Es wird nie ein großes Rennen geben, wo nicht gedopt wird. Es ist nicht unbedingt zwingend, zu dopen. Aber nicht jeder hat von der Natur ideale Voraussetzungen und man geht im Training immer näher an die Grenzen dessen, was der menschliche Körper überhaupt zu leisten imstande ist. Die Versuchung ist groß, von weniger talentierten Fahrern, da ein klein wenig nachzuhelfen und es gibt ihn, den Wettlauf zwischen neuen Dopingarten und den Kontrolleuren, die es nachweisen müssen. Ich bin selber 12 Jahre Rennen gefahren, (relativ erfolglos, na, ja). Radsport gehörte noch nie zu den gesunden Sportarten und manche Radsportler müssen rund um die Uhr überwacht werden, weil ihre Pulsfrequenz in Ruhe nicht mehr ausreichen würde, den Herzmuskel zu ernähren. In meinen Augen nicht erstrebenswert. Aber Radfahren ist auch ein Teamsport und es hängt nicht nur vom Doping ab, ob ein Team gewinnt. Da gibt es noch so diverse Tricks und Hinterfotzigkeiten, die man als Radsportler lernt, um die Konkurrenz zu demoralisieren, auszupowern, umständlicher fahren zu lassen, ihnen den Windschatten abzunehmen, sie einzukeilen, selber von deren Windschatten zu profitieren, etc. Man darf sich halt nicht erwischen lassen und die Kontrolleure haben ihre Augen auch nicht überall. Ein Alleinfahrer hat heutzutage nicht mehr die Spur einer Chance! Ich habe inzwischen das Interesse am Radsport verloren. Trotzdem fahre ich noch viel Rad, aber nur noch zum Vergnügen und ohne Leistungsdruck!