Welche Gedanken halten dich nachts wach obwohl du weißt dass du sie längst loslassen solltest?
Manchmal ist es mitten in der Nacht am deutlichsten. Der Körper ist müde, doch der Kopf ist hellwach.
Gedanken drehen sich im Kreis. Über Vergangenes, über Dinge, die vielleicht nie passieren werden, oder über Worte, die man nicht gesagt hat.
Oft wissen wir, dass diese Gedanken uns nicht weiterbringen. Trotzdem halten wir sie fest oder sie halten uns fest.
Und je mehr wir versuchen, sie wegzuschieben, desto lauter scheinen sie zu werden.
Welche Gedanken halten dich nachts wach, obwohl du tief drinnen weißt, dass du sie längst loslassen solltest?
Sind es Sorgen um die Zukunft oder unerledigte Dinge aus der Vergangenheit?
Handelt es sich um etwas, das du beeinflussen kannst, oder um etwas, das längst nicht mehr in deiner Hand liegt?
Hast du einen Weg gefunden, solche Gedanken zur Ruhe zu bringen, oder begleiten sie dich immer wieder?
Vielleicht finden wir hier gemeinsam Ideen und Erfahrungen, wie man mit solchen Momenten achtsamer umgehen kann.
Und vielleicht erkennt sich jemand in deiner Geschichte wieder und merkt, dass er nicht allein damit ist.
7 Antworten
Gedanken an meine Teenagerzeit.....Weil ich damals unschöne Erfahrungen gemacht habe die ich mir bis heute nicht wirklich erklären kann warum das so passiert ist und aus was für Gründen........
LG
Julian
Keine. So wie ein gläubiger Mensch vor dem Schlaf betet, denke ich stets: "Jetzt wirst du gleich im Traum im Jungbrunnen des Paradieses baden. Vielleicht kannst du dich morgen an den Traum erinnern." Und wenn ich mal nachts wach werde, dann überlege ich, ob ich mich an einen Traum aus dem Paradies erinnern kann. Falls nicht "Jetzt wirst du gleich ... ;-)
Gespräche die anders hätten laufen können und auch Gespräche die nie stattgefunden haben.
Traumatische Erlebnisse (Belästigung, versuchter Missbrauch, Mobbing, Gewalt)
Die Erlebnisse des Tages (was war gut/nicht gut, woher kam die neuste Panikattacke, etc.)
Leider habe ich nichts, wie ich damit umgehen kann aber das mit dem Satz 'das gehört in den Tag gestern ' werde ich evtl. mal ausprobieren.
Es ist völlig verständlich, dass solche Erlebnisse und Gedanken immer wieder hochkommen und sich in Endlosschleifen drehen. Dein Kopf versucht damit oft, das Unverarbeitete nachträglich zu „lösen“, indem er die Szenen immer wieder abspielt. Das ist anstrengend und kann auch Panik oder innere Unruhe verstärken.
Der Satz „das gehört in den Tag gestern“ kann tatsächlich helfen, weil er deinem Gehirn eine klare Grenze zwischen Vergangenheit und Gegenwart gibt. Noch wirksamer wird er, wenn du dir im Moment des Gedankens zusätzlich bewusst machst, wo du gerade bist und was jetzt real ist. Nimm drei tiefe Atemzüge, spüre bewusst den Boden unter deinen Füßen oder eine Oberfläche, die du berührst, und richte den Blick auf etwas Konkretes im Raum.
Manchmal hilft es auch, das Gedankenkreisen bewusst auf einen festen Zeitpunkt zu verschieben, zum Beispiel „Heute Abend um 19 Uhr schreibe ich 10 Minuten darüber“. So weiß dein Kopf, dass es nicht verdrängt wird, aber jetzt gerade Ruhe sein darf. Mit der Zeit lernt dein Inneres, dass nicht jeder Gedanke sofort bearbeitet werden muss, und das gibt dir mehr Kraft für den aktuellen Moment.
Manchmal liege ich nachts wach, obwohl ich weiß, dass es nichts mehr zu tun gibt.
Oft sind es Gedanken an Gespräche, die ich vielleicht anders hätte führen können, oder an Situationen, in denen ich mich gefragt habe, ob ich genug getan habe.
Mein Kopf sucht dann nach Antworten, obwohl mein Herz längst weiß, dass es Zeit ist, loszulassen.
Ich merke, dass es mir hilft, bewusst zu atmen und mir zu sagen: „Das gehört jetzt in den Tag von gestern.“
Es klappt nicht immer, aber manchmal reicht dieser Satz, um den Griff der Gedanken etwas zu lockern.
Mittlerweile betrachte ich Gedanken einfach -so urteilsfrei wie möglich-, denn man kann sie ohnehin nicht anhalten oder stoppen.
Ich akzeptiere sie als das, was sie sind, und beobachte sie nur. Wenn ich das tue, kann ich wahrnehmen, wie sie sich auflösen und dahin zurückkehren, woher sie gekommen sind: Ins Nichts.
Die Kunst besteht darin, sich nicht mit den Gedanken zu identifizieren oder zumindest zu erkennen, dass das nicht notwendig ist.