Wäre eine einheitliche Krankenversicherung gut?
Eine einheitliche Krankenversicherung, in der alle ausnahmslos einzahlen statt den vielen gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Dadurch könnten die ganzen Zusatzbeiträge wegfallen und eine deutliche Entlastung für die Bürger kommen. Davon ist zumindest die Präsidentin des Sozialverbands VdK überzeugt und auch ich persönlich sehe das als eine gute Lösung. Was ist Eure Meinung dazu?
41 Stimmen
14 Antworten
man muss immer an eines Denken. Es ist das System, der privaten oder anteiligen privaten Krankenversicherung das funktioniert und das dafür sorgt, dass die Anbieter von medizinischen Dienstleistungen kostendeckend abrechnen können.
Es ist das System der GKV das pauschalisiert, Eigenbeteiligungen verlangt um am Jahresende einen Überschuss auszuweisen.
Ein erster Schritt wäre es, die gesamten gesetzlichen Krankenkassen, deren Leistungskatalog, etc. eh durch Gesetz vorgeschrieben ist, zu einer zusammenzufassen. Damit könnte der Verwaltungsüberbau ausgedünnt werden.
Dann wird diese Kasse dazu gezwungen, nicht nach Pauschalbeträgen zu erstatten, sondern wie die PKV auch, nach den entsprechenden Gebührenordnungen.
Und zuletzt würde ich das Beitragsrückerstattungssystem der PKV einführen. Wer das ganze Jahr keinen Krankheitskosten mit der Kasse abrechnet, bekommt 1-3 Monatsbeiträge erstattet.
Und dann ziehen wir mal Bilanz und schauen wo weiter optimiert werden muss.
So teuer ist das nicht. Die GKV haben im Regelfall (außer während Corona) mehrere 100 Mio. Überschuss. Die sind unnötig. Zusätzlich fallen mehrere Millionen als Personalkosten weg.
Der letzte Schritt wäre dann wieder der, dass man die Einheitsversicherung als eigenständige Einrichtung wieder auflöst und verstaatlicht, so wie die Landesämter für Versorgung die sich um die Krankheitskosten der Beamten kümmern.
Die Versicherungsbeiträge gehen dann direkt in den Haushalt, und eine eventuell Unterdeckung kommt ebenfalls aus dem Haushalt.
Eine einheitliche KV - die übliche Chimäre der linken Parteien - wird es auch in Zukunft nicht geben. Und das ist auch gut so, denn der einzige Grund, warum SPD/Grüne/Linke das immer wieder publizistisch reanimieren, ist dssa Schielen auf die Rücklagen der PKV. Nur gehören die den Versicherten, und können auch nicht enteignet werden, weil sie individuell jedem VN zugeordnet sind. Das will aber keiner hören, also versucht man es mit denselben lahmen Argumenten, dieses totgerittene Pferd wiederzubeleben..
Eine Einheitskrankenkasse würde für niemanden irgendetwas Positives bringen. Weder schnellere Termine, noch bessere Leistungen. Das hat die GKV schon heute mit ihren fast 160 Milliarden Euro nicht geschafft, und sie wird es auch mit 200 Milliarden nicht schaffen. Die GKV gehört abgeschafft, und zwar komplett. Sie kann das, was sie angeblich bieten will, schon aus eigener Unfähigkeit nicht erreichen. Das traut sich nur niemand öffentlich auszusprechen - denn nicht die PKV ist das Problem der medizinischen Versorgung, sondern nur *wegen* der PKV ist es nicht noch schlechter als es ohnehin schon ist. Gäbe es die PKV nicht, die mit ihren nur knapp 9 Millionen Mitgliedern soviel mehr Geld in die medizinische Versorgung gibt (die allen PatientInnen zugute kommt), könnten Tausende Kliniken, Praxen, Versorgungseinrichtungen und MitarbeiterInnen schließen bzw. aufgeben. Die Misere wird ja schon bei der Medizinerausbildung offenkundig - die in Deutschland viel zu wenige Studienplätze bereithält, und deren ohnehin schon wenige Absolventen lieber überall anderswo im Ausland arbeiten wollen, als hierzulande. Und warum? Weil das Niveau und die Bezahlung hier in Anbetracht der sehr langen Ausbildungsdauer viel zu schlecht ist; fast überall gibt es bessere Stellen bzw. weitaus höhere Gehälter als in D.
