Wieso werden mit den GEZ so merkwürdige Sachen finanziert?
Für Nischenkram, experimentelle Kunst und Sendungen, die kaum jemand schaut! Unterhaltung? Ja, die gibt’s – aber oft nur für eine elitäre Minderheit, während die breite Masse, die das finanziert, ignoriert wird. Die GEZ versucht nicht mal, alle zahlenden Bürger zu erreichen.
Und dann diese sogenannte „Grundfunktion“ – Bildung, Information, Kultur? Schön und gut, aber die Öffis sind alles andere als neutral! Als öffentlich-rechtlicher Rundfunk, von ALLEN finanziert, müssten sie unparteiisch berichten. Stattdessen: Einseitige Berichterstattung, die oft mehr Meinung als Fakten liefert
Letzte Bundestagswahl? In deutschen Talkshows ging’s zu wie im Kindergarten – Geschrei, Polemik, Chaos. Währenddessen in österreichischen Sendungen, mit denselben deutschen Politikern: professionell, sachlich, respektvoll. Warum schaffen die Öffis hierzulande das nicht?
7 Antworten
Im Gegensatz zu den privaten Sendern, die nur der Gewinnerzielung ihrer Besitzer dienen, haben die ör Sender einen gesetzlichen Auftrag. Lies dazu den nachfolgenden Text aus § 26 Medienstaatsvertrag;
"(1) 1Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist, durch die Herstellung und Verbreitung ihrer Angebote als Medium und Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung zu wirken und dadurch die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen. 2Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben in ihren Angeboten einen umfassenden Überblick über das internationale, europäische, nationale und regionale Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen zu geben. 3Sie sollen hierdurch die internationale Verständigung, die europäische Integration, den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie den gesamtgesellschaftlichen Diskurs in Bund und Ländern fördern. 4Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben die Aufgabe, ein Gesamtangebot für alle zu unterbreiten. 5Bei der Angebotsgestaltung sollen sie dabei die Möglichkeiten nutzen, die ihnen aus der Beitragsfinanzierung erwachsen, und durch eigene Impulse und Perspektiven zur medialen Angebotsvielfalt beitragen. 6Allen Bevölkerungsgruppen soll die Teilhabe an der Informationsgesellschaft ermöglicht werden. 7Dabei erfolgt eine angemessene Berücksichtigung aller Altersgruppen, insbesondere von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, der Belange von Menschen mit Behinderungen und der Anliegen von Familien. 8Die öffentlich-rechtlichen Angebote haben der Kultur, Bildung, Information und Beratung zu dienen. 9Unterhaltung, die einem öffentlich-rechtlichen Profil entspricht, ist Teil des Auftrags. 10Der Auftrag im Sinne der Sätze 8 und 9 soll in seiner gesamten Breite auf der ersten Auswahlebene der eigenen Portale und über alle Tageszeiten hinweg in den Vollprogrammen wahrnehmbar sein.
(2) 1Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind bei der Erfüllung ihres Auftrags der verfassungsmäßigen Ordnung und in besonderem Maße der Einhaltung journalistischer Standards, insbesondere zur Gewährleistung einer unabhängigen, sachlichen, wahrheitsgemäßen und umfassenden Information und Berichterstattung wie auch zur Achtung von Persönlichkeitsrechten verpflichtet. 2Ferner sollen sie die einem öffentlich-rechtlichen Profil entsprechenden Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit achten und in ihren Angeboten eine möglichst breite Themen- und Meinungsvielfalt ausgewogen darstellen."
Für Nischenkram, experimentelle Kunst und Sendungen, die kaum jemand schaut! Unterhaltung? Ja, die gibt’s – aber oft nur für eine elitäre Minderheit, während die breite Masse, die das finanziert, ignoriert wird.
Gerade DAS ist ja unter anderem der Grund, warum es die öffentlich-rechtlichen Medien gibt!
Private Sender sind Wirtschaftsunternehmen. Deren einziges Ziel ist es, bei möglichst geringen Ausgaben einen möglichst hohen Profit zu erzielen.
Kein privater Sender würde, wie beispielsweise die Dritten Programme oder Arte es hervorragend tun, über Jahre hinweg eine journalistisch korrekte und aufwändige Dokumentation oder Reportage produzieren. Denn das ist richtig aufwändig und kostet viel Geld mit am Ende gemessen am Aufwand relativ geringem Ertrag.
Stattdessen werden dann günstige "Hartz-4-Shows" wie die Geissens oder das Sommerhaus der Stars produziert. Eben seichte Unterhaltung, bei der man das Gehirn ausschalten kann... kostet nur wenig, wird aber viel geguckt (weil nicht fordernd) - und bringt damit enorme Werbeeinnahmen.
