Asteroid schlüge auf die Erde ein

Jetzt aufhalten 73%
Später aufhalten 27%

11 Stimmen

7 Antworten

Erfahrung aus den vergangenen Jahrzehnten (der anthropogene Klimawandel ist seit den 1960er Jahren ein Thema):

In der Öffentlichkeit wird es Stimmen für und gegen irgendwelche Gegenmaßnahmen geben. Die Gegner werden die immensen Kosten ins Feld führen, denen kein entsprechender Nutzen für die jetzt lebende Generation gegenüber steht. Außerdem habe noch nie ein Meteor die Erde getroffen. Wir müssen lernen, mit dem Meteor zu leben!

Die deutsche Politik wird sich dazu entscheiden, abzuwarten. 150 Jahre bedeutet noch viele Legislaturperioden. Soll sich doch die Regierung darum kümmern, die dann im Amt sein wird!

International wird's regelmäßige Konferenzen mit Absichtserklärungen und evtl. sogar konkrete Abkommen geben. Gebunden fühlt sich zu Hause an diese Absichtserklärungen und Abkommen niemand.

So zieht also Jahr um Jahr ins Land, ohne dass irgendwelche konkreten Maßnahmen ergriffen werden. Am Ende hilft nur noch die Hoffnung, dass das Ding auf den letzten Metern vielleicht doch noch einen anderen Weg einschlägt.

Gar nichts Machen den natürlichen Dingen ihren Verlauf lassen.


Tutmosis  04.05.2025, 15:45

Es gehört wahrscheinlich zu den "natürlichen Dingen" des bewussten Lebens, sich gegen das aussterben zu verteidigen! Die Dinos konnten das nicht.

blackbarefoot  04.05.2025, 10:48

Sehe das auch so; seinerzeit haben die Dinosaurier auch ihr Ende gefunden und so wird es auch der Gattung Mensch ergehen. Dann gibt´s Platz für was Neues ...

Jetzt aufhalten

Die jetzigen Bahnberechnungen für einen möglichen Einschlag in 150 Jahren dürften sich äusserst ungenau gestalten. Auch die Erdbahn unterliegt geringen Schwankungen. Überhaupt genügend Daten zu bekommen wäre wahrscheinlich schwierig. Das Ding muss ja erstmal entdeckt werden. Und in 150 Jahren werden der Menschheit andere Mittel zur Verfügung stehen. Also würde ich das Ding mal noch so 10 - 20 Jahre lang beobachten. Es käme sehr darauf an, wie groß er ist, wie schnell, in welchem Winkel er aufprallt und aus was er besteht. Ein Asteroid der beim Einschlag 15 Mio. kM2 zerstören würde, würde einen nuklearen Winter hervorrufen, dafür brauchen wir keine anderen Annahmen treffen. Wenn er an Land einschlüge, in relativ schwefelhaltigem Gestein, wäre der Worst Case. Einschlag im Meer würde für die Erde glimpflicher verlaufen. Trotzdem wäre so etwas wahrscheinlich das Ende allen höheren Lebens auf der Erde. Wieviel % der Landoberfläche wir dabei haben dürfte absolut irrelevant sein, denn danach hätten wir keine mehr! Man könnte einen Trend errechnen, wie man ihn anschubsen müsste um ihn "eher weg", von der Erde zu lenken und entsprechende Maßnahmen einleiten, wie Gravitationstraktoren, Nukleare Schockwellen, oder ein Triebwerk darauf zu installieren. Alleine die Vorbereitung dafür und mit den Abwehrmaßnahmen erstmal hinzukommen würde schon Jahrzehnte dauern. Ich denke man sollte einen Fond gründen und die Maßnahmen dann einleiten, wenn die Beobachtungen nahelegen, das er uns gefährlich werden könnte. Überhaupt wäre es besser jetzt schon eine weltweite Gruppe aufzubauen, die speziell diese Aufgabe hat und wo NASA, ESA, JAXTA, CNSA, etc. zusammenarbeiten. Die 2000 Mil. Euro halte ich für eine Fantasiezahl. Würde aber schon was schönes bewirken. Nur müssten unsere Politiker das Blech erstmal freigeben. Und wenn die hören, - evtl.?, in 150 Jahren?, könnte auch anders kommen!, - etc. werden ihnen ihre Scheiss-Rüstungsausgaben wichtiger sein, denn was in 150 Jahren stattfinden könnte, dürfte den Gangstern momentan egal sein.

