Höhere Krankenkassenbeiträge für Gutverdiener? Was meint ihr dazu?
Der SPD-Gesundheitsexperte Christos Pantazis schlägt vor, dass Gutverdiener mehr in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlen. Konkret plädierte er in der „Bild“ für eine Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze um rund 2500 Euro, um die angespannte Finanzlage der Versicherungen zu stabilisieren. „Eine Anpassung der Beitragsbemessungsgrenze – etwa auf das Niveau der Rentenversicherung – kann ein Beitrag zur finanziellen Entlastung der Krankenkassen sein, ohne die Versicherten über Gebühr zu belasten“, sagte Pantazis, der gesundheitspolitischer Sprecher der SPD im Bundestag ist.
Aktuell liegt die Beitragsbemessungsgrenze in der Krankenversicherung bei 5512,50 Euro monatlich, die der Rentenversicherung bei 8050 Euro. Die Beitragsbemessungsgrenze bezeichnet den maximalen Bruttolohn, bis zu dem Sozialversicherungsbeiträge abgeführt werden. Einkommen oberhalb dieser Grenze bleibt beitragsfrei.
11 Antworten
Ich wünsche mir auch hier eine aufrichtige, faire, solidarisch gleichberechtigte Behandlung aller Mitbürgerinnen.
Warum sollte jemand, die ein exorbitant hohes Einkommen hat, nicht solidarisch den gleichen Prozentsatz an Beiträgen zahlen? Das hohe Einkommen ist meist ja auch nur mit Belastung des Staates, also uns aller möglich.
Solidarische Demokratie funktioniert meiner Meinung nach nur gleichberechtigt gemeinsam miteinander.
Wenn man sich nicht an grundlegende Reformen traut, die zu Einsparungen führen, dann bleiben ja nur Erhöhungen der Beiträge für alle oder eine stärkere Belastung für höhere Einkommen.
Finde ich richtig. Faktisch hört die Solidarität bei einem bestimmten Einkommen bei Pflege- und Krankenversicherung auf. Meines Erachtens müssten auch Beamte und Selbstständige in die gesetzliche Krankenversicherung.
Davon halte ich gar nichts.
Vor allem würde es keinen Cent mehr in das Gesundheitssystem bzw. die Krankenkassen spülen sondern sehr wahrscheinlich sogar für weniger Beiträge sorgen, da sich dann "Besserverdiener" wohl allesamt in Richtung privater Krankenversicherung verabschieden würden.
Davon einmal abgesehen bin ich strikt dagegen, "Besserverdiener" mehr als andere zu schröpfen. Mal ganz ehrlich: Diejenigen, die mehr Geld verdienen, die haben in aller Regel dafür auch mehr geleistet als andere und tun dies noch. Jemand, der als Manager, Ingenieur oder Jurist viel Geld verdient, der hat dafür auch viele Jahre lang gelernt und studiert, hierfür viel Geld ausgegeben, hat häufig einen eher stressigen Job und trägt große Verantwortung. Ein Unternehmer, dessen Unternehmen sehr gut läuft, der hat dieses Unternehmen in aller Regel auch mit viel Arbeit, großen Investitionen und vor allem hohem persönlichen Risiko aufgebaut. Warum soll man diese Menschen (zu denen ich mich nicht zähle) nun "bestrafen", indem sie überproportional viele Abgaben leisten?
Genauso "bekloppt", wie die verschiedenen Lohnsteuerklassen. Wenn ich jahrelang mit einer Partnerin zusammen lebe, beide berufstätig sind... warum sollte ich dann alleine durch eine Hochzeit plötzlich steuerliche Vorteile haben? Ob man nun verheiratet ist oder nicht, das ist doch im Grunde genommen völlig egal - die Kosten, die der Staat durch einen hat, werden dadurch ja nicht geringer. Auch hier wäre doch ein Steuersatz von x% auf das Gehalt pauschal für alle die sinnvollste und gerechteste Lösung.
Eine Abgabe, beispielsweise für die Krankenversicherung, in Höhe von x % des Nettogehalts bzw. der Nettobezüge wäre für alle gerecht.
Die Beitragssbemessungsgrenze zu erhöhen mag okay sein.
Ansonsten würde ein höherer Krankenkassenbeitrag eher für Raucher Sinn machen :-)