaft selbst aufrecht erhalten will und das auch so kommuniziert?
Ich dränge mich nicht rein, ich schenke lediglich einem Menschen etwas.
Ich würde es dahingehend nicht machen, weil die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass er sich noch nicht einmal bedankt, das Ganze völlig unter den Teppich gekehrt wird, du auf eine Antwort wartest, die niemals kommen wird und durch diese unhöfliche (leider aber gut denkbare) Reaktion seinerseits dir ein weiterer Schmerz zugefügt wird, der auch erst mal wieder verdaut werden muss. Ich kenne solche Situationen, habe mir solche Fragen auch schon gestellt und immer für mich so entschieden, dass ich solche Gesten bleiben lasse weil ich mich selber schützen möchte.
Er führt diese Beziehung und das trotz ihres Verhaltens. Er scheint ja also irgendwas in der Beziehung zu finden, was ihm wichtiger ist als Privatsphäre und Kontakt zu seinen Freunden.
Die Option, sich dem nicht länger auszusetzen und die Beziehung zu beenden hat er.
Ich muss die Entscheidungen anderer Leute nicht nachvollziehen können, um sie zu respektieren und wenn jemand sich entscheidet, so zu leben, ist das eben seine Entscheidung.
Aber ich würde mich nicht verbiegen und verstecken, nur um trotz dieser Entscheidung noch Teil seines Lebens zu bleiben. Da käme ich mir sehr seltsam vor.
Ich hätte weniger ein Problem damit, wenn jemand mir klar kommuniziert, dass seine Beziehung ihm eben wichtiger ist, als der Kontakt zu mir.
Wenn er mir hingegen kommuniziert, dass er aufgrund seiner Beziehung zwar nicht mehr bereit ist, öffentlich zu unserer Freundschaft zu stehen, die hintenrum aber gerne heimlich weiterführen würde... Das hat einen ekligen Beigeschmack.
Ich kann sogar nachweisen, dass er Kontakt möchte.
Dass er keinen Kontakt möchte. Ich habe gesagt, das Aufrechterhalten seiner Beziehung ist ihm scheinbar wichtiger, als seine Privatsphäre und der Kontakt zu seinen Freunden. Denn letzteren kann er zugunsten der Beziehung eben nur noch stark eingeschränkt aufrechterhalten.
In erster Linie hat er schon lange Angst, alleine zu sein und unterdrückt aus Angst davor, verlassen zu werden, eigene Bedürfnisse. Das hat nichts mit "Beziehung ist wichtiger" zu tun, sondern mit Panik davor, verlassen zu werden. Das war in seiner vorherigen Beziehung auch schon so. Er konnte nach dem Aus nicht mehr im gemeinsamen Haus wohnen, weil er Panikattacken hatte. Und ging direkt in die nächste Beziehung, damit diese aufhören. Ich denke mir das nicht aus. Er hat selbst gesagt, dass es so ist. Dass er es nicht aushält, alleine zu sein.
Das widerspricht doch dem, was ich gesagt habe nicht. Das ist dann halt der Grund, aus dem ihm die Beziehung wichtiger ist, als die Dinge, die er dafür aufgibt.
Die Beziehung ist ihm nicht wichtiger, er kann sich schlicht "nicht zur Wehr setzen".
Eben nicht. Die Beziehung ist ihm inhaltlich nicht wichtig. Sie unterdrückt nur das Gefühl des Alleinseins. Faktisch hatte er bisher immer nur Beziehungen ohne gemeinsame Schnittmenge und jeder ging bald seiner Wege. Dann gibt es "Rettungsversuche", da ja wieder die Angst vor dem Alleinsein kommt und irgendwann wird subtil nach der nächsten Partnerschaft gelegt, während er noch in der aktuellen ist.
Das macht er so seit er 15 ist. Hat er mir auch selbst gesagt.
Aber das Verbieten von mehreren Freundschaften hat keinen ekligen Beigeschmack? Er führt mehrere Freundschaften heimlich weiter wegen ihrer Eifersucht.
Naja, was heisst, er hat sich das ausgesucht? Er war total verliebt und sie war zu Anfang so nicht.
Aber das Verbieten von mehreren Freundschaften hat keinen ekligen Beigeschmack?
Doch natürlich. Aber er hat ja die Möglichkeit, sich das nicht gefallen zu lassen. Das mitzumachen ist seine Entscheidung.
Er führt mehrere Freundschaften heimlich weiter wegen ihrer Eifersucht.
Was im Endeffekt heißt, dass er zusätzlich dazu, nicht öffentlich zu seinen Freundschaften zu stehen und diese Freunde in die Situation zu bringen, heimlich und hintenrum mit ihm in Kontakt zu bleiben, auch noch seine Partnerin hintergeht.
