Weil ein guter sich zu Schade ist in dieser Umgebung sich zu verheizen.
Du hast einen langen Weg hinter dir, und dass du heute so klar und ehrlich über dein Leben sprichst, zeigt enorme Stärke. Viele hätten aufgegeben – du nicht. Du bist bereit, Verantwortung zu übernehmen, für dich und dein Leben. Das ist der Geist, den man sich in einer Armee wünscht – auch wenn das System das oft nicht erkennt.
Dass du nicht zur Schweizer Armee kannst, ist hart. Deine Vergangenheit steht dir da im Weg – nicht, weil du heute noch dieser Mensch bist, sondern weil Akten oft kalt sind. Aber ein Mensch ist mehr als ein Eintrag im Strafregister. Und du hast dich verändert – das merkt man.
In Österreich gäbe es tatsächlich noch die Möglichkeit, den Grundwehrdienst bis 35 zu leisten. Ob das auch für jemand mit Wohnsitzwechsel und deiner Vorgeschichte möglich ist, müsstest du direkt beim österreichischen Bundesheer klären. Was sie interessiert, ist, ob du körperlich und psychisch fit bist – was du bist – und ob du rechtlich einwandfrei bist. Wenn du den Wehrdienst antreten kannst und ihn gut machst, gibt es später mit Glück und Einsatz auch noch Wege ins Berufsheer – aber leicht wird es nicht. Trotzdem: wenn du das ernst meinst, frag direkt bei einer Rekrutierungsstelle in Österreich an. Lass dich beraten. Ehrlich, aber mit dem klaren Ziel vor Augen.
Ein anderer Weg – und ich sage das nicht leichtfertig – wäre tatsächlich die Französische Fremdenlegion. Dort zählen nicht Herkunft oder Vergangenheit, sondern Leistung, Gehorsam, Ausdauer. Sie schauen weniger auf Vorstrafen, geben vielen eine zweite Chance – aber der Preis ist hoch. Die Ausbildung ist hart, die Einsätze können gefährlich und psychisch belastend sein. Du wirst dort gebraucht, aber du musst dich voll einlassen. Es ist kein Abenteuer, sondern ein neues Leben mit Disziplin und Brüderlichkeit – aber auch mit Risiko. Manche kommen damit klar, andere zerbrechen. Du müsstest das sehr bewusst entscheiden – nicht aus Verzweiflung, sondern aus innerer Klarheit. Wenn du innerlich gefestigt bist, wäre es ein möglicher Weg.
Aber du solltest dir auch bewusst machen: Militär ist nicht der einzige ehrenvolle Weg. Du suchst Zugehörigkeit, Disziplin, einen höheren Zweck. Das gibt es auch zivil: z. B. bei der Feuerwehr, im Katastrophenschutz, bei privaten Sicherheitsdiensten mit echter Verantwortung (z. B. Objektschutz im internationalen Bereich). Auch dort wird trainiert, gekämpft – für andere. Und es gibt Zusammenhalt.
Wenn du ein Ziel hast, wie du es hast – dann darfst du dich nicht von einem „Nein“ aus der Vergangenheit stoppen lassen. Du hast bereits bewiesen, dass du kämpfen kannst – nicht mit Waffen, sondern mit Ausdauer und innerer Wandlung. Hör nicht auf. Frag weiter, bleib dran, trainiere weiter. Und geh mit Würde. Du bist nicht dein Fehler mit 16. Du bist das, was du heute jeden Tag neu tust.
Ist doch ziemlich egal was eine Schrift sagt - wichtig ist, dass ein Terrorregime diesen Staat nicht wieder unterwandern kann. Das ist entscheidend. Dass die Menschen die dort leben nicht unterdrückt sind. Das ist auch im christlichen Sinne.
Eine Suche nach der Wahrheit in vielen Dingen mit der Erkenntnis. Dass wir selbst die Wahrheit sind und leben und dem nichts hinzugefügt werden muss, weil alles schon da ist.
