Kann man errettet werden wenn man eigentlich nur "das Ticket in das Paradies will"?

Nein, man kann mit dieser Einstellung nicht errettet werden 78%
Ja, man kann errettet werden auch wenn man nur ins Paradies will 22%

9 Stimmen

9 Antworten

Nein, man kann mit dieser Einstellung nicht errettet werden

Deine Frage ist ehrlich – und verdient eine ehrliche Antwort.

Wenn jemand „nur das Ticket ins Paradies“ will, zeigt das eine Herzenseinstellung, die auf Selbstnutz, nicht auf Liebe ausgerichtet ist.

Es geht nicht um Gott selbst, nicht um Wahrheit oder Rückkehr – sondern um Belohnung. Um das, was man bekommt, nicht darum, wer man wird.

Doch Jesus hat nicht gesagt:

„Nimm das Ticket und leb weiter wie bisher.“
Sondern:
„Wer sein Leben behalten will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden.“ (Matthäus 16,25)

Errettung ist keine Eintrittskarte – sie ist Umkehr.

Sie beginnt, wenn der Mensch erkennt: Mein Ego, mein altes Leben, mein Festhalten – das ist die Trennung von Gott.

Nur wer das Licht will, lässt die Dunkelheit hinter sich.

Nicht perfekt – aber aufrichtig.

Jesus spricht vom schmalen Weg – nicht, weil Gott ausschließt, sondern weil nur ein reines Herz wirklich in seine Gegenwart treten möchte.

Wer weiter im Ego lebt, in Selbsttäuschung, in Bequemlichkeit, zeigt: Ich will nicht Gott – ich will nur seine Geschenke.

Aber Gott ist kein Automat. Er ist Beziehung. Liebe. Gegenwart.

Der Wunsch nach dem Paradies ist verständlich.

Aber ohne die Bereitschaft zur inneren Umkehr bleibt es nur ein Wunsch – kein Weg.

Denn:

Das Reich Gottes ist da, wo das Ego stirbt – und das wahre Selbst lebt.

In Liebe gesagt – nicht um zu verurteilen, sondern um dich einzuladen:

Nicht das Paradies suchen. Gott selbst suchen.

Dann wird dir alles andere dazugegeben werden. (Matthäus 6,33)

Nein, man kann mit dieser Einstellung nicht errettet werden

Ein Ticket zu erwerben ist einfach. Das Ticket ins Paradies kann nicht erworben werden, da es völlig kostenlos ist.

Du wirst nun fragen, wie das geht?

Richte dein tägliches Leben auf Jesus Christus deinen Sündenerlöser aus. Halte als Beweis deiner Liebe zu Gott und zu deinen Feinden, exakt die 10 Gebote Gottes in 2. Mose Kapitel 20 wie sie in der Bibel stehen, welche Jesus in Matthäus Kapitel 5 verschärft hat. Tue gute Werke helfe Menschen in ihrer Not, spende Geld den Witwen und Waisen. Sei allezeit fröhlich, denn du wirst getröstet durch Gottes Heiligem Geist.

Dann steht dir durch Gottes Gnade und deinem Mitwirken dem ewigen Leben nichts mehr im Wege!

Dann hast du ein fixes Ticket für das ewige Leben, welches dir niemand nehmen kann.

Offb 14:12-13: "Hier ist das Ausharren der Heiligen, welche die Gebote Gottes halten und den Glauben Jesu. Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel sagen: Schreibe: Glückselig die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, auf daß sie ruhen von ihren Arbeiten, denn ihre Werke folgen ihnen nach."

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nein, man kann mit dieser Einstellung nicht errettet werden

JESUS sagt im Gleichnis vom reichen Jüngling ganz klar, dass wir für IHN alles und jeden verlassen müssen, um ins Himmelreich eingehen zu können. ER sagt, dass der Weg schmal ist, und Wenige auf ihm gehen.

Wir müssen unser Kreuz auf uns nehmen und JESUS nachfolgen.

: )

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich gehe seit 30 Jahren mit JESUS.

Die Frage ist, warum will man ist Paradies.

Wenn die Antwort lautet, dass man Gott liebt so ist das der Grund der Errettung, den das Streben nach dem Reich Gottes ist ein Streben nach dieser Liebe. Aber es ist diese Liebe zu Gott die errettet.

Wenn man Gott nicht liebt, gibt es auch keinen Grund für einen in sein Reich zu wollen.

