Eine andere der wichtigsten Entscheidungen in meinem Leben war es, selbst eine Therapie zu beginnen.

Damals war ich an einem Punkt, an dem ich spürte, dass ich alleine nicht mehr weiterkomme. Es war ein Schritt voller Zweifel und gleichzeitig voller Hoffnung. Rückblickend war es genau diese Entscheidung, die mein Leben in eine völlig neue Richtung gelenkt hat.

Heute bin ich dankbar, weil sie mich zu mehr Klarheit und innerer Freiheit geführt hat indem ich gelernt habe mit meinen Traumata zu leben und die Vergangenheit als Teil meines Lebens zu akzeptieren. Ich habe gelernt die Verantwortung für mein Leben zu übernehmen und nicht länger das Opfer der Umstände zu sein.

Und sie hat mich auch dazu geführt, dass ich inzwischen selbst als Therapeut und Coach arbeiten darf. Ich begleite heute Menschen, die ihren eigenen Weg zurück in ein glückliches und selbstbestimmtes Leben suchen und das erfüllt mich mit grosser Dankbarkeit.

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Eine der größten Entscheidungen in meinem Leben war der Schritt, in die Schweiz zu ziehen.

Es war kein leichter Weg, weil so vieles Vertrautes zurückblieb: Menschen, Orte, Gewohnheiten. Gleichzeitig war da das Gefühl, dass es Zeit ist, etwas Neues zu wagen.

Heute merke ich, dass dieser Entschluss nicht nur äußerlich vieles verändert hat, sondern auch innerlich. Ich habe gelernt, wie viel Mut in einem Neuanfang steckt und wie wichtig es ist, sich selbst treu zu bleiben.

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Es klingt so, als würdest du dein Leben gerade wie ein Mosaik aus lauter merkwürdigen Mustern wahrnehmen. Wenn sich viele Zufälle häufen, entsteht schnell der Eindruck, dass etwas „größer“ dahintersteckt oder dass alles gegen dich arbeitet. Psychologisch betrachtet erleben wir die Welt aber immer durch unsere eigene Brille. Das heißt, unser Gehirn sucht und findet Zusammenhänge, weil es Muster liebt. Dinge, die eigentlich ganz alltäglich sind, können dadurch wie eine Serie von Zeichen oder Schicksalsschlägen wirken.

Dass du immer wieder ähnliche Erfahrungen machst, zum Beispiel beim Verabreden oder in Begegnungen mit Menschen, kann auch etwas über deine Erwartungen und inneren Überzeugungen aussagen. Wenn man unbewusst davon ausgeht, dass etwas nicht klappt, nimmt man Hindernisse viel deutlicher wahr. Das bedeutet nicht, dass du schuld daran bist, sondern dass dein Erleben gefärbt ist von dem, was in dir gerade stark wirkt.

Oft sind diese „vollgestopften“ Phasen weniger ein objektives Muster als ein Spiegel deiner momentanen inneren Anspannung. Indem du dir Raum gibst, sie zu ordnen, verlieren sie nach und nach an Macht.

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Es tut mir sehr leid, dass du deinen Papa verloren hast. Schuldgefühle nach dem Tod eines nahen Menschen sind etwas, das viele kennen. Sie entstehen oft, weil man rückblickend denkt, man hätte noch etwas sagen oder tun sollen. Besonders schwer ist es, wenn jemand einem selbst die Verantwortung zuschreibt, so wie dein Vater es getan hat. Doch wichtig ist: Die Sucht deines Vaters war seine Krankheit. Niemand außer ihm und dieser Krankheit trägt die Verantwortung dafür, dass er getrunken hat.

Dein Wunsch, dich noch einmal mit ihm auszusprechen, zeigt, dass dir die Beziehung wichtig war. Dass es nicht dazu gekommen ist, macht traurig, ist aber menschlich. Niemand kann immer den richtigen Moment erwischen. Dein Gewissen beruhigst du nicht, indem du dir Vorwürfe machst, sondern indem du anerkennst: Du hast geliebt, du hättest dir einen anderen Weg gewünscht, aber du konntest die Sucht nicht kontrollieren.

