Scheidung – die besten Beiträge

Soll ich wirklich wegziehen zum Studieren, obwohl mein Vater dann alleine mit meiner kalten Mutter zurückbleibt?

Ich bin innerlich total zerrissen und weiß nicht mehr weiter. Vielleicht könnt ihr mir helfen oder einfach nur eure Gedanken teilen.

Ich bin kurz davor, in eine andere Stadt zu ziehen, um zu studieren – aber mein Vater ist alt, arbeitet viel, wirkt oft zerbrechlich. Ich liebe ihn sehr.

Das Problem: Meine Mutter ist kalt, herzlos, lieblos. Sie kümmert sich überhaupt nicht um ihn, sie schimpft nur, kritisiert alles und wirkt manchmal, als wäre es ihr egal, wie es ihm geht. Ich hasse sie dafür. Ich weiß, Hass ist ein hartes Wort, aber genau das fühle ich oft. Und mein Vater sagt auch nie was, er erträgt das alles still.

Jetzt stehe ich da:

Ich habe die Zusage fürs Studium. Ich will eigentlich gehen, mein Leben aufbauen, aus diesem belastenden Umfeld raus. Aber ich kann einfach nicht loslassen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Ich denke die ganze Zeit:

Was, wenn ich gehe – und er stirbt? Nicht sofort, aber innerlich, langsam. Was, wenn er vereinsamt, sich nicht mehr richtig ernährt, körperlich abbaut? Ich weiß, dass er ohne mich niemanden hat, der ihn wirklich unterstützt oder auch nur wahrnimmt.

Ich habe so eine starke Verlustangst. Gleichzeitig fühle ich mich wie seine letzte Stütze. Ich habe Angst, dass ich durch meinen Auszug mitverantwortlich wäre, wenn es ihm schlechter geht. Ich weiß, dass ich rational nicht „schuld“ wäre – aber es fühlt sich emotional so an.

Habt ihr sowas auch erlebt?

Wie kann man loslassen, ohne an dieser Schuld zu zerbrechen?

Ist es egoistisch, wenn ich gehe?

Wie geht man mit einer Mutter um, die keine Wärme zeigt – und einem Vater, der alles erträgt?

Danke, wenn ihr euch die Zeit nehmt, das zu lesen.

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Was würdet ihr in meiner Situation tun? Schlechtes Gewissen, Familie, innere Leere?

Hallo zusammen,

ich (22) bin vor Kurzem in eine neue Stadt gezogen – weg von meiner Familie, weg von allem, was ich kannte. Der Grund war meine jüngere Schwester (18), die gerade eine sehr schwierige Phase durchmacht.

Früher hat sie viel getrunken, mittlerweile ist sie nur noch am Kiffen. Sie ist jedes Wochenende im Club, kommt morgens völlig zugedröhnt heim, randaliert, schläft irgendwo anders, Handy aus – niemand weiß, wo sie steckt. Zu Hause ist ständig Stress, meine Eltern – vor allem mein Vater, der schon älter ist – leiden sehr darunter.

Ich bin mittlerweile ausgezogen, auch weil ich psychisch einfach nicht mehr konnte. Ich habe meine Stadt und meinen Nebenjob gewechselt und sitze nun allein in einer neuen Wohnung, in einer neuen Umgebung, mit niemandem um mich herum. Ich schaue fast nur Netflix, vermisse meine Eltern, habe ein schlechtes Gewissen.

Früher war ich sozusagen die Einzige, die meine Schwester durchschaut hat – ich habe ihre Lügen aufgedeckt, wusste immer, wo sie ist, konnte Schlimmeres oft verhindern. Jetzt habe ich das Gefühl, ich habe meine Eltern im Stich gelassen. Sie können meine Schwester nicht so “durchschauen” wie ich, und ich habe Angst, dass sie daran zerbrechen – besonders mein Vater.

Ich bin wütend auf meine Schwester, weil ich wegen ihr gehen musste. Gleichzeitig fühle ich mich leer und allein und weiß nicht mehr, was richtig oder falsch ist.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Wie geht man mit dieser Mischung aus Schuldgefühlen, Überforderung, Wut und Einsamkeit um?

Ich danke euch für jede ehrliche Antwort.

Was mich zusätzlich sehr beschäftigt: Es scheint meiner Schwester völlig egal zu sein, wie es meinen Eltern geht. Dass ich ihr egal bin – damit habe ich mich inzwischen abgefunden. Aber sie sieht doch, wie sehr unsere Eltern unter dem ganzen Stress leiden. Man sieht es ihnen körperlich an – sie sehen erschöpft aus, alt, müde. Und trotzdem scheint sie das einfach nicht zu interessieren.

Sie lebt nur noch für sich selbst, für ihren Spaß. Wenn ich ihren Standort verfolge, sehe ich, wie sie draußen lacht, fröhlich ist, mit Freundinnen unterwegs – als wäre alles perfekt. Aber sobald sie zu Hause ist, ist sie wie ausgewechselt: aggressiv, genervt, schreit herum, redet mit niemandem, schlägt teilweise sogar um sich.

Ich weiß, dass Jugendliche in der Pubertät ihre rebellischen Phasen haben. Aber das hier fühlt sich nicht mehr wie eine Phase an – es ist einfach extrem. Und es macht mir Angst.

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