Ich halte nichts von ideologisch geprägten Bewegungen, weil sie oft nicht mehr primär auf sachlicher oder menschlicher Ebene argumentieren, sondern bestimmte Weltbilder durchsetzen wollen. Beim Pride Month zeigt sich das zum Beispiel darin, dass bestimmte Sprachformen und Denkweisen als einzig richtig dargestellt werden, während abweichende Meinungen sofort als feindlich oder rückständig gelten. Es geht nicht nur um Gleichberechtigung, sondern zunehmend auch darum, gesellschaftliche Normen umzudeuten oder moralischen Druck auszuüben. Wer sich nicht aktiv beteiligt oder kritisch äußert, gilt schnell als intolerant. Das erinnert mehr an ein ideologisches Lagerdenken als an eine offene, differenzierte Debatte.
Wenn du wörtlich grüßt und er zwinkert nur mit den Augen ohne selbst was zu sagen - dann ist das relativ unhöflich von ihm.
Lieber nicht, da es offensichtliche deine Rechtschreibfähigkeiten sehr stark beeinträchtigt.
Ich bin so gesehen ein sehr viel bereister Mensch - im Schnitt fahre ich so ca. 25 mal pro Jahr ins Ausland... zum Tanken rüber nach Österreich.
Danke, dass du so offen schreibst – darin liegt bereits viel Klarheit und Mut. Was du beschreibst, ist kein individuelles Versagen, sondern ein weit verbreitetes Muster in einem leistungsorientierten Leben: Du funktionierst eine Zeit lang auf einem hohen Level, bist präsent, diszipliniert, verantwortungsvoll – und kippst dann plötzlich in das Gegenteil. Es ist, als würde ein innerer Schalter umgelegt, und du lebst in einer völlig anderen Energie. Viele erleben das – vielleicht nicht so deutlich wie du, aber im Kern ähnlich.
Was hier wirkt, ist nicht einfach nur „Sucht“, sondern ein Zusammenspiel aus Erschöpfung, emotionalem Rückstau und dem Bedürfnis nach Selbstregulation. Wenn du wochenlang „durchziehst“, ohne innezuhalten, baust du inneren Druck auf – und irgendwann will etwas in dir einfach nur entkommen, betäuben, loslassen. Der Körper holt sich dann auf seine Weise, was er meint, zu brauchen: Zucker, Dopamin, Fantasieflucht, Ablenkung. Du lebst quasi in einer Pendelbewegung zwischen Kontrolle und Kontrollverlust – ein klassischer Erschöpfungszyklus.
Der Schlüssel liegt darin, nicht noch mehr Kontrolle zu entwickeln, sondern bewusste Präsenz – ein anderes Verhältnis zu dir selbst. Nicht „durchhalten“ oder „funktionieren“, sondern in regelmäßigen Momenten zurückkehren. Zu dir. In den Körper. In die Stille. Hier setzt Meditation an – nicht als spirituelle Technik, sondern als Training der Rückverbindung. Du setzt dich einmal täglich (auch 5 Minuten reichen) einfach nur hin, atmest, nimmst wahr. Nicht bewerten. Nur da sein. Je früher du die Spannungsaufbau-Phase spürst, desto besser kannst du gegensteuern – nicht mit Disziplin, sondern mit bewusstem Raum.
Zusätzlich kann dir helfen, sogenannte Mikrogewohnheiten einzubauen – kleine, regelmäßige Akte der Selbstverbindung, die nicht viel Zeit brauchen: ein Glas Wasser ganz achtsam trinken. Einen Spaziergang ohne Handy. Eine Minute bewusst in den Bauch atmen, wenn du morgens aufwachst. Eine Frage, die du dir stellen kannst, wenn du einen Impuls spürst, etwa beim Griff zur Schokolade oder zum Gaming-Laptop: „Was fehlt mir gerade wirklich?“ Du wirst merken – es ist selten das, wonach du greifst.
Wenn du dich regelmäßig mit dir selbst verbindest – nicht auf Leistungsebene, sondern auf Sein-Ebene – wird die Notwendigkeit, in Extreme zu verfallen, mit der Zeit schwächer. Der Kreislauf wird nicht mit einem Schlag verschwinden, aber er verliert an Wucht, wenn du dich früher im Prozess wahrnimmst. Und du wirst bemerken: Es ist nicht der disziplinierte oder der „abartige“ Mensch, der du bist. Du bist derjenige, der beides erlebt – und dazwischen steht.