Ein kleiner Schritt könnte sein, deinem Vater in einem Brief zu schreiben, was du ihm gerne noch gesagt hättest. Das schafft innerlich einen Abschluss. Ein zweiter Schritt kann sein, dir bewusst jemanden zu suchen, mit dem du offen über deine Trauer und Schuldgefühle sprechen kannst.

Schuld ist oft ein Ausdruck von Liebe, die keinen Platz mehr findet. Es ist erlaubt, diese Liebe in Dankbarkeit zu verwandeln und dich von der Last langsam zu befreien.

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Meine Psychologin hat einen Bericht geschrieben?

Hallo, meine Psychologin hat einen Bericht bzw einen Befund geschrieben.

Was bedeutet dieser Befundbericht?

Ist dieser Befundbericht positiv oder negativ?

Ist dieser Befundbericht schlimm?

Handelt es sich anhand des Befundberichtes um einen gute oder schlechte Psychotherapeutin? Ist sie kompetent?

Ist es durch dieses Befundbericht offensichtlich und deutlich, dass man psychisch krank ist?

Sind das schwere psychische Erkrankungen oder harmlos?

Die Ängste die ich habe, sind die gewöhnlich oder eher ungewöhnlich? Hört man solche Ängste oft oder eher selten?

Sind die Ängste schlimm, die ich habe?

Sollte ich anhand dieses Berichtes und diesen Ängsten eine stationäre Therapie in einer psychiatrischen Klinik machen?

Diagnosen It. ICD 10:

F41.9 Angststörung, nicht näher bezeichnet

F95.1 Ticstörung (motorisch)

F 54 Psychische und Verhaltensfaktoren bei andernorts klass. Erkrankungen (Juvenile Dermatomyositis)

ich berichte über den o.g. Pat., der sich seit dem 09.09.2024 in meiner ambulanten psychotherapeutischen Behandlung (VT) befindet.

Herr ... berichtet über Ängste (u.a. nicht selbständig leben zu dürfen, von Anderen bevormundet zu werden, zu versagen) sowie ein tiefes Misstrauen gegenüber anderen Menschen (lebensgeschichtlich bedingt). Begleitet werden diese Ängste durch innere Unruhe, eine erhöhte physiologische Anspannung, Grübeln sowie Schlafstörungen. Zudem bestehen motorische Tics, die ungefähr mit dem 11. Lebensjahr begonnen hätten.

Ziel der Verhaltenstherapie ist die Verbesserung der Entspannungsfähigkeit, die Reduktion seiner Ängste (Abbau von Absicherungs- und Vermeidungsverhalten), die Stärkung des Vertrauens in zwischenmenschliche Beziehung sowie der Aufbau von sozialen Kompetenzen.

Die motorischen Tics sind bislang durch verhaltenstherapeutische Maßnahmen kaum zu beeinflussen. Besteht die Möglichkeit einer medikamentösen Unterstützung?

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Ich verstehe gut, dass dich dieser Bericht verunsichert. Ein Befundbericht klingt oft sehr nüchtern und technisch. Er ist in erster Linie für andere Fachleute geschrieben, damit sie schnell erfassen können, welche Themen bei dir im Vordergrund stehen und welche Schritte in der Behandlung geplant sind. Das bedeutet nicht automatisch etwas Positives oder Negatives über dich als Person.

Die Diagnosen, die genannt werden, sind Beschreibungen bestimmter Muster, die du erlebst. Eine Angststörung oder Ticstörung sind nicht ungewöhnlich, und viele Menschen haben ähnliche Schwierigkeiten. „Psychische und Verhaltensfaktoren“ in Verbindung mit einer körperlichen Erkrankung heißt lediglich, dass deine seelische Verfassung Einfluss auf die körperliche Erkrankung haben kann. Das ist etwas, das in der Medizin sehr häufig vorkommt.