Tausende von Prxisstellen für Hausärzte sind unbesetzt, und werden es auch bleiben - und dafür ist das Bundesgesundheitsministerium, die Kammern und die überbordende Bürokratie bzw. Gängelei verantwortlich.
Ja, die PKV ist teuer. Aber eben angemessen teuer, nur verlangt sie sehr viel mehr Eigenverantwortung.
und können auch nicht enteignet werden
Das kann man umgehen, man muss nur die Gesetze entsprechend anpassen. Dann werden die Rücklagen eben übernommen und für die privatversicherten verwendet. Dann spart sich die Krankenkasse die Aufwendungen, die sie ansonsten aus Beiträgen finanzieren müsste, eben so lange ein wie es Rücklagen abzuschmelzen gibt.
Effekt ist der gleiche wie ein Bürgergeldempfänger, der erstmal sein Vermögen aufbrauchen muss. Ist halt rechtlich keine Enteignung, auch wenn der Staat am Ende genau den Betrag eingespart hat.
Du irrst. Bei einer Auflösung der PKV wären die Rücklagen nämlich zwingend an die VN auszuschütten. Lauterbach & Co wollen diese knapp € 350 Milliarden aber stattdessen in die GKV füttern, und das ist schlicht und einfach verfassungswidrig. Was aber niemanden in SPD/Grüne/Linke stört.
Was man sinnvollerweise tatsächlich tun könnte, wäre, eine einheitliche staatliche Kasse einzurichten, die eine Basisversorgung für alle bietet gegen Beiträge, und alles Andere privat versichern zu lassen. Oder alles staatlichen Kassen auflösen und dafür einen Kontrahierungszwang bei der PKV einzuführen - ohne FamV. Was garantiert niemand braucht, sind (imer noch) 95 gesetzliche Kassen, die exakt dieselben Leistungen bieten. Nur - jede dieser Varanten hat einen Umsetzungshorizont von etwa 25 Jahren. Solange würde es nämlich realistisch dauern, den wesentlichen Teil der Verträge umzustellen, weil man dazu niemanden zwingen kann.
Du irrst. Bei einer Auflösung der PKV wären die Rücklagen nämlich zwingend an die VN auszuschütten. Lauterbach & Co wollen diese knapp € 350 Milliarden aber stattdessen in die GKV füttern, und das ist schlicht und einfach verfassungswidrig. Was aber niemanden in SPD/Grüne/Linke stört.
Dann wird die PKV eben nicht aufgelöst und alle behalten ihre privaten Verträge. Man muss trotzdem in die GKV einzahlen und erhält von dieser auch Leistungen, sofern diese nicht bereits von der PKV gedeckt werden. Jemand, der seine PKV kündigt erhält so lange weiter Leistungen aus dieser bis sein persönlicher Anspruch an den Rücklagen aufgebraucht ist.
Wo ein politischer Wille ist, ist auch ein Weg.
Was man sinnvollerweise tatsächlich tun könnte, wäre, eine einheitliche staatliche Kasse einzurichten, die eine Basisversorgung für alle bietet gegen Beiträge, und alles Andere privat versichern zu lassen. Oder alles staatlichen Kassen auflösen und dafür einen Kontrahierungszwang bei der PKV einzuführen - ohne FamV. Was garantiert niemand braucht, sind (imer noch) 95 gesetzliche Kassen, die exakt dieselben Leistungen bieten. Nur - jede dieser Varanten hat einen Umsetzungshorizont von etwa 25 Jahren. Solange würde es nämlich realistisch dauern, den wesentlichen Teil der Verträge umzustellen, weil man dazu niemanden zwingen kann.
