Was stellt ihr euch unter dem Begriff "Sünde" vor?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ganz einfach erklärt ist eine Sünde ein Verhalten eines Menschen, dass Gott nicht gefallen kann. Manche sündigen bewusst, wissen klar, wie Gott darüber denkt. Andere sehen kein sündiges Verhalten, werden dann aber von Mitmenschen darauf hingewiesen.

Es gibt selten etwas, bei dem man sich fragen muss: Ist das eine Sünde oder nicht?

Ich rate im Zweifelsfalle zum Jesus-Test. Man stellt sich dann vor, Jesus würde, wenn man etwas fragewürdiges tut, neben einem sitzen. Dann wird meist rasch klar, ob es eine Sünde ist oder nicht.

 

earnest  10.10.2022, 20:50

Heißt das dann im Umkehrschluss: Wenn es Gott nicht gibt, gibt es keine Sünde?

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Stine1224  11.10.2022, 16:00
@earnest

Gott gibt es, ohne Zweifel! Aber so richtig wußten auch die alten Hebräer nicht, was Sünde ist. Deshalb das umfangreiche ,,Gesetz" und die Opfer, die gebracht werden mußten, damit dem Volk bewusst wurde, was Sünde ist. Z.B. das Hygiene-Gesetz, sich vor dem Essen die Hände bis zum Ellenbogen waschen! Taten sie es nicht, war's eine Sünde, die gefährliche Auswirkungen haben konnte. Kennen wir ja spätestens seit Corona!

Andererseits steht in der Bibel, dass viele Menschen nach dem Gesetz leben, obwohl sie es nicht kennen. Das kann man sogar heute noch in dieser verdrehten Zeit finden.

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earnest  11.10.2022, 16:03
@Stine1224

Das "ohne Zweifel" ist ohne Zweifel etwas ... gewagt.

;-)

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LoveinChrist 
Fragesteller
 10.10.2022, 20:59

Vielen Dank für deine Antwort und auch für den Tipp! Viel Segen dir und noch nen schönen Abend!

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LoveinChrist 
Fragesteller
 11.10.2022, 12:26

Manchmal kommt es auch drauf an, ob man die Dinge wie Jesus sehen will oder ob man will, dass Jesus die Dinge sieht, wie man selbst. ;)

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Stine1224  11.10.2022, 15:51

Dazu kommt, dass wir alle jeden Tag ,,sündigen", denn wir sind nicht vollkommen. Deshalb schickte Gott uns seinen Sohn. Römer 6:23

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Von Experte earnest bestätigt

Sünde im religiösen Kontext ist ein Vergehen gegen den Willen der Götter.

In a religious context, sin is a transgression against divine law.

https://en.wikipedia.org/wiki/Sin

Das kann eine Tat (Handlung), aber auch eine Einstellung sein.

ein "Namenschrist"

So nennen manchen Christen andere Christen, die nicht so glauben, wie sie sich das selber vorstellen.

Beliebt sind auch "falsche Christen". Man selbst ist natürlich immer der "wahre Christ". Und es sind auch immer die anderen, die Irrlehre verbreiten.

wie unterschiedlich die Vorstellungen

So unterschiedlich und vielfältig, wie es Menschen gibt. Sogar innerhalb einer Denomination.

Einem Buddhisten ist für gewöhnlich das Konzept Sünde unbekannt:

The Buddha Dharma Education Association also expressly states "The idea of sin or original sin has no place in Buddhism

https://en.wikipedia.org/wiki/Buddhist_views_on_sin

Im nicht religiösen Kontext hat es unterschiedliche Bedeutungen. ZB eine Modesünde ist eine Verfehlung gegen den eigenen Modegeschmack.

LoveinChrist 
Fragesteller
 10.10.2022, 13:01
ein "Namenschrist"

Ich denke, dass eine Unterscheidung schon sinnvoll ist, wenn es um zwei völlig unterschiedliche Verständnisweisen geht, die man auseinanderhalten will und es NICHT darum geht, andere zu verurteilen. Anhand meiner Aufzählung hätte ich erwartet, dass man das verstehen kann. Für mich sind Namenschristen Menschen, die keine persönliche Beziehung zu Jesus Christus haben und daraus resultierend davon ausgehen, dass man sich durch gute Taten den Himmel verdienen muss und höchstens ein bis zwei Mal im Jahr in eine Kirche gehen. Aus meiner Sicht ist dies tatsächlich genau das Gegenteil von dem, was ich glaube - daher die Differenzierung ohne Urteil.