Jetzt aufhalten

Erstmal eine Begriffs-Korrektur

Meteorit nennt man die Metall- und/oder Gesteinsbrocken, die tatsächlich auf dem Erdboden ankommen. Solange ein Objekt noch im All auf einem Kollisionskurs mit der Erde ist, nennt man es entweder (bei sehr großen Objekten von mehreren hundert Metern oder gar Kilometern) Asteroid und bei kleineren Brocken Meteoroid.

Bei deinem Fall wäre es ein Asteroid und je eher man ihn ablenken kann, desto weniger Energie muss für die Ablenkung aufgebracht werden und desto geringer muss die Ablenkung sein.

Woher ich das weiß:Hobby – beobachte mit eigenem Fernrohr seit 1981

Kaen011 
Beitragsersteller
 04.05.2025, 12:17

Ich habs jetzt extra auf Meteorit geändert weil andere das hier geschrieben haben :-)

Es tut mir leid wenn das auch nicht korrekt war, ich hoffe das der Kern meines Beitrages trotzdem rüber gekommen ist.

Später aufhalten

dein gedanken-experiment enthält leider einen massiven fehler:

objekte, die erst in 150 jahren als NEO (near earth object) gefährlich werden können, sind heute unsichtbar und daher irrelevant.

die astronomie ist heute technisch so hoch gerüstet und auf tausende professioneller und amateur-stationen verteilt, dass alle potentiell größeren objekte im asteroidengürtel ständig "unter beobachtung" stehen, bzw. auf stabilen bahnen laufen und niemals der erde gefährlich werden könnten.

alles, was ganz weit draußen herumfliegt, braucht ggf. jahre, um durch kollisionen auf eine bahn in das innere sonnensystem abgelenkt zu werden. und sobald die observer so einen kometen oder was auch immer entdecken, können sie die bahn berechnen.

und erst dann kann man je nach größe und einschlagswahrscheinlichkeit maßnahmen ins auge fassen. ein richtig dicker brocken wie der "dino-killer" vor 65 mio jahren mit kollisions-potentaial wird mit sicherheit alle scharmützel auf dieser welt schlagartig beenden. aber ob es reichen wird, innerhalb von wenigen monaten, maximal 1-2 jahren, effektive gegenmaßnahmen zu entwickeln, ist nach heutigem stand von technik und mißtrauen in der weltpolitik mehr als fraglich.

Woher ich das weiß:Hobby – Astronomie fasziniert einfach!

Kaen011 
Beitragsersteller
 04.05.2025, 12:16
dein gedanken-experiment enthält leider einen massiven fehler:

Das ist beabsichtigt da der Kern meines beitrages weniger in der astronomischen Genauigkeit liegt sondern eben im Gedankenexperiment. Solche Experimente haben nicht den Anspruch, in jedem Detail mit der aktuellen Relaität übereinzustimmen. Ihr Zweck liegt grade darin komplexe oder abstrakte Fragestellung durch bewusste Vereinfachung verständlich und diskutierbar zu machen.

In meinem Fall geht es mir nicht um reale Einschlagrisiken, sondern um die Abwägung von Risiko, Kosten, Unsicherheit und Internationale Verantwortung über sehr lange Zeiträume hinweg.

Das Szenario dient dabei als Rahmen um genau solche Fragen zu beleuchten: Wann lohnt sich präventives Handeln trotz Unsicherheit? Wie verteilen sich Lasten bei einem globalen Problem? Wie beeinflussen möglich technische Entwicklungen unsere Entscheidungen?

Auch wenn das konkrete Beispiel fiktiv ist bleibt die dahinterliegende Denkübung ja relevant auf andere globale Risiken bei denen kosten und Unsicherheit schwer zu kalkulieren sind.

Ich hoffe das konnte meine Intention etwas klarer machen :-)