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Angst wegen adhs diagnose?

Hallo miteinander ich weiss nichtmehr was tun bzw wie weiter gehen. Also ich habe seit längerem schon den verdacht auf adhs, ohne zu tief jetzt in das thema zu gehen aber um es kurz zu fassen. Ich habe mich von klein auf schon immer von grundauf anderst gefühlt und nicht einfach dieses anderst sondern so richtig, das ich anderst denke, fühle, dinge wahrnehme, verstehe usw. Ich hab mich schon immer langsamer, komischer, dümmer usw als alle andere gefühlt und nie verstanden warum alle anderen altägliche dinge so normal machen können und ich nicht, warum ich nicht zuhören kann, nicht ruhig sistzen kann, aufgaben nicht verstehe, struktur und ordnung zuhause nicht einhalten kann usw. Für meine Eltern war ich immer zu faul aber zu aktiv in unnötigen dingen, für freunde war ich immer entweder zu laut oder zu viel, in der schule zu unaufmerksam oder zu interessiert. Denoch fiel es von aussen nie richtig auf und keiner merkte wie belastent das für mich war. Als Kind dachte ich okay alle kinder sind so, als teenie habe ich gedacht okay ich bin halt nervös, habe sociale ängste und jeder teenie hat ne schwierige phase, in der ausbildung habe ich es auf den druck usw geschoben und jetzt bin ich seit ca 8 monate zuhause und hab nixmehr auf das ich es schieben kann. Dank 2 Leute aus engerem kreis und einen schauspieler den ich sehr interessant fand bin ich auf das thema adhs gekommen, ich kannte es vorhin schon aber nur als zappelphilip, dank ihnen hatte ich einen tieferen einblick und hab mich intensiev mit dem thema befast und mich in so vieles wieder erkannt und vieles aus meiner kindheit use machte sind ABER ich will mich nicht selbst diagnosizieren. Beide meiten sie dachten als wir uns kennengelernt haben das ich es habe, meine beste freundin meinte das selbe, dann kann mir in sinn das in der ausbildung dieses thema auch mal erwähnt wurde aber ich dachte mir immer so jaja die sagen das nur so. Jedenfalls naja ich bin jetzt 21, lebe noch bei meinen eltern, möchte eigentlich mein leben im griff bekommen aber mich lässt dies nicht los und ich würde gerne zum arzt gehen und das abklären aber ich hab so angst, den meine eltern glauben nicht an so sachen vorallem meine Mutter denkt das es unmöglich ist weil es ja ein lehrer oder so erkennen hätte sollen also habe ich dah keine unterstützung und auch sonst weiss ich nicht wer mir dah mental helfen sollte weil dieser protzes ist nicht einfach. Plus kommt dazu das ich angst habe das ich mir das einbilde und einfach eine erklärung suche warum ich so anderst bin. Ich weisd auch nicht wo mich dah melden um dies abzuklären vorallem hier in der schweiz ist es so teuer. Ich tue mich auch schwer vor sozialen sachen und arzt terminen und offen reden usw ach ich weiss nicht vielleicht kann mir ja jemand helfen

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ADHS in Deutschland: Eine kritische Betrachtung der Diagnosehäufigkeit und des Umgangs mit der Störung

Mich beschäftigt schon länger die folgende Frage:

Ich habe aktuell den Eindruck, dass die Zahl der ADHS-Diagnosen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Deutschland in den letzten Jahren sprunghaft ansteigt. Dies mag zum Einen an der höheren mentalen Belastung der Menschen durch Medien, Stress, Krisen, Ängste, etc. liegen, zum anderen kann ich mich mittlerweile des Eindrucks nicht erwehren, dass die Fachpersonen eine tendenzielle Zunahme der Störung zum Anlass nehmen, damit Kasse zu machen und deshalb die Diagnose lieber einmal zu oft, als zu selten stellen.  
Auch ein Teil der potentiell Betroffenen scheint bereitwillig auf diesen Zug aufzuspringen, um eine Begründung und Ausrede zu haben, warum sie nicht die volle Verantwortung für Ihr Leben übernehmen können und wollen.  

Ich habe deshalb meine Frage bei Perplexity eingegeben mit dem Auftrag:

Bitte recherchiere verlässliche Zahlen zu ADHS in Deutschland und suche nach Quellen, die meine These vom sorglosen Umgang mit dieser Störung diskutieren.
Was denkt Ihr darüber?

