Deutsche Bischöfe halten die AfD für Christen nicht wählbar. Schließen sich völkische Nationalismus und christlicher Glaube aus?
12 Antworten
Ich würde sagen das wichtigste für einen Christ ist es Nächstenliebe in die Welt zu tragen. Die Ideale der AfD schließen Nächstenliebe aus. Denn diese ist Bedingungslos. Egal wie Menschen aussehen, was ihre Geschichte ist und was sie getan haben - als Christ liebt man seinen Nächsten wie einen Bruder und macht damit die Welt zu einem besseren Ort.
Ob man das schafft ist die Frage. Ich persönlich bin (noch) unfähig Menschen wie Brüder zu lieben und bin emotional manipuliert. Wenn jemand zum Beispiel ein Betrüger oder Mörder ist kann ich kaum Sympathie aufbringen…
Ich würde sagen für einen Christen der nach den Lehren Jesu lebt schließt sich das völlig aus.
Feindesliebe, Verhärtet euer Herz nicht, Mitleid mit Armen und Gefangenen und Flüchtlingen, Vergebung, Antikapitalismus, uvm.
Zudem ist gerade die katholische Kirche international und nicht national wie die EKD. Letztere war im Nationalsozialismus ja auch mehr auf Linie als die Katholiken.
Seit den 50er/Anfang 60er Jahren gibt es am Wahlsonntag ja keine Wahlempfehlung von der Kanzel mehr. Das sich die katholischen Bischöfe jetzt so klar äußern ist deshalb überraschend.
Allerdings befürchte ich, dass es nicht viel bringen wird.
Es gibt zwar die erzkonservative Fraktion bei den Katholiken, die eine offene Flanke zur AfD haben, aber signifikant viele Wähler sind das nicht. Zudem folgen die auch nicht einfach dem was ein Bischof sagt.
Und die AfD-Wähler im Osten sind definitiv keine Katholiken.
Hier noch ein Artikel zur Stimmung in der katholischen Kirche, wo auch von den Konservativen die Rede ist, die ich erwähnt habe.
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/bischofskonferenz-afd-100.html
Feindesliebe gilt übrigens dem Feind, deswegen Feindesliebe - und das ist dann hier ja offenbar die AfD:
Naja, die Bischöfe haben nicht zum Krieg gegen die AfD oder zu Angriffen auf AfD-Anhänger aufgerufen.
Lass mal die Kirche im Dorf.
In den 50er und 60er Jahren wurde auch noch am Wahlsonntag gepredigt man solle CDU wählen.
„Das christliche Menschenbild bedeutet, dass alle Menschen gleich sind und weil alle Menschen gleich sind, kann ich sie nicht unterscheiden zwischen nationalen oder völkischen Herkünften. So kommt die AfD in allen Punkten immer wieder dazu, sich völkisch abzugrenzen, etwa im Bereich der Zuwanderung, wenn es um den Familiennachzug geht. Wir können nicht wollen, dass Familien, wenn sie auf der Flucht sind, auseinandergerissen werden und dass dann die von uns allen gleichermaßen wertgeschätzte Familie auseinander brechen darf.“ (Karl Jüsten)
Das christliche Menschenbild bedeutet, dass alle Menschen gleich sind
Dieses Menschenbild entspricht ja so gar nicht dem Bild rassistischer Parteien wie der AfD.
Die Bischöfe distanzieren sich aber auch nicht von den Menschen, sondern von der Partei und der Gesinnung. Den Menschen wurde explizit ein Gesprächsangebot gemacht.
Das die eigentliche Sichtweise dieser jüdischen Sekte der Nazaräner - aus denen sich in einer massiven (teilweise bis zur Unkenntlichkeit entstellten) Transformation - das sog. Christentum herauskristallisierte, auf antiken (und noch älteren) Sozialformaten beruht muss immer mit einbezogen werden. Womit natürlich allein die Frau eine andere (untergeordnete) Stellung aufweist. Allerdings sollte diese (jüdische) Sozialordnung über zweitausend Jahre später überwunden sein und o.g. Menschenbild sich angenähert haben. Scheint aber ein Utopie zu sein - auch bei den STA (dazu empfehle ich: „Mit am Tisch“ von Hannele Ottschofski) Ein freundliches Wochenende!
Ja, definitiv. Das ganze Leben Jesu schließt völkischen Nationalismus und alles, was Jesus gemacht hat, aus. Er war Flüchtling (in Ägypten), Geschenke zur Geburt von ausländischen Andersgläubigen (Sterndeuter aus dem Morgenland) und der sozialen Unterschicht (Hirten). Hat sich immer mit Leuten angelegt, die ihre Art zu leben für richtig halten und mit Sündern, Behinderten und co gefeiert, gegessen...
Selbst im Sterbeprozess wird Sündern vergeben (Gespräch mit einem Mörder am Kreuz).
Wer Christ ist, dem ist Nationalität egal, für den sind alle Menschen Brüder und Schwestern. Christen lehen die AfD natürlich ab.
Nicht zwingend.
Das kommt immer darauf an wie es die Aktuelle Kirche halt gerade auslegt.
Die Kirche hat damals auch mit den Nationalsozialisten zusammengearbeitet und die Ortodoxen in Russland halten fest zu Putin und unterstützen den Krieg.
Ich denke jeder Christ hat eine etwas andere Vorstellung von seinem Glauben, gerade heute.
Es kommt darauf an, wie sich die Bibel positioniert, und die aktuelle Haltung der russisch-orthodoxen Kirche und die Haltung der katholischen Kirche vor 90 Jahren können sich nicht aus der Bibel herleiten lassen.
Das kommt immer darauf an wie es die Aktuelle Kirche halt gerade auslegt.
Es war nach dem "christlichen Glauben" gefragt, nicht nach den Glaubenslehren der verschiedenen Kirchen!
Der "Christliche Glaube" hat sich in den letzten 2000 Jahren stark gewandelt.. je nach dem wie man ihn ausgelegt hat.
Abgesehen davon gibt es Evangelen, Katholiken, Ortodoxe, Neuapostolische und noch viele andere Christen.... Frage ist so nicht zu beantworten, zu allgemein gehalten.
Dann sollten die Bischöfe sich um so mehr zurück halten!
Weil ich ihnen keine Deutungshoheit über das Christentum zubilligen kann.
Aber sie haben das Recht, wie jeder andere Mensch auch, ihre Meinung kundzutun.
Nicht alle Mitlesenden wissen mit "ex cathedra" etwas anzufangen. Nun wissen sie es. 😊
https://www.deutschlandfunk.de/evangelische-kirche-in-der-ns-zeit-jesus-der-arier-100.html