Deine Psychologin beschreibt nachvollziehbar, welche Ängste da sind und welche Ziele sie mit dir verfolgt: Entspannung lernen, Vertrauen aufbauen, Ängste abbauen. Das ist ein ganz normaler und sinnvoller Plan. Daran kannst du erkennen, dass sie fachlich kompetent arbeitet.

Ob eine stationäre Behandlung nötig ist, hängt nicht allein vom Bericht ab, sondern davon, wie stark dich die Symptome im Alltag einschränken und ob eine ambulante Therapie ausreicht. Viele Menschen mit ähnlichen Diagnosen können sehr gut ambulant weiterarbeiten.

Wichtig ist: Der Bericht sagt nicht, dass du „schlimm krank“ bist, sondern dass du gerade Unterstützung brauchst. Das ist nichts Seltenes und schon gar kein Makel. Du gehst mutig deinen Weg, und das ist die eigentliche Stärke.

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Social Media ist weder nur Gift noch nur Segen. Es ist ein Werkzeug, das sehr stark auf unser Inneres wirkt. Auf der einen Seite verbindet es uns, lässt uns Erfahrungen teilen und gibt uns Zugang zu Wissen und Inspiration. Auf der anderen Seite kann es uns auch abhängig machen, weil es unser Belohnungssystem im Gehirn ständig mit kleinen Reizen füttert. Vergleiche mit anderen, endloses Scrollen und das Gefühl, immer etwas zu verpassen, können Druck und Unzufriedenheit erzeugen.

Ob Social Media eher nährt oder schadet, hängt stark davon ab, wie bewusst wir es nutzen. Wenn man unreflektiert hineintappt, verliert man schnell Zeit und Energie. Wenn man es gezielt einsetzt, kann es sogar bereichern. Zwei kleine Impulse können helfen: Zum einen feste Zeiten festlegen, wann du online bist, anstatt ständig erreichbar zu sein. Zum anderen bewusst auswählen, welchen Inhalten du folgst und welche Stimmen dir wirklich guttun.

Am Ende ist Social Media ein Spiegel. Es verstärkt das, was in uns ohnehin da ist. Achtsam genutzt kann es Verbindung schaffen, unbewusst genutzt kann es tatsächlich giftig wirken.

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Eine der Ängste, die mich lange begleitet hat, war die Angst, nicht genug zu sein. Sie hat mich oft gebremst, weil ich dachte, ich müsse erst alles perfekt machen, bevor ich etwas zeigen oder wagen darf. Im Kern war es die Sorge, bewertet oder abgelehnt zu werden. Diese Angst ist leise, aber sehr wirkungsvoll, weil sie dazu führt, dass man Chancen an sich vorbeiziehen lässt.

Mit der Zeit habe ich verstanden, dass Angst zwar schützt, aber auch eng macht. Gerade die Angst, nicht zu genügen, zeigt, dass mir etwas wichtig ist. Heute versuche ich, sie eher als Hinweis zu sehen: „Da steckt etwas, das mir am Herzen liegt.“ Zwei kleine Schritte haben mir geholfen. Erstens, bewusst Dinge zu tun, auch wenn die Angst noch da ist, und zu merken, dass die Welt sich nicht gegen mich wendet. Zweitens, kleine Erfolge zu würdigen, anstatt sie sofort abzuwerten.

Angst wird dadurch nicht vollständig verschwinden, aber sie verliert ihre Macht. Man kann lernen, neben ihr zu gehen, statt sich von ihr festhalten zu lassen. Und das eröffnet oft mehr Freiheit, als man vorher für möglich gehalten hätte.

