Ich bin jetzt in der zweiten Woche zurück aus meinem dreiwöchigen Urlaub. Vor meinem Urlaub hatte ich ein Konflikt mit einer Ausbilderin von mir. Ich befinde mich ab heute im 2. Lehrjahr und mache eine Ausbildung in einem Berufsbildungswerk.
Folgende Situation: Ich musste ihr noch einen Stapel von Ausbildungsnachweisen zum unterschreiben bei ihr vorbeibringen. Nach einem Tag bin ich hingegangen, und sie war, natürlich sehr verständlich, stinksauer. Sie sagte so etwas wie: "Damit hättest du schon eher kommen müssen, ich muss meine Ausbildungsgruppe bei der IHK für die gestreckte Prüfung anmelden, aber stattdessen muss ich deine Ausbildungsnachweise unterschreiben. Ich könnte sie dir um die Ohren schlagen! Glaubst du, nur weil du .............. heißt, muss man dich jetzt besser behandeln?"
Als sie das zu mir gesagt hat, bin ich schweigsam aus dem Großraumbüro gegangen, und in der Materialwirtschaft konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Ich mag es, wenn die Leute direkt und ehrlich sind, aber nicht in solch einer Form. Ich habe mit zwei Ausbildern von mir gesprochen, unter anderem auch mit einer Ausbilderin aus dem Dienstleistungszentrum meiner Ausbildung. Ich habe ihr alles erzählt, und sie hat mir vorgeschlagen entweder zur obersten Etage der Leiterin vom Fachbereich Wirtschaft/Verwaltung zu gehen, weil auch andere Azubis ähnliche Erfahrungen gemacht haben, oder ich schreibe ihr eine E-Mail. Ich habe ihr eine Mail geschrieben, und meine Ausbilderin, mit der ich darüber gesprochen habe, habe ich ihr nach einem Okay gefragt. Ich habe der Ausbilderin folgende Worte geschrieben:
Sehr geehrte Frau U.,
ich kann Ihre Reaktion vorhin sehr gut nachvollziehen, und kann auch Ihre Wut verstehen. Ich weiß, dass ich es mir selbst zuzuschreiben habe, dass Sie sehr wütend auf mich gewesen sind. Das ist legitim, und nachvollziehbar.
Aber um ehrlich zu sein, fand ich es diskriminierend, wie Sie mich vor den anderen Azubis behandelt haben. Die anderen Azubis haben alles mitbekommen, das fand ich nicht so toll.
Ich weiß, Sie reden nicht um den heißen Brei herum und sind klar und direkt, was ich auch gut finde. Aber was Sie zu mir gesagt haben, hat mich teilweise sehr verletzt. Ich will keine Sonderbehandlung haben, nur weil ich "Lena Rosalie Stürmer" heiße, als Sie das zu mir gesagt haben, war das sehr verletzend für mich. Ich habe mich sehr herablassend und respektlos behandelt gefühlt.
Es ist mir sehr wichtig, offen und ehrlich zu Ausbildern zu sein.
Ihre Antwort darauf war:
Kommst Du bitte nach der Frühstückspause zu mir!
Ich bin nicht hingegangen, weil ich Angst vor der Konfrontation hatte, und Angst vor der Reaktion von ihr hatte, weil sie ja immer am längeren Hebel sitzt.
Ich antwortete ihr noch:
Sehr geehrte Frau U.,
ich möchte mich in aller Form bei Ihnen entschuldigen, dass ich nach Ihrer E-Mail nicht erschienen bin.
Ich weiß, es ist keine Entschuldigung für mein "Nicht kommen". Ich habe mich nicht getraut, noch mal zu Ihnen zu gehen. Ich hatte einfach Angst.
Das war alles am 29.07 geschehen, jetzt ist es vergangen, aber ich bin noch öfters in der Abteilung von ihr, und da kann ich ihr nicht aus dem Weg gehen. Das wäre absolut unnötig, weil man ja irgendwann sowieso noch damit konfrontiert wird, und mir ist es auch unangenehm, mir einen Rat bei anderen Ausbildern zu suchen, wie ich mit ihr umgehen kann.
Habt ihr eine Lösung?