Wie haben sich Bauern vor tausenden Jahren gegen Schädlinge gechützt, als es noch keine modernen Pestizide gab?

Das Ergebnis basiert auf 9 Abstimmungen

Pestizide ermöglichen bessere Ernten und höhere Gewinne als frühe 44%
Pestizide/ Nitrat belasten die Umwelt, für hohe Gewinne/wenig Arb 44%
Es gibt keine bezahlbare Alternative zu Pestiziden und Nitrat. 11%
Damals konnten sich nur Wohlhabende Bio-Lebensmittel leisten. 0%
Die Bauern waren damals ärmer als heute, da keine Pestizide. 0%
Pestizide machen weniger Arbeit, die Gewinne sind gleichbleibend. 0%

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Pestizide ermöglichen bessere Ernten und höhere Gewinne als frühe

Pestizide ermöglichen kurzfristig höhere Ernten, allerdings kostet das nicht nur viel Geld es zu produzieren, noch viel schlimmer sind die Toxizitätsschäden an Mensch und Tier. Gerade synthetische Pestizide zerstören nach und nach jeden Boden und jedes Gewaesser.

Kurz gesagt totaler Unsinn und das Gegenteil von Nachhaltig.

GrandVoyager 
Fragesteller
 08.09.2022, 21:25

Du weißt ja, der erste Lehrsatz im Journalismus lautet; macht eine Story keinen Sinn, folge dem Geld. :)

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Erfolgreiche Landwirtschaft erforderte gut geplante, auf langer Erfahrung beruhende Mischkultur und viel Pflege per Hand. Möglich war das, weil es relativ wenig berufliche Spezialisierung gab und dadurch viele Arbeitskräfte im direkten Umfeld der Landwirtschaft verfügbar waren.

Man muss aber auch ehrlich sagen, dass ganz viele Dinge, die heute jeder selbstverständlich besitzt oder nutzt, noch vor wenigen Jahrzehnten entweder überhaupt nicht vorhanden, oder nur einer winzigen Oberschicht zugänglich waren.

Bis in die 1970er Jahre hinein hatte längst nicht jeder deutsche Haushalt ein Auto, ein Telefon oder einen Fernseher. Haushalte mit mehreren dieser Geräte waren extrem selten. Die meisten Haushalte hatten auch nur ein Radio und nicht mehrere. Zum Teil hatten nichtmal beide Eltern ein Fahrrad. Alle Kindersachen wurden vom älteren zum jeweils jüngeren Kind durchgereicht. Es wurde viel repariert, statt neu gekauft. Es war auch noch lange nicht in allen Häusern möglich, alle Räume richtig zu beheizen. Urlaub war für viele Familien unerschwinglich und wenn, dann fuhr man nicht sehr weit weg. Teure Hobbys gab es nur für die Oberschicht. Die Mehrheit war darauf angewiesen, einen Teil ihres Gemüsebedarfs im eigenen Garten anzubauen. Mehrmals wöchentlich Fleisch war für Arbeiterfamilien kaum leistbar, ganz zu schweigen von exotischen Gemüsesorten und Früchten. Es gab auch nicht alle Lebensmittel zu allen Jahreszeiten, man aß saisonal. Computer für den Heimgebrauch und Handys waren noch nicht erfunden.

Wir haben heute einen deutlich höheren Lebensstandard als uns bewusst ist.

GrandVoyager 
Fragesteller
 27.09.2022, 00:15

Leider wurde bisher nicht die sinnvollste Variante ausprobiert, nämlich u. a. technische Geräte so zu bauen, dass sie sich entweder leicht selbst reparieren lassen, oder einzelne Komponenten einfach mit einem Ersatzteil ersetzen zu können.

Früher also solide langlebige, teuere Produkte, heute etwas billigere, aber in Wirklichkeit noch teuere Produkte das wegen Sollbruchstellen, oder schlechte Qualität nicht lange halten wird.

Gefällt mir beides nicht.

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Früher wurde z.B. das Getreide im Winter in der eigenen Scheune gedroschen. Unkrautsamen flogen somit auf den Hof und wurden größtenteils von den Hühnern gefressen. Heute erfolgt der Drusch mit riesigen Maschinen direkt auf dem Feld, der Unkrautsamen verbleibt an Ort und Stelle und kann wieder auskeimen. Ohne Herbizide käme wohl kaum ein Landwirt damit zurecht. Es gibt wohl nichts umsonst, die "Spritzerei" ist nicht gerade zuträglich für unsere Umwelt. Die Alternative wären halt erheblich höhere Getreidepreise.

steefi  09.09.2022, 14:21

So siehts aus, die Deutschen wollen möglichst wenig für Essen ausgeben, weil ihr SUV ja auch irgendwie finanziert werden muss. In Frankreich oder Italien ist das nicht so.

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wollyuno  10.09.2022, 09:43
@steefi

quatsch da fahren genusoviel suv wie bei uns

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Ruenbezahl  11.09.2022, 12:27
@steefi

In Frankreich und Italien wird keineswegs weniger als in Deutschland mit synthetischen Düngern und Pestiziden gearbeitet.

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GrandVoyager 
Fragesteller
 09.09.2022, 14:27

Ist es nicht eher so das die Kosten des Raubbau an der Natur für einen relativ kurzen Zeitraum von hohen Erträgen und hohen Gewinnen auf spätere Generationen umgelegt werden, sobald die Böden dermaßen ausgelaugt sind, dass sie für mehrere Jahre brach liegen müssen, um sich regenerien zu können? Die bisherige Praxis geht nämlich nur auf, wenn genügend alternative fruchtbare Flächen zur Verfügung stehen, was im Zuge der Klimaerwärmung nicht mehr der Fall ist.

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Pestizide/ Nitrat belasten die Umwelt, für hohe Gewinne/wenig Arb

Pestizide machen es leichter Mono und Großkultuten anzulege. Im Endeffekt ist also der Arbeitsaufwand weit geringer. Nicht nur weniger Pflege sodern einfach auch Kulturgröße die effektiven Einsatz von Maschinen begünstigt. Bei Mischkulturen und 4 Felderwirtschaft klappts genauso gut aber damit wechseln die Sorten, man streut Brachjahre ein und muss sich mehr um die Felder kümmern. Willkommen in der Welt der billigen Massenproduktion die die Böden einseitig auslaugt und mit Pestiziden vergiftet. Umstellen? Wer würde das kaufen wenns das Dreifache kostet?

Es gab weniger riesige Monokulturen und stattdessen kleinere Felder mit Fruchtfolge. Was die großflächige Ausbreitung von Schädlingen erschwert. Auch einige Bei-/Wilkräuter schützen die Nutzpflanzen vor Schädlingsbefall. Käfer und Schnecken z.B. kann man auch schlicht und einfach absammeln.

Auf der anderen Seite gab es früher auch öfter mal Ernteausfälle und dann haben zumindest Teile der Bevölkerung eben gehungert.

fubar1871  11.09.2022, 02:08
Käfer und Schnecken z.B. kann man auch schlicht und einfach absammeln.

Ah, dann sammel mal von 50 ha alle Schnecken und Käfer auf...

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