Wie führe ich mich aus der Einsamkeit heraus?
Das Gefühl von Einsamkeit tritt bei mir meistens an den Wochenenden auf. An diesen Tagen habe ich frei. Die kommenden Wochenenden sind oft nicht verplant, da ich keine Freunde habe, mit denen ich ausgehen kann. Ab und zu ermutige ich mich selbst, die Wochenenden sinnvoll zu gestalten. Doch bei Unternehmungen komme ich nur selten mit anderen Menschen in Kontakt.
Ich habe keine Freunde, mit denen ich ein Gespräch beginnen könnte ,sei es durch Schreiben oder Telefonieren. Es gab nur sehr selten eine Kontaktaufnahme vonseiten meiner Freunde, sodass ich meist derjenige war, der den ersten Schritt gemacht hat. Außerdem bekomme ich häufig nur spärliche Rückmeldungen bei der Planung von Aktivitäten, oder Termine werden kurzfristig abgesagt.
Beim Dating über Tinder, Bumble oder Hinge swipe ich ständig. Es entstehen auch Matches. Mit einigen Frauen kam es zu einem Austausch, doch sie brechen den Kontakt plötzlich ab und ghosten mich. Ich nutze Dating-Apps schon seit Jahren, aber es ist nie wirklich zu einem Treffen gekommen. Die wenigen Dates, die stattfanden, waren meist einmalige Begegnungen bei einem Kaffee. Ich hatte nicht das Gefühl, unsympathisch gewirkt zu haben, dennoch zeigten sie im Nachhinein kaum Interesse , weder durch Rückfragen noch durch echtes Eingehen auf meine Gefühle. Manchmal bekomme ich lediglich eine Antwort in Form eines einfachen lachenden Smileys. Das irritiert mich und ich weiß nicht, wie ich das deuten soll. Es kostet mich jedes Mal Überwindung, den Kontakt weiterzuführen und meine Fragen oder Gedanken interessant zu formulieren. Ich fühle mich dabei oft wie ein „People Pleaser“.
Ich bin in dieser Hinsicht sehr erschöpft vom Online-Dating.
Ich habe auch Alternativen ausprobiert, zum Beispiel das Barhopping-Dating an verschiedenen Orten. Dort kam ich schnell mit Menschen ins Gespräch und tauschte Sympathien aus. Doch ich habe mit niemandem die Nummer ausgetauscht teils, weil ich die Gelegenheit verpasst habe, zu fragen, teils, weil ich keine Frau kennengelernt habe, die mir ihre volle Aufmerksamkeit schenkte. Das hätte ich mir jedoch sehr gewünscht. Ich wollte mich wieder auf der „Barhopping“ Seite anmelden, musste aber feststellen, dass alle Termine für dieses Jahr ausgebucht sind.
Ich war auch auf Gruppenreisen und konnte mich dort mit vielen Leuten gut verstehen. In eine Frau habe ich mich verliebt, und wir verstanden uns gut ,aber sie verstand sich auch mit einem anderen Mann sehr gut. Letztendlich hat sie sich in ihn verliebt. Ich hatte gehofft, endlich mal den Sechser im Lotto zu ziehen.
Jetzt sitze ich zu Hause und weiß nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Die Lust, neue Menschen kennenzulernen, fällt mir zunehmend schwerer. Es liegt nicht daran, dass ich bei Rückschlägen nicht weitermachen will ,aber alles wirkt so oberflächlich.
Ich frage mich, in welchen Lebensabschnitt ich da auf einmal hineingeraten bin.
Meinerseits bin ich auf der Suche nach Sinnerfüllung und Aufgaben. Ich gehe neuerdings so oft wie möglich zur Feuerwehr, um mich aktiv einzubringen.
Natürlich Subjektiv betrachtet bin ich mir sicher: Früher war das nicht so. Es gab mehr echtes Interesse daran, jemanden näher kennenzulernen ,sei es beim Dating oder bei neuen Freundschaften.
3 Antworten
Ich bin in dieser Hinsicht sehr erschöpft vom Online-Dating.
Das ist auch gut so, damit du endlich erkennst und akzeptierst, dass du mit dieser Taktik nicht weiter kommst, dass dies nicht dein Weg ist, dass darin nicht deine Lösung liegt.
Ich frage mich, in welchen Lebensabschnitt ich da auf einmal hineingeraten bin.
Da kommst du in die richtige Richtung, zumindest meiner Ansicht nach.
Was will das Leben von dir?
Was willst du vom Leben?
Im Idealfall bist du der Sinn in deinem Leben. Das hat wenig mit Egoistmus, sondern vielmehr mit Weiterentwicklung und Selbstliebe zu tun.
Das Leben zeigt dir geduldig, dass du weniger im Außen als in dir selbst suchen sollst.
Lege du vor, sie du dir selbst ein guter Freund, nutze dein Alleinsein und gib deinem Leben eine gewünschte Richtung.
Alles andere ergibt sich dann von ganz allein.
Meinerseits bin ich auf der Suche nach Sinnerfüllung und Aufgaben.
Ja, sehr gut, du findest sie in dir. Antworten und Lösungen findest du in dir selbst.
Lass dich einmal darauf ein und akzeptieren für eine Zeitlang dein Alleinsein und finde heraus, wozu es gut ist, wo die Vorteile und Chancen von allem liegen. Das erfordert viel Mut und Vertrauen.