Im Christentum, also zumindest bei den freikirchen ist es so das man nur errettet werden kann, wenn man an Jesus glaubt und seine Schuld bekennt und dass man vekennt Jesus auch am Kreuz für dich gestorben ist.

hoffe ich konnte dir helfen🫶🏼

Das Ticket gibt es nicht und auch keine Erlösung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin seit zwei Jahren ethnische Hellenistin
Ja, man kann errettet werden auch wenn man nur ins Paradies will

Keiner wird in die Hölle kommen. Auch wenn wir meinen einen freien Willen zu haben, so ist die absolute Handlungsfreiheit eine Einbildung, weil sich eine Mikrobe anders verhält als ein Fisch - dieser anders als ein Bär und dieser anders als ein Mensch.

Unsere neuronale Struktur erlaubt es dem Menschen, sich so zu entscheiden wie er es tut. Wenn Gott nun die Seelen dieser Wesen auf ewig in die Hölle verdammen würde, dann wäre tatsächlich er der Teufel.

Die radikale Trennung von gut und böse ist nicht fundamental. Sie mag relational Bedeutung haben und wichtig sein, diente dem Menschen womöglich als moralischer Kompass, doch auf absoluter Ebene sind das nichts weiter als menschliche Konstrukte.


Alburnus  09.07.2025, 14:57

Nein, das stimmt nicht. Die Bibel spricht ganz klar von einer Wiedergeburt, vom alten und vom neuen Menschen, vom Fleisch im Gegensatz zum Geist. Die christliche Lehre ist eine Zwei-Naturen-Lehre.

Im neuen Menschen lebt CHRISTUS Selbst, und führt und leitet ihn in alle Wahrheit. Die Bibel spricht sogar von einer Transformation des neuen Menschen in das Ebenbild CHRISTI hinein.

Natürlich ist es eine Entwicklung, und unterwegs werden Fehler geschehen. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass der JESUSnachfolger die Vollkommenheit anstreben soll, und am individuellen Erfolg/der Frucht dieser Bemühungen, auch gemessen werden wird.

: )

bablbrabl123  09.05.2025, 18:29

Das Missverständnis liegt darin, den Menschen mit Tieren gleichzusetzen – und daraus zu schließen, dass auch unser Verhalten vollständig durch Strukturen, Instinkte oder neuronale Prozesse determiniert sei.

Doch genau das unterscheidet uns vom Tierreich:

Bewusstsein über das eigene Bewusstsein - nur ein Mensch kann erkennen dass er ein Bewusstsein hat
Ein Tier handelt aus Trieb, aus Instinkt. Der Mensch kann innehalten, sich beobachten, zweifeln, wählen.

Wir können Angst spüren – und trotzdem anders handeln.

Wir können geprägt worden sein – und uns davon lösen.

Wir können verletzt sein – und vergeben.

Das zeigt: Unser Verhalten ist nicht festgelegt. Es ist oft antrainiert – durch Angst, Erwartung, Schuld, Scham. Aber weil wir das erkennen und ablegen können, ist klar:

Wir haben einen freien Willen.

Und genau deshalb ist echte Bindung – auch zu Gott – nur freiwillig möglich.

Denn Liebe, die erzwungen wird, ist keine Liebe - sondern Ego was uns wieder trennt.

Verbindung braucht Freiheit.

Auch unter Menschen: Zwang trennt, Freiwilligkeit verbindet.

Wenn ich mein Ego loslasse – also die Angst, Kontrolle, das Ich-im-Zentrum – bleibt das reine Sein.

Und dieses Sein ist wohlwollend, friedlich, liebevoll.

Das ist es, was man Liebe nennt – nicht als Gefühl, sondern als Zustand.

Und genau hier liegt der Punkt:

Die Hölle ist kein Ort, sondern ein Zustand.
Ein „Ich will nicht in Verbindung sein.“
Ein „Ich will mich selbst behalten, statt mich hinzugeben.“

Gott bleibt da. Seine Liebe bleibt da.

Wie die Sonne, die immer scheint – auch wenn wir uns in den Schatten stellen und frieren und leiden.

Ist das dann die Schuld der Sonne?

Nein. - Das beantwortet auch die Frage, warum es Leid gibt obwohl Gott (oder besser der Urspurng von allem) "Liebe" ist. Es ist das was entsteht wenn der Mensch sich bewusst für Trennung entscheidet.

Aber wir leiden trotzdem – nicht weil Gott straft, sondern weil wir uns selbst von der Quelle trennen.

