Scheinfrieden in der Ukraine - Welche Sicherheitsgarantien bekommt Europa?
Die Diskussion die gerade in Europa aufkeimt ist elementar. Ohne europäische Truppen in die Ukraine zu entsenden wird der Scheinfrieden, der mit eingefrorenen Frontlinien enden wird, nicht funktionieren. Die Ukraine benötigt dazu klare Sicherheitsgarantien.
Er wird nach dem Völkerrecht nach, ein Referendum geben müssen, ehe es zu Gebietsabtretungen kommen wird.
Das muss zum einen durch europäische Truppen abgesichert und überwacht werden, damit es durch Russische Schlägertruppen zu keiner Beeinflussung der Bevölkerung kommen kann. Zum anderen benötigt die Ukraine Sicherheitsgarantien, dass der Mörder Putin, nicht bald wieder mit seinen Truppen die Ukraine überfallen wird.
D.h. Der Scheinfrieden kann nur dann funktionieren, wenn europäische Truppen dauerhaft in der Ukraine stationiert werden und die Staaten, die sich daran beteiligen, die klare Doktrin verfolgen, offiziell in den Krieg gegen Russland einzutreten, sollte es Russland wagen nur eine einzige Kriegshandlung auf europäischen Boden zu vollziehen. Damit Europa zustimmt, hat die USA auch klare Abkommen zu schließen, dass sie im Falle dessen ebenfalls in den Krieg gegen Russland eintreten müssen.
Alles andere wird in diesem Falle nicht funktionieren, da Russland nicht aufhören wird expansive Pläne zu verfolgen. Von nichts anderem muss aus europäischer Sicht ausgegangen werden, da Russland mit seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine, als vertrauenswürdiger Verhandlungspartner ausscheidet.
Von daher laufen jegliche Abkommen, die im Zuge des Scheinfriedens geschlossen werden, darauf hinaus das die Nato gegen Russland aktiv in den Krieg eintreten wird, wenn Russland nur einen Punkt des Abkommens bricht.
Wer ein starkes Europa haben will sollte hier geschlossen mitgehen. Alles andere endet sonst ganz sicher in einen Krieg, der wieder nach Regeln der Russen geführt werden wird. Mit Russland kann nur verhandelt werden, wenn klare Rahmenbedingungen abgesteckt sind und Europa sich geschlossen einig ist.
Sind diese Sicherheitsgarantien für Europa notwendig, um überhaupt nur ansatzweise darüber nachzudenken es zu einem Referendum in der Ukraine kommen zu lassen?
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26 Stimmen
4 Antworten
„Das sind zwar fundierte und nachvollziehbare Gedankengänge, aber sie haben mit der politischen Realität nur wenig zu tun. Politik beginnt mit der Betrachtung des Machbaren – und genau da liegt das Problem: In den meisten Staaten der EU wäre ein solches Vorgehen kaum mehrheitsfähig. Schon jetzt fehlt in vielen Gesellschaften die Zustimmung selbst zu begrenzter militärischer Unterstützung, geschweige denn zur dauerhaften Stationierung Zehntausender NATO-Soldaten in der Ukraine.
Militärisch ist die Umsetzung ebenfalls kaum denkbar: Realistisch wären wir bei Zehntausenden, wenn nicht Hunderttausenden Soldaten, die dauerhaft gebunden werden müssten. Wer soll sie stellen? Die USA haben ihre eigenen Prioritäten und werden sich kaum für ein dauerhaftes Truppenkontingent in der Ukraine verpflichten. Die Türkei verfolgt ihre eigenen geopolitischen Interessen. Bleiben also vor allem westeuropäische Staaten wie Deutschland oder Frankreich – und dort sind weder die politischen Mehrheiten noch die militärischen Kapazitäten vorhanden.Allein ein deutsches Kontingent von zwanzigtausend Soldaten über Jahre hinweg in der Ukraine wäre weder finanzierbar noch gesellschaftlich tragbar.
Finanziell wäre ein solches Engagement ein Fass ohne Boden. Schon die bisherige Unterstützung kostet Milliarden, die Verteidigungshaushalte in Europa stoßen aber an ihre Grenzen. Zudem würde eine derart offene Stationierung den Charakter der NATO-Politik fundamental ändern: Von Abschreckung und Unterstützung hin zu direkter Kriegsbeteiligung. Genau das aber versucht man bisher zu vermeiden, um nicht in eine unkontrollierbare Eskalation mit Russland hineinzurutschen.
