Habeck hat's bereits schon vorgeschlagen. Habt ihr ein Problem wenn der Staat sich das Geld vom Vermögen holt?

Hab ein Problem damit 57%
Hab kein Problem damit 43%

77 Stimmen

20 Antworten

Hab kein Problem damit

Grüß Dich ManuelPalmer

In der Verfassung, dem Grundgesetz steht dies:

Artikel 14 Satz 2

(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Und Geld ist Eigentum!

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Das ist der entscheidende Satz, der die grundsätzliche ethische Richtung vorgibt. Besitz ist keine Sünde sondern verfassungsrechtlich geschützt. Aber als Teil einer Gesellschaft soll es auch dem Wohle der Allgemeinheit dienen. In einer Zeit, wo die Kluft zwischen den wenig Verdienenden oder Armen und den Reichen immer größer wird, muss dies ausgeglichen werden, denn sonst entsteht zunehmend soziale Spannung aber auch mögliche Unruhen und noch mehr Frust, was nur den Rechtsextremen nützt.

Das muss verhindert werden, um Gerechtigkeit walten zu lassen! Und dafür sind alle demokratischen Mittel einzusetzen und damit auch unsere Verfassung! Auf allen Gebieten unseres Daseins.

Parteimitglied bei Bündnis90/Die Grünen 🌻

 - (Politik, Geld, Deutschland)
Hab kein Problem damit

Nur das Einkommen soll gerechter versteuert werden, nicht der Besitz. Millionäre können ihre Gewinne einfach verschleppen und zahlen jahrelang keinen Cent auf ihre sich vermehrenden Anlagen. Das soll geändert werden.

Allerdings wird hier der Freibetrag enorm hoch sein, sodass wirklich nur die Super-Reichen betroffen sein werden und nicht zB. deine Altersvorsorge.

Es gibt keine Konstellation in der diese Anlagen zum Leben genutzt werden. Denn würden sie das, würden ja Steuern anfallen. Die liegen einfach nur rum und vermehren sich.

LG Knom


Surbasax  29.01.2025, 14:48

Wir hatten bis ~1997 eine Vermögenssteuer. Wurde auch eingetrieben. So schnell entkommt man dem Finanzamt nicht.

FordPrefect  31.01.2025, 12:05
@Surbasax

...die weniger eingebracht hat, als sie kostete. Und Unsummen an sinmnlosem Mehraufwand verursachte (Stichwort Halbeinkünfteverfahren).

Surbasax  31.01.2025, 12:06
@FordPrefect

Hatte schonmal wer behauptet. Auf eine Quelle, die das belegt, warte ich immernoch.

FordPrefect  31.01.2025, 12:19
@Surbasax

Nun, nach Schätzung des RWI lagen die Kosten (nur für den Staat) zuletzt bei ca. 3% der gesamten Summe des Steureaufkommens von geade mal DM 9 Milliarden (also rd. DM 300 Millionen). Das war fast doppelt so hoch wie bei allen anderen Steuervarianten. Und: Das inkludiert nicht, welchen Aufwand die Steuerpflichtigen hatten, um diese Zahlen überhaupt liefern zu können (denn das macht ja der Staat selbst nicht). Das dürfte gem. RWI 17% (!) des Aufkommens erreichen:

Zitat:

"Für Deutschland ist also mit einem Mindestaufwand im dreistelligen Millionenbereich p. a. allein für die Steuerverwaltung zu rechnen. Noch schwerwiegender sind die privaten Kosten der Steuerbefolgung, die bei einem Vielfachen der Verwaltungskosten liegen würden. Damit droht ein Milliardenaufwand an Human- und Sachkapital, also Kapitalverschwendung, um eine Steuer zu erheben, die ohnehin - wie bereits skizziert - einer Kapitalvernichtung Vorschub leistet."

Zitat Ende. Quelle: https://www.econstor.eu/bitstream/10419/64627/1/727011863.pdf

FordPrefect  31.01.2025, 12:23
@FordPrefect

Ergänzung:

Zitat:

"In dem Jahr, in dem die Vermögensteuer in Deutschland das letzte Mal erhoben wurde, betrug das Vermögensteueraufkommen 9 Milliarden DM. Die damaligen Erhebungskosten werden heute auf 32 Prozent des Aufkommens geschätzt."

Zitat Ende, Quelle: https://www.wiso.uni-hamburg.de/fachbereich-sozoek/professuren/heise/zoess/publikationen/exma36.pdf

Zugegeben wäre die Summe immer noch positiv aus Einnahmensicht des Staates. Dennoch - die negativen Effekte überwogen damals und sie tun es heute ebenso. Und: Deutschland alleine kann das gar nicht durchführen, denn die Fluchteffekte wären enorm. Und auf europäischer Ebene gibt es dafür weder eine Mehrheit noch Interesse.