Feuer, Teufel, Strafgericht – das sind Bilder, menschgemacht um versucht das Unfassbare zu fassen

Von Menschen gemacht, innerhalb unseres Denkrahmens.

Aber Gott wirkt außerhalb von Raum und Zeit – er ist das Sein selbst und auch der Urpsrung für uns, deswegen auch nicht beschreibbar.

Und das lässt sich nicht in mittelalterliche Symbole pressen.

Im Kern ist die Hölle nichts anderes als:

Ein selbstgewähltes Leben in Trennung – obwohl Verbindung jederzeit möglich wäre.

Das ist keine Strafe.

Das ist Freiheit, du und ich können uns jetzt entscheiden.

bablbrabl123  09.05.2025, 18:35
@bablbrabl123

Und noch etwas:

Du vermischst hier zwei Ebenen, die sich widersprechen. Einerseits gehst du von einem geistigen Gott aus – also einem Wesen jenseits von Materie, dem Grund für das Sein, dem Grund warum es alles gibt, welcher das Bewusstsein selbst ist. Andererseits reduzierst du den Menschen auf rein biologische Prozesse, als wären wir bloß Zellen und neuronale Muster ohne geistigen Kern.

Aber wenn das so wäre, wäre eine Verbindung zu einem geistigen Gott überhaupt nicht möglich – denn nur Geist kann sich mit Geist verbinden.

Nicht die mechanische Handlung zählt, sondern die in sich ruhende Geisteshaltung, aus der heraus wir handeln.

Es ist immer der Geist in uns, der die Brücke zu Gott bildet – nicht das Verhalten allein. Und genau darin liegt unsere Verantwortung und unsere Freiheit.

Und gut/und böse ist in erster Linie auch eine Interpretation vom Mensch. Das Sein ist das Sein, das eine ist Verbindung, das andere Trennung - komplett neutral. Das Sein bewertet das nicht, wir richten uns selbst.

Philipp3141  09.05.2025, 18:57
@bablbrabl123

Gut, also bist du bereits in Richtung der christlichen Mystik.

Das was meint frei zu handeln, ist das Ego, ist das als separat empfundene Handlungszentrum im Gehirn.

Dieses trifft aber nicht willentlich Entscheidungen, es ist mehr so, dass es unterbewusst getroffene Entscheidungen entgegennimmt (siehe Experimente zum "Wissenslag" zwischen Entscheidung und Glauben zu entscheiden)

Das was wir freien Willen und Kontrolle nennen, basiert auf unterliegenden Prozessen die sich gänzlich unserer Kontrolle entziehen. Entferne ich den Frontallappen dann bin ich kaum mehr von einem Baum zu unterscheiden. Nehme ich Drogen moduliert auch das mein Verhalten und habe z.b. mehr Lust mit anderen zu reden. Das zeigt, dass meine neuronale Struktur und die Neurotransmitter die Ursache für mein Verhalten sind.

Somit ist das, was das "reine Sein" in uns überhaupt Möglichkeit gibt sich selbst gewahr zu sein, zu registrieren und zu handeln, dieser unbewusste (aber trotzdem intelligente) Prozess, dessen Ego nur die kleine Spitze eines riesigen Eisbergs darstellt.

Falls du mal eine mystische Erfahrung mit echter Ego-Auflösung gehabt haben solltest, dann solltest du auch wissen, dass das was wir freien Willen nennen, eher etwas ist das aus sich selbst heraus passiert. Und auch, dass dieses "reine Sein" hinter dem Ich dasselbe ist, wie Gott.

Dieses reine Sein hat aber keine echten Fähigkeiten. Es ist mehr eine Art unendlich intelligente Liebe, oder aber eine "Leere", "ein Nichts", eine "transparente Unterlage". Erst durch materielle Strukturen entsteht Handlungsfähigkeit.

Wenn wir "Ich" nun aber weiter fassen als nur das Ego, sondern den gesamten Organismus mit einbeziehen, dann existiert schon soetwas wie freie Handlung. Aber niemals isoliert, sondern immer in perfekter Wechselwirkung und als Funktion der Umwelt. Somit ist das was passiert - tatsächlich das gesamte Universum - ein sich selbst regulierender Prozess, ohne echte Steuerzentrale - und dieser Prozess ist es, was man Gott nennen könnte.

bablbrabl123  09.05.2025, 21:46
@Philipp3141

Du bringst viele kluge Gedanken ein, und es zeigt, dass du dich intensiv mit Bewusstsein und Mystik beschäftigt hast. Dennoch möchte ich auf einen Punkt hinweisen, den du selbst vielleicht noch nicht ganz klar trennst:

Du sagst einerseits, das Ego sei nur die Spitze des Eisbergs – Entscheidungen entstünden unbewusst, determiniert durch neuronale Strukturen.