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Das, was du beschreibst, erleben mehr Menschen, als man denkt. Wenn du einen schönen Moment hattest, ist dein Nervensystem in einem hohen Erregungszustand. Danach fällt es oft stark ab, weil dein Körper wieder ins Gleichgewicht zurück will. Dieses „Runterfallen“ fühlt sich dann wie Traurigkeit, Leere oder Antriebslosigkeit an. Es bedeutet nicht, dass mit dir etwas falsch ist, sondern dass dein System sehr sensibel reagiert.

Dazu kommt oft ein psychologischer Anteil: Wenn etwas schön war, taucht schnell die Angst oder der Gedanke auf, dass es nicht bleibt. Dann mischt sich die Freude mit Sorgen, und das Gute bekommt einen Schatten. Das kann eine gelernte Reaktion sein, wenn man vielleicht früher erlebt hat, dass Freude nicht lange hält oder enttäuscht wurde.

Zwei kleine Impulse könnten helfen: Erstens, nach einem Hoch bewusst eine kleine Pause einbauen, zum Beispiel einen Spaziergang oder ruhiges Atmen, um deinem Körper das sanfte Umschalten zu erleichtern. Zweitens, dir im Moment der Freude innerlich sagen: „Ich darf das genießen, auch wenn es vergeht.“ So übst du, das Schöne stehen zu lassen, ohne es gleich mit Gedanken zu überlagern.

Es ist ein Prozess, und du darfst dabei geduldig mit dir sein. Dein Erleben zeigt vor allem, dass du tief fühlst, und das ist eine Stärke, die sich mit der Zeit auch stabiler anfühlen kann.

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Deine Frage ist alles andere als merkwürdig. Viele Menschen kennen das Gefühl, körperliche Nähe zu wollen und gleichzeitig davor zurückzuschrecken. Sexualität bedeutet nicht nur Lust, sondern immer auch ein Stückchen Kontrollverlust und Verletzlichkeit. Selbst wenn du kein traumatisches Erlebnis hattest, kann dein Inneres vorsichtig reagieren, weil Nähe immer auch ein Risiko bedeutet.

Oft steckt dahinter nicht die Angst vor Sex an sich, sondern die Angst, sich wirklich fallen zu lassen. Unser Körper speichert Erfahrungen von Vertrauen und Sicherheit, aber auch von Unsicherheit. Manchmal reicht schon, dass man sehr hohe Ansprüche an sich selbst stellt oder Angst hat, nicht „richtig“ zu reagieren. Dann baut sich Druck auf und das blockiert die Lust.

Zwei kleine Impulse könnten dir helfen: Erlaube dir, Nähe ganz bewusst in kleinen Schritten zu üben, ohne gleich an Sex zu denken. Zum Beispiel länger in einer Umarmung zu bleiben oder Berührungen bewusst zuzulassen. Und versuche, die innere Bewertung wegzunehmen, wenn du merkst, dass die Angst kommt. Sage dir: „Es ist okay, dass ich vorsichtig bin.“

Du machst nichts falsch. Dein Körper zeigt dir nur, dass Vertrauen Zeit braucht. Gerade weil du Lust empfindest, ist die Basis da. Es geht darum, deinem eigenen Tempo zu folgen und dir die Erlaubnis zu geben, dich Schritt für Schritt sicherer zu fühlen.

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Ein Satz, den ich in meinem Leben früher gebraucht hätte, wäre: „Du musst niemandem etwas beweisen.“

Ich habe lange geglaubt, dass ich nur dann wertvoll bin, wenn ich leiste und stark bin. Heute weiß ich, dass genau dieser Gedanke mir oft den Mut genommen hat, einfach so zu sein, wie ich bin.

Mittlerweile sage ich mir diesen Satz selbst, und er gibt mir eine Ruhe, die ich früher nicht kannte.

