Ich will Berufssoldat werden aber es geht nicht warum?

6 Antworten

Du hast einen langen Weg hinter dir, und dass du heute so klar und ehrlich über dein Leben sprichst, zeigt enorme Stärke. Viele hätten aufgegeben – du nicht. Du bist bereit, Verantwortung zu übernehmen, für dich und dein Leben. Das ist der Geist, den man sich in einer Armee wünscht – auch wenn das System das oft nicht erkennt.

Dass du nicht zur Schweizer Armee kannst, ist hart. Deine Vergangenheit steht dir da im Weg – nicht, weil du heute noch dieser Mensch bist, sondern weil Akten oft kalt sind. Aber ein Mensch ist mehr als ein Eintrag im Strafregister. Und du hast dich verändert – das merkt man.

In Österreich gäbe es tatsächlich noch die Möglichkeit, den Grundwehrdienst bis 35 zu leisten. Ob das auch für jemand mit Wohnsitzwechsel und deiner Vorgeschichte möglich ist, müsstest du direkt beim österreichischen Bundesheer klären. Was sie interessiert, ist, ob du körperlich und psychisch fit bist – was du bist – und ob du rechtlich einwandfrei bist. Wenn du den Wehrdienst antreten kannst und ihn gut machst, gibt es später mit Glück und Einsatz auch noch Wege ins Berufsheer – aber leicht wird es nicht. Trotzdem: wenn du das ernst meinst, frag direkt bei einer Rekrutierungsstelle in Österreich an. Lass dich beraten. Ehrlich, aber mit dem klaren Ziel vor Augen.

Ein anderer Weg – und ich sage das nicht leichtfertig – wäre tatsächlich die Französische Fremdenlegion. Dort zählen nicht Herkunft oder Vergangenheit, sondern Leistung, Gehorsam, Ausdauer. Sie schauen weniger auf Vorstrafen, geben vielen eine zweite Chance – aber der Preis ist hoch. Die Ausbildung ist hart, die Einsätze können gefährlich und psychisch belastend sein. Du wirst dort gebraucht, aber du musst dich voll einlassen. Es ist kein Abenteuer, sondern ein neues Leben mit Disziplin und Brüderlichkeit – aber auch mit Risiko. Manche kommen damit klar, andere zerbrechen. Du müsstest das sehr bewusst entscheiden – nicht aus Verzweiflung, sondern aus innerer Klarheit. Wenn du innerlich gefestigt bist, wäre es ein möglicher Weg.

Aber du solltest dir auch bewusst machen: Militär ist nicht der einzige ehrenvolle Weg. Du suchst Zugehörigkeit, Disziplin, einen höheren Zweck. Das gibt es auch zivil: z. B. bei der Feuerwehr, im Katastrophenschutz, bei privaten Sicherheitsdiensten mit echter Verantwortung (z. B. Objektschutz im internationalen Bereich). Auch dort wird trainiert, gekämpft – für andere. Und es gibt Zusammenhalt.

Wenn du ein Ziel hast, wie du es hast – dann darfst du dich nicht von einem „Nein“ aus der Vergangenheit stoppen lassen. Du hast bereits bewiesen, dass du kämpfen kannst – nicht mit Waffen, sondern mit Ausdauer und innerer Wandlung. Hör nicht auf. Frag weiter, bleib dran, trainiere weiter. Und geh mit Würde. Du bist nicht dein Fehler mit 16. Du bist das, was du heute jeden Tag neu tust.

Du wirst als Soldat mit vielen leidvollen Erfahrungen konfrontiert. Es kann sein, dass manche Dinge dich an deine Vergangenheit erinnern werden. Damit kommen selbst Leute manchmal nicht klar, die für absolut tauglich gehalten werden.

Das Soldat sein bedeutet nicht nur Disziplin, Kampfgeist, und Zugehörigkeit. Es bedeutet vor allen Dingen Menschen töten zu müssen und in ständiger Angst leben zu müssen selbst getötet zu werden. Auch kugelsichere Westen schützen nicht vor großen Kalibern.

Kumpels, mit denen du eben noch eine geraucht und mit denen du geklönt hast, könnten 30 Minuten später tod sein. Ihnen könnte in die Augen geschossen worden sein oder ihr Unterleib könnte durch eine Granate zerfetzt worden sein. Das Darmgekröse würde heraustreten usw. das ist kein schöner Anblick.

Wenn man das tagtäglich und über Monate und Jahre erlebt, geht das nicht spurlos an einem vorbei. Manche haben, wenn sie den Einsatz überleben, ihr restliches Leben lang mit solch schrecklichen Bildern zu kämpfen. An Einsatzbeschädigten hat die Armee kein Interesse mehr.

Für was das alles? Für ein bisschen Disziplin, Kampfgeist, Zugehörigkeit, Sold oder weil du dich für dein Land engagieren möchtest? Ist es das wirklich wert?

Wenn du wirklich etwas für dein Land tun möchtest, dann engagiere dich für die Armen, die Kranken, die Alten, die Hilflosen, die Ausgestoßenen in der Gesellschaft.

Damit hilfst du deinem Land mehr, als in sinnlosen Kriegen deinen Kopf hinzuhalten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Frag mal bei der Fremdenlegion in Frankreich nach. Aber dafür bist Du wahrscheinlich zu alt...und die nehmen auch nicht mehr jeden. Ansonsten such Dir halt einen anderen Job...wenn es beim Bund nicht geht.

Bei der Bundeswehr sind vorherige Straftaten egal. Die haben extremen Neuzugangsmangel. Die werben ja sogar im Kino mit Popcornbehältern..

Solange du nicht wegen irgedwas mit illegalen Schusswaffen verurteilst wurdest nehmen die dich.

Kanonenfutter braucht das Land!

Für solche Fälle gibt es die Legion etrangere in Frankreich.

Versuch es da mal.

Die Rekrutierungsstelle ist glaube ich in Marseille.


Vanaheim  13.06.2025, 07:02

Du kannst Dich bei jedem Flic (Polizist) melden, man leitet Dich weiter.

Ancien sergent, 2°REP.