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Mayahuel  10.10.2022, 13:18
@LoveinChrist
die keine persönliche Beziehung zu Jesus Christus haben

Das ist eine Unterstellung von dir.

und es NICHT darum geht, andere zu verurteilen.

NATÜRLICH GEHT ES DARUM. Und das hast du gerade bewiesen.

und höchstens ein bis zwei Mal im Jahr in eine Kirche gehen.

Und das ist legitim. Falls das du als falsch ansiehst, dann ist das deine persönliche Auslegung

Und das ständige Rennen in die Kirche ist natürlich keine Werkgerechtigkeit ... natürlich nicht.

Lustigerweise haben sogar Christen, die die Werkgerechtigkeit ablehnen, diese durch die Hintertür eingeführt und nennen das "an den Früchten wird man sie erkennen".

Ein wahrer Christ muss gute Früchte (Werke) zeigen ... aus Raider mach Twix.

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LoveinChrist 
Fragesteller
 10.10.2022, 13:29
@Mayahuel
Das ist eine Unterstellung von dir.

Die Frage ist, was du mir unterstellen willst? Weißt du denn überhaupt, was ich damit meine?

Und das ständige Rennen in die Kirche ist natürlich keine Werkgerechtigkeit ... natürlich nicht.

Genau das meine ich ja! Es geht nicht darum, einen besonderen Ort zu besuchen, sondern darum eine lebendige Beziehung zu Gott zu haben und eine echte Gemeinschaft mit anderen Christen, in welcher Form auch immer. Es geht nicht um das warme Gefühl an Weihnachten oder darum, eine Pflicht zu erfüllen.

Ein wahrer Christ

Wer ein wahrer Christ ist oder nicht, entscheidet allein Gott. Das mit den Früchten ist in erster Linie ein Hinweis auf mein eigenes Leben. Ich will, dass aus meinem Leben gute Früchte hervorgehen - wie jeder andere Mensch wahrscheinlich auch. Du kannst das ja auch umdrehen: Was ist denn das Gegenteil von guten Früchten? Schlechte Früchte. Will keiner haben, aber natürlich findet sich auch das in jedem Leben. Jesus will davon frei machen und die guten Früchte in uns hervorbringen. Das geht nicht aus eigener Kraft.

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Mayahuel  10.10.2022, 13:48
@LoveinChrist
Es geht nicht darum, einen besonderen Ort zu besuchen,

Dann gibt es keine Verpflichtung, die Kirche jede Woche zu besuchen.

Bei:

 „Nehmt und eßt; dies ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! ‟

Steht nicht "und macht das wöchentlich/monatlich".

Jesus befiehlt: wascht euch gegenseitig die Füße

 14 Wenn nun ich, der Herr und der Lehrer, eure Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen. 15 Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, dass auch ihr tut, wie ich euch getan habe.

https://www.bibleserver.com/ELB/Johannes13%2C14-15

Wie viele Christen machen das? Und wie oft tun sie das?

Und wenn sie das nicht mach: sind sie dann Namenschristen und haben keine persönliche Beziehung mit Jesus?

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LoveinChrist 
Fragesteller
 10.10.2022, 15:25
@Mayahuel
Dann gibt es keine Verpflichtung, die Kirche jede Woche zu besuchen.

Genau so ist es!

Steht nicht "und macht das wöchentlich/monatlich".

Da sind wir uns ebenfalls einig.

Und wenn sie das nicht mach: sind sie dann Namenschristen und haben keine persönliche Beziehung mit Jesus?