Gleichzeitig sprichst du von einem „reinen Sein“, von einer „unendlich intelligenten Leere“ – und davon, dass dieses reine Sein identisch mit Gott ist.

Aber hier liegt der Widerspruch:

Wenn dieses reine Sein in uns real ist, dann ist es auch ursprünglich – und nicht vollständig abhängig von neuronalen Prozessen.
Es nutzt sie vielleicht, um in Raum und Zeit zu wirken – aber es ist nicht auf sie reduziert.

Du sagst selbst: „Dieses reine Sein ist wie eine transparente Unterlage.“

Genau. Und diese „Unterlage“ ist Bewusstsein – nicht als Funktion, sondern als Grund.

Nicht das Hirn erzeugt das Sein – das Sein wirkt durch das Hirn.

Damit sind wir beim Kern:

Bewusstsein ist nicht Produkt der Materie.
Es ist die Bedingung, durch die Materie überhaupt wahrgenommen werden kann.

Wenn du also sagst: „Wenn ich Drogen nehme, verändert sich mein Verhalten“, stimmt das – aber es betrifft die Schnittstelle, nicht das Bewusstsein selbst.

So wie ein kaputter Bildschirm das Bild verzerren kann – aber nicht die Existenz des Signals selbst aufhebt.

Und das führt zur nächsten Frage: Was passiert nach dem Tod?

Wenn Bewusstsein bloß eine Funktion neuronaler Aktivität wäre – dann ja, beim Tod wäre „Nichts“.

Aber wenn Bewusstsein nicht nur mit, sondern durch das neuronale Netzwerk wirkt, heißt das:

Der Tod beendet nur die Funktion – nicht das Bewusstsein selbst.

Zahlreiche Nahtoderfahrungen, mystische Zustände und klare, wiederholbare meditative Erfahrungen weisen auf ein Bewusstsein hin, das jenseits des physischen Körpers bestehen kann.

Nicht als Ego. Nicht als „Ich bin Philipp“.

Sondern als reines, stilles Gewahrsein.

Das ist kein esoterischer Wunschtraum, sondern eine zunehmend anerkannte These in Bewusstseinsforschung und transpersonaler Psychologie.

Es wäre aus wissenschaftlicher Sicht mindestens ebenso unlogisch, anzunehmen, dass alles einfach endet, obwohl Bewusstsein selbst nicht im Raum lokalisiert ist und nicht messbar erzeugt wird.

  • Ja, das Ego ist nicht der Handelnde – das reine Sein wirkt.
  • Ja, unser Körper ist Teil des Ausdrucks – aber nicht das Ganze.
  • Und ja, freie Handlung ist nur möglich, weil ein freier innerer Ursprung überhaupt da ist – der sich bewusst entscheiden kann.

Die eigentliche Frage ist also nicht mehr „Ist Bewusstsein reduziert auf Gehirnaktivität?“, sondern:

*„Wer bist du – jenseits davon?“
Und was bleibt, wenn alles andere wegfällt?
Philipp3141  09.05.2025, 22:35
@bablbrabl123

Extrem gut. Du bist der erste den ich treffe der so rational und glaubwürdig klingt. Hier schwingt auch auf einmal kein Christentum mehr mit, suchst du dir die Sprache aus mit der du das vermittelst? Woher weißt du das alles?

Ich beschäftige mich erst seit einigen Jahren damit und erst seit 3 Monaten wieder intensiver.

Das was ich bezeichne klang vielleicht wie Determinismus, aber das war es eigentlich nicht. Ich würde sagen, dass es weder selbstbestimmt noch fremdbestimmt ist; weder determiniert noch frei entschieden.

Das was passiert, ist in seinem Kern nicht weiter benennbar. Eine Art Willkür außerhalb der gewöhnlichen Relationen von Ordnung und Chaos - ich nenne es den nondualen Urgrund.

Aber rückwirkend könnte man es als pure Freiheit bezeichnen - auch wenn sie in gewissem Maße schon an die Grenzen des Universums gebunden sind.

