Ich habe mich nach meiner Ausbildung für einen 12-wöchigen Aufenthalt auf einer Ranch in Kanada entschieden.
Jetzt bin ich aber erst seit wenigen Tagen hier und merke schon, dass es mir psychisch nicht guttut. Mein Opa ist erst vor Kurzem gestorben, was mich zusätzlich belastet. Ich habe Heimweh, fühle mich unwohl und habe sogar Probleme mit dem Essen – teilweise esse ich stundenlang gar nichts, weil mir der Appetit fehlt. Eigentlich liebe ich Essen, habe aber schon in der Vergangenheit mit Essanfällen gekämpft. Jetzt ist es das Gegenteil, ich muss mich regelrecht zwingen zu essen.
Vor meiner Ankunft war die gesamte Kommunikation auf Englisch, daher habe ich angenommen, dass dies auch hier so sein würde. Tatsächlich wird aber nur Deutsch gesprochen, was die Atmosphäre für mich ganz anders macht als erwartet. Außerdem wurde mir zwar gesagt, dass die Pferde nicht komplett ausgebildet sind, aber eines davon steigt, und ich habe mir dabei bereits den Arm verletzt.
Ich bin erst drei Tage hier und es hat mir in dieser kurzen Zeit schon so zugesetzt, dass ich überlege, meinen Aufenthalt deutlich zu verkürzen. Meine Mutter ist bereits in Kontakt mit der Agentur, eventuell würde ich nach Calgary gehen – dort war ich schon einmal und habe mich wohler gefühlt.
Mir ist bewusst, dass die Ranch-Besitzerin damit gerechnet hat, dass ich die vollen 12 Wochen bleibe, und es ist mir unangenehm, sie so früh zu enttäuschen. Trotzdem habe ich Angst, dass es mir in den kommenden Wochen noch schlechter gehen könnte, wenn ich bleibe.
Denkt ihr, es ist falsch, jetzt schon über einen Abbruch nachzudenken, um auf meine mentale Gesundheit zu achten?