Arbeitswelt – die besten Beiträge

Ist die Jugend faul und arbeitsscheu?

Hallo

ich muss persönlich dazu folgendes sagen: ich finde diesen Vorwurf nicht wirklich sinnig. Auf der einen Seite ist es bei mir - und bei vielen anderen - natürlich so, dass wir Arbeit als unangenehm empfinden. Die meisten Jobs sind unangenehm, dennoch ist es bei mir so, dass ich Vollzeit arbeite, und nie Sozialleistungen kassiere. Ich hasse meinen Job zwar extrem, aber erledigt ihn gewissenhaft weil ich halt Geld brauche. Und bei älteren Leuten ist das auch nicht unbedingt anders, die maulen auch ständig über ihren Job ab, was eh auch verständlich ist. Die meisten Leute wären von Natur aus faul, wenn sie die Möglichkeit faul zu sein hätten.

Weiters demotiviert es mich extrem, auf die Arbeit derartig hohe Zwangsabgaben zu zahlen, mit denen ua den alten Leuten eine Pension gezahlt wird, die ich dann - falls ich alt werde - nicht mehr bekommen werde, bis dahin ist das Pensionssystem längst gescheitert.

Und ja, mir wurde die Schule, in der ich nichts gelernt habe, vom Steuerzahler gezahlt, aber mich hat keiner gefragt ob ich dort überhaupt hin will.

Gut, das Studium, dem ich jetzt nachgehe, wird auch mit Steuern gezahlt, aber das müsste ich auch mit meinen Steuern zahlen wenn ich nicht nebenberuflich studieren würde.

Mit den Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen werden auch Leute die selbst nicht arbeiten finanziert, aber wer hat mich je gefragt, ob ich damit einverstanden bin diese Leute zu finanzieren? (gilt für Pensionisten, Arbeitslose, Studenten die Studienbeihilfe kriegen etc.)

Arbeit, Steuern, Job, Gehalt, Politik, Arbeitswelt, Jugend, Soziale Gerechtigkeit

Schreiben mit Chef als solchen und plötzlich keine Antwort?

Hallo,

ich habe zu meinem Chef ein sehr gutes Verhältnis ( als Chef Mitarbeiterin und auch menschlich- mehr nicht)

Wir schreiben uns auf Wahtsapp ( banale Fragen nach dem Befinden, Familie etc... ), da er eine schwierige Zeit durchmacht.

Also ich schreibe vielleicht einmal im Monat, wenn überhaupt.

Auf der Arbeit pflegen wir eine herzliche Beziehung und ich äußere mich manchmal sogar kritisch zu bestimmen Sachen. Ich trenne das Schreiben auf Wahtsapp ganz klar vom Beruflichen- ich stelle zum Beispiel keine beruflichen Fragen auf Wahtsapp. Mein Chef wird eigentlich von uns allen gemocht und das habe ich ihm paarmal signalisiert.

Die zwei letzten Male ( wo ich privates geschrieben habe) hat er nicht geantwortet, ansonsten antwortet er sofort. Nach dem ersten Mal habe ich ihn auf der Arbeit getroffen und er hat von sich aus gesagt, er wollte die ganze Zeit schreiben und hat es vergessen. Es gab einmal dazwischen wo ich doch das erste Mal was berufliches gefragt habe, da ich auf einer Schulung war, da hat er sofort geantwortet, das letzte Mal war vorgestern, da er im Urlaub war und ich habe einfach gefragt wie es war und ob er sich erholt hat. Eigentlich nichts langes und das übliche Verdächtige halt. Es gab keine Antwort und ich habe angefangen zu grübeln. Ich will und hoffe nicht, dass etwas ist, denn mein Chef ist so nett und Verständnisvoll uns gegenüber und ich möchte nicht, dass sich da etwas vermischt hat, was dazu führt, dass er sein Verhalten geändert hat. Dies hat mich sehr gewundert, zumal er während seines Urlaubs mir eine Follower- Anfrage versendet hat.

Diejenigen, die schreiben " Schreiben mit dem Chef geht nicht" bitte ich trotzdem um die Beantwortung der Frage, denn darum geht es mir, nicht um das Grundsätzliche, das es eh nicht gibt.

Ich möchte einfach eure Vermutungen zu dem Verhalten hören. Und vielleicht Empfehlungen mitnehmen.

Danke

Arbeitswelt, Zwischenmenschliches

Meinung des Tages: Am Ende des Tages entscheidet auch der (Nach-)Name - sollten Bewerbungsverfahren für Job & Wohnungen anonymisiert werden?

Wer in Deutschland einen Job oder eine Wohnung sucht, braucht vor allem eines: Durchhaltevermögen. Bewerbungen von Menschen mit ausländisch klingendem Namen allerdings werden häufig bereits im Vorfeld aussortiert. Hier stellt sich auch die Frage danach, wie zeitgemäß und sinnvoll aktuelle Bewerbungsverfahren noch sind...

Gewährte (Chancen-)Gleichheit

Obgleich das Grundgesetz klar regelt, dass kein Mensch angesichts seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse oder seiner Heimat bevorzugt oder benachteiligt werden darf, sieht's in puncto Benachteiligung bei so manchen Menschen, die nicht Müller, Schneider oder Huber heißen, in der Praxis oftmals anders aus: Denn die vermeintliche Herkunft spielt bei der Suche nach einer neuen Wohnung oder einem neuen Job dennoch eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Bereits vor Jahren haben Soziologen nachgewiesen, dass sich Namen oder Äußerlichkeiten, die suggerieren, dass die Person nicht seit eh und je in Deutschland lebt, dessen ungeachtet durchaus nachteilig auf den Bewerbungsprozess auswirken können.

Wenn der Name über Job oder Wohnung entscheidet

Auch wenn manche Arbeitgeber in Deutschland mit Blick auf das Bewerbungsverfahren inzwischen modernere Wege einschlagen, ist und bleibt der Bewerbungsprozess für Job und Wohnung in Deutschland relativ starr und archaisch: Tabellarischer Lebenslauf, Motivationsschreiben, Zeugnisse, Schufa-Auskunft, Motivationsschreiben usw.

Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen haben aufgezeigt, dass Ausländer im Selektionsverfahren seltnener die Chance bekommen, persönlich für einen Job oder eine Wohnung vorzusprechen. Die Bewerbungsschreiben werden von Rekrutierenden nicht selten bewusst oder unbewusst nach der vermeintlichen Herkunft hierarchisiert, obwohl ggf. gleichwertige oder sogar bessere Qualifikationen vorhanden sind.

Eventuell bestehende Vorurteile bzw. Zweifel werden interessanterweise dann jedoch häufig im persönlichen Gespräch abgebaut; sofern der Bewerber überhaupt die Chance auf ein persönliches Kennenlernen erhält...

Migrationshintergrund als hemmender Faktor

In einer neueren Studie für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung wurden 650 Bewerbungsprozesse untersucht und zahlreiche Tiefeninterviews mit Recruitern geführt. Dabei konnte aufgedeckt werden, dass sich diskriminierende Einstellungen häufig sutbil niederschlagen würden: Die Frage nach der Herkunft spiele oftmals keine Rolle, wohl aber die Frage danach, ob die Person zu den Mitarbeitern oder Kunden des Unternehmens passen. Vielfach haben Menschen mit arabisch- oder türkischstämmigem Namen das Nachsehen.

Im Einzelhandel z.B. haben es Kopftuchträgerinnen vielfach schwerer, vor allem in (reicheren) Gegenden mit einem geringeren Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund. Grob gerechnet haben Bewerber mit Migrationshintergrund und identischer Qualifikation / (Schul-)Bildung gegenüber von Menschen ohne Migrationshintergrund eine um 18 Prozentpunkte schlechtere Chance auf dem Jobmarkt.

Bremsen Bewerbungsverfahren die Wirtschaft in Deutschland aus?

Deutschland krankt derzeit am Arbeitskräftemangel. Jahr für Jahr bleiben viele Lehrstellen unbesetzt. Es fehlen Fachkräfte und arbeitswillige Menschen im Handwerks- sowie Dienstleistungssektor. Dass Bewerbungs- und Einstellungsverfahren und -kriterien hierzulande im internationalen Vergleich recht oberflächlich, sperrig und v.a. bürokratisch daherkommen, wirkt sich vermutlich nicht förderlich auf die Bewerbungs- und Einstellungskultur aus.

