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Wann -es als Suffix im Genitiv bei Substantiven?

Hallo, bis vor kurzem war ich der Ansicht, es sei der Förmlichkeit zuliebe möglich, bei der Bildung des Genitivs im Singular maskuliner oder neutraler Nomen beliebig -es statt -s als Suffix anzuhängen (Außer wenn -en, -em, -el oder eine Verkleinerungssilbe als Endung vorliegen). Nun kam es kürzlich zu Uneinigkeiten bezüglich der Deklination des Wortes "Atomwaffentest", wobei ich durch meine Recherche lediglich auf weitere Fragen gestoßen bin.

So bin ich heute auf dem Stand, dass -es in der Regel nur als Suffix angewandt wird, falls eine der folgenden Bedingungen vorliegt:

  • Das Substantiv endet auf einen Zischlaut
  • Der Genitiv wird vorangestellt, z.B.: "des Tages Hitze, des Waldes Kühle"
  • Bei Komposita mit Fugen-s
  • Bei ein- / zweisilbigen Nomen
  • Bei einfachen Nomen die mit mehreren Konsonanten enden

So kam ich zu dem Schluss, dass der einzig korrekte Weg "Atomwaffentest" in den Genitiv zu setzen Atomwaffentests lautet, und es sich bei Atomwaffentestes um einen Deklinationsfehler handelt. Während mir das online Wiktionary, wie auch das aktuellste Chat-GPT-Modell mit dem ich debattiert habe (da ich keinen Germanistikstudenten, Deutschlehrer, o.Ä. kennte wusste ich mir nicht anders zu helfen) hier zustimmt, versetzt die Hypothese mich in einen Zwiespalt, da Komposita mit ähnlichen Eigenschaften, wie Birkenwald, vom Wiktionary alternativ mit -es versehen werden.

Ich erhoffe aus den Antworten etwas Klarheit fassen zu können und wünsche einen angenehmen Abend.

Deutsch, Sprache, deutsche Grammatik, Germanistik, Genitiv

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