Wie findet ihr das Programm der Öffentlich-Rechtlichen?

3 Antworten

Solange noch über 50 % der Fernsehzuschauer die öffentlich-rechtlichen Sender schauen - das war 2022 der Fall (https://www.kek-online.de/medienkonzentration/mediennutzung/fernsehnutzung/) - kann man nach meiner Meinung nicht so groß meckern. Man muss dann noch die Radioprogramme - über 60 - dazuzählen. Da höre ich z. B. täglich rein, um mich informiert zu halten. Das ist mir das Geld jedenfalls wert, vor allem, weil ich hier seriös und unabhängig informiert werde.

Dass die Unterhaltungsprogramme, Filme und Serien vielleicht nicht so toll sind, ist mir dann nicht so wichtig. Wobei inzwischen in den Mediatheken auch gute Serien zu sehen sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das heutige Fernsehprogramm bietet für mich kaum noch einen Anreiz, den Kasten gewohnheitsmäßig einzuschalten - einzig Phoenix sowie in Maßen 3sat und arte gehen noch. Die Mehrheit ist kaum mehr interessant, höchstens für Tatort- oder Polizeiruf-Wiederholungen in den Dritten Programmen (80er/90er) schalte ich noch ein oder für "Aktenzeichen XY ... ungelöst". Ich sehe nur sehr ausgewählte Sendungen, Privatfernsehen eigentlich gar nicht. Ich lese eher mal ein Buch, eine Zeitschrift oder schaue mir bewusst eine DVD an - heute habe ich mir "Monaco Franze" im Bayrischen Fernsehen angesehen, das war echt schön.

Früher gab es aber deutlich informativere Sendungen und zugleich ein Programm für breitere Geschmäcker - man wurde für sein Geld unterhalten und informiert, das Ganze auf seriöser Basis und es war wie gesagt auch "unterhaltsam". Fernsehen war immer wieder auf ein Neues interessant, es war oft ein Erlebnis für sich. Ich war nie so ein Glotzer, wir waren auch keine Fernsehfamilie und haben oft den ganzen Abend nur Radio gehört (S4 damals mit Fred Metzler, Lutz Wagner oder Fritz Wehrbach ... war immer wieder schön), aber Fernsehen war noch in den 90ern schon ein Erlebnis.

https://www.youtube.com/watch?v=jMqbkKNTRXY

https://www.youtube.com/watch?v=OLkguww-7Fs

https://www.youtube.com/watch?v=pq6eIGKrN1A

Das GEZ-Modell und den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk halte ich nicht für schlecht; das alles finanziert sich nicht von allein. Und ich würde generell sogar noch mehr bezahlen - aber dann müsste das Programm besser sein und gehaltvoller. Wenn trutschige SOKOs, Kochshows, Inga Lindström und mainstreamige, regierungstreue Talkshows mit immer den selben Gästelisten, die hochgefährliche "Hart aber fair"-Sendung mit einem Moderator, der mit einer Klimaaktivistin liiert ist (was m.E. die Frage nach journalistischer Neutralität ad absurdum führt) sowie die Tagesschau die Höhepunkte sind, tut's mir eigentlich leid und verfehlt das Medium "Fernsehen" im selbsternannten Land der Dichter und Denker seinen Zweck, so schade das auch ist. Na ja, man kann ja noch hoffen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Heute hat man freie Auswahl. Ob ÖR, private Sender, Mediatheken oder Streaming, ich suche mir raus, was mir gefällt.
Und wenn mal gar nichts läuft, sehe ich mir Aufnahmen vom TV-Festplatten-Rekorder an, die kann ich wenigstens vorspulen, wenn ein Werbeblock kommt.
Einmal die 8 drücken und schon sind 8 Minuten übersprungen.

Da der Geschmack der Leute unterschiedlich ist, kann man es keinem Recht machen.
Ich mag z.B. keinerlei Sportsendungen, auch kein Fußball (inkl. der hohen Zahlungen für Übertragungsrechte), aus meiner Sicht wird das Thema megaübertrieben und am Ende kommt nichts heraus, außer Tore, Punkte und Plätze in einer Tabelle, die nächste Woche keine Rolle mehr spielt.
Viele würden genau das Gegenteil behaupten, also was soll's, ich schalt dann einfach aus und spare noch Strom dabei ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung