Darf ein Muslime eine Christin als Freundin haben beziehungsweise heiraten?

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Im Endeffekt wird es sicherlich zwei Aspekte geben, für du dich interessieren wirst:

  • Die Sichtweise und Regelungen der Islamischen Religion
  • Die Sichtweise der Christlichen Religion
  • Was dir wohl klar ist, ist die Rechtslage laut deutschem Gesetz, so dass du daran nicht interessiert bist.

Im Islam ist es einem muslimischen Mann erlaubt, eine nicht-muslimische Frau zu heiraten (umgekehrt ist es verboten). Die Kinder wären dann Moslems.

Ob so etwas wirklich so gut ist, weiß ich nicht, und zwar aus zwei Gründen:

Die Kinder orientieren sich, was die religiöse Anschauung angeht, eventuell am anderen Elternteil, so dass diese sobald sie die Möglichkeit dazu haben, die Religion wechseln werden. Ich stelle es mir für einen sehr religiösen Vater sehr schrecklich vor zu sehen, wenn die Kinder so etwas tun.

Zweites gibt es sehr viele Kleinigkeiten, die das tägliche Leben eines religiösen Menschen bestimmen, ohne dass diese einem bewusst sind. Diese Kleinigkeiten könnten eine derartige Beziehung sehr schnell in die Brüche gehen lassen - vorausgesetzt, beide Partner sind wirklich religiös.

Bei der Sichtweise der Christlichen Religion kommt es darauf an, welcher Richtung diese Frau angehört. Da gibt es riesige Unterschiede.

Im katholischen Christentum gilt, dass eine Christin verpflichtet ist, seine Kinder auch christlich zu erziehen - auch dann, wenn der Partner kein Christ ist. Das beißt sich schon mal mit der islamischen Sichtweise.

Außerdem ist zwar eine Ehescheidung zwischen Christen nur in extremen Ausnahmefällen möglich, während eine Ehe zwischen einer Christin und einem Nichtchristen nach Katholischem Recht sofort geschieden werden kann, wenn die Christin einen Christen heiraten möchte.

Beide Religionen (beim Christentum: katholische Variante) verbieten Geschlechtsverkehr vor der Ehe.

Im Christentum sind Zärtlichkeiten (küssen, Händchen halten) nichts "Schlimmes", zumal derartige Zärtlichkeiten auch innerhalb der Familie und in anderen Kulturen auch unter einfachen Freunden ausgetauscht werden.

Viele Muslime sind aber der Meinung, dass dies im Islam verboten wäre.

Verstehe, dass heißt im Islam scheint Sex, Küssen, sonstiges wirklich verboten zu sein. Und ich glaube das du dahin hinaus willst das das eher eine schlechte Idee ist eine Christin zu heiraten, Beziehungsweise als Freundin zu haben...

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@amar0002

Zunächst einmal kommt es darauf an, ