Wie habt ihr in der Pubertät euren Eltern, Verwandten, Kollegen und den anderen Erwachsenen beigebracht euch zu respektieren?
Also wie ihr euch eure Rechte erkämpft habt, so dass ihr nicht mehr als Kind oder Jugendlicher, sondern als Erwachsener wahrgenommen und respektiert wurdet.
Was habt ihr da gemacht damit ihr respektiert wurdet? Wie habt ihr euch durchgesetzt?
12 Antworten
Wenn man Eltern so etwas beibringen muss, lief schon mal grundsätzlich ganz schön viel schief in der Erziehung. Karl Valentin sagte einmal: wir brauchen unsere Kinder nicht zu erziehen, sie machen uns sowieso alles nach. Auch ich hatte das Glück, so erzogen worden zu sein, dass ich niemanden auf der Welt Respekt mir gegenüber beibringen hätte müssen.
Da habe ich ja Glück dass ich den Eltern nicht alles nachgemacht habe...
Ich musste es gar nicht, weil der Umgangston bei uns immer wertschätzend und freundlich war - und absolut auf Augenhöhe. Ich hatte Pflichten, aber auch Rechte - es ging bei uns daheim immer gediegen zu.
Auch in der Ausbildung war das okay, ich lernte (ab 2007) in einem Betrieb, in dem man nicht der dumme kleine Stift war, sondern der Auszubildende, der gefordert, aber auch gefördert wurde. Für die damalige Zeit war das nciht selbstverständlich. Ich wusste schon damals, dass ich es gut habe. Bei vielen meiner Mitschüler war der Umgangston sehr unangenehm, es waren typische Arbeiterhaushalte mit muffigem, oft beleidigendem Umgangston auch der Eltern untereinander.
Der Übergang von der Kindheit in die Jugend war bei mir aber auch eher fließend und ich habe es keinem schwer gemacht, bzw. war nicht frech oder respektlos oder laut. Ich war als Kind sehr ruhig und bin auch als Jugendlicher kein Revoluzzer gewesen, bin mir bis heute (bin jetzt 34) sehr treu geblieben.
Das war gar nicht nötig. Meine Eltern haben mich schon immer auf Augenhöhen behandelt.
Ich (w/27) bin gut behütet, und doch völlig frei und ohne Einschränkungen aufwachsen. Verbote, Hausarrest, etc. und erst recht Gewalt gab es nie.
Allerdings hatten es meine Eltern auch sehr leicht mit mir, und ich habe nie Ärger gemacht und Vereinbarungen, was eigentlich nur Ausgangszeiten betraf, eingehalten.
Von meinen Eltern aus durfte ich, egal ob Schule war oder nicht,
- unter 12: grds. bis 18 Uhr (ab 10 in Einzelfällen auch länger)
- ab 12: grds. bis 20 Uhr (in Einzelfällen auch länger)
- ab 14: grds. bis 22 Uhr (in Einzelfällen auch länger), und
- ab 16: so lange, ich wollte, draußen bleiben.
Ich hatte schon früh viele Freiheiten bekommen.
Meine Privatsphäre haben meine Eltern respektiert und haben immer, egal ob meine Tür offen oder zu war, angeklopft und auf eine Antwort gewartet, die sie dann auch akzeptiert haben.
Egal um was ging, ich hatte und habe immer die volle Unterstützung meiner Eltern.
Wir leben in einer Leistungsbereitschaft. Wer Leistung erbringt,bekommt automatisch Anerkennung. Das geht schon im Kleinkindalter los. Man bekommt Lob,wenn man ordnungsgemäß in sein Töpfchen macht,und wird ausgeschipft,wenn das nicht klappt. Weiter geht's mit der Schule und dann mit der Ausbildung. Man steht ständig unter Druck dem gerecht zu werden. Menschen,die sozusagen durch dieses Raster fallen, erfahren keine, oder nur bedingt Wertschätzung.
Meines Erachtens nach ist das falsch. Jeder der sich Mühe gibt,egal bei was auch immer, Beruf ,Schule oder das Töpfchen, sollte dafür Anerkennung bekommen. Ich bin lieber ein zufriedener Handwerker, als ein unzufriedener Gelehrter,der keinen Spaß, an dem hat was er macht. Geld kann niemals Zufriedenheit ersetzen. Wenn du Stolz,auf das bist, was du machst,oder leistetst zeige es auch ! Wenn nicht,arbeite daran. Selbstzufriedenheit, ist die höchste Form der Anerkennung !
Ich glaube auch,das du deine Eltern nicht als Maßstab nehmen solltest !
Das war nicht nötig. Man hat sehr früh angefangen, mich fast wie eine Erwachsene zu behandeln. Ich musste Verantwortung für jungere Geschwister übernehmen ( etwa mit 11), viel im Haushalt machen und vernünftig sein.
Nee. Ich konnte nicht wählen, nicht heiraten, nicht rauchen... :)
Ich meinte dann so um 17, 18 rum. Hast Du Deinen Berufsweg, Freunde, usw. selbst bestimmen können ohne dass sie rumgeschrien haben oder dich erpresst haben was du zu tun hast?
😮 Einfach so? Ohne dass Du Dich ständig ausführlich verteidigen musstest was Du willst und ohne dass man sich über Dich lustig machte oder anschrie usw.?
Ich war den Eltern eher egal. Sie waren mit sich selbst beschäftigt.
Dann hatte der Nachteil dass Du Deinen Eltern eher egal warst den Vorteil dass Du selber entscheiden konntest.
Genau! Aber auch ( später) wieder den Nachteil, dass sie mir nicht geholfen haben, als Hilfe wirklich nötig war. So wie ( zum Beispiel) : hochschwanger, krank, mit 2 kleinen Kindern, der Mann gerade nicht da, direkt um kurzfristige Hilfe gebeten, die Bitte wurde abgelehnt.
Oh das ist ja furchtbar 😮 Das ist schon traurig.
Na ja, ich habe es überlebt und bin jetzt trotzdem glücklich :)
Aber Du hattest nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte wie ein Erwachsener?