Die Autoren der o.g. Studie sehen hier insbesondere die Arbeitgeber in der Pflicht, ihre Einstellungsprozesse moderner und v.a. fairer zu gestalten, indem sie beispielsweise auf Fotos, Namen, Alter und Geschlecht verzichten. Rein anonymisierte Bewerbungsverfahren sind in den USA oder Kanada seit Jahren Standard.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie steht Ihr zu rein anonymisierten Bewerbungsverfahren bei Jobgesuchen? Welche Vor- und Nachteile haben solche Verfahren?
  • Sind aktuelle Bewerbungsverfahren für Job und Wohnung in Deutschland noch zeitgemäß?
  • Sollte man bei Jobabsagen das Recht auf eine ordentliche Begründung für die Entscheidung haben?
  • Welche Möglichkeiten gäbe es für den Wohnungsmarkt, die Chancen für Menschen mit Migrationshintergrund beim Bewerbungsprozess zu erhöhen?
  • Wie könnten zeitgemäße Bewerbungsverfahren für Job und Wohnung in Zukunft aussehen?
  • Habt Ihr ggf. auch schon einmal negative Erfahrungen bei der Job- und Wohnungssuche gemacht?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.sueddeutsche.de/politik/bewerbung-diskriminierung-auslaender-1.5711270

https://www.nzz.ch/wirtschaft/arbeitsmarkt-auslaendische-namen-werden-aussortiert-ld.1789548

Bild zum Beitrag
Ich halte wenig davon, da... 64%
Ja, Bewerbungsverfahren sollten anonymisiert werden, weil.. 27%
Andere Meinung und zwar... 9%
Arbeit, Bewerbung, Job, Gesetz, Anonymität, Arbeitsmarkt, Arbeitswelt, Ausländer, Bewerbungsgespräch, Bewerbungsschreiben, Diskriminierung, Flüchtlinge, Gesellschaft, Lebenslauf, Lebenslauf schreiben, Migration, Migrationshintergrund, Qualifikation, Rassismus, Vorstellungsgespräch, Wohnungsmarkt, Wohnungssuche, Personalabteilung, Meinung des Tages

Ist er verunsichert/schüchtern oder wie kann ich sein Verhalten deuten?

Hallo,

Ich, w 40, habe vor ca zwei Wochen einen Kollegen, ca Mitte 30 vermute ich (mehr oder weniger) kennengelernt. Wir arbeiten beide in einem Großraumbüro. Anfangs hat er gezielt nach mir gesucht, was ich direkt mitbekommen habe. Seitdem haben wir intensiven Blickkontakt inkl. fettem Grinsen auf beiden Gesichtern, was ja schon mal viel aussagt. Im Treppenhaus haben wir auch schon einmal zusammen gelacht. Seitdem haben wir nicht mehr persönlich miteinander gesprochen. Er hat auch immer einen ziemlich schnellen Schritt drauf, dass ich ihn gar nicht zu fassen kriege.

Dank eines Kollegen hab ich auch zufällig seinen Namen raugekriegt und ihn direkt über den Firmenchat angeschrieben. Ich muss dazu sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon wusste, dass ich nur noch 2,5 Wochen in dieser Firma sein würde, da ich gekündigt habe. Das hab ich ihm auch gesagt. Seitdem schreib ich ihm fast jeden Tag. Für ihn geht das in Ordnung, er würde schon was sagen, wenn es ihm zuviel wird. Ich weiß, dass er viel zu tun hat. Darum versuch ich es auch möglichst zu vermeiden ihn zu nerven und schreibe auch mal nicht. Das scheint ihn aber verwirrt zu haben und wusste am nächsten Morgen offenbar nicht, wie er sich mir gegenüber verhalten soll und sah besorgt aus.

Daraufhin schrieb ich ihm einfach nur "hey, guten morgen. Ich wollte dich gestern nicht stören" um ihm zu zeigen, dass alles gut ist und überlegte mir ihm zu Feierabend (Freitag) einfach meine Nummer zu geben, da am Wochenende eventuell mehr Zeit ist. Zumal wir bisher auch nur smalltalk per Chat hatten. Im Prinzip wissen wir eigentlich nichts voneinander und mir läuft langsam die Zeit davon, weil ich nur noch eine Woche da bin. Jetzt kam das ganze Wochenende über gar nichts von ihm.

Habe ich ihn eventuell verschreckt? War das zu früh oder ist er einfach nur unsicher oder schüchtern? Oder hab ich einmal zuviel die Initiative ergriffen. Ich hab, ehrlich gesagt, schon lange nicht mehr so ein krass schönes (Bauch-)Gefühl einem Mann gegenüber gehabt, dass ich vielleicht selbst doch etwas überfordert bin mit der ganzen Situation. Ich möchte nur nicht den Kontakt zu ihm verlieren, wenn ich weg bin. Die Schmetterlinge sind nämlich langsam schon ganz schön aktiv...

Männer, Gefühle, Frauen, Arbeitswelt, verliebt

Meistgelesene Beiträge zum Thema Arbeitswelt