Nach der ersten großen Demo gegen Rechts in Hamburg gab die Polizei die offizielle Teilnehmerzahl mit 50.000 bekannt, obwohl wegen Überfüllung geschlossen werden musste. Inzwischen wurde die Zahl nach Auswertung diverser Bilder auf 180.000 korrigiert. Die Polizeibeobachter lagen um 260% daneben.
Der Veranstalter lag mit seiner Schätzung von 130.000 Teilnehmern deutlich näher an der Realität als die Behörden. Muss man zukünftig den Veranstaltern trauen, statt behördlichen Angaben?
In einer Demokratie ist die Menge der Menschen, die sich in großen Streitfragen auf die eine oder die andere Seite schlägt, entscheidend: Oft ist die Zahl der Teilnehmer das Einzige, was von einer Demonstration bleibt. Vor allem ist sie Spielmaterial für jene, die in den sozialen Medien versuchen, jedes Ereignis am Ende so zu drehen, dass es ihren politischen Zielen entspricht.