Findet ihr diese Frage rassistisch?
Findet ihr, dass die Frage: ,,Woher kommst du?" rassistisch ist?
Ich habe mir eine Talkshow angesehen, wo ein dunkelhäutiger meinte, dass er das rassistisch findet, weil er auf sein Äußeres reduziert wird. Er demonstrierte diese Frage, wie er sie beantworten würde, und sagte trocken aus *Deutsche Stadt*. Insbesondere weiteres Nachfragen z.B.: ,,Nein, woher kommst du wirklich?" findet er überhaupt nicht gut.
Seine trockenen Antworten fand ich seinerseits extrem unsympathisch. Ich finde wir leben in einem Multi-Kultur-Land, wo man auch stolz auf seine Wurzeln sein darf. Quasi so Antworten: ,,Deutsch mit XY Wurzeln" in der Art.
Wie seht ihr das?
Ich selbst habe ein Migrationshintergrund und werde beim ersten Kennenlernen fast immer gefragt, woher ich komme. Halte ich nachträglich für erwähnenswert.
35 Stimmen
14 Antworten
Ich denke, dass diese Frage oft einfach auf Interesse passiert. Gerade wenn jemand offenslichtlich ausländische Wurzeln hat, ist es oft ein Icebreaker, etwas über die Kultur des anderen zu lernen.
Ich würde persönlich sagen, es kommt auf die Intention der fragenden Person an, wenn die Person zum Beispiel Rassistisch ist und diese Frage stellt (mit Rassistischer Intention) auf jeden Fall. Aber ich finde das es nicht rassistisch ist wenn man sich einfach für die Person interessiert. Ich kann schon auch verstehen, dass es bestimmt die Leute nervt die mit der Frage zu “kämpfen” haben. Aber joa, so würde ich das ganze sehen.
Auch als Deutscher wird man das im Ausland oft gefragt.
Ich habe selber einen Migrationshintergrund & ich habe das noch nie als rassistisch empfunden. Nur etwas nervig, weil ich immer erklären muss, dass ich mit dem Land wo meine Vorfahren herkommen nicht viel zu tun habe. Aber dafür kann ja der andere nichts. Es ging mir auch weniger um die Erklärung an sich, sondern um das dauernde wiederholen des selben Textes.
Es kommt auf die Situation an. Wenn es sich im Gespräch natürlich ergibt, ist es was ganz anderes, als wenn man ohne Einleitung von einem Wildfremden mit dieser Frage konfrontiert wird. Dann ist es übergriffig.
In den allermeisten Fällen steckt dahinter wohl eher unbezähmbare menschliche Neugier. Was grundsätzlich erstmal positiv ist.
Ich lebe in den Niederlanden und werde auch oft gefragt, woher ich komme (man hört meinen deutschen Akzent). Freue mich immer darüber.
Nerven tut's bestimmt, aber diese Frage fällt (denke ich) nicht 20x am Tag.