Hier einige Auszüge aus den Recherche-Ergebnissen: (sollte man ruhig mal aufmerksam lesen und darüber nachdenken - in jeder Richtung)

Die Prävalenz von ADHS in Deutschland
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) stellt die häufigste psychiatrische Erkrankung des Kindes- und Jugendalters dar. Aktuelle Studien zeigen, dass in Deutschland etwa 5-7% der Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren von ADHS betroffen sind. Die KiGGS-Studie aus dem Jahr 2006, die 14.836 Kinder und Jugendliche umfasste, ermittelte je nach Altersgruppe Prävalenzraten von bis zu 2,9% bei Vorschulkindern und bis zu 7,9% bei Jugendlichen.
Im Erwachsenenalter persistiert ADHS bei etwa 30-50% der als Kinder Betroffenen. Laut Diagnostiksystem DSM-5 sind etwa 2,5% der erwachsenen Allgemeinbevölkerung betroffen, wobei eine Metaanalyse aus 2023 sogar von 4,6% ausgeht.
Entwicklung der Diagnosezahlen
Kinder und Jugendliche: Stabilisierung nach langem Anstieg
Entgegen der weit verbreiteten Annahme eines kontinuierlichen Anstiegs zeigen die RKI-Daten einen stabilisierenden oder sogar leicht rückläufigen Trend bei Kindern und Jugendlichen. Die KiGGS-Studie dokumentiert einen Rückgang von etwa 5,3% (2003-2006) auf 4,4% (2014-2017).
Erwachsene: Deutlicher Anstieg der Diagnosen
Bei Erwachsenen ist die Situation anders. Die Diagnosen haben sich laut einer Studie bei den 18- bis 59-Jährigen von 0,2% auf 0,4% verdoppelt (2009-2014). Die KKH Kaufmännische Krankenkasse berichtet sogar, dass sich die Zahl der ab 19-Jährigen mit einer ärztlich diagnostizierten ADHS von 2008 bis 2018 fast verdreifacht hat.
Corona-Pandemie als Verstärker
Nach der Corona-Pandemie zeigen sich dramatische Anstiege bei bestimmten Gruppen. In Nordrhein-Westfalen stieg die Zahl der pflegebedürftigen Grundschulkinder mit ADHS von rund 400 Fällen (2019) auf über 1.300 Fälle (2023). Bei Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren war der Anstieg noch deutlicher: von rund 300 auf fast 1.300 Fälle.
Kritische Stimmen zur ADHS-Diagnostik
Überdiagnose und Fehldiagnosen
Mehrere Experten und Studien warnen vor problematischen Entwicklungen in der ADHS-Diagnostik:
Hohe Fehldiagnoseraten: Ein Facharzt berichtet von bis zu 90% Fehldiagnosen in manchen Fällen. Der US-amerikanische Neurologe Richard Saul, der 5.000 ADHS-Patienten behandelt hat, fand heraus, dass nur 5% tatsächlich an ADHS litten, während 95% andere Erkrankungen hatten.
Systematische Überdiagnostizierung: Ein systematisches Review aus 2021 lieferte Hinweise, dass ADHS bei Kindern und Jugendlichen sowohl überdiagnostiziert als auch übertherapiert wird.Die Autoren warnen vor möglichen Schäden durch die übertriebene Verwendung des Labels "ADHS".
Problematische Diagnoseverfahren
Kritiker bemängeln, dass bis heute kein wissenschaftlich aussagekräftiges Instrument existiert, um ADHS eindeutig zu diagnostizieren. Ein Kinderpsychiater erklärt: "Es gibt bis heute kein wissenschaftlich aussagekräftiges Instrument, um ADHS eindeutig zu diagnostizieren. Ich spreche lieber von 'Klassifikationen'".
Falsch-positive Diagnosen kommen besonders häufig bei Jungen und jüngeren Vorschulkindernvor, oft aufgrund unsorgfältiger diagnostischer Verfahren.
Rolle der sozialen Medien
Soziale Medien haben das Bewusstsein für ADHS stark beeinflusst. Seit 2022 haben soziale Medien das Thema auf unterhaltsame Weise in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht.Allerdings enthalten Studien zufolge jedes zweite ADHS-Video auf TikTok falsche Informationen.
Eine US-Studie ergab, dass ein Viertel der Erwachsenen vermutet, nicht diagnostiziertes ADHS zu haben, was teilweise auf Social-Media-Videos zurückgeführt wird.
Fazit
Die Kritik am sorglosen Umgang mit ADHS-Diagnosen ist teilweise berechtigt. Hohe Fehldiagnoseraten, regionale Unterschiede und der Einfluss sozialer Medien auf Selbstdiagnosen sind problematische Entwicklungen. Gleichzeitig haben verbesserte Aufklärung und Entstigmatisierung dazu geführt, dass mehr Betroffene Hilfe suchen.
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