Tut die Regierung für mich als Single etwas? Zumindest politisch?
- Eigentumserwerb?
- Vermögensaufbau?
- Steuerliche Vorteile für Alleinstehende?
Mir kommt nichts bekanntes vor....
22 Stimmen
7 Antworten
Tut die Regierung für mich als Single etwas?
Natürlich.
Eigentumserwerb?
Ist dir gestattet. Kann aber die Regierung nicht für dich übernehmen.
Vermögensaufbau?
Ist dir ebenfalls gestattet. Kann aber die Regierung nicht für dich übernehmen.
Steuerliche Vorteile für Alleinstehende?
Benötigen die nicht, weil sie viele der Unkosten nicht haben, die Paare oder gar Alleinstehende mit Kindern haben.
Alex
Es gäbe zumindest Stellschrauben, von Markteingriffen bis Steuersenkungen, Sonderabschreibungen, etc.
Na sicher, in allen finanziellen Belangen hast du massive Vorteile, weil du halt kein Geld für ein Kind ausgeben musst. Klar gibt es hier und da theoretisch auf dem Papier kleinere Vorteile für Eltern (sei es nun Kindergeld oder Steuervorteile), aber die gleichen sich locker dadurch wieder aus, dass Kinder extrem viel Kohle fressen. Wenn du es kalt finanziell betrachtest, sind Kinder ein dickes Minusgeschäft.
Zum Glück bestehen Menschen nicht nur aus Zahlen.
zu 1 und 2: Warum sollte der Staat dich dabei unterstützen, das ist nicht die Aufgabe des Staates
Zu 3: rein auf dem Solidarprinzip aufbauend müsste man kinderlose weitaus mehr belasten als Menschen mit Kindern. Da dies aber höchst unsozial ist, ist es gut das dies nicht gemacht wird. Einen Bonus das man keine Kinder kriegt sollte es indes sowieso nicht geben!
Du bekommst als Single keine Vorteile die Paare nicht auch haben, aber du hast steuerlich als Single einen Freibetrag (Paare dann oft doppelt).
So gesehen tut der Staat etwas für dich.
Du darfst mit deinen VWL dein steuerpflichtiges Brutto senken, egal ob dein Arbeitgeber dir VWL (Vermögenswirksame Leistungen zahlt), da hast du deinen Vermögensaufbau.
Geschenkt bekommst du nix.
Die neoliberale Ausprägung unseres Kapitalismus, die von unserer politischen Ebene stringent vetreten wird, sieht nicht vor, dass man Statusklassenaufstiege aus eigener Kraft und Initiative bewältigen kann. Aktuell ist jeder Aspekt darauf ausgelegt, der Elite den Zugang zu Geld zu erleichtern. Mit steigendem Vermögen nimmt die Konzentrationsgeschwindigkeit zu und die Widerstände ab. Wer bei Null anfängt, unterliegt einem geringen Tempo und enormer Widerstände. Grundvermögen wird aus Einkommen gebildet, Einkommen was was nach Finanzierung eines gewissen Lebensstandards übrig bleibt. Wenn die Einkommen niedrig sind und die Kosten hoch, bleibt nichts zum Vermögensaufbau übrig. Ein schwacher Staat, der nicht konsumieren darf, bedeutet nichts anderes, als dass die Bürger die Kosten selbst tragen dürfen. Alle Staatseinnahmen sollen nur in Investitionen fließen, was nichts anderes bedeutet, dass es nur den Unternehmen und der Elite zur Verfügung gestellt wird. Es liegt dann in der Verantwortung dieser Personen, dass Geld sinnvoll weiterzuverteilen, bspw. in Löhne oder in Profite. Die letzten 30 Jahre haben gezeigt, dass die Arbeitnehmer immer weniger beteiligt werden.
Warum unser Geld- und Finanzsystem so funktioniert, wie es funktioniert, kann verschiedentlich interpretiert werden. Keynsianismus, Neoklassik, Post-Keysianismus, Neoliberalismus, Libertarismus, MMT sind alles verschiedene Denkschulen, die versuchen, die selbe Sache zu erklären. Neoklassik, Neoliberalismus und Libertarismus fördern dabei kein Gleichgewicht sondern die eindeutige Trennung von oben und unten. Die anderen Schulen setzen da eher auf ein gesundes Gleichgewicht.