Stark vorbelastet durch den Klimawandel.
Die Grundbeobachtung, dass Menschen in ihrem Denken oft stark durch soziale Zugehörigkeit beeinflusst sind, teile ich durchaus – auch William von Hippels Hinweis auf die soziale Funktion unseres Denkens hat eine solide psychologische Basis. Aber der daraus gezogene Schluss, gebildete Menschen seien ideologisch anfälliger oder weniger realitätsnah als weniger Gebildete, greift viel zu kurz – und vermischt dabei „Bildung“, „Intelligenz“, „Status“ und „Meinungskonformität“ auf problematische Weise.
Erstens: Es ist wichtig zu unterscheiden, was mit „Bildung“ eigentlich gemeint ist.
Geht es um formale Bildung – also Schul- und Studienabschlüsse? Oder um geistige Reife, Urteilsfähigkeit und kritisches Denken? Denn das ist nicht automatisch dasselbe. Ein Hochschulabschluss sagt wenig über die Fähigkeit aus, unabhängig zu denken, Ambiguitäten auszuhalten oder Ideologien zu hinterfragen.
Zweitens: Intelligenz – verstanden als die Fähigkeit zu analysieren, zu abstrahieren, zu reflektieren – kann genau das Gegenteil von ideologischer Anfälligkeit bewirken. Der wirklich intelligente Mensch wird gerade nicht einer Meinung zustimmen, nur weil sie im Hörsaal oder am Stammtisch populär ist. Er vergleicht Behauptungen mit Fakten, stellt Fragen, prüft Widersprüche – und denkt eigenständig. Das ist der Unterschied zwischen sozialem Anpassungsdenken und geistiger Souveränität.
Drittens: Die Annahme, dass sozial höhergestellte Menschen per se stärker zur Selbstzensur neigen, weil sie mehr zu verlieren haben, ist zu pauschal. Entscheidend ist nicht der Status, sondern die Frage, wo der Mensch seine Identität verankert.
– Wer sich im Außen definiert (durch Prestige, Anerkennung, Gruppenzugehörigkeit), wird anfälliger für Meinungskonformität sein – unabhängig von Bildung oder Beruf.
– Wer sich im Inneren verankert (durch Reflexion, innere Wahrheit, Gewissen), denkt freier – auch unter Druck.
Viertens: Die Pauschalierung, dass komplexe Ideen wie z. B. humanitäre Zuwanderung oder Klimapolitik „intellektueller Blödsinn“ seien, entlarvt weniger den intellektuellen Überbau dieser Positionen, als vielmehr die Unfähigkeit, komplexe Zusammenhänge differenziert zu betrachten. Realität ist nicht immer einfach – und „gesunder Menschenverstand“ ist kein Ersatz für wissenschaftliche, ethische und historische Auseinandersetzung.
Ob jemand am Stammtisch sitzt oder im Hörsaal, sagt wenig über seine geistige Freiheit aus. Entscheidend ist, ob er denkt – oder nur übernimmt, ob er sich traut, zu widersprechen – auch der eigenen Gruppe.
Wahre Intelligenz zeigt sich dort, wo Denken unabhängig vom sozialen Preis möglich ist. Das ist selten – aber weder vom Bildungsgrad noch vom Beruf abhängig.
Tipp: Die Singlezeit ist wertvoll. Nutze sie in erster Linie für dich selbst. Lerne mit dir selbst allein sein zu können - das ist die beste Basis für alle künftigen Beziehungen.
Menschen die nur von einer Beziehung in die nächste springen, haben oft nur ein Problem mit Alleinsein und halten es mit sich selbst nicht aus.
Da ich Clubs nicht mag, halte ich nix davon - weil es dort i.d.R. so laut ist, dass man sich nicht unterhalten kann. Die meisten stehen oder sitzen deswegen komisch rum oder man muss sich erst betrinken, um das Ambiente überhaupt aushalten zu können. Andererseits auch wieder verständlich, da der Club sich so finanziert. Und dann noch Typen, die "zum klären" sich an diese Orte begeben und wahllos aus Bedürftigkeit Frauen anmachen, um sich und ihrem Ego etwas zu beweisen. Ich würde mich eher fragen was meine Freundin an einem Ort wie dem beschriebenen anziehend findet.
