Ist Deindustrialisierung eine gute Chance um Gerechtigkeit herzustellen?
Viele sprechen derzeit von "Deindustrialisierung" als Gefahr. Aber wäre sie nicht auch eine Chance für mehr Gerechtigkeit?
Denn wenn private Unternehmen scheitern, eröffnet das dem Staat die Möglichkeit einzugreifen, Betriebe zu vergesellschaften und demokratisch zu steuern. Statt Profite für einige Wenige, könnten dann Gewinne für alle erwirtschaftet werden: durch staatliche Rettung und Neuorganisation. Missstände wie Lohndumping oder Umweltzerstörung ließen sich so leichter ausbalancieren.
Auch ökologisch könnte das ein Fortschritt sein: Mit weniger Industriewachstum rückt echter Klimaschutz näher. Produktionen würden nicht mehr allein nach Rendite, sondern nach Nachhaltigkeit und Gemeinwohl geplant. Gleichzeitig stärkt eine solidarisch getragene Wirtschaft die internationale Zusammenarbeit, weil Ausbeutung des globalen Südens weniger profitabel wird.
Vielleicht ist Deindustrialisierung also gar kein Niedergang, sondern ein Übergang hin zu einer gerechteren, solidarischen und ökologisch verträglichen Gesellschaft.