Zertifikate können in bestimmten Kontexten unbeabsichtigt zu einer Form beruflicher Ausgrenzung beitragen, indem sie formale Hürden für den Zugang zu bestimmten Arbeitsfeldern schaffen.
Wenn qualifizierte Personen ohne die entsprechenden, oft kostspieligen oder zeitaufwendigen Zertifikate von vornherein ausgeschlossen werden, kann dies ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich schmälern und sie in prekären Beschäftigungsverhältnissen oder sogar in Armut festhalten, selbst wenn die praktischen Fähigkeiten und die tatsächliche Kompetenz vorhanden wären.
So können Zertifikate, die ursprünglich der Qualitätssicherung dienen sollten, ungewollt zu einem Instrument der sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheit werden.
Wie kann man die Hürden reduzieren ohne die qualitativ notwendigen Mindestanforderungen einiger Berufe (z.B. Arzt) zu gefährden? Sollen wie beim Beispiel "Arzt" Krankenpfleger einiges aus ihrer Berufspraxis und Ausbildung für das Medizinstudium anerkannt bekommen? (gut, Pflegepraktikum wäre dann obsolet)