Kannst du ihm in seinem Business vll. unterstützten, sodass ihr beide mehr Zeit für euch habt? Also ein Business aufzubauen ist vor allem am Anfang immer verdammt viel Arbeit, weil der Druck da hoch ist und Fehler wenig verziehen werden. Wenn dann mal alles läuft und er sich etabliert hat, kann man vll. auch jemanden anstellen kann, dann wird es evtl. mal leichter.
Nutz die Zeit und sich dir auch eigene Interessen. Und eine Frau die einem in dieser Zeit den Rücken frei hält ist für einen Mann auch Gold wert, er wird es zu schätzen wissen. Denn wenn der Erfolg dann mal da ist, weiß er auch. Ohne dich wäre das nicht möglich gewesen. Auch wenn er jetzt gebunden ist, erarbeitet er sich Freiheit für die Zukunft, die ihr dann auch gemeinsam nutzen könnt.
Kommt drauf an was ihre Intention ist.
Wenn sie kurz zur Tanke gehen, dürfte sie ein unter einer Stunde wieder da sein.
Meine Vermutung: Du überträgst deine Erwartung und deinen Frust unbewusst auf sie - das blockiert sie mental. Du schreibst zwar: Du übst keinen Druck aus - doch das was zu erzählst klingt anders.
Ja, die gibt es, sagen auch viele Selbstständige, dass sie nie wieder als Angestellter arbeiten können - weil sie die Freiheit zu schätzen wissen, auch wenn es mehr Arbeit für sie bedeutet.
Du hast eine Probezeit, die ist für dich und dem Arbeitnehmer, dass beide ohne viel TamTam den Arbeitsvertrag aufheben können. Wenn es nicht passt, einfach kündigen und dir was anderes suchen.
Wahre Liebe ist nicht das, was uns Hollywood, Werbung oder Dating-Apps vorgaukeln. Sie ist kein Geschäft, kein Vertrag, kein „Ich gebe dir das, wenn du mir das gibst“. Und doch funktionieren die meisten Beziehungen heute genau nach diesem Prinzip: emotionaler Tauschhandel. Sicherheit gegen Aufmerksamkeit. Sex gegen Nähe. Unterstützung gegen Treue. Aber das ist keine Liebe – das ist Angst in hübscher Verpackung. Angst vor dem Alleinsein, Angst vor dem Verlassenwerden, Angst nicht zu genügen.
Liebe beginnt dort, wo das Ego endet. Das Ego will besitzen, kontrollieren, verändern. Es stellt Bedingungen: "Ich liebe dich, wenn du dich so verhältst, wie ich es brauche." Doch das ist keine Liebe – das ist Manipulation im Namen der Nähe. Das Ego trennt. Liebe verbindet.
Was also ist Liebe in ihrer reinen Form?
Liebe ist ein wohlwollendes Sehen des anderen – nicht durch die Brille meiner Bedürfnisse, sondern durch die Augen des Herzens. Sie heißt nicht alles gut. Aber sie bleibt gegenwärtig. Sie sagt: „Ich sehe dich – auch in deiner Unreife. Und wenn du krank bist, gehe ich mit dir da durch. Und wenn du gehen willst, halte ich dich nicht auf.“
Liebe fordert nicht, aber sie konfrontiert – aus Klarheit, nicht aus Zwang. Sie will nicht den anderen verändern, damit es mir besser geht. Sondern sie lädt ein, zu wachsen – gemeinsam, freiwillig, ohne Druck.
Wenn ich dich liebe und du handelst zerstörerisch – gegen dich selbst, gegen andere –, dann kann es ein Akt der Liebe sein, dir die Wahrheit zu sagen. Oder zu gehen. Nicht aus Trotz, sondern aus Integrität. Denn Liebe ohne Selbstachtung ist Selbstaufgabe.
Wahre Liebe klammert nicht. Sie ist wie der Himmel – weit, offen, still. Und genau deshalb ist sie so selten.