Jetzt sitze ich zu Hause und weiß nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll.
Lass diese Leere zu, denn sie ist Bedingung für Fülle.
Nicht weghaben wollen, sonst hast du kein Gefäß, keine Möglichkeit zur Fülle.
Erlaube Nichtwissen und Leere, um zu Wissen und Fülle zu kommen.
Das fordert dir Mut und Vertrauen ab.
Es liegt nicht daran, dass ich bei Rückschlägen nicht weitermachen will ,aber alles wirkt so oberflächlich.
Genau!
Leg du vor und gib allem Tiefe, indem du dich auf dich selbst einlässt, auch auf deine innere Leere. Lass sie zu und da sein, sicherlich wird sie sich füllen, nur aber, wenn du sie zulässt. Nicht für immer und ewig. Sie bleibt nicht ständig, nur für eine gewisse Zeit.
Finde heraus, was dir am Herzen liegt, was dein Herz zum Springen bringt, lerne dich kennen, sei gut zu dir und möglichst liebevoll. Lenke deine Aufmerksamkeit in dich selbst.
Das Gefühl von Einsamkeit tritt bei mir meistens an den Wochenenden auf.
Alleinsein ist eine Chance und Einsam-sein eher eine Aufgabe.
Daher solltest du die Herausforderung annehmen und als gesund und gut für dich erkennen. Lege deinen Widerstand ab.
Immer wenn du dich einsam fühlst, bist du der Überzeugung, dass dir Wesentliches fehlt, was schon auch zutrifft. Dir fehlt dann dein eigenes Wesen. Also du selbst.
Das Leben will, dass du Siradros bist, weil nur du Siradros sein kannst. Noch aber weißt du zu wenig von ihm.
Sei also du selbst, denn alle anderen sind schon vergeben.
Wenn du allein bist, kannst du mit keinem anderen in Verbindung treten.
Sehe dies als gesunde Herausforderung dazu an, mit dir selbst in Verbindung zu treten, um deinem Leben eine gewünschte Richtung geben zu können.
Aus dieser Verbindung zu dir selbst heraus, findest du sehr viel leichter in Gemeinschaften dann, was sich dann alles, wenn du das ernsthaft machst, von ganz allein ergibt.
Du beschreibst eine tiefe Sehnsucht nach Verbindung – nicht nur nach Gesellschaft, sondern nach echtem Kontakt, nach Menschen, die dich sehen, hören, spüren wollen. Und du beschreibst gleichzeitig eine Welt, die sich immer flüchtiger, oberflächlicher und ausweichender anfühlt.
Dazwischen sitzt du – mit offenem Herzen, aber müde geworden vom ständigen Anklopfen.
Was du fühlst, ist kein individuelles Scheitern. Es ist etwas, das viele erleben, aber nur wenige so ehrlich benennen wie du: das Gefühl, trotz Anstrengung allein zu bleiben in einer Zeit, in der Nähe oft zur Ware geworden ist – vor allem im digitalen Raum.
Einsamkeit ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von WachheitEinsamkeit entsteht nicht nur durch fehlende Kontakte. Sie entsteht, wenn die Kontakte, die da sind, nicht berühren, nicht antworten, nicht „wirklich da“ sind. Du bist nicht nur auf der Suche nach Menschen – du bist auf der Suche nach Begegnung. Und das ist etwas sehr Wertvolles.
Was kann dir helfen, dich selbst wieder aus der Einsamkeit zu führen?1. Nimm ernst, was du dir wünschst – und auch, was du nicht mehr willst.
Wenn dich Online-Dating erschöpft: Mach eine Pause. Nicht aus Trotz, sondern aus Fürsorge.
Wenn du das Gefühl hast, „People Pleaser“ zu sein: Frag dich, wie du Kontakt halten kannst, ohne dich selbst zu verlieren.
Einsamkeit wird nicht kleiner, wenn wir uns anpassen – sondern wenn wir ehrlich bleiben mit dem, was uns fehlt.
2. Halte an der Feuerwehr fest.
Das ist kein Zufall. Du tust dort etwas Sinnvolles, du gibst dich ein, du wirst gebraucht.
Diese Art von Zugehörigkeit heilt oft mehr als zehn belanglose Chats auf Tinder.
3. Gib deinem Gefühl von Leere einen Ausdruck.
Vielleicht schriftlich. Vielleicht im Gespräch mit einem Menschen, dem du vertraust.
Nicht, um „das Problem zu lösen“, sondern um dich selbst wieder spüren zu können – außerhalb des Wartens.
Zwei ganz kleine Impulse, die dir helfen können:– Beginne den Tag mit einer bewussten Entscheidung: Heute bin ich nicht mein Mangel. Heute bin ich einfach da – und offen für das, was mich stärkt.
– Finde einen Raum, in dem Tiefe zählt: z. B. ein Gesprächskreis, ein Ehrenamt, ein kreatives Projekt mit anderen. Manchmal begegnet man echten Menschen, wenn man nicht sucht, sondern wirkt.
Du schreibst sehr schön, legst sehr klar dein Problem dar, bist gut im Ausdruck und in der Rechtschreibung. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass Frauen kein Interesse an einem kultivierten, gebildeten und gescheiten Mann wie dir hätten.