Geschichte – die besten Beiträge

Wie findet ihr diese Buchszene?

Hey. Ich habe angefangen an einem Buch zu schreiben. Das erste Kapitel ist praktisch die Vorgeschichte (wie Fayths Mutter starb und wie sie zu einer geführten Vampirjägerin wurde)

Jetzt habe ich angefangen das erste richtige Kapitel zu schreiben aber ich bin nicht ganz zufrieden und wollte fragen was ihr von der Szene haltet. Ich würde sehr gerne wissen, was man besser machen kann...

Den Anfang find ich nicht sehr gut, aber gegen Ende dieses Abschnittes find ich es eigentlich super.

Es herrschte eine Ordnung. Der Tanz des Lebens erforderte, dass die einen Jäger waren und die anderen die Gejagten. So war der Kreislauf des Lebens. Es galt: töten oder getötet werden. Jagen oder sterben. Eine Spinne jagt eine Fliege und ein Wolf jagt ein Kaninchen, und so jagten Vampire die Menschen. Fayth war mal wieder auf der Jagd. Seit ihrem siebten Lebensjahr, als ihre Mutter starb, hatte sich ihr Leben verändert. Sie war nicht mehr die kleine, schwache Fayth. Jetzt war sie gefährlich und gefürchtet, bekannt als der Nachtfalter. Seit jener Nacht hatte sie gelernt zu kämpfen. Gelernt zu überleben. Das Leben war ein einziger Kampf, in dem Schwäche zeigen zum Untergang führen konnte. Es galt: jagen oder gejagt werden.

(Hier habe ich nicht viel über die Vorgeschichte geschrieben, da dies im Kapitel davor gezeigt wird. Macht das Sinn?)

Fayth war im Schatten groß geworden. In den dunklen Gassen der Stadt, in verlassenen Ruinen und geheimen Orten, welche nur die Jäger der Nacht kannten. Ihr Wissen hatte sie von gefährlichen Vampirjägern und Hexen. All das hatte sie auf Nächte wie diese vorbereitet. Wie der Nachtfalter lautlos durch die Dunkelheit gleitet, so lauerte Fayth auf ihre Beute. In dieser Nacht war sie hinter etwas Großem her. Noch wusste sie nicht, was es war, doch sie spürte, dass es mehr war als nur ein gewöhnliches Opfer. Ihr Instinkt verriet ihr immer, wann sie vorsichtig sein musste. Im Schatten des Waldes lauerte sie auf ihre erste Beute. Auf der Suche nach dem Lager der Vampire hatte sie die Nähe eines Vampirs gespürt. Ihre Gabe täuschte sie nie. Es brauchte viel Präsenz, die Nähe von übernatürlichen Wesen zu spüren, doch Fayth beherrschte dies nach Jahren der Jagd gut. Hoch oben in einem Baum versteckt, beobachtete sie geduldig die Umgebung. Bereit zum Sprung ließ sie ihren Blick über den Wald gleiten. Es war dunkel, doch ihre Augen waren bereits an die Dunkelheit gewöhnt. Die Nacht war ihr vertrautester Verbündeter. So war es schon immer gewesen.

Unter ihr regte sich ein Schatten. Der Vampir, den sie gespürt hatte, bewegte sich lautlos, fast schwebend durch die Dunkelheit. Fayth war bereit. Ein weiterer Vampir würde ihr gehören. Ihr Körper spannte sich an und ihr Herz schlug schneller, doch sie wusste, dass er ihr gehören würde. Mit geübter Präzision sprang sie ihn an und jagte ihm ein scharfes Holzschwert direkt in sein Herz. Ein Kribbeln schoss durch ihren Körper. Sie hatte es wieder mal geschafft. Stolz beobachtete sie, wie das Leben aus ihm wich, und kniete sich über den leblosen Körper. Sie murmelte die Worte: „Der Flügelschlag der Nacht ist leise, aber stark.“ und brannte das Zeichen des Nachtfalters mit ruhiger Hand in die Stirn des leblosen Vampirs. Es war ihr Ritual. Ihr Zeichen.

Als Kind hatte ihre Mutter ihr immer gesagt: „Der Nachtfalter fliegt durch die Dunkelheit, ohne Angst. So sollst auch du immer deinen Weg finden, mein Kind.“ Eines Abends, als der Wind ihre Fensterläden mit einem lauten Knall öffnete und ein Knarren in den Wänden ihres Hauses zu hören war, überreichte ihre Mutter ihr ein Schutzamulett mit dem Symbol eines Nachtfalters. In dieser Nacht hatte Fayth Angst vor Monstern, welche aus dem Kleiderschrank springen könnten oder sogar unter ihrem Bett lauerten. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie nicht, dass die wahren Monster in der Welt da draußen waren und noch viel gefährlicher, als sie sich vorgestellt hatte. „Dieser Nachtfalter wird dich beschützen. Solange du ihn trägst, wird die Dunkelheit dich nicht verschlingen.“, hatte ihre Mutter fest versprochen.

Seit diesem Abend trug sie das Amulett, wohin sie ging. Auf der Oberfläche des Amuletts war präzise das Zeichen eines Nachtfalters eingraviert. Das Material war aus einem schwarzen Stein, welcher die magischen Fähigkeiten einer Hexe bündelte. Auf jedes Opfer, das sie hinterließ, brannte Fayth den Nachtfalter auf die Stirn. Es war ein Zeichen ihrer Stärke. Ein Zeichen, dass sie, wie der Nachtfalter, ohne Angst durch die Dunkelheit flog. Es galt ihrer Mutter. „Einer mehr, Mutter.“, flüsterte Fayth in die Dunkelheit.

Buch, Geschichte, Vampire, Schreiben, Fantasy, Buch schreiben, Verbesserung, verbesserungsvorschläge, Buch schreiben tipps

Meistgelesene Beiträge zum Thema Geschichte