Die Liebe, die wir am ehesten als bedingungslos erleben, ist oft die zu einem Kind. Warum? Weil wir dort weniger projizieren. Wir erwarten nicht, dass das Kind unsere Leere füllt. Wir sind einfach da. Und genau das ist Liebe: Dasein. Ohne Wollen.
Wenn also gefragt wird: „Darf ich meinen Partner auffordern, sich zu ändern?“ – dann lautet die reife Antwort: Du darfst alles. Aber nicht im Namen der Liebe, sondern im Namen deiner Wahrheit. Wenn du Klarheit willst, benenn sie. Wenn du Wachstum brauchst, lebe es vor. Aber nenne es nicht Liebe, wenn du Bedingungen stellst.
Echte Liebe ist radikal. Sie verlangt nichts. Und gerade deshalb verändert sie alles.
Denn Liebe ist kein Gefühl. Liebe ist ein Seinszustand. Wer liebt, ist in Liebe – mit sich, mit dem Leben, mit allem. Diese Liebe ist nicht exklusiv. Sie ist nicht: „Ich liebe dich, aber nicht ihn.“ Sondern: „Ich bin in Liebe – und in diesem Raum bist du willkommen, so wie du bist.“
Wenn zwei Menschen aus diesem Raum heraus einander begegnen, dann beginnt etwas Seltenes: Eine Beziehung, die nicht auf Bedürftigkeit, sondern auf Präsenz gegründet ist. Eine Verbindung, die nicht aus Mangel, sondern aus Fülle wächst.
Dann ist Veränderung nicht mehr Forderung, sondern Folge. Dann wachsen beide – nicht trotz, sondern wegen der Liebe.
Und das ist, was echte Liebe möglich macht: Nicht dass der andere sich ändern muss, sondern dass er sich ändern will – weil er sich in deinem liebevollen Blick erkennt.
Die Frage, ob es fahrlässig ist, in der heutigen Zeit noch Kinder in die Welt zu setzen, lässt sich nicht pauschal beantworten – aber sie zwingt uns zu einer tiefen, notwendigen Selbstreflexion.
Nicht die Zeit an sich entscheidet über die Verantwortung, sondern die innere Haltung derer, die Eltern werden wollen. In einer Welt voller Krisen, Unsicherheiten, Überforderungen und geistiger Ablenkung wird es umso entscheidender, dass Menschen, die Kinder bekommen möchten, sich ehrlich fragen:
- Bin ich innerlich stabil genug, um einem Kind echten Halt zu geben – auch wenn die Welt um uns instabil ist?
- Habe ich meine eigenen Verletzungen und Ängste ausreichend erkannt und bearbeitet, oder würde ich sie unbewusst an mein Kind weitergeben?
- Kann ich ein Kind um seiner selbst willen lieben, nicht als Projekt, Spiegel oder Altersvorsorge?
- Bin ich fähig, präsent zu sein, zuzuhören, Raum zu halten – auch dann, wenn es anstrengend wird?
Ein Kind in diese Welt zu begleiten heißt nicht nur, es zu versorgen – sondern es geistig und seelisch zu nähren, ihm Orientierung zu geben in einer Welt, die oft orientierungslos ist. Das bedeutet, dem Kind die Kraft zur Selbstverbindung und Selbstreflexion mitzugeben – nicht durch Worte, sondern durch gelebtes Vorbild.
Es stimmt: Viele Menschen bekommen Kinder aus unbewussten Motiven – Angst vor Einsamkeit, gesellschaftlichem Druck, unreflektierter Weitergabe von Rollenbildern. Daraus entstehen oft Generationen ungelösten Leids, weil Muster weitergegeben werden, die nie hinterfragt wurden.
Doch gerade in einer solchen Zeit können bewusst gelebte Elternschaft und geistige Reife ein Gegengewicht zur Spaltung, zur Oberflächlichkeit und zum Leistungsdruck sein. Ein reifer Mensch erkennt: Ich muss nicht perfekt sein – aber ich muss bereit sein, hinzuschauen.
Kinder brauchen nicht die perfekte Welt. Sie brauchen authentische, präsente, liebende Menschen, die sie begleiten, statt sie zu formen. Und wer dazu bereit ist, kann auch in einer chaotischen Welt einen Raum des Friedens schaffen – mitten im Sturm.