Versteh mich nicht falsch, auch ich finde es absolut nicht in Ordnung, dem Partner seine Freundschaften zu untersagen. Deshalb würde ich das nicht zulassen.
Wenn man es sich aber gefallen lässt und dem Partner vermittelt, dass man die ungewünschten Freundschaften aufgegeben hat, dann hintergeht man den Partner nunmal, wenn man sie heimlich weiterführt.
Naja, was heisst, er hat sich das ausgesucht? Er war total verliebt und sie war zu Anfang so nicht.
Er hat jeden Tag aufs Neue die Möglichkeit, sich das nicht länger gefallen zu lassen.
Aber die Notwendigkeit sich zu entscheiden besteht ja gar nicht erst, solange ihr weiter heimlich in Kontakt mit ihm bleibt, denn solange hat er ja beides.
Es ist aber nicht jeder so stark, sich aus einer kontrollierenden Beziehung zu lösen, besonders mit Depressionen nicht.
Ich finde es eher schlimm, dass jemand mit Depressionen vom Partner in Situationen getrieben wird, die innerliches Leid erzeugen. Niemand hat das Recht, Freundschaften zu verbieten.
Darfst du ja gerne so sehen.
Ich versuche auch gar nicht, dich von was anderem zu überzeugen. Du hast nach unseren Meinungen gefragt, meine habe ich dir nun mitgeteilt.
Welche Entscheidung du triffst ist ja ganz allein deine Sache.
Du hast offensichtlich nicht den blassesten Schimmer von toxischen Beziehungen. Nein, es ist nicht so einfach, dass man sagt : mir geht es in der Beziehung nicht gut, also trenne ich mich.
Was im Endeffekt heißt, dass er zusätzlich dazu, nicht öffentlich zu seinen Freundschaften zu stehen und diese Freunde in die Situation zu bringen, heimlich und hintenrum mit ihm in Kontakt zu bleiben, auch noch seine Partnerin hintergeht.
Und hier vollziehst Du eine Umkehr von Opfer und Täter.
Danke! Wenn er die Freundschaft nicht wollen würde, würde er das nicht immer schreiben und auch nicht so unter der Situation der Heimlichkeit leiden.
Manche Leute antworten einfach aus einer Unwissenheit heraus oder haben selbst schwer nachvollziehbare Vorstellungen von zwischenmenschlichen Beziehungen.
Der Leidensdruck ist nachvollziehbar. Ich hoffe, er kommt da raus.
Und hier vollziehst Du eine Umkehr von Opfer und Täter.
Stell dir vor, ich kann sogar finden, dass beide sich nicht korrekt verhalten. Tue ich sogar. Ich weiß nicht, wo du hier eine Umkehr siehst. Dass ich sein Verhalten kritisiere bedeutet doch nicht, dass ich ihres in Schutz nehme. Das kritisiere ich direkt im nächsten Satz.
Du hast offensichtlich nicht den blassesten Schimmer von toxischen Beziehungen.
Zumindest nicht in dem Ausmaß, weil ich es dazu nicht habe kommen lassen.
Du weißt doch gar nicht, wie sie reagiert, wenn er das Paket bekommt. Wenn sie ihn dermaßen kontrolliert und eventuell auch noch übermäßig eifersüchtig ist, könntest Du ihn in Teufels Küche bringen und Weihnachten würde für ihn, alles andere als friedlich verlaufen.
Wenn er Post von einem Verein bekommt? Die andere Frage ist, was bringt eine Beziehung, die Freunde verbietet und die Post öffnet bzw. Anspruch darauf erhebt? Hat er dadurch das ganze Jahr über ein schönes Leben?
Sie unterbindet ja seine Kontakte und wenn sie so drauf ist, regt sie sich vielleicht sogar über Post von einem Verein auf.
Ich verstehe auch nicht, wie man so eine Beziehung führen kann. Und noch weniger kann ich verstehen, dass er sich so behandeln lässt.
Hast Du denn keine andere Möglichkeit, ihm das Geschenk zu geben?
Dann würde ich wirklich bis zum nächsten Jahr warten. Aber das musst Du wissen.
Und Du kennst auch keinen Freund oder Bekannten von ihm, der Dir dabei helfen könnte?
Mutmacher? Wozu? Er wird ja nicht in die Beziehung gezwungen sondern setzt sich dem freiwillig aus.
Was die Beziehung ihm bringt wird er wohl selber wissen, er führt sie ja trotz dieser Umstände weiter.
Ja, Mutmacher, er leidet seit 2 Jahren an Burnout und Depressionen.
Es gibt Leute, die sich aus so kranken,toxischen Beziehungen nicht von selbst rauslösen können .
In der Frage steht nirgendwo, dass der Freund keinen Kontakt möchte. Wie kommst Du darauf?