Gesetzliche Basisversorgung und PKV als Zusatzversicherung wäre eine denkbare Lösung. Somit kann jeder, der sich mehr leisten kann und möchte weiterhin über die PKV versorgen, ohne sich dabei aus der Solidargemeinschaft ausklinken zu können.
Für alle die die schon drin sind ja, für alle die die sich der Solidargemeinschaft dann nicht mehr entziehen können nicht.
Diese Schnapsidee wird jedes Jahr erneut in den Ring geworfen und noch nie konnte man sich dazu entschließen: Weil das einfach eine bequeme Milchmädchenrechnung ist.
Indem man den Beamten knebelt und ausbeutet, wird man niemals eine Giga-Aufgabe wie "Altersversorgung im Land" stemmen. Was all die Linksradikalen ausblenden ist, dass der Beamte nicht nur Beiträge zahlen würde sondern auch enorm Versorgungsleistungen kostet. Bei Unternehmern ist es ähnlich und wohl die meisten Startups würden scheitern, wenn die voll in die Rentenkasse zahlen müßten.
Es wird niemals auch nur im Geringsten funktionieren, daß Deutschland der ganzen Welt Sozialversorgung bietet. Und wenn man das ideologistisch doch erzwingt, dann muß es zum Crash kommen.
Wer redet von Beamten knebeln und ausbeuten? 1. Genießen Beamte Privilegien, die oft nicht gerechtfertigt sind und 2. geht es doch um viel mehr Personen als nur Beamte. Viele Selbständige zahlen in einen PKV ein, und ein erheblicher Teil der Gutverdiener im Land, deren Gehalt deutlich über der Beitragsbemessungsgrenze liegt. Und genau darum geht es, verbeamtete Staatsdiener (das sind auch sehr oft Gutverdiener) und Besserverdiener zahlen hier nicht in die Solidargemeinschaft ein, während alle Normalverdiener und Geringverdiener auch noch die ganzen Arbeitslosen etc. mitversorgen müssen. Dass diese Rechnung nicht aufgehen kann, ist doch eigentlich klar. Natürlich bedarf es Anpassungen im Vergütungssystem so das die Ärzte auch aus der Behandlung von GKV-Patienten gut leben können. Dann ist es auch nicht mehr nötig, dass Ärzte Privatpatienten mit deutlichen höheren Kosten abkassieren als GKV-Patienten. Und dann hört auch diese 2-Klassen-Medizien im Land auf. Es kann nicht sein, dass der Privatpatient übermorgen freie Termine in Aussicht gestellt bekommt, während der Kassenpatient, der teils mehr Beiträge bezahlt als der Privatversicherte, mehrere Wochen oder gar Monate auf den selben Termin warten muss. Und jetzt bitte nicht erzählen, dass dem nicht so sei, es ist für jeden bei der Online-Termin-Vergabe bei unzähligen Ärzten direkt ersichtlich und nachprüfbar. Ich hätte vor 1 Jahr beim Hautarzt mal 7 Monate warten sollen. Als Selbstzahler hatte ich dann innerhalb von 4 Tagen einen Termin. Selbes bei einem MRT-Termin. Als GKV-Versicherter in 3-4 Monaten Termine, als Selbstzahler in 2 Tagen mit unzähligen freien Uhrzeiten.
Ich weise alles pauschal zurück und meine Zeit ist zu kostbar, mich auf diesen langen Sermon einzulassen. Der Staat hat sein "Beihilfesystem" für Beamte eingeführt, weil es für ihn finanziell vorteilhaft ist. Er müßte sonst seine Beamten deutlich besser entlohnen.