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Dass du schon so lange mit Depressionen kämpfst und zusätzlich eine Suchterkrankung bewältigen musst, ist eine enorme Belastung. Es gibt nicht die eine „beste“ Therapie, die für alle gleich funktioniert. Jeder Mensch hat andere Hintergründe, Muster und Bedürfnisse. Was aber fast immer wichtig ist, ist eine Kombination aus mehreren Bausteinen.

Eine Therapieform, die vielen hilft, ist die kognitive Verhaltenstherapie, weil sie dabei unterstützt, destruktive Gedankenmuster zu erkennen und Schritt für Schritt zu verändern. Bei schweren Depressionen können Medikamente zusätzlich stabilisieren, weil sie das Gehirn wieder empfänglicher für positive Veränderungen machen. Auch tiefenpsychologische oder traumafokussierte Ansätze können hilfreich sein, wenn es alte Verletzungen gibt, die noch nachwirken.

Zwei kleine Impulse, die unabhängig davon unterstützen können: Versuche, dir feste Tagesstrukturen zu geben, auch wenn es schwer fällt. Schon ein geregelter Schlafrhythmus kann Stabilität bringen. Und suche dir, wenn möglich, eine Person, mit der du offen sprechen kannst, ohne dich zu verstellen. Das kann Druck aus dem Inneren nehmen.

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Es ist sehr nachvollziehbar, was du beschreibst. Wenn man lange mit schweren Themen gelebt hat, fühlt sich Besserung manchmal fast unheimlich an. Dein Inneres kennt die Anspannung so gut, dass Ruhe und Erleichterung fremd wirken. Dann entsteht die Angst, dass das Gute nicht bleiben darf oder dass gleich etwas Schlechtes nachkommt. Das ist kein Zeichen, dass etwas falsch läuft, sondern ein Ausdruck davon, wie sehr dein Nervensystem an den Dauerstress gewöhnt ist.

Ein hilfreicher Schritt kann sein, dir bewusst zu sagen: „Es darf mir auch gut gehen, ohne dass sofort etwas Schlechtes folgen muss.“ Damit gewöhnst du dein Inneres langsam daran, dass Sicherheit und Freude erlaubt sind. Ein zweiter Impuls ist, kleine Momente von „gut fühlen“ im Alltag zu verankern. Vielleicht ein Spaziergang, ein Lied, ein kurzes Innehalten. Je öfter du das übst, desto weniger bedrohlich wirkt es, wenn es dir besser geht.

Dass du diese Entwicklung überhaupt wahrnimmst und darüber sprichst, zeigt deine Stärke. Es ist normal, dass die Angst vor dem Guten auftaucht. Mit Geduld kannst du lernen, sie nicht als Warnsignal, sondern als Begleiter auf deinem Weg zu sehen. Du darfst dir erlauben, langsam Vertrauen in das Bessere aufzubauen.

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Es ist mutig, dass du das hier teilst. Bulimie bedeutet, dass du in einem ständigen inneren Kampf stehst, und schon allein die Heimlichkeit macht es noch schwerer. Viele Betroffene beschreiben genau das, was du schilderst: nach außen funktionieren zu müssen und innerlich mit einem starken Druck zu kämpfen. Es ist verständlich, dass dich das erschöpft.

Der wichtigste Schritt ist, dir klarzumachen, dass du dir mit diesem Problem Unterstützung holen darfst, auch wenn es schwerfällt. Ein Arzt oder Therapeut ist daran gewöhnt, solche Themen zu hören. Du musst nicht gleich alles perfekt erklären, es reicht, wenn du beim ersten Gespräch ehrlich sagst: „Ich habe Bulimie und brauche Hilfe.“ Das allein öffnet den Weg, dass gemeinsam nach Lösungen gesucht werden kann.

Zwei kleine Impulse können dir vielleicht sofort helfen: Zum einen könnte es entlastend sein, ein Tagebuch über Auslöser und Situationen zu führen. So erkennst du Muster, die dich in den Kreislauf treiben. Zum anderen versuche, dir nach dem Essen bewusst einen Moment Ruhe zu erlauben, statt sofort ins gewohnte Muster zu gehen. Selbst fünf Minuten bewusstes Aushalten können ein Anfang sein.

