Hallo zusammen,
gerade mache ich die 10. Klasse. Ich war schon immer eine Person, die man als Streber bezeichnen kann, obwohl ich gerne auf die Verwendung dieses Wort verzichten würde.
Seit einigen Jahren verfolgt mich das Bedürfnis nach guten Noten. Ich habe es auch soweit geschafft und schreibe auch in den meisten Fächern eine 1. Jedenfalls empfinde ich ein Nichts beim erhalten dieser Zahlen. Kein Stolz, keine Freude und keine Glücksgefühle. Ich fühl mich leer. Dabei lerne ich auch in dem Sinne viel und bemühe mich auf diese 1, doch im Endeffekt ist es wieder und wieder ein Nichts für mich.
Die Geschichte dreht sich erstmal um, wenn ich schlechter als eine 1 schreibe. Ich fühl mich dumm. Ich sag mir immer ich würde dieses Thema verstehen und, wenn dann so eine (gute) Note, wie 2 rauskommt, empfinde ich eine Art Enttäuschung.
Zunächst ist zu erwähnen, dass ich nicht neidisch bin, wenn jemand eine bessere Note als ich hat, aber ich hinterfrage mich warum ich nicht die selbe Leistung bringen konnte. D.h. ich zweifle in diesem Moment an mich selber und der Gedanke, dass ich besser sein konnte, verfolgt mich dann die nächsten paar Wochen.
Es hat auch nicht mit der Befriedung und den positiven Aussagen der Lehrer zu tun, die mich immerhin loben. Ich weis es einfach nicht, wie ich es erklären soll. Auch mit der Unterstützung und den Lob , befinde ich mich immer auf den selben Punkt. Die Zahlen und Worte, die ich mir erarbeite, lassen einfach kein Funken in mir auslösen.
Ehrlich gesagt ist es mir voll kommen klar, dass Noten kein bisschen über mich etwas aussagen, sondern mit unserem System verknüpft sind. Trotz dieser Gewissheit vergeht mir nicht das Bedürfnis nach ihnen, weil ich weis, dass ich die Sachen auf einer rapiden Art erlernen und verstehen kann, denn schließlich macht mir auch das Lernen Spaß. Es ist ebenso nicht auszuschließen, dass ich weis, dass die Noten nicht schlecht sind.
Sozusagen ist es ein ständiger Wettbewerb mit mir selber, der immer das gleiche Verfahren anbietet und kein Ziel festlegt.
Manchmal wünsche ich mir dabei, dass ich diese Phase einfach weglassen könnte und mich weniger Stressen würde, um meine Jugend zu genießen, mit meinen Freunde rausgehen, meine Hobbys regelmäßig zu tätigen, meine Familie Gesellschaft zu leisten und meine Zeit an Gott widmen würde.
Immerhin ist mir klar, dass ich schon den Rest meines Lebens damit verbringen werde mich für unnötige Dinge zu Stressen, denn so will es schließlich die Arbeitswelt.
Naja, vielleicht liegt nur an mir und vielleicht ist es auch Zeit wirklich daran zu arbeiten.