Und schließlich: Russland ist zwar durch seinen Angriffskrieg als vertrauenswürdiger Partner diskreditiert, aber es ist zugleich eine Atommacht. Das bedeutet, dass Europa sich keine Illusionen leisten darf, hier Bedingungen frei diktieren zu können. Gerade deshalb wird jede realistische Politik versuchen, Sicherheitsgarantien so zu gestalten, dass sie glaubwürdig, aber auch umsetzbar bleiben – und nicht an solchen überhöhten Erwartungen scheitern.
Du pickst dir einen kleinen Teil meiner Antwort raus, reißt ihn aus dem Kontext und diffamierst ihn als Propaganda. Kann man machen – ist aber halt kein Beitrag zu einer ernsthaften Diskussion.
Nein ich picke mir einen Teil davon raus der für die Grundlegende Stellung deiner Meinung steht.
Das liest sich wie: "Europa hat nichts zu melden. Küsst dem Zaren die Füsse.."
Putin hat nichts zu melden! Ein Frieden wird nicht funktionieren wenn er nach den Regeln Russlands läuft und sowohl die Ukraine als auch Europa benötigen Sicherheitsgarantien. Wie die nur aussehen können, habe ich dargelegt.
puh ja genau da liegt der Unterschied: Mein Text war deutlich länger und enthielt verschiedene Argumente. Wenn du das alles auf ein ‚Europa küsst dem Zaren die Füße‘ reduzierst, dann machst du es dir halt sehr einfach. Realpolitik heißt nicht, Russland irgendetwas zu gönnen, sondern nüchtern anzuerkennen, was militärisch, politisch und gesellschaftlich machbar ist. Alles andere ist Wunschdenken.
Es ist sehr gut machbar europäische Truppenverbände in der Ukraine zu stationierten.
Und negativ. Ich deute due grundlegende Botschaft seiner Antwort schon richtig. Du willst eine "Realpolitik", auf Kosten der Sicherheit Europas und der Ukraine. Ansonsten würdest du keine Gehenrede leisten wenn es darum geht Truppen in der Ukraine zu stationieren.
Das du das auch noch als nicht machbares Unteranfangen beschreibst, zeigt das du entweder von Realpolitik so gar nichts verstehst. Oder du leistest Gegenrede weil du Putin Interessen mehr unterstützt, als die von Europa und der Ukraine..
Ohne klare, durchsetzbare Sicherheitsgarantien wäre jede Form von Referendum in der Ukraine hochgradig problematisch, da die Gefahr der Manipulation oder eines erneuten militärischen Eingriffs zu groß wäre. Europäische Einheit und militärische Bereitschaft sind hier die entscheidenden Faktoren für die Durchführbarkeit und Glaubwürdigkeit eines Friedensprozesses.
LG aus Tel Aviv
Peace, mach langsam! Keine Aufregung! Es gibt keinen "Scheinfrieden"! Genaugenommen gibt es noch gar nichts! Du und ich, wir kennen Putin gut genug: Der will keinen Frieden - das wäre sein Ende und selbst ein "Scheinfrieden" wäre für ihn höchst gefährlich!
Lass uns bitte abwarten, ob es überhaupt zu irgendwelchen Verhandlungen kommt! Denn selbst das bezweifle ich!
Die ganze Debatte um Sicherheitsgarantien und eventuelle Stationierungen ist so nebulös und voller loser Enden und Zipfel, dass wir sie noch nicht führen können. Das überlasse ich einstweilen noch der Deppenparade von AfD, BSW et al. Irgendwann wird man sich vielleicht Gedanken machen müssen. Irgendwann!
Dass Europa stark sein muss - ja natürlich und nicht nur wegen der Ukraine!
Ich sag es mal so, wer unbedingt heiß drauf ist in den Krieg zu ziehen und gegen Russen zu kämpfen, der soll einfach gehen, es gibt genug Rekrutierung Büros in Deutschland, und wenn das will aber nicht kann, der soll seine Kinder schicken. Aber Soldaten zu schicken, die es auch nicht wollen aber auf Befehl müssen, denen würde ich das ersparen in dem man einfach nur Diplomatisch am Tisch sitzt und redet. Außerdem hat die Bundeswehr nichts in der UA verloren.
Liest sich wie Russische Propaganda...