AfD und Christentum: Passt das zueinander?
Diese Frage stelle ich mir öfter. Die AfD gibt sich als christliche Partei. Christliche Normen und Werte sollen erhalten bleiben.
Einerseits stimmt das natürlich. Die AfD und das Christentum sind beide keine großen Fans von Homosexualität. Außerdem verfolgen beide traditionelle Geschlechterverteilungen. Abtreibungen halten AfD'ler und viele Christen für falsch.
Andererseits ist DAS Gebot des Christentums die Nächstenliebe. Diese fehlt bei der AfD für Andersgläubige und auch Andersdenkende fast vollständig.
Findet ihr also es passt, wenn ein Christ die AfD wählt?
Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen
Die AfD gibt sich als christliche Partei.
Wirklich?
Ja - wirklich.
6 Antworten
Die AFD und das alte Christentum passen durchaus zueinander. Schaut man vom 10.-13. Jahrhundert so sieht man wie Nächstenliebe auch aussehen kann.
"Aufbauend auf den Kreuzzugsaufruf Papst Urbans II. auf der Synode von Clermont im Jahr 1095 (begleitet von dem Zuruf „Deus lo vult“ – Gott will es) waren viele Kreuzfahrer überzeugt, durch die Vertreibung der Muslime aus dem Heiligen Land Gottes Willen zu erfüllen und die Erlassung all ihrer Sünden zu erreichen (Ablass, Gnadenschatz)."
Große Teile der Landbevölkerung sahen im Kreuzzug eine Fluchtmöglichkeit vor den harten und oft sehr ungerechten Lebensumständen in der Heimat – zumal der Papst ein Ende der Leibeigenschaft in Aussicht gestellt hatte für jeden, der das Kreuz nehmen und ins heilige Land mitziehen würde. Den Kreuzrittern schlossen sich im Tross die Nichtkombattanten an: Frauen, Kleriker, Alte und Arme.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kreuzzug
Und auch in der Kolonialzeit waren die Christen überzeugt den einzig richtigen Weg zu leben und zu glauben zu kennen was insbesondere in Afrika auch zu Verbrechen und Völkermord führte. Auch hier waren einige Christen den kaiser näher als Gott.
Christen haben damals zb auch Hexen verbrannt, während der Inquisition wurden Andersdenkende verfolgt und bestraft was die Zunge kosten konnte oder das Leben.
Da die AFD ja auch rückständige Politik fordert passt in meinen Augen die Forderung einer genauso rückständigen Kirche und da seh durchaus Gemeinsamkeiten.
Andererseits ist DAS Gebot des Christentums die Nächstenliebe.
Das ist der Grundpfeiler der Religion. Homophobie und Sexismus passen da übrigens auch nicht rein. Und die Fremdenfeindlichkeit der rechtsextremen AfD erst Recht nicht.
Die AfD hat mit dem Christentum nichts, aber auch rein gar nichts am Hut. So oft, wie die Herrschaften bewusste Lügen verbreiten, müssten sie eigentlich ihr restliches Leben im Beichtstuhl verbringen.
Die schwafeln nur dann von der "Christlich-Abendländischen Kultur" wenn es mal wieder gegen Ausländer, Zugezogene und die angebliche "Überfremdung" geht.
Also: Schon wieder beim Lügen erwischt - ab zur Beichte!
Sehe es schon so, dass beides gut zusammenpasst. Insbesondere die starke Werteorientiertheit fällt bei beiden auf.
Die Nächstenliebe sehe ich nicht weniger vorhanden als in so manchen Teilen der Bibel.
Im Christentum spielt der Tribalismus (insbesondere die Familie) eine gewisse Rolle. Der nationalistische Kurs Der AfD steht dem vom Grundgrdanken nicht allzu fern.
Nächstenliebe bedeutet ja nicht Selbstzerstörung, sonst zerstört man damit die eigene Fähigkeit, anderen helfen zu können.
Nächstenliebe bedeutet auch nicht, die ganze Welt retten zu wollen, sondern in Einzelfällen dort zu unterstützen, wo es am erforderlichsten ist.
Weder möchten die anderen "die ganze Welt" retten, noch sehe ich, wo die AfD in Einzelfällen unterstützen möchte. Sie möchte nur ihr Wahlergebnis unterstützen, darin sind sie gut, aber sonst...