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Warum gehen beim generischen Maskulinum die Ansichten so auseinander?

Liest man hier auf GF, scheint es vielen geradezu selbstverständlich zu sein, dass jeder das generische Maskulinum dekodieren könnte. Jedoch scheinen einige Studien nicht dazu zu passen:

"Lisa Irmen und Astrid Köhncke stellten 1996 in zwei Experimenten fest, dass nur 20 % beziehungsweise 49 % der Versuchspersonen verstanden, dass ein generisches Maskulinum sich auch auf weibliche Referenten beziehen kann.[82]

D.h viele verstanden eben nicht, dass "Geophysiker" auch Frauen bezeichnen kann.
Allerdings kommt man diesem Problem auch nicht mit Alternativformulierungen komplett bei:

"Allerdings konnte in keiner dieser Studien eine Alternativformulierung aufgewiesen werden, die zu einer vollständigen Ausgewogenheit weiblicher und männlicher Referenten geführt hat."

Man hat festgestellt, dass Frauen in einem Text mit "Geophysikern" seltener davon ausgingen, dass damit auch Frauen gemeint sein könnten, als in einem Text mit der Formulierung "Geophysikerinnen und Geophysikern". Bei Männern war dieser Unterschied geringer. Zudem hing es auch vom genannten Beruf ab, wie stark dieser Bias war. Bei "Diätassistent" wurde eher an Frauen gedacht als bei den "Geophysikern".

Witzig ist auch, dass manche selbst bei "Kölner Bürger/Bürgerinnen" davon ausgehen, dass Männer damit gemeint sind. Offenbar wird einiges einfach überlesen, und offenbar geschieht die Zuordnung zum männlichen Geschlecht manchmal "automatisch" und unabhängig vom genauen Wortlaut im Text.

Deutsch, Sprache, Psychologie, deutsche Grammatik, deutsche Sprache, Grammatik, gendern

Was haltet ihr vom Gender Y?

Ich beziehe mich in meiner Frage auf das folgende Video:

https://www.youtube.com/watch?v=1BfDggDMId4

Für alle, die keine Lust haben, sich das anzusehen, fasse ich das Wesentliche einmal hier zusammen:

Es geht um einen Vortrag auf einem Science Slam zu Thema Gendern.

Nach einer Begrüßung und Einleitung mit einer allgemeinen Erklärung was Gendern ist, kommen ein paar Verweise auf Studien zum Thema Gendern. Danach werden verschiedene Formen des Genderns mit *, mit _ usw. aufgeführt, die alle eines gemein haben, sie sind etwas umständlich beim Lesen und klingen holprig.

Als Alternative wird das Gender y vorgeschlagen. Das funktioniert so:

Worte bei die geschlechtsneutral verwendet werden sollen bekommen den Artikel "das" und es wird ein y angehängt. In der Mehrzahl ein ys. Hier ein paar Beispiele:

Besucher*in = das Besuchy, die Besuchys
Höhrer*in = das Höhry, die Höhrys
Arzt/Ärztin = das Arzty, die Ärztys

Damit lassen sich ganze Sätze tatsächlich flüssig lesen und sprechen, Beispiel:

Sehr geehrte Gästys, ich freue mich dass Sie so zahlreich erschienen sind.

(Die Beispiele habe ich jetzt nicht aus dem Video übernommen, sondern eben so verwendet, wie ich das ganze verstanden habe.

Das ist natürlich ganz offensichtlich nicht bierernst gemeint. Aber mal angenommen diese Form des Genderns, würde sich durchsetzen, was haltet ihr davon?

Meine Meinung:

Ich stehe dem Gendern kritisch gegenüber. Nicht weil ich den Grundgedanken ablehne. Ich finde diesen durchaus gut und wenn sich dadurch Menschen inkludiert fühlen, dann ist das etwas positives. Aber rein sprachlich ist es einfach bisher unelegant gelöst. Den Genderstern zu schreiben, verkompliziert Texte und macht es gerade für Menschen mit Migrationshintergrund, oder einer Leseschwäche sehr schwer diese Texte zu verstehen. Auch ein gesprochener Genderstern mit einer kleinen Unterbrechung im Wort, klingt unschön. Zudem ist es mit den bisherigen Formen des Genderns schwierig, dies konsistent durchzuführen.
Also ich bin nicht per se gegen das Gendern, sondern denke, es muss eine elegantere, praktikablere Form dafür gefunden werden, damit es (besser) funktioniert.

Aus diesem Grund würde ich das Gender y tatsächlich auch mitmachen, wenn es sich durchsetzt. Doch wie seht ihr das?

Ich finde es nicht gut 57%
Andere Meinung 29%
Ich finde es gut 14%
Sprache, Politik, Gender, Geschlecht, Meinung, gendern

Sollte ich diese Person meiden (Transphobic und Männer Hass)?

Es geht nicht um jemanden den ich persönlich kenne, aber eine Frau (nicht in Deutschland), die auf Instagram ist und eine eigene Community hat.

Ich hab sie Anfangs sehr bewundert weil sie sehr spirituell erwacht wirkte, und sie machte da viel esoterischen content.

Es geht bei ihr vor allem um göttliche/heilige Weiblichkeit. Bzw die feminine Kraft des Universums, welche ja historisch gesehen auch lange unterdrückt wurde. (Frauenunterdrückung)

Und ihr content fühlte sich lange sehr emporernd an, und so liberal, freiheitsliebend, für Gleichberechtigung der Geschlechter und das mit Spiritualität gemischt. Das hat sich für mich lange Zeit gut angefühlt, bis ich irgendwie ihren content als komisch empfand.

  • Sie hat Fantasy Bilder von dämonischen Frauen gepostet, die abgehackte Köpfe von Männern halten, das Blut da raus lecken (und sie nennt das "Kunst")
  • Ihr alter Account wurde schonmal gelöscht weil sie wegen gewalttätigen Inhalten gemeldet wurde, und sie hat sich darüber auf dem neuen Account beschwert, und meinte es wäre Kunst und sie wäre ja für Liebe und Frieden usw
  • Sie hat oft "Witze" gepostet (auf Englisch) wo sie meinte, ein Mann soll sie ansehen als würde er für sie sterben, oder sie würde ihn töten (und das halt in Form von einem "Witz")
  • Sie folgt Seiten von radikalen Feministinnen, die auch offen sagen, dass sie alle Männer hassen, und sie sprechen sich gegen transsexuelle Menschen aus, sprechen Transsexuellen ihre Identität ab und sagen, das wäre eine Ideologie um Frauen zu entmenschlichen (also TERF's) = trans exkludierende radikale Feministinnen

Mir wird das alles manchmal zu komisch, und da sie aber manchmal content postet der sehr harmlos und harmonisch wirkt, weiß ich bei ihr echt nicht was ich davon halten soll. Sie ist auch Veganerin weil sie Tiere liebt, also so ein schlechter Mensch scheint sie nun auch nicht zu sein.

Aber ich habe sie jetzt vorsichtshalber entfolgt. Soll ich sie melden oder blockieren oder wie sehr ihr das ?

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