Dass Privatpatienten fürstlich von den Ärzten behandelt würden, ist ein uraltes Vorurteil und hat mit der heutigen Wirklichkeit nichts zu tun. Viele Praxen reagieren sogar gereizt auf die Mitteilung "bin Privatpatient" und sagen "wir behandeln alle gleich". Weiterhin knausern Privatkassen durchaus heftig bei Erstattungen, z.B. streichen Steigerungssätze oder lehnen Magnesiumpräparate, Vitamine usw. usw. ab. Meiner todkranken Mutter wurde sogar Fresubin verweigert, obwohl alle Indikationen gegeben waren. Hoffentlich ENDE
Was soll man hier eine Diskussion führen, wenn jegliches Gegenargument zur eigenen Sichtweise pauschal als Unsinn abgetan wird?
Meine Frau ist Beamtin, ich kenne mich mit dem Beihilfesystem, der Entlohnung von Beamten usw. durchaus aus. Viele Positionen im Einfachen Dienst werden doch schon nicht mehr durch Beamte, sondern durch Angestellt bedient. Übrig bleiben Beamte im mittleren und vor allem im gehobenen und auch höheren Dienst. Hier von notwendigen höheren Gehältern sprechen? Und nochmal, das ist doch nicht auf Beamte begrenzt, die privaten Kassen haben doch weit mehr Kunden als nur Beamte... Und nein, es ist eben kein Vorurteil. Ausschließlich Privatpatienten tun das als Vorurteil ab, da sie die Gegenseite ja gar nicht kennen. Ich kann Ihnen aus dem Stehgreif mehrere Fälle aus eigener Erfahrung nennen wo dem so ist. Meine Frau hat den Frauenarzt gewechselt und einen Vorsorgetermin vereinbaren wollen. Nächster Termin war in 3 1/2 Monaten. Meine Frau hat diesen genommen. Als die Dame am Telefon dann nach der Versichertenkarte gefragt hat die man nicht vergessen solle, hat meine Frau geantwortet, dass sie keine hat, da Privatversichert. Reaktion der Dame am Telefon >"Achso, ja wir haben nächsten Mittwoch noch Termine in der Privatsprechstunde frei".
Meine Erfahrung -> Termin bei Hautarzt in 7 Monaten! Als Selbstzahler/Privatpatient habe ich 4 Tage später einen Termin in der selben Praxis gehabt.
Meine Erfahrung -> Termin für ein MRT im Umkreis von 70km nicht unter 3 Monaten. Als Selbstzahler hatte ich einen in 2 Tagen nur 14km entfernt einen Termin, mit fast freier Uhrzeitwahl... Hat halt über 300€ gekostet. Der Radiologe hat mir im Gespräch dann erzählt, dass er vor das Sozialgericht gezogen ist und verloren hat, bei dem Versuch sich einzuklagen auch GKV-Versicherte behandeln und abrechnen zu dürfen. Warum durfte er nicht... weil ein anderer Radiologe in seinem Umkreis dagegen war (die anderen in einem gewissen Bezirk müssen hier zustimmen). Dass die Kassenpatienten hier Monate warten spielt in dem System keine Rolle.
Wenn ich heute beim Orthopäden vor Ort einen Termin online buche (ganz aktuelle ausprobiert), erhalte ich als Kassenpatient in 7 Wochen einen Termin, wenn ich Privatpatient anklicke, ist der nächste Termin Montag in 2 Wochen.
MRT macht dieser von Gelenken auch, aber nur für Privatpatienten und Selbstzahler...
Eine Krankenversicherung ist essentiell und notwendig. Die Ausgestaltung kommt auf die konkrete Umsetzung an, veschiedene Krankenversicherungskonzepte lassen sich gut und schlecht umsetzen.
Das Problem in Deutschland ist heute der Mangel an Ärzten und damit Arzterminen über alle Versicherungsklassen hinweg.
Es gibt keinen Mangel an Ärzten, es gibt so viele wie nie zuvor und die Zahl der Ärzte ist im Vergleich zur Bevölkerung überproportional gestiegen, diese sind nur massiv ungleich verteilt und viele behandeln keine gesetzlich Versicherten mehr.
Stellt sich die Frage wie das finanziert werden soll.