Pure Freiheit muss aber eben nicht heißen, dass es wirklich aus dem Ich-Konstrukt kommt, sondern aus viel tieferen und systemisch größeren Prozessen (die aber womöglich unser eigentliches ich sind).

bablbrabl123  10.05.2025, 09:26
@Philipp3141

Was du beschreibst, ist bereits sehr fein beobachtet – gerade in Bezug auf das Nicht-Duale, das Auflösen des Ich-Gefühls und die Identifikation mit einem größeren, systemisch eingebetteten Ganzen. Und ich stimme dir in vielen Punkten zu: Was wir „freien Willen“ nennen, ist aus Sicht des konditionierten Ichs tatsächlich nur eine Illusion. Doch die Erfahrung zeigt auch: Es gibt eine Ebene jenseits dieser Illusion.

Ob das, was ich beschreibe, "mystisches Christentum" ist oder etwas anderes – das spielt im Grunde keine Rolle.

Denn:

Sobald wir Menschen versuchen, etwas in Bilder, Begriffe oder Konzepte zu fassen, entfernen wir uns bereits wieder von der Wahrheit.

Das ist der Knackpunkt.

Die Wahrheit – oder das „reine Sein“ – ist nicht benennbar. Nicht vollständig. Nicht objektivierbar.

Je mehr wir versuchen, sie zu definieren, desto mehr wird sie zur Karikatur.

Das ist kein intellektuelles Spiel, sondern eine tiefe Erkenntnis, die sich mit echter Erfahrung deckt:

Denn schau dir alle Religionen an: All die Bilder, Rituale, Regeln, Dogmen, Liturgien – sind letztlich menschengemachte Konstrukte.

Sie können auf die Wahrheit hinweisen, aber sie sind nie die Wahrheit selbst.

Und was passiert, wenn Menschen sich zu sehr an diesen äußeren Formen festhalten?

Ihr Geist wird nach außen gezogen – nicht nach innen.

Sie folgen Regeln, rezitieren Formeln, fürchten Strafe oder erhoffen Belohnung –

aber sie bleiben oft gebunden an das Ego: an Angst, Urteil, Kontrolle, Selbstrechtfertigung. So entstehen Institutionen, die oft mehr trennen als verbinden. Und das ist der wahre Maßstab, in wie weit eine Religion näher oder ferner der Wahrheit liegt. Denn Wahrheit kann es nur eine geben. Man schaue sich den Islam an: Der Name Islam heißt übersetzt "Unterwerfung". Er ist ein einziges Regelwerk aus Pflichten, Zwängen, Drohungen vor Strafe, Belohnung bei Gehorsam, usw... - zu 100% ein Ausdruck des Egos. Und dies sind auch die geistigen Früchte dieser Lehre, welche sie in die Welt bringt - keine Klarheit, Wahrheit, Stille sondern weltweit Verstrickung, Chaos und Unterwerfung.

Die Kath. oder Evang. Kirche ist hier schon weiter vom Ego entfernt, dennoch hat sie sich über die letzten zwei Jahrtausende zu einer Institution des Egos aufgeblasen und hat sich hier geistige, goldene Ketten angelegt aus welchen sie sich nicht so leicht befreien können, weil sie sie auch selbst nicht erkennen kann. Aber: Immerhin herrscht hier schon (zumindest heute) das Prinzip der Freiwilligkeit, nicht des Zwangs und Drucks.

Speziell beim mystischen Christentum merkt man, dass sich die Sprache stark verändert. Denn: Das mystische Christentum war nie eine Dogmenlehre, sondern ein Erfahrungsweg. Es ging nie um das Richtighalten von Gedanken, sondern um das Loslassen – von Gedanken, Bildern, Konzepten – bis nur noch reines Sein bleibt.

Das war die Lehre von Meister Eckhart, Johannes vom Kreuz, Teresa von Ávila und anderen.

Was ist passiert?

Sie wurden oft verfolgt oder verdächtigt – warum?
Weil Institutionen selten Wahrheit suchen – sondern Stabilität und Macht und auch nicht in der Lage waren die Wahrheit zu verstehen.

Die Institution Kirche hat sich, mit wenigen Ausnahmen, weit von der mystischen Essenz Jesu entfernt. Die Pharisäer damals haben ihn nicht erkannt, und die geistlichen Eliten heute oft auch nicht. Sie erkennen ihn nicht – weil sie ihn nicht erfahren haben.