Zudem würde es keine Sendung geben, die nicht "Mainstream" ist. Ein Programm für die ältere Generation beispielsweise mit Schlager und Volksmusik, Heimatfilmen und Theater - die Zielgruppe schrumpft stetig und wäre für keinen privaten Sender lohnenswert. Genauso wenig wie die Bereiche Kunst (Literatur, Theater, ...), Politik, Religion und Sportarten abseits von Fußball, Handball usw.
Die öffentlich-rechtlichen Sender sollen also einen Gegenpol zu den privaten schaffen. Sie haben einen staatlichen Bildungsauftrag und sollen ein Programm "für alle" und nicht nur für "einfach gestrickte Menschen in der Werbewirksamen Altersgruppe 16 bis 49" schaffen.
Grundsätzlich finde ich den ÖRR gut, nur die Finanzierung grundfalsch. Und Dinge wie Tatort sollte bzw. müsste man streichen.
Und wieso löst man dies nicht fair über eine prozentuale Steuer?
So zahlt z.B. ein Künstler der von 700€ im Monat lebt und alleine wohnt, sowie ein kleines Dachatelier gegenüber mit 12qm hat doppelt, also 40€, während man in einer 5er WG 4€ zahlt oder auch die klassische Familie - z.B. mit 2 Lehrern als Eltern, die 7000€ rum Netto haben (also das 10fache als der Künstler) mit 2 Kindern, zahlen pro Nase 5€.
Im Verhältnis zum Lohn gerechnet, also prozentual zahlt der Künstler knapp 6% seines Lohns als Rundfunkgebühr.
Die exemplarischen Eltern oder ein Manager mit Frau lebt und 35000€ Netto im Monat hat, zahlt 0,07% bis 0,03% seines Lohns an die GEZ.
Das ist derart eklatant ungerecht, dass ich persönlich es unvertretbar finde. Zumal es auch einfach eine Steuer ist. Die Argumentation der Gegenleistung ist doch absurd, die Gegenleistung von Steuern ist, dass es Straßen, Infrastruktur, Schulen ein Land etc. gibt, jede Steuer hat eine Gegenleistung.
Dass der Beitragssatz prozentual zum Lohn um das ca. 100fache variiert ist krank.
Massentaugliche Dinge können ganz gut auch von privaten Sendern abgedeckt werden. Wenn jemand sich also um kulturelle Nischenthemen kümmern kann, dann am ehesten gebührenfinanzierte Sender. Den Vorwurf, damit nicht alle Beitragszahler zu erreichen, kann ich bei diesem Argument nicht teilen.
Andererseits könnte ich ganz gut damit leben, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk genau darauf beschränkt wird, Kultur und Berichterstattung, bei der die Neutralität auch streng überwacht werden soll. Alles was Unterhaltung, Sport, Filmproduktionen usw. angeht, kann man getrost den Privaten überlassen.
und viel zu viele Sendungen, die das 3. Reich betreffen.
wenn zuviel und noch einseitig berichtet wird, dann werden manche davon gerade inspiriert.
auf vielen Sendern, (nicht ARD und ZDF). Da wird durch die Sendungen nur Euphorie bei Jugendlichen geschürt.
die Hälfte der Sendungen ist wohl eher "Militärhistorie", und völlig ungeeignet für eine sinnvolle Vergangenheitsdarstellung
Die Sendungen, die ich kenne, zeigen zum Beispiel in Farbqualität den Alltag imm3. Reich. Und auch die zunächst unterschwellige Stimmung in der Bevölkerung. Was ich persönlich sehr interessant finde, denn damit wird die Ähnlichkeit zu jetzigen Entwicklungen erkennbarer.
An der AFD sieht man leider, dass die mediale Aufklärung zum 3. Reich überhaupt nicht ausreicht.
ich denke, dass genau die viele Information dazu führte, dass manche da Euphorie bekommen.
Und was macht sie jetzt genau so demokratiefeindlich? Ist die einzige Partei die MEHR Demokratie durch Volksabstimmungen fordert, und vor dem Volk haben nur Diktaturen Angst.
Ist doch nur unreflektiertes Nachgeplapper. Genau das Gleiche haben sie vor 90 Jahren auch schon von der Oppositionen behauptet, und im Osten auch noch vor kurzer Zeit. Fall doch nicht schon wieder auf den selben Trott rein.
Ich bin zufrieden.
Darüber sollte man sich informieren. Man merkt, dass Vielen die Infos dazu fehlen.