Du bist nicht allein mit dieser Erkrankung. Und die Tatsache, dass du hier fragst, zeigt, dass in dir bereits der Wille zur Veränderung vorhanden ist. Das ist ein sehr wichtiger Anfang.

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Sexuell Missbraucht oder einfach eine Einbildung?

Also ich will hier meine Geschichte sozusagen erzählen, weil ich im jetzigen Leben ein paar Probleme habe. Und ich weiß nicht, ob sie jetzt aus diesem Vorfall her stammen könnten. Deswegen fange ich mal an.

Vom Alter von 1-11 Jahren brachte mich meine Mutter immer zu meinen zwei Cousinen. Ich will mich jetzt aber auf den Moment beziehen, als ich fünf war. Also ich spürte schon immer und sah auch immer das sagen wir mal Cousine zwei mich nicht sehr mochte wie Cousine eins, Cousine eins war nett zu mir hingegen war Cousine zwei sehr Abwärts gegenüber mir und hat mich jetzt nicht sehr gut behandelt(sie war 12).

eines Tages kam sie ins Zimmer, hat sich neben mich hingesetzt und ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Aber was ich noch aus Erinnerung her weiß, ist, dass sie mein Oberschenkel angefasst hat und irgendwas perverses meinte also so hab ich das als Kind wahrgenommen, aber ich wusste nicht, ob das gut war oder schlecht war. Also ich war ja selbst noch fünf und hatte jetzt nichts starkes dabei gespürt oder ich war einfach verwirrt. Ich bin mir nicht mehr sicher. Und das hat sie ein paarmal gemacht, als Cousine eins weg war. ich bin mir nicht sicher,aber sie meinte, glaube ich, dass das unser Geheimnis ist.

Und dann hat’s halt damit angefangen, dass ich sehr sexuell tätig wurde und mich manchmal sehr schlecht darüber gefühlt habe.

Als ich acht war, war ich bei meinem anderen kleinen Cousin und hab bei ihm das gleiche gemacht, was meine Cousine mit mir vor drei Jahren gemacht hat. ich war danach so angewidert und hab mich gefragt, warum ich das überhaupt gemacht habe. Ich hatte Angst, dass er es jemanden weiter erzählt, hat er aber nicht. Bis jetzt weiß niemand darüber.

Bis jetzt hab ich immer noch Schwierigkeiten damit und kann es nicht kontrollieren. Es ist einerseits sehr befreiend wegen Stress und es macht einem eine Freude also so fühlt es sich an.

und ich will bitte nur ernste Antworten, sogar, wenn es jetzt kein sexueller Missbrauch ist, will ich jetzt keine blöden Sprüche hören, Dankeschön

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Danke, dass du so offen von etwas erzählst, das dich sehr beschäftigt. Schon daran spürt man, dass es dir wichtig ist, Klarheit zu bekommen. Was du schilderst, ist verwirrend und schwer einzuordnen, gerade weil du damals noch sehr klein warst. Kinder haben in diesem Alter noch kein klares Verständnis davon, was gut oder schädlich ist. Sie nehmen Situationen so wahr, wie sie passieren, und oft bleibt danach ein Gefühl der Unsicherheit zurück.

Wichtig ist: Du musst nicht genau benennen, ob es „Missbrauch“ war oder nicht. Entscheidend ist, dass du dich heute mit den Erinnerungen unwohl fühlst und dass du spürst, dass sie Einfluss auf dein jetziges Leben haben. Das allein zeigt, dass es ernst zu nehmen ist. Viele Menschen machen die Erfahrung, dass sie sich im Nachhinein Vorwürfe machen, weil sie selbst etwas weitergegeben haben. Doch auch das ist ein Teil von dem, was Kinder manchmal tun, wenn sie mit etwas konfrontiert werden, das sie selbst nicht verstehen können. Es bedeutet nicht, dass du ein schlechter Mensch bist.

