Welche Vor-/Nachteile hat für eine/n Schüler/in ein Hausunterricht ?
Hallo,
Ersmal sorry für die Rechtschreibfehler.
Ich habe gehört, dass es z.B. in Russland mehere Möglichkeiten für Schüler gibt, nur zuhause unterrichtet zu werden. Entweder es kommt ein oder mehere Lehrer (je nachdem in welcher Klasse und auf welchem Niveau sich der Schüler/in befindet) zu einem Schüler 1-3 Mal pro Woche nach Hause und gibt ihm, sowie alle anderen, normalen Schülern Hausaufgaben auf. Oder der Schüler telefoniert mit einem oder meheren Lehrern regelmäßig durch Skype, die ihm sagen was zu machen ist. Dann gibt es noch eine weitere Möglichkeit: Der Schüler/in bekommt von einem Lehrer (der zu ihm etwa1 x pro Woche nach hause kommt)kostenlose apps auf seinen Computer geladen oder ein Lernprogramm, das er zuhause selbständig machen kann.
Manche Schüler in Russland können jedoch dazu auch gezwungen werden Haussunterricht, statt einem regulären, täglichen Schulbesuch zu bekommen , wenn es wirklich Gründe dafür gibt. Die Gründe dafür, weshalb einem Schüler so etwas empfohlen wird oder er sogar dazu gezwungen wird, können Lernbehinderung, Autisms, Verhaltensauffälligkeiten, Ängste, Konzentrationsprobleme, Kontaktschwierigkeiten, ständige Ausseinandersetzungen mit Mitschülern oder das Mobbing sein.
Meiner Meinung nach sind solche Lernmethoden jedoch keine gute Lösung, da ein Kind/Jugendlicher ja auch soziale Kontakte braucht und nicht den ganzen Vormittag nur zuhause sitzen kann. Was meint ihr dazu? Welche Vorteile hat eurer Meinung nach so ein Hausunterricht? Und welche Nachteile?
6 Antworten
Vorteile:
- Kein Mobbing.
- Schnelleres Lernen, ohne von anderen gebremst zu werden.
- Kein Ausruhen auf relativ guten Leistungen, weil der Vergleich mit schlechteren Schülern fehlt.
- Eigene Zeiteinteilung, kein fester Wohnsitz nötig, z.B. bei Kindern von beruflich Reisenden.
- Lernen in vernünftiger und stressfreier Umgebung, besonders wichtig für Autisten.
- Freunde sucht man sich in Sportvereinen etc. selbst aus, statt sie von der Klassenzuteilung aufgezwungen zu bekommen.
Nachteile:
- Kontakt zu anderen Subkulturen (z.B. ärmeren/reicheren, andersdenkenden oder Ausländern) kann von den Eltern verhindert werden.
- Um Kontakte zur Außenwelt muss man sich selbst kümmern.
Wobei Kontakte in der Schule gibt es auch nicht automatisch. Schaue mal, wie viele SchülerInnen in einer Woche wirklich KEIN einziges Wort mit Klassenkameraden wechseln- das sind nicht so wenige. Und wenn das SO ist, ist es auch kaum noch möglich, daß andere, unverfängliche Kontakte aufgebaut werden, weil die Schule alles dominiert.
Bei Mobbing hingegen beschränkt sich dann der Kontakt auf Fertigmachen und Fertiggemachtwerden- NOCH schlimmer.
Ich sehe die Schule nicht als primäre Kontaktmöglichkeit, nur als Sekundäre, weil es VIEL ZU viele vollkommen isolierte SchülerINNEN gibt. Wenn sie GLÜCK haben, schaffen sie es nach! Schule noch zwischenmenschliche Kontakte aufzubauen. Wenn sie Pech haben, sind sie LEBENSLANG schulgeschädigt, weil sich eine Isolierung SOOO zementiert hat, daß es nie wieder ein Rauskommen daraus gibt. Ab 18 oder 20 erstmals! anzufangen, erste Kontakte zu anderen Menschen in lockerer, unverfänglicher Atmosphäre aufzubauen, ist oft nicht einfach, weil immer wieder erinnert irgendwas an die Schulsituation und PENG!- Rückzug.
Der Kontakt zu anderen Subkulturen erfolgt in der Schule fast GAR nicht. Das klappt in Deutschland nicht, weil die Reichen bleiben unter sich, die armen bleiben unter sich. Und ein Reicher unter Armen wird immer einsam bleiben und umgekehrt.
Und in den USA z.B. geht es strikt nach Hautfarbe, o.k. in einer normalen Schule gibt es immer mehrere Weiße und mehrere Schwarze, aber meine Große hat mir von ihrem Highschooljahr in den USA berichtet, daß es zwischen den Gruppen KEINE Berührungspunkte gab. Es war so, als, ob ein Lehrer 2 Klassen gleichzeitig unterrichtete.. Sogar die Sprache war eine andere. Freundschaften UNDENKBAR.
In Deutschland geht es nicht nach der Hautfarbe, die nun auf den ersten Blick zu ersehen ist, aber es gibt andere Kriterien nach denen eine STRIKTE Trennung erfolgt. Es braucht, wenn eine Klasse neu zusammelgewürfelt ist, (die Leute also nicht AUTOMATISCH wissen), wo wer hingehört, 1-2 Wochen, bis die Klasse aufgespalten ist. Normalerweise geht es schneller, weil sowas ja schon aus dem Kindergarten bekannt ist. Der Kindergarten ist echt die LETZTE Station, wo es noch u.U. eine Durchmischung geben kann (und die Freundschaften halten MANCHMAL!!!!! dann noch eine zeitlang in der Schule, aber echt nur manchmal. Es gibt eine strikte Trennung. Und wehe es ist nur ein armer in einer Klasse von Reichen oder umgekehrt.Das kann die HÖLLE sein.
Nein Schule ist kein Mittel der Integration. Hausunterricht auch nicht, weil wer kann sich das leisten? (Wenn es rechtlich zulässig wäre- in Deutschland)
Wenn es jedem finanziell möglich gemacht wäre, wäre ICH dafür. Und würde keinen einzigen Nachteil mehr sehen.
Ein Vorteil wäre auch, daß niemand mehr wegen guten Leistungen gemobbt würde.(Ein sehr! häufiger Mobbinggrund) Mobbing wegen schlechten Leistungen ist auch nicht besser, aber zumindest in Deutschland wohl KEIN Problem.
Hausunterricht gibt es in Deutschland auch, wenn jemand die Schule aus Krankheitsgründen nicht besuchen kann.
VORTEIL: der\die Lehrer können besser auf die Schwächen des\der Schülerin eingehen, Nachteil: So können Schüler NICHT lernen, sich sozial zu verhalten oder mit Gleichaltrigen zu kommunizieren. Ich habe mich jetzt nicht weiter mit dem Thema befasst, bin mir aber sicher, bei dringendem Bedarf weitere Ideen dazu entwickeln zu können.
Oh, das ist ein schwer angesagter Trend in den USA und auch bei uns ein Thema.
Ob es allerdings eine Lösung für ADHS ist halte ich für zumindest zweifelhaft. Genau genommen halte ich es bei ADHS für Quatsch weil die Eltern dann komplett Irre werden.
Ein guter Artikel zum Thema Homeschooling:
http://www.nzz.ch/lebensart/gesellschaft/lernen-bei-mama-ld.3370
Vorteile: ein lebenslanges Schultrauma verhindern
Viel schnelleres und einfacheres Vorrankommen.