Sind Menschen, die von keinem gemocht werden und sozial ausgeschlossen sind, selbst schuld?
31 Stimmen
13 Antworten
Nicht pauschal.
Oft aber schon.
In einigen Fällen gibt es Ursachen außerhalb der eigenen Kontrolle wodurch andere Leute schlechte Vorurteile gegen einen haben und möglicherweise einem gar nicht die Möglichkeit geben, diese aufzulösen (gerade bei Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Ableismus usw.)
Selbst wenn es aufgrund der Persönlichkeit ist, kann es nicht immer 100% Schuld der Person sein, Erziehungsmuster, Persönlichkeitsstörungen, organische Gehirnschäden, ASS etc. können jemanden einfach so machen, dass die Person ausgeschlossen wird.
In einigen Fällen haben wir sogar ein Henne-Ei-Problem: Wird die Person ausgeschlossen, weil sie einfach sich so problematisch benimmt, oder benimmt sie sich problematisch, weil sie grundlos erstmal ausgeschlossen wurde und nun Vorurteile bestätigt und nicht damit zurecht kommt.
Sind Menschen, die von keinem gemocht werden und sozial ausgeschlossen sind, selbst schuld?
Meist sind das Menschen, auf die eines oder mehrere dieser Kriterien zutreffen:
- sie weigern sich, auf andere Rücksicht zu nehmen,
- sie passen sich nicht einmal ein bisschen an
- sie stellen zu große Anforderungen an die anderen
- sie halten sich für etwas besseres
Ja, wer so agiert, ist selbst schuld daran, dass er ausgeschlossen und unbeliebt ist.
Alex
Antworten wie deine
Sind richtig.
stigmatisieren sowieso schon isolierte Menschen zusätzlich
wer sozial isoliert ist und die Schuld dafür ausschließlich bei anderen sucht, wird niemals seiner sozialen Isolation entkommen.
indem sie ihnen Verhaltensweisen vorwerfen
Das ist kein Vorwurf sondern eine Feststellung. Ein sozial Isolierter kann das Verhalten ändern - oder eben nicht.
Aber einen Tag darüber nachdenken, bevor man all das zurückweist und all dem widersprichst, sollte man schon.
und die Schuld dafür ausschließlich bei anderen sucht, wird niemals seiner sozialen Isolation entkommen.
Ich denke, das Gegenteil ist der Fall. Isolierte Menschen suchen die Schuld konstant bei sich selbst und verzweifeln schließlich daran, dass ihnen beim Hilfesuchen vorgeworfen wird, sie würden sich nicht mal Gedanken darüber machen, dass sie selbst schuld sind.
Ein sozial Isolierter kann das Verhalten ändern - oder eben nicht.
Dazu müsste er halt wissen, welches Verhalten und wie er es ändern soll.
Dazu müsste er halt wissen, welches Verhalten und wie er es ändern soll.
Genau, es gibt gerade in der Schule mega naive Kinder, denen man wirklich genau sagen muss, was sie falsch machen und was das norm-/gewünschte Verhalten ist.
Ich denke, das Gegenteil ist der Fall. Isolierte Menschen suchen die Schuld konstant bei sich selbst und verzweifeln schließlich daran, dass ihnen beim Hilfesuchen vorgeworfen wird, sie würden sich nicht mal Gedanken darüber machen, dass sie selbst schuld sind.
Genau, oft setzt auch mit der Zeit eine Resignation und eine Art trotzverhalten ein. "Vielleicht bin ich einfach der einsame Wolf. Warum sollte ich überhaupt versuchen, Kontakte zu knüpfen, wenn es immer so schief ging bisher?"
oder eben "Ich verdiene das gar nicht, ich bin so defektiv, dass es keine Aussicht auf Besserung gibt und sollte lieber versuchen, möglichst Leuten nicht auf den Geist zu gehen, unterzutauchen."
@EinAlexander
Aber einen Tag darüber nachdenken, bevor man all das zurückweist und all dem widersprichst, sollte man schon.
Hast du einen Tag über berechtigte Kritik nachgedacht? Warum dann genau das von der anderen Person erwarten?
Warum dann genau das von der anderen Person erwarten?
Weil die -im Gegensatz zu mir - etwas an ihrer Situation ändern will. Das war leicht.
Damit nimmst du aber an, dass die Person von sich spricht und nicht von einer fiktiven Person (die sich ändern wollen würde - oder vielleicht auch nicht).
sie weigern sich, auf andere Rücksicht zu nehmen,
Das kann auch unabsichtlich passieren, gerade bei Personen, die eher in die Richtung dunkle Triade-Eigenschaften gehen und später mal antisoziale PS o.ä. entwickeln.
sie passen sich nicht einmal ein bisschen an
Das kann kontextabhängig verschieden sein. Anpassung im Westen und Anpassung im Osten etwa. Die meisten westlich erzogenen Kinder wären im Ausland z.B. in China, Korea oder Japan ausgeschlossen, weil sie zu sehr herausstehen und sich nicht genügend anpassen.
Außerdem gibt es Autismus-Spektrum-Störungen oder Erziehungsbegründete Unterschiede, für die alle das Kind selber nichts kann.
sie stellen zu große Anforderungen an die anderen
Ja, das ist oft ein Problem, kann aber auch erziehungstechnisch erklärt werden oder anhand von PS.
sie halten sich für etwas besseres
Das ist glaube ich der seltenste Grund für Ausgrenzung. Aber dann ist die Person meistens wirklich schuld daran.
Nicht automatisch, nein.
Primär würde ich jetzt erstmal mit einem "Nein" antworten.
Jeder Mensch hat seine persönlichen Präferenzen und Wünsche was seine Mitmenschen betrifft. Menschen suchen sich ihre Freunde anhand vielerlei Kriterien raus:
- Aussehen
- Charakter
- Auftreten
- Sozialer Status
usw.
Dann einmal was diese Menschen für eine Vorgeschichte haben und auch Du.
Manchmal mögen manche einen im Voraus schon nicht. Auch das gehört zu uns Menschen dazu.
eingeschränkt ja, weil ja jeder an seinem Schicksal "basteln" kann .. Abhängigkeit bestimmt unser Leben, und ähnlich wie zB auch Gesundheit usw . werden uns diese elementaren fundamentale Eigenheiten und Eigenarten sozusagen "aufgestülpt" - aber das befreit nicht von Pflichten - vereinsamte Menschen sind durchaus auch selbst schuld, aber je nach Charakter und intelligenz sind sie auch nicht schuld, wenn sie dumm genug sind, sich "verarscht***n" zu lassen
Das trifft längst nicht auf alle Ausgeschlossenen zu. Antworten wie deine stigmatisieren sowieso schon isolierte Menschen zusätzlich, indem sie ihnen Verhaltensweisen vorwerfen, und treiben sie dadurch noch tiefer in die Abwärtsspirale