Meinung des Tages: Verlängerung der Mietpreisbremse bis 2029 - wie bewertet Ihr das Vorhaben der Ampel?

Die Ampel-Regierung hat sich darauf geeinigt, die Mietpreisbremse bei Neu- und Wiedervermietungen bis 2029 zu verlängern. Doch während das Vorhaben von einigen begrüßt wird, will man seitens des Eigentümerverbands dagegen klagen...

Verlängerung der Mietpreisbremse bis 2029

Vielleicht hat der ein oder andere von Euch bereits ähnliche Erfahrungen machen müssen: Beginn des Studiums, Jobwechsel oder Geburt eines Kindes - nun muss schleunigst eine neue bzw. größere Wohnung her. Bei der Suche kristallisiert sich dann recht schnell heraus, dass die meisten Wohnungen kaum zu bezahlen sind und man sich zudem gegen unzählige Mitbewerber durchsetzen muss. Während die Situation auf dem Wohnungsmarkt im Speckgürtel größerer Städte inzwischen ebenfalls seit Jahren mehr als angespannt ist, ist es vielen Menschen hierzulande insbesondere in den Großstädten kaum noch möglich, bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Um auf die schwierige Lage zu reagieren, haben sich die Koalitionsparteien auf die im Koalitionsvertrag vorgesehene Verlängerung der Mietpreisbremse bis 2029 geeinigt. Die Mietpreisbremse wurde ursprünglich 2015 eingeführt und läuft Ende 2025 aus. Die Bremse sorgt dafür, dass der Mietpreis bei Abschluss eines neuen Mietvertrags im Grundsatz nicht mehr als 10% über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen darf. Für gewöhlich wird die ortsübliche Vergleichsmiete anhand von Mietspiegeln ermittelt.

Verordnet werden können Mietpreisbremsen von den jeweiligen Landesregierungen für Gebiete wie z.B. München, Berlin, Köln oder Hamburg, in denen der Wohnungsmarkt extrem angespannt ist.

Reaktionen auf das Vorhaben

Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Verena Hubertz, freute sich über die Entscheidung. Die Verlängerung der Mietpreisbremse würde "die Menschen in Zeiten steigender Mieten [ . ] entlasten". Die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD, Katja Mast, hofft, dass weitere im Koalitionsvertrag vereinbarte Maßnahmen wie z.B. Vereinbarungen hinsichtlich der Zusammensetzung des Mietspiegels oder zur Wohngemeinnützigkeit von den Koaltionsparteien ebenfalls rasch umgesetzt werden.

Seitens des Eigentümerverbands Haus und Grund hält sich die Begeisterung über die Mietpreisbremsenverlängerung jedoch in Grenzen; der Eigentümerverband plant, gegen die geplante Verlängerung vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen. Verbandspräsident Kai Warnecke ist der Meinung, dass das Verfassungsgericht die erste Mietpreisbremse nur angesichts der Beschränkung auf fünf Jahre akzeptiert hätte. Eine weitere Verlängerung würde einem Verfassungsbruch gleichkommen.

Zudem vertritt Warnecke die Meinung, dass die Mietpreisbremse die Wohnungsnot drastisch verschärft hätte; ihm zufolge würde "die Zahl der fehlenden Wohnungen [...] seit Einführung der Mietbremse" sukzessive zunehmen. Laut Warnecke soll es sich um ca. 900.000 Wohnungen handeln, weswegen die Bremse am Ende des Tages primär den Mieterinnen und Mietern schade.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie bewertet Ihr die Verlängerung der Mietpreisbremse?
  • Inwieweit trägt die Mietpreisbremse zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum bei?
  • Welche Auswirkungen hat die Mietpreisbremse in der Praxis auf den Wohnungsmarkt?
  • Was sollte seitens der Regierung(-en) getan werden, um die Situation in Großstädten zu verbessern?
  • Habt Ihr bei der Wohnungssuche bereits von dem Gesetz profitieren können?
  • Inwieweit sind Ausnahmen von der Mietpreisgrenze gerechtferigt bzw. wie kann Missbrauch vermieden werden?

Wir freuen uns auf Eure Antworten

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/vorratsdatenspeicherung-und-mietpreisbremse-fdp-und-spd-einigen-sich-a-14604c13-72b7-48db-a173-46282987e379

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-04/mietpreisbremse-verlaengerung-eigentuemerverband-klage-verfassungsgericht

https://www.mietrecht.com/mietpreisbremse/

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Wir finden keinen Wohnung, Verzweiflung?

Was tun?

Es ist wie in den Dokus, welche Horrormietbedingungen in Großstädten auf YT zeigen.

Dabei wohnen wir nicht mal in so einer Großstadt.

Auf eine Wohnung Bewerben sich bei uns im Landkreis sofort dutzende Personen am selben Tag. Ich habe gerade mit einer Immobilienmaklerin etwas geredet, Sie hat die Anzeige eine Wohnung bereits nach wenigen Stunden Offline genommen - Resultat: 40 liquide Interessenten für eine Beschichtung eingeladen, wir sind auch dabei rechnen uns aber keine Chancen aus.

Es ist zermürbend, so macht das Leben hier im Blödland kein Spaß mehr ganz ehrlich. Dabei haben wir einen Radius von 20 KM um unsere Stadt gelegt und sind bereit soviel Kompromisse einzugehen, hunderte Stunden an Suche bereits verschwendet für nichts.

Dabei verdienen wir über 4000€ Netto und haben selber eine abbezahlte Wohnung + Schuldenfrei/keinerlei Finanzierung o.ä

Sorry kann der Staat vielleicht mal dabei helfen, preiswerten Wohnraum zu bauen/organisieren? Vielleicht auch mal für Menschen, welche hier schon länger leben? Hab das Gefühl sämtlicher preiswerter Wohnraum wird gar nicht mehr auf dem freien Markt angeboten...Sorry sind einfach verzweifelt inzwischen...

Habt ihr eine Idee was wir tun können? Weit wegziehen ist nicht möglich, Arbeitsvertrag ist hier in der Region frisch unterschrieben

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Wie findet man eine Wohnung mit geringem Einkommen (Azubi)?

Hallo, ich mache momentan eine Ausbildung. Mein Einkommen liegt bei 1200€ Netto (1.000€ Gehalt + 200€ Kindergeld das vom Konto meiner Mutter jeden Monat auf meins übergeleitet wird)

Nun kann ich aber lediglich 1.000€ Einkommen nachweisen. Zusätzlich habe ich leider nicht das Glück in Ostdeutschland, dem Ruhrgebiet oder einer dörflichen Gegend in Niedersachsen zu wohnen, sondern im Rhein-Main Gebiet wo Wohnraum unbezahlbar ist. Ich beneide jeden außerhalb der teuren Metropolen, wohne aber schon immer hier und alle meine Freunde und Familie wohnen hier.

ich habe ein paar Wohnungen gesehen für 300-450 Euro warm, das sind meistens so 8-16 qm Wohnungen, was von der größe für mich vollkommen ok ist. Mir macht es auch nichts aus wenn das Badezimmer mit anderen geteilt werden muss. Eine WG zu bekommen ist sehr schwer, da meistens nur Studenten oder Frauen gesucht werden.

Mit meinem Einkommen habe ich anrecht auf Wohngeld, das Problem ist jedoch, dass ich es erst kriege sobald ich eine Wohnung habe. Aber die wohnung kriege ich nicht mit meinem geringen Einkommen, was soll ich also tun?

ich möchte so schnell wie möglich eine Wohnung bekommen, da ich es Zuhause nicht mehr aushalte. Ich wohne nicht bei meinen Eltern, sondern bei anderen verwandten. Ich bin 22 Jahre alt und möchte endlich mal meinen eigenen Wohnraum, da ich zuhause niemanden einladen kann, mich aber trotzdem um meinen eigenen Haushalt (kochen, putze, wäsche etc.) kümmern muss.

eine andere überlegung war es gewesen einen Kredit aufzunehmen und einfach die ganze Zeit in Airbnbs zu übernachten, aber ich weiß nicht ob ich so einen Kredit überhaupt kriegen würde.

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Wohnungspflicht/Wohnungsrecht?

Ich war letztens in einer Großstadt und habe dort viele Obdachlose gesehen. Ich fand das erschütternt das ein reiches Land wie Deutschland seine Bürger nicht unterbringen kann und das Leute trotz Artikel 1 in sollchen Würdelosen Lebensumständen leben. Deswegen hab ich mir Gedanken gemacht und folgendes Gesetz ausgearbeitet:

Art 13a GG
(1) Jeder Deutsche hat das Recht auf einen Wohnsitz. Kein Deutscher darf ohne Wohsitz sein.
(2) Der Staat hat die Pflicht das in Abs 1 Satz 1 gegebene Recht und die in Absatz 1 Satz 2 gegebene Pflicht durch zu setzen. Näheres wird durch Bundesgesetze bestimmt.
(3) Niemand darf wegen des Fehlens eines Wohnsitzes bestraft werden.

Hier noch die Legaldefinitionen von Wohnsitz und Wohnung:

Abgabenordnung (AO)
§ 8 Wohnsitz
Einen Wohnsitz hat jemand dort, wo er eine Wohnung unter Umständen innehat, die darauf schließen lassen, dass er die Wohnung beibehalten und benutzen wird.

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Bundesmeldegesetz (BMG)
§ 20 Begriff der Wohnung
Wohnung im Sinne dieses Gesetzes ist jeder umschlossene Raum, der zum Wohnen oder Schlafen benutzt wird. Als Wohnung gilt auch die Unterkunft an Bord eines Schiffes der Marine. Wohnwagen und Wohnschiffe sind nur dann als Wohnungen anzusehen, wenn sie nicht oder nur gelegentlich fortbewegt werden.

Dazu will ich noch sagen, dass niemand durch das Gesetz wirklich gezwungen wird dort zu wohnen. Also falls jemand unbedingt den Lebenstraum hat in nem Zelt auf der Straßenkreuzung in Frankfurt zu wohnen kann er das auch tun er hat dann halt trotzdem irgendwo eine Wohnung mit Postadresse.

Find ich nicht gut. 48%
Find ich super. Sollte genau so in den Bundestag. 48%
Prinzipiell gut nur folgenden Teil würde ich ändern. 4%
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