Und wenn ich von der Lehre Jesu spreche, heißt das nicht dass ich über Religion spreche. Ich frage mich nur eines: Kann das was dieser Mann den Menschen versucht hat zu übermitteln, die Wahrheit sein? Auch unabhängig davon ob er tatsächlich existiert hat oder nicht, ist seine Botschaft: "Tue alles was du tust aus dem Sein/Liebe, nicht aus dem Ego." Diese innere Haltung ermöglicht Verbindung zur Quelle, nicht aus dem Wollen, sondern aus dem Loslassen - Loslassen ist das einzige was ein Mensch "Tun" muss. Das ist alles und schließt alles was ist mit ein und alles was man dem hinzufügt, z.B. durch Religion, Dogmen, Regeln, das trennt. Und all die Kriege und Spaltungen über die letzten Jahrtausende zeigen nur eines: Bis heute sind Menschen nicht in der Lage die eine Wahrheit/Essenz des Lebens anzunehmen.

bablbrabl123  10.05.2025, 09:26
@bablbrabl123

Als nächstes lohnt es sich auch noch einen Blick auf "Nahtoderfahrungen" zu werfen: Wenn man sich mit echten Nahtoderfahrungen beschäftigt – jenseits von Sensation oder spekulativem Kitsch – erkennt man Erstaunliches:

  • Menschen weltweit, aus allen Kulturen und Religionen, beschreiben die gleiche Essenz.
  • Sie sprechen von einem Zustand – nicht von einem Ort.
  • Von tiefer Stille, überwältigender Liebe, Verbundenheit, Frieden, Klarheit, Licht – und vor allem und das wird jedes einzelne Mal gesagt: Niemals in Worte zu fassen, weil schon gesagt, Worte ein Ausdruck des Egos in unserem System sind.
Vom Gefühl, einfach nur zu Sein. Von Heimkehr, ein erinnern an das was ist und schon "immer war" (nicht zeitlich gesehen sondern bzgl. d. Wahrheit).

Kein Ego mehr. Kein Rollenbild. Kein Wollen. Kein Müssen.

Nur: reines Dasein – reines Gewahrsein.

Und viele berichten, dass sie in diesem Zustand mehr „sie selbst“ waren als je zuvor – obwohl sie kein „Ich“ im herkömmlichen Sinn mehr hatten.

Diese Erfahrungen decken sich zu 100 % mit dem, was spirituelle Lehrer, Mystiker und tiefe Meditationserfahrungen seit Jahrtausenden beschreiben.

Klar versucht die Wissenschaft NDEs (Near Death Experiences) logisch zu erklären und tut es mit chemischen Reaktionen ab:

Sauerstoffmangel, DMT-Ausschüttung, neuronale Restaktivität usw.

Aber wie du sagst: Diese Erklärungen beschreiben begleitende Prozesse, nicht die Erfahrung selbst.

Das wäre, als würde man erklären wollen, warum ein Gedicht schön ist, indem man die Druckerschwärze analysiert.

Die Qualität der Erfahrung – das Erleben von Frieden, Präsenz, Liebe, Zeitlosigkeit – lässt sich nicht durch biochemische Reaktionen erklären.

Denn: Diese Zustände treten auch in Momenten auf, in denen das Gehirn laut Messung nicht mehr funktioniert.

Und das führt zu einer unausweichlichen Erkenntnis:

Es gibt ein Bewusstsein jenseits der neuronalen Aktivität.
Es gibt ein Selbst/Sein jenseits des Egos.

Was bleibt, wenn das Ego fällt?

Das, was Jesus der Vater in mir nennt. Das, was Mystiker das wahre Selbst nennen. Das, was viele Nahtoderfahrene als Licht erleben.

Wie man es nennt, ist nicht entscheidend. Je mehr Menschen in der Geschichte versucht haben das zu erklären oder Bilder dafür zu machen, desto mehr haben sie sich von der Wahrheit entfernt (Wahrheit nicht als ein Dogma das als richtig angesehen werden muss, sondern das was übrig bleibt, wenn alles Dogma und Ego wegfällt)

Wichtig ist nur: Es ist erfahrbar. Und es ist unsere wahre Natur.

„Das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ (Lukas 17,21)
„Ich bin im Vater, und ihr in mir und ich in euch.“ (Johannes 14,20)
„Wer sich selbst verliert (das Ego loslässt), der wird das Leben gewinnen.“ (Lukas 9,24)

Darum geht es. Nicht zu sagen: Islam ist falsch und Christentum ist richtig. Sondern:

Zu erkennen, was den Menschen wirklich frei macht – innerlich – jenseits aller Dogmen, Namen und Formen, dem nahe zu kommen, was wirklich IST. Denn Wahrheit ist kein Besitz einer Religion, sondern ein Zustand des Herzens/Geistes/Bewusstseins, der nur im Loslassen des Egos (annähernd) erfahrbar wird.

