Können Gebührenzahlende das Programm bei öffentlich rechtlichen Sendern bestimmen?
Und wenn nicht? Welcher "Erleuchtete" bestimmt es dann für uns? Wenn nicht der Bevölkerung das Programm wählt, für das sie zahlungsgenötigt wird, wer maßt sich dann an, dies für die Bevölkerung zu bestimmen?
7 Antworten
Das können Sie, wie in Deutschland üblich, indirekt über die Rundfunk- bzw. Fernsehräte, die über die Einhaltung des gesetlichen Auftrags wachen und dafür sorgen, dass im Programm alle gesellschaftlichen Gruppen berücksichtig werden. Das Programm selber bestimmen die Intendanten, die jedoch von den Räten gewählt und beraten werden.
Tatsächlich: NEIN! Die Kunden der Sender haben keinen Einfluss auf deren Programm - obwohl sie dieses bezahlen (unter anderem).
Man hat die Möglichkeit, eine Programmbeschwerde einzureichen. Aber diese Mühe kann man sich genausogut sparen, da die Beschwerde ja schliesslich von der gleichen Institution beurteilt wird, welche den Beschwerdeanlass geliefert hat.
Man kann auch beim Rundfunkrat etc. eine Beschwerde einlegen - aber da sich Krähehen gegenseitig keine Augen aushacken, so ist auch solch eine Beschwerde verlorene Lebenszeit.
Natürlich nicht direkt. Wo kämen wir denn da hin?
Wie stellst Du Dir denn die Menschen vor, die die Programme der Sender gestalten? Von denen sitzt keiner in einem Turm ohne Verbindung nach draußen. Redakteure, Techniker machen bei den Sendern ihre Arbeit und leben davor, danach, an Feiertagen und im Urlaub mitten unter uns, gleichzeitig Konsumenten und Macher.
Bei Drehbuchautoren ist das Verhältnis teilweise noch weiter auseinander. Die schreiben mitunter zwanzig (gedruckte) Bücher und ein einziges das als Filmvorlage dient. Es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass Du jeden Tag auch jemanden beim Bäcker, im Supermarkt begegnest, der mehr oder weniger mit der Gestaltung des TV-Programms zu tun hat.
Nein! Es wäre auch schlicht unmöglich, weil das so etwas wie eine tägliche bundesweite Umfrage in der Bevölkerung zu jeweils 24 Stunden Programm in 16 Fernsehprogrammen und über 60 Hörfunkprogrammen erforderte. Aber daran sieht man: Die Vielfalt macht es und die Möglichkeit der Bürger, daraus das für sich jeweils Passende herauszufinden. Deshalb gibt es auch so ein System mit Bürgerbeteiligung auf der ganzen Welt nicht.
Verfassungsrechtlich wäre das auch nicht zulässig. Daher gibt es einen Programmverantwortlichen, den Intendanten, die Programmdirektoren und Redakteure, allesamt Profis. Kontrolliert wird das Ganze von Vertretern der gesellschaftlich relevanten Gruppen, bei denen Politiker und Kirchenvertreter glücklicherweise deutlich in der Minderheit sind.
Im Übrigen kann man an den deutlich schlechteren und massiv mit Werbung durchsetzten privaten Programmen sehen, wie ein massenorientiertes Programm aussieht.
Also solltest du deine Idee vergessen und aktive Programmauswahl machen.
Natürlich nicht 🤣😂
Du kanst natürlich Rückmeldung geben
Und die Einschaltzzahlen und damit indirekt bestimmt man schon mit was weiter läuft oder abgesetzt wird
Und wenn DU das Programm bestimmen könntest wäre das bestimmt sehr schlecht für Andere.