"Namenschristen" sind Menschen, die Mitglieder in einem Verein sind, ohne ein Interesse am Glauben zu haben. Wieviele kennst du, die noch in der Kirche Mitglied sind, aber nur, weil sie irgendwie ganz wage an Gott glauben und auf Nr. sicher gehen wollen, alles richtig zu machen, falls doch was dran sein sollte? Weißt du, was in einem Brief nach meinem Kirchenaustritt stand: "Bitte denken Sie daran, dass sie jetzt kirchlich nicht mehr heiraten und sich bestatten lassen können." DAS ist nicht der Kern des Evangeliums und nicht die Aufgabe einer Kirche von Jesus, so einen Blödsinn zu erzählen. Es ist ein richtiges Armutszeugnis, zumal ich ja als Gläubige die Kirche verließ. Solche Leute kennen Jesus nicht. Das ist einfach so. Ein Außenstehender wird das nicht verstehen, denn das ist eine Erkenntnis, die du durch den Verstand allein nicht erlangen kannst. Jemand, der Jesus in sein Leben einlädt, erlebt eine echte innere Veränderung, die nur Gott selbst bewirken kann. Erklären kann man das nicht - nur sehen kann man das im Leben der Leute, die sich bekehren.

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Eine begriffliche Allzweckwaffe, entwickelt und propagiert von der Kirche. Mit dem Zweck, jeden Menschen zum armen Sünderlein zu machen, der dann sein schlechtes Gewissen in der Kirche und durch die Kirche beruhigen kann.

Die Kirche schafft damit ein "Problem", damit sie etwas in Richtung "Vergebung" tun und die Schäflein ein Leben lang an sich binden kann. Sie schafft also ein "Problem", dessen Lösung sie selbst ist.

Ein perfektes System, ein perfides System, pervertiert dann schließlich noch durch die "Todsünden".

Auch manch andere Glaubensgemeinschaften haben manche Dinge zu "Sünden" erklärt - aber das würde wohl hier zu weit führen.

Gruß, earnest

Gott entscheidet was Sünde ist und was nicht. Punkt.

Im Gegensatz zum Christentum kann im Islam eine Sünder nicht vererbt werden, und ist dem Sünder eigen. Diese Meinung vertrete ich auch.

LoveinChrist 
Fragesteller
 10.10.2022, 15:40

Was taten bei euch Adam und Eva? Warum müssen wird dann alle sterben, wenn wir die Sünde nicht erben? - ich kenne nur wenige Menschen, die nicht gestorben sind - und auch diese mussten die Erde irgendwann verlassen.

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IslamG  10.10.2022, 15:45
@LoveinChrist

Hmm also Sünden vererbt man nicht, aber man muss halt manchmal mit den Konsequenzen der Sünden seiner Vorfahren leben. Ist doch heutzutage auch so, wenn man einen Vater als Mörder hat. Muss man oft ohne Vaterfigur leben

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LoveinChrist 
Fragesteller
 10.10.2022, 19:36
@IslamG

Ja, das stimmt. Leider muss jeder auch die Sünden der Verwandten und Freunde ertragen - und manche habens da richtig schwer. Ich persönlich finde es daher gut zu wissen, dass Gott alle Sünden vergeben will und uns helfen will, in seinem Willen zu leben.

Allerdings ist das mit der Erbsünde auch eher so gemeint, dass wir alle von Adam und Eva abstammen und wegen ihrer Rebellion gegen Gott nun auch nicht mehr im Paradies leben und sündigen können. Vor dem Sündenfall hatten die beiden eine innige Gemeinschaft mit ihrem Schöpfer, die uns wegen ihrem Fehler verloren gegangen ist. Aus christlicher Sicht - ich weiß nicht, wie es im Islam ist.

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earnest  11.10.2022, 10:48
@LoveinChrist

"Erbsünde" ist eine - in meinen Augen - NOCH schrecklichere Erfindung der Kirche als "Sünde".

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earnest  11.10.2022, 12:31
@LoveinChrist

Das habe ich gerade geschrieben - eine "Erfindung".

Es GIBT keine "Erbsünde".

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LoveinChrist 
Fragesteller
 11.10.2022, 12:45
@earnest

Na dann kanns ja auch nichts geben, was dich ärgert...

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Sünde ist für mich ein im Kern strikt religiöser Begriff.

Alltagssprachlich verstehe ich unter Sünde das Verletzen eines göttlichen Gebots.

Der Begriff Sünde wird manchmal scherzhaft für nicht-religiöse Dinge verwendet, z.B. als "kleine Sünde" wenn man Süßigkeiten ist, obwohl man Diät macht. Hier ist der inhaltliche Bezug dann das Verletzen eines eigenen, sich selbst auferlegten Gebots.