Philipp3141  11.05.2025, 02:10
@bablbrabl123

ok es kam mir schon vor, wie von chat-gpt kopiert. also schreibst du es garnicht selbst.

Ich empfehle dir etwas:

Du musst unbedingt selbst mal eine Einheitserfahrung oder Ich-Auflösung haben. Das lässt sich durch Psychedelika erreichen. Dann verschwinden alle Fragen und du verstehst alles.

bablbrabl123  11.05.2025, 09:41
@Philipp3141

Es ist das Puzzle das sich in meinem Kopf zusammenfügt.

Und bzgl. Chat-GPT muss man sehr gut aufpassen. Die KI spuckt nur das aus, was du an Informationen gibst, d.h. man muss das Ziel der Antwort selbst im Kopf haben. Und natürlich dann selbst nochmal auf Wahrheit überprüfen. KI kann in dieser Hinsicht ein Werkzeug sein, die eigenen Gedanken und erkannten Wahrheiten in Worte zu fassen. Aber nie ein Werkzeug um die Antwort und die Wahrheit zu finden. Ich benutze es wenn dann zur Ausformulierung meiner Antwort, so ehrlich bin ich, aber den Inhalt gebe ich zu 100% vor. Wenn ich Chat-GPT nutzte, schreibe ich dort schon mal 15min. meine Antwort nieder, welche dann nur noch ausformuliert wird - um den Geist der Botschaft klar und strukturiert zu erfassen. Denn wenn ich Chat-GPT fragen würde: "Was ist die Wahrheit des Lebens" würde man ja - sollte KI auch Antworten liefern können - auf meine Antwort kommen. Tut man aber nicht. LG

Philipp3141  11.05.2025, 09:47
@bablbrabl123

Ok das habe ich gehofft. So ähnlich mache ich es auch, wenn auch nur vereinzelte Sätze.

1. Kannst du mir bitte trotzdem sagen woher du das ganze Wissen hast?

Ich habe 90% von dem was ich weiß von Alan Watts. Seine Reden auf Audible kann ich nur empfehlen, auch wenn er aus der Maske der östlichen Philosophie spricht und nicht direkt christlicher Mystik, falls das dein Ding ist.

2. Wie gehst du damit um, dass analytisch intellektuelle Menschen nicht verstehen worüber du redest? Mich ärgert das weil ich dargestellt werde wie ein abergläubischer Esoteriker.

bablbrabl123  11.05.2025, 10:52
@Philipp3141

Ich sehe das ganz ähnlich: Für mich ist KI kein Mittel, um Recht zu behalten oder Argumente zu „gewinnen“, sondern ein Werkzeug, um meine EIGENEN Gedanken klarer und strukturierter auszudrücken. Die Inhalte, die ich teile, stammen aus mir selbst – aus Beobachtungen, innerem Ringen, jahrelanger Suche. Die Formulierung kann durch ein Werkzeug geschliffen werden – die Substanz kommt aus der Erfahrung.

Zu deiner ersten Frage: Woher ich das weiß?

Das ist schwer in ein paar Sätze zu fassen, weil es ein ganzer innerer Lebensweg war – nicht eine Quelle, sondern viele kleine Fäden, die sich über Jahre verbunden haben. Ich bin in eine katholisch geprägte Familie hineingeboren worden. Meine Mutter erkrankte an Krebs als ich ein Kind war, und sie suchte in dieser Zeit selbst nach Wahrheit – so landeten wir irgendwann in einer Freikirche. Rückblickend betrachtet war das ein wichtiger Schritt, weil ich dort zum ersten Mal den Fokus auf Beziehung statt auf Rituale erlebte.

Doch auch dort spürte ich: Es war besser – aber noch nicht die Wahrheit. Denn vieles war immer noch vom Ego durchzogen: Angst, Belohnung, Leistung, das ständige „richtig glauben müssen“. Damals konnte ich das nicht benennen, aber ich spürte es. Mein Vater zog sich früh aus der Verantwortung zurück, und so fehlte mir eine wirkliche Leitfigur – vor allem in den Jahren, in denen ich begann, mir die Frage zu stellen: Was ist wirklich? Wer lebt wirklich? Wer ist innerlich reif? Die "elterlichen Sicherheiten" sind früh weggebrochen.