Zwei Impulse können dir vielleicht helfen: Erstens, schreib dir deine Erinnerungen und Gefühle auf, ohne sie sofort zu bewerten. Das schafft Ordnung im Kopf. Zweitens, sprich mit jemandem, dem du vertraust, über deine Unsicherheit, auch wenn es Überwindung kostet. Schon das Aussprechen kann sehr entlastend sein.

Du bist mit diesen Gefühlen nicht allein. Es ist verständlich, dass das alles noch nachwirkt, und du darfst dir erlauben, behutsam damit umzugehen.

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Deine Frage berührt einen Kern, über den Menschen schon sehr lange nachdenken. Unser Gehirn ist tatsächlich stark geprägt von Instinkten und Mustern, die uns überleben lassen sollen. Viele Entscheidungen laufen automatisch ab, weil es für unser Nervensystem schneller und energiesparender ist. In diesem Sinn könnte man sagen, wir sind „programmiert“.

Aber das ist nur eine Seite. Wir haben auch die Fähigkeit, diese Programme zu beobachten. Bewusstsein bedeutet, einen Schritt zurückzutreten und zu merken: „Ah, da ist gerade ein Gedanke, ein Impuls, ein Gefühl.“ In diesem Moment bist du nicht mehr nur das Programm, sondern der, der es wahrnimmt. Das eröffnet Freiheit.

Natürlich wird unser Bewusstsein durch Erziehung, Erfahrungen und auch gesellschaftliche Einflüsse beeinflusst. Doch gerade weil wir diese Einflüsse erkennen können, entsteht Wahlmöglichkeit. Du kannst zum Beispiel innehalten, bevor du einem Impuls folgst, und dich fragen: „Will ich das wirklich so?“

Wir sind mehr als unsere Programmierung, auch wenn es manchmal Arbeit erfordert, diese Freiheit zu spüren.

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"Die Definition von Wahnsinn ist es, immer das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."

"Es ist absolut sinnlos, am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten"

Ich bin mir nicht sicher, ob beides wirklich von Albert Einstein stammt, aber zumindest werden ihm die beiden Zitate zugeschrieben.

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Es klingt sehr schwer, was du gerade beschreibst. Wenn man etwas Traumatisches erlebt hat und dagegen keine Möglichkeit zum Handeln sieht, entsteht dieses Gefühl von Machtlosigkeit. Zwangsgedanken verstärken dann das Leiden, weil sie dich immer wieder in die gleiche Schleife zurückwerfen. Wichtig ist zu verstehen, dass dein Inneres nicht versucht, dich zu quälen, sondern einen Weg sucht, das Unfassbare zu verarbeiten. Nur fühlt es sich für dich im Moment blockiert und lähmend an.

Du kannst dir selbst kleine Schritte erlauben, die dich wieder handlungsfähig machen. Ein erster Impuls könnte sein, die Gedanken nicht zu bekämpfen, sondern sie wie vorbeiziehende Wolken zu betrachten. Du musst ihnen nicht glauben und nicht auf sie reagieren. Ein zweiter kleiner Schritt kann sein, deinen Körper bewusst einzusetzen, etwa durch Bewegung oder Atemübungen. Das gibt deinem Nervensystem ein Signal von Sicherheit, auch wenn der Kopf noch unruhig ist.

Es ist völlig normal, in einer solchen Situation Verzweiflung zu empfinden. Und es ist keine Schwäche, dir dabei Unterstützung zu suchen. Selbst kleine Alltagsanker wie feste Routinen, ein Spaziergang oder ein Gespräch mit einem vertrauten Menschen können schon beginnen, das Gefühl der Ohnmacht zu lockern. Auch wenn du den äußeren Umständen nicht sofort etwas entgegensetzen kannst, liegt in dir die Kraft, langsam wieder innere Stabilität zu finden. Du darfst dir Zeit geben, und du darfst darauf vertrauen, dass Veränderung möglich ist.

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In meiner schwierigsten Zeit habe ich zwei Songs gehabt, die mich sehr bewegt haben.

Der eine war "Me and my monkey" von Robby Williams, der andere war "Man of Sorrows" von Bruce Dickinson.

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Dass du dir Zeit allein nimmst, auch wenn es sich manchmal gezwungen anfühlt, ist etwas sehr Menschliches. Unser Nervensystem braucht Phasen von Rückzug und Stille, um das Erlebte zu verarbeiten. Selbst schöne Dinge wie deine Lieblingsbeschäftigung können zu viel sein, wenn Körper und Geist gerade nach Ruhe verlangen. Es ist wie ein inneres Signal, dass du auftanken sollst, bevor du dich wieder ins Außen begibst.

Das Gefühl von „gezwungen“ entsteht oft, weil ein Teil von dir Lust auf Aktivität hat, ein anderer Teil aber Erholung braucht. Beides ist da, und es wirkt wie ein kleiner innerer Konflikt. Wenn du beginnst, diese Spannung nicht als Fehler zu sehen, sondern als Hinweis auf deine Bedürfnisse, kannst du milder mit dir umgehen.

Eine kleine Übung wäre, dir bewusst zu erlauben, allein zu sein, ohne dich dafür rechtfertigen zu müssen. Formuliere innerlich einen Satz wie „Ich darf gerade Ruhe brauchen“. Ein zweiter Impuls wäre, dir Mini-Inseln von Alleinsein einzubauen, auch wenn du sonst aktiv bist, zum Beispiel fünf Minuten bewusst durchatmen, bevor du etwas unternimmst.

So erkennst du, dass dein Bedürfnis nach Alleinsein kein Problem ist, sondern eine gesunde Form von Selbstfürsorge.

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Eine spannende Frage. Wenn wir über Wahrheit und Lüge sprechen, klingt das zunächst klar. Eine Lüge ist die bewusste Abweichung von dem, was wir für wahr halten. Doch die eigentliche Schwierigkeit liegt oft nicht im Gegensatz von Wahrheit und Lüge, sondern im Unterschied zwischen Wahrheit und Wirklichkeit.

Die Wirklichkeit ist das, was objektiv geschieht. Sie ist unabhängig von unserer Wahrnehmung. Die Wahrheit hingegen ist das, was wir selbst daraus machen. Jeder Mensch erzählt sich innerlich Geschichten, die geprägt sind von Erfahrungen, Ängsten und Hoffnungen. Diese Geschichten fühlen sich wahr an, weil wir sie so erleben. Doch sie müssen nicht immer der Wirklichkeit entsprechen. Zum Beispiel kann jemand überzeugt sein, nicht gemocht zu werden. In seiner Wahrheit stimmt das, obwohl die Wirklichkeit vielleicht ist, dass andere ihn sehr schätzen.

Ob du dir Probleme einbildest, erkennst du nicht daran, dass sie sich „unwahr“ anfühlen, sondern daran, ob deine innere Geschichte mit überprüfbaren Tatsachen übereinstimmt. Ein hilfreicher kleiner Schritt ist, andere konkret um Rückmeldung zu bitten, anstatt nur im eigenen Kopf Kreise zu drehen. Ein weiterer Impuls ist, deine Gedanken aufzuschreiben und zu fragen: „Welche Beweise habe ich dafür und welche dagegen?“

So lernst du, deine Wahrheit mit der Wirklichkeit abzugleichen, ohne dich dabei abzuwerten. Es ist völlig menschlich, dass beides manchmal auseinandergeht. Wichtig ist nur, dass du neugierig bleibst und dir erlaubst, dich auch selbst zu hinterfragen.

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