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Trennung mit ADHSler unklar?

Hallo,

mich beschäftigt gerade ein bestimmtes Thema, bei dem ich vielleicht etwas Zuspruch oder Rat gebrauchen könnte.

Mein Freund und ich waren schon relativ lange zusammen. Er hat starkes ADHS, was mir aber irgendwie nie doll aufgefallen ist. Auf jeden Fall nicht im Sinne von Ausrastern oder ähnlichem. Wir haben eine durch und durch (von meiner Seite aus) glückliche Beziehung geführt. Vor 4 Tage war, nach seiner Therapiestunde, welche er nur bei Bedarf hat, ganz plötzlich Schluss. Für mich ist, als die Worte „wir sollten getrennte Wege gehen“ gefallen sind, eine kleine Welt zusammengebrochen. Als ich nach den Gründen fragte, meinte er, dass wir so viel Streiten. Ich persönlich sehe das gar nicht so, vielleicht auch, weil ich aus einer sehr toxischen Beziehung komme, wer weiß. Ich sagte „dann rede mit mir“ und von ihm kam die ganze Zeit, dass wir schon so viel geredet haben. Wie gesagt, sehe ich absolut nicht so, wir hatten während der ganzen Beziehung vielleicht zwei klärende Gespräche nach einem Streit, weil wir uns nie doll gestritten haben. Es hieß, er brauche Zeit, darüber nachzudenken.

Ich habe im Nachhinein festgestellt, wie oft er nebenbei irgendwas erwähnt hat, was ich hätte ernster nehmen sollen. Z.B. Sachen wie „ich brauche unbedingt mein Medikament (Ritalin) wieder“ oder „ich hab so ein Chaos im Kopf momentan“. Ebenfalls Kleinigkeiten, die ihn an meinem Verhalten gestört haben, die aber, wie gesagt, nebenbei und oft mit einem schmunzeln gesagt wurden. Dazu muss ich auch sagen, dass ich sehr temperamentvoll bin.

Ich habe ihm 1-2 mal geschrieben und er meinte immer nur, dass er Zeit braucht. Vorletzte Nacht habe ich ihm eine lange Sprachnachricht geschickt, wo ich NICHT gesagt habe, wie doll ich ihn vermisse, sondern, dass ich ihn verstehe, da ich mich intensiv mit unseren Gesprächen und ADHS beschäftigt habe, oder dass ich keine Gefühlserklärung brauche, sondern Lösung und Sicherheit. Hat er direkt gehört, aber keine Antwort. Ich habe ihn den gestrigen und heutigen Tag, bis vor ca. einer Stunde, komplett in Ruhe gelassen.

Ich habe ihm vorhin noch ein letztes Mal geschrieben, ohne Druck, ohne Vorwurf, einfach nur, dass ich das Gewarte nicht aushalte. Ihr könnt euch sicher denken, was die Antwort war.

Wiederrum hat er mich nirgendwo entfernt. Weder Social Media, noch Standort (keine Sorge, wir haben uns nie kontrolliert) und auch seine Familie hat mich nicht entfernt/blockiert.

Meine persönliche Vermutung und Einschätzung ist, dass sein Leben/Kopf gerade sehr chaotisch ist und er das auf die Beziehung schiebt, aufgrund von kleinen Diskussionen oder ein „nimm mich doch mal in den Arm“ meinerseits, da, laut Recherche, viele ADHSler sowas als Ablehnung und Kritik nehmen. Er scheint überfordert zu sein und die erste Reaktion ist eine Trennung, um Kontrolle zu bekommen.

Ich fühle mich abgelehnt und schuldig, obwohl wir nie ein ernstes Gespräch darüber geführt haben, wie er sich wirklich tief im inneren fühlt, das merke ich jetzt aber auch erst im Nachhinein. Er hat mir auch ganz am Anfang klar gemacht, dass er viel Zeit braucht, sich zu öffnen, das habe ich persönlich aber nicht als großes Problem empfunden, da ich so naiv war und dachte, dass das schon wird und wir sowieso ewigggg zusammenbleiben. Frisch verliebt halt.

In zwei Tagen hat er Geburtstag. Soll ich gratulieren, oder soll ich nicht?
Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen, oder selber ADHS, der mir sagen kann, wie er sich wahrscheinlich gerade fühlt? Was soll ich tun?

Ich danke, ich habe schon relativ viel gesagt, aber falls noch Fragen auftreten, die eventuell wichtig sind, beantworte ich die natürlich gerne.

Danke schonmal an alle, die sich die Zeit genommen haben, sich das durchzulesen und mir helfen können!

Männer, Liebeskummer, Gefühle, Trennung, ADHS, Beziehungsprobleme, Partnerschaft, Kontaktabbruch

Bin ich zu empfindlich um bei ihm zu sein?

Hallo,

ich mal wieder. Mich beschäftigt eine Frage seit gestern .

Mein Partner hat ADHS und nun ist mir aufgefallen, daß er seit ein paar Wochen immer nicht richtig bei der Sache ist. Er ist zwar physisch da , aber mit dem Kopf ganz woanders.

Ich habe ihn darauf angesprochen d,doch er sagte immer nur, ach alles gut, da ist nur so eine Sache...

Gestern gipfelte es in der Situation, daß er mir eine wichtige Frage über meine Gefühle stellte und dann garnicht zuhörte, sondern mit dem Handy spielte ( Google Nachrichten aus aller Welt)

Da habe ich ihm gesagt, daß das weh tut, wenn man eine Frage stellt und bei der Antwort gar nicht zuhört.

Er sei mit den Gedanken bei dieser einen Sache , sagte er. Dann erledige die gefälligst...meine Antwort .

Aber mir hat es so weh getan. Ich habe ihm daraufhin eine Gardinen Predigt gehalten. Er hatte versprochen, zu sagen, was ihn beschäftigt. Er wollte lernen Nein zu sagen, statt sich ständig von seinen Kumpels vereinnahmen zu lassen,indem er sämtliche Motorräder repariert, während seine Harley seit fast 10 Jahren in der Garage steht und auf eine Reparatur wartet ..

Also sagte ich ihm, er sei schon wieder mit allem überfordert , und ob ich ich ihm zuviel werde, weil er so ja gar keine Zeit mehr für sich selbst habe.

Ich bin in Tränen ausgebrochen, als ich ihm sagte ich wäre gerne auf einem Prioritätsniveau mit seinen Freunden und deren Problemen. Und daß ich spüre, daß er überfordert ist zur Zeit . Er ist in Tränen ausgebrochen und hat mir gestanden, daß das der Fall ist.

Er habe sich übernommen mit allem, und wissen nicht, wie er da wieder rauskommen solle.

Er hat sich überschwänglich bei mir dafür bedankt, daß ich ihm den Kopf gewaschen habe.

Aber ich möchte nicht so in sein Leben eingreifen. Er muß selbst merken, wenn er sich übernimmt und dann auch etwas sagen. Finde ich jedenfalls.

Da er aber nicht Priorisieren kann, fällt ihm das sehr schwer.

Ich möchte aber auch nicht hinten anstehen...und das Gefühl haben, ich langweile ihn, oder es interessiert ihn ja nicht, was ich sage....

War ich zu empfindlich?

Wee hat da Erfahrungen?

Ich habe mich danach so schuldig gefühlt,weil ich ihm vorgeworfen habe, daß er abwesend ist und mit seinen Gedanken nicht bei mir.

Gefühle, ADHS, Beziehungsprobleme

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