Ich erkannte, dass viele Erwachsene selbst in kindlichen Mustern stecken. Dass „Reife“ nicht mit Alter kommt – und dass selbst religiöse Menschen oft weit vom wahren Sein entfernt sind. Ich stellte mir die Frage: Wer hat’s denn vorgelebt? Und in dieser Suche kam ich zurück zu Jesus – aber eben nicht zum Jesus der Kirchen, sondern zum stillen, kompromisslosen Menschen, der aus einer Tiefe heraus lebte, die mich faszinierte.

Ich versuchte zu leben wie er – nicht perfekt, aber ehrlich. Und ich merkte: Irgendetwas verändert sich. Ich war ruhiger, klarer, irgendwie echter. Aus heutiger Sicht weiß ich: Ich habe unbewusst mein Ego losgelassen – Stück für Stück. Doch irgendwann geriet ich wieder in die Strukturen der Leistung, besonders im Arbeitsleben. Ich fühlte "Hm, das wie Jesus lebte, fühlt sich für mich stimmig an, aber passt Null mit dem zusammen wie alle Menschen leben - ich begann zu zweifeln, ob das nicht doch nur "Frömmelei" ist. Ich begann zu funktionieren, so wie es „erwartet“ wird. Und ich merkte: Ich bin akzeptiert, aber innerlich leer. Ich war effizient – aber nicht lebendig.

Jahrelang konnte ich nicht benennen, was da passiert war. Ich spürte nur: Ich hatte mal eine Freiheit – und jetzt ist sie weg.

Dann stieß ich vor zwei Jahren auf Erich Fromms „Haben oder Sein“. Und plötzlich fiel alles an seinen Platz. Der ganze innere Kampf, das diffuse Unbehagen – es war der Kampf zwischen Ego und Sein. Ich verstand auf einmal, was es bedeutet, zu sein, statt etwas zu haben oder darzustellen. Ich ging dem weiter nach – las über Nahtoderfahrungen, und erkannte: Sie alle sprechen vom Gleichen. Vom selben Zustand. Vom reinen Gewahrsein. Auch Alan Watts spricht von nichts anderem.

Diese Erlebnisse, ob durch Meditation, Nahtod oder tiefe innere Prozesse – sie sind keine bloßen neuronalen Effekte. Denn wie erklärt man, dass Menschen in klinisch messbaren Gehirn-Tod-Zuständen genau dasselbe berichten wie jahrtausendealte Mystiker? Das Bewusstsein scheint nicht an neuronale Aktivität gebunden zu sein. Und damit steht die materialistische Weltsicht plötzlich nicht mehr als „Wahrheit“, sondern als eine von vielen Perspektiven da.

Was mich oft irritiert, ist genau das, was du ansprichst: Wenn man darüber spricht, wird man schnell in eine esoterische Ecke gestellt – besonders von analytisch-rationalen Menschen. Und ich verstehe das – sie denken in Konzepten, in Beweisen, in logischer Sicherheit. Aber genau das ist auch ihr Problem:

Sie versuchen das Sein mit Begriffen zu erklären, das sich nur erfahren lässt.

Und was nicht messbar ist, gilt dann als nicht real. Aber: Auch die Wissenschaft beruht auf Axiomen – Grundannahmen, die man selbst nicht beweisen kann (z. B. dass Naturgesetze universell gelten). Und genau hier wird’s spannend: Denn wenn schon die Grundlage jeder Wissenschaft auf Vertrauen basiert, warum schließt man dann andere Erfahrungszugänge so kategorisch aus? Hier wird die Wissenschaft dann zum eigenen Dogma erhoben.

Ich stelle gerne eine einfache Frage, um den Kern zu treffen:

Was bleibt von dir, wenn Stolz, Angst, Wollen, Urteil, Vergangenheit und Zukunft wegfallen?

Was ist dann noch da? Nur Neuronen? Nur biologische Reaktionen?

Oder ist da vielleicht etwas, das sich nicht greifen lässt – aber tief als wahr erfahren werden kann?

Und je mehr wir versuchen, sie mit Argumenten zu fassen, desto weiter entfernen wir uns von ihr.

Aber sie ist erfahrbar. Nicht durch Wissen. Sondern durch das Loslassen.

bablbrabl123  11.05.2025, 11:43
@bablbrabl123

Danke nochmal für den Hinweis auf Alan Watts - werde mir ein Buch kaufen. Auch er beschreibt das was die großen Mystiker und Meister lehrten. Es ist immer die gleiche Erkenntnis. SEIN ist unser Zuhause und macht frei.

Niemand wird errettet, weil es Orte wie "Paradies, Himmel" nicht gibt!!

Und nein, auch nicht nach dem Tod.