Surbasax  31.01.2025, 12:33
@FordPrefect

Nicht super Effizient aber beachtliche Mehreinnahmen, selbst wenn 1/3 für Verwaltung draufgeht. Bei Bürgergeld und Co. nehmen wir das ja auch locker hin. Und dann gehen wir da noch mit dem Wissensstand aus 2025 dran, dann klappts auch nochmal bissl besser als unter Kohl ;)

Habeck wollte Kapitaleinkünfte für Krankenkassenbeiträge heranziehen.

Stand jetzt kann ich zum Beispiel von meinen Dividenden leben, nebenher proforma noch einen Minijob von 8 Stunden die Woche machen und bin dann voll über die Krankenkassenbeiträge der wirklichen Arbeitnehmer abgesichert.

Habeck Vorschlag ist allerdings nur beschränkt sinnvoll, solange die Beitragsbemessungsgrenze gilt, weil die Reichen nur bis dahin zahlen müssten, während kleinere Vermögen ungleich höher belastet würden.

Trotzdem darf man Überlegungen anstellen, wie allgemein unsere Kosten bezüglich Krankenversicherung und Rentenversicherung auf breitere Schultern verteilt werden können. Viele Wohlhabende sagen von sich aus, dass sie mehr zahlen müssten.

Hab ein Problem damit

Die deutsche Wirtschaftsstärke liegt im sogenannten Mittelstand, die meist in Familienbesitz sind! Wir besitzen kaum große Weltunternehmen. VW liegt auf Platz der größten Unternehmen der Weld, dann folgen BMW und Daimler auf den Plätzen 41 und 42 und dann kommt ganz lange gar deutsches Unternehmen mehr! Wer den Mittelstand, der im Augenblick viele Probleme hat, jetzt auch noch durch eine Vermögenssteuer belasten will, bricht der deutschen Wirtschaft das Rückrad!


Daniel551980  29.01.2025, 18:13

VW ist kein Mittelstand. Und ja die Hauptanteilseigner sind zwei sehr reiche Familien. Und diese Familien leisten weder etwas im operativen Geschäft noch leisten sie ihren gerechten Anteil an der Solidargesellschaft.

Gungrasshopper  29.01.2025, 19:45
@Daniel551980

Eben, gerade das wollte ich sagen. Unsere Wirtschaftskraft besteht nicht aus Weltunternehmen (VW, Daimler, BMW sind die Ausnahmen!). Aber eine Vermögenssteuer trifft auch und gerade den Mittelstand!

Daniel551980  29.01.2025, 19:53
@Gungrasshopper

Wieso sollte ein Vermögenssteuer den Mittelstand treffen? Hierbei geht es um Privatvermögen und nicht das Vermögen von Firmen oder Unternehmen.

Und was der Fragensteller hier konkret anspricht, sind SV-Beiträge auf Kapitalerträge, wie in der Schweiz üblich. Und da wohnen ja nur arme Leute deswegen...

Das würde u. a. dazu führen, dass diese Beiträge sinken können für Arbeitgeber und Arbeitnehmer, also auch dem Mittelstand zu Gute kommen würde, weil die Lohnnebenkosten sinken und die Last der Beiträge auf mehr Schultern verteilt werden kann.

Gungrasshopper  29.01.2025, 19:57
@Daniel551980

Privatvermögen besteht im wesentlich aus an den Anteilen an Unternehmen! Glaubst Du Reiche haben ihr Geld in Gold und Bargeld unterm Bett versteckt?

Daniel551980  29.01.2025, 20:08
@Gungrasshopper

Und dann zahlst du meinetwegen 1% Vermögenssteuer darauf. Alleine die Renditen, Zinsen oder Dividenden bei einer breiten Streuung mit viel Sicherheit ist deutlich höher.
Hast du Angst das unsere Millionäre und Milliardäre verhungern?

Kapitalertragssteuer und SV-Beiträge würden sowieso erst fällig werden, wenn man sich die Erträge auszahlen lässt.

Bei Kryptoanteilen zahlt man nach einem Jahr halten gar keine Steuern mehr!

Gungrasshopper  29.01.2025, 20:11
@Daniel551980

Eine Vermögensteuer ist immer eine Steuer auf den Bestand, nicht auf den Gewinn! Bist Du Dir darüber klaren? Du willst also dass auch Unternehmen zusätzliche Steuern zahlen, die ums Überleben kämpfen, obwohl sie derzeit keine Gewinne machen?

Daniel551980  29.01.2025, 20:15
@Gungrasshopper

Nochmal zum Mitschreiben. Vermögenssteuer ist eine Steuer auf Privatvermögen!!! Hat mit Firmen und Unternehmen nichts zu tun. Wie oft muss ich das noch schreiben. Scheinbar hast du ein VWL Studium sehr früh abgebrochen...
Die Steuer ist so niedrig, dass sie durch jede Form von Rendite, Zinsen und Dividenden locker aufgefangen werden kann. Denn diese werden immer HÖHER sein. Es sei denn es ist gerade mal 9/11

Und Sozialkunde 6. Klasse. Wenn ein Unternehmen keine Gewinne macht, zahlt es auch keine Steuern. Im allgemeinen Zahlen Unternehmen sehr wenig Steuern. Deutlich weniger als die die Leistung erbringen die Arbeitnehmer.

Gungrasshopper  29.01.2025, 20:24
@Daniel551980

Zu Deinem ersten Absatz. Privatvermögen und Unternehmensbeteiligungen kannst Du bei mittelständischen Familienbetrieben nicht trennen! Wenn ja, denn bitte ich um einen Vorschlag! Bisher hat das Bundesverfassungsgericht alles abgelehnt!

Zu Deinem zweiten Absatz. Du forderst eine Vermögenssteuer! DAS IST EINE BESTANDSSTEUER! Also unabhängig von Einkommen oder Gewinn!

Daniel551980  29.01.2025, 20:39
@Gungrasshopper
Zu Deinem zweiten Absatz. Du forderst eine Vermögenssteuer! DAS IST EINE BESTANDSSTEUER! Also unabhängig von Einkommen oder Gewinn!

Ja, die ich dann locker und leicht aus der Portokasse entrichten kann. Denn das Gebunde Kapital bringt ja deutlich MEHR Rendite ein.

Beispiel: Bei Familie Porsche und Piech von VW, waren es letztes Jahr übrigens 4,5 Mrd. € Dividende, trotzt anbahnender Krise bei VW. Also Kapitalerträge von 4,5 Mrd. € fürs nichts tun und ohne Gegenleistung, aus Aktienanteilen die noch viel mehr wert sind.

Beide Familien haben geschätztes Vermögen von knapp 40 Mrd. €. Das macht dann 4 Mio.€ Vermögenssteuer. Können sie also locker von der Dividende bezahlen. Das sind keine 10% dieses Ertrages. Und wahrscheinlich haben die noch mehr Einkommensquellen. Das würde so eine Familie nicht mal merken, nicht einen Tag, nicht ein Sekunde müssten die sich irgendwo einschränken. Und das Unternehmen, in dem Fall VW, wird dadurch auch nicht beeinflusst.

Und das Prinzip gilt auch für viele andere der Vermögenden in Deutschland.

Gungrasshopper  29.01.2025, 20:53
@Daniel551980

Wieso redest Du von Rendite? Ja die gibt es Mal und mal gibt es sie nicht ! Du willst auch mal ein Unternehmen besteuern, was Verluste einfährt! Du verstehst es immer noch nicht: EINE VERMÖGENSSTEUER IST EINE BESTANDSTEUER! Diese wird unabhängig von der Gewinnsituation des Unternehmens erhoben! Also ein Unternehmen, dass ums Überleben kämpft, soll Deiner Meinung nach auch noch eine zusätzliche Steuer zahlen!

Daniel551980  29.01.2025, 21:09
@Gungrasshopper

Doch ich verstehe dich sehr gut. Allerdings verstehst du die REALITÄT in Deutschland nicht. Die oberen 10% besitzen mittlerweile 50%!!!! des Vermögens in Deutschland. Die Zahl der Millionäre und Milliardäre ist trotz Corona, Krieg und anderen Krisen stetig gestiegen, während die Reallöhne alleine seit 2020 gesunken sind.

Das heißt die Leute, die es betrifft können sich eine Vermögenssteuer LOCKER LEISTEN. Sie müssen sich nicht einschränken, egal ob ihre Anteile mal mehr Gewinne machen oder nicht. Es geht nur in eine Richtung. Kapital das nichts leistet und so rumliegt bringt, vermehrt sich einfach von selbst. Siehe VW!!! Und als es die Vermögenssteuer noch gab, ist auch NIEMAND daran pleite gegangen. Bis heute ist noch NIE ein Unternehmen aufgrund der Erbschaftssteuer in Schwierigkeiten gekommen, auch aufgrund der vielen Ausnahmen und laschen Umsetzung.

Ach und übrigens wenn di Firma ums überleben kämpft ist sie von der Vermögenssteuer gar nicht betroffen. Die Steuer geht immer an Privatpersonen niemals an Firmen. Dazu kann die betreffende Person z. B. Schulden vom Vermögen abziehen und sich künstlich da rausrechnen. Bei Firmenvermögen waren damals nur 0,5% fällig. Dazu gab es einen Freibetrag von 1 Mio€ bei Ehepaaren waren es dann sogar 2 Mio €.

Also das was du da auf krampf beschreiben willst, ist total realiätsfern und wird so niemals eintreffen.

Die Vermögenssteuer betraf genau die, die viel Vermögen haben und das würde auch wieder so passieren. Stattdessen vermehrt sich seit 30 Jahren das Vermögen der Reichen ungehemmt, auf Kosten der anderen. Das muss man natürlich verteidigen und stark supporten, selbst wenn es überhaupt keinen Sinn macht.

Und nochmal in der Fragestellung hier geht es auf SV-Beiträge auf genau solche Kapitalerträge. In anderen Ländern längst völlig normal. Hier in Deutschland reden es genau die Leute schlecht, die davon sofort selbst und direkt profitieren würden. Sowas kannste dir echt nicht ausdenken!!!

FordPrefect  31.01.2025, 12:10
@Daniel551980
Das würde u. a. dazu führen, dass diese Beiträge sinken können für Arbeitgeber und Arbeitnehmer,

Nein, würden sie nicht. Dann wäre es ja keine Einnahmenmehrung.

also auch dem Mittelstand zu Gute kommen würde, weil die Lohnnebenkosten sinken

Nein.

und die Last der Beiträge auf mehr Schultern verteilt werden kann.

Wer diesen Unsinn glaubt, glaubt wohl auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.

Daniel551980  31.01.2025, 12:14
@FordPrefect

Viel Meinung, wenig Ahnung. Die Handbremse bremst auch keine Hände. Wer hätte es gedacht!

Warum sollten die Beiträge dann nicht sinken?

Warum würden sich die Einnahmen nicht mehren?

FordPrefect  31.01.2025, 12:20
@Daniel551980
Warum sollten die Beiträge dann nicht sinken?

Weil der Staat diese Mehreinnahmen ja bereits verfrühstückt hat für seine geplanten Investitionen.

Stattdessen denselben Betrag einfach einzusparen durch Ausgabenminimierung verkauft sich halt nur politisch bei Staatsfanatikern nicht.

Daniel551980  01.02.2025, 23:40
@FordPrefect

Puh was für ein Schwachsinn. Erzähl bloß niemand, dass du Community Experte für Recht bist...

SV-Beiträge gehen in ein umlagefinanziertes System. Sie sind daher Zweckgebunden und dürfen gar nicht für etwas anderes ausgegeben werden, selbst wenn der Staat das gerne möchte.

Aber wenn man nicht mal den Unterschied zwischen Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen kennt, dann sieht es ziemlich düster aus...

Am besten du faltest dann weiter Zitronen, für mehr reicht es leider nicht!

Valide Fakten und Argumente würden dich nur noch mehr verunsichern.

FordPrefect  02.02.2025, 08:36
@Daniel551980
Puh was für ein Schwachsinn

Dein grün-linkes staatsmonopolkapitalistisches Denken? Ja, allerdings.

SV-Beiträge gehen in ein umlagefinanziertes System. Sie sind daher Zweckgebunden und dürfen gar nicht für etwas anderes ausgegeben werden, selbst wenn der Staat das gerne möchte.

Das ist richtig, hat aber auch niemand behauptet. Eine Vermögenssteuer ist aber eine Einnahmenmehrung des Staates, die gerade nicht in irgendeiner Form zweckgebunden ist. Darum geht es ja.

Der Staat braucht nicht mehr Geld, sondern weniger Ausgaben. Ganz einfach. Und nein, es wird auch weder mehr Rente noch mehr Rentenbeitragszahler geben. Stattdessen muss dem Steuerzahler einfach etwa 30% mehr Netto von seinen Einkünften bleiben, damit er Eigenvorsorge treffen kann, denn der Staat kann und wird es nicht. Die Lebensarbeitszeit wird schrittweise auf 70 Jahre erhöht, schon allein aus Gründen der Lebenserwartung geht das gar nicht anders. Die GKV kann sowieso aufgelöst werden, weil sie nur Geld in einer kafkaesken Spirale vernichtet, ohne angemessene Leistungen zu bieten. Und das System ist nicht reformierbar, sondern ein Geschwür an Bürokratie, Verwaltungsposten und Dirigismus ohne Mehrwert für die Versicherten - geschweige denn die medizinischen Versorger in Praxen und KKH.

Für mich persönlich, hoffe ich natürlich nicht, dass derartige Pläne in die Tat umgesetzt werden, da ich ich früher oder später vermutlich selbst zu denjenigen gehören werde, welche davon betroffen wären.

Trotzdem ist der Vorschlag im Kern völlig gerechtfertigt, denn niedrige Einkommen werden im Verhältnis tatsächlich deutlich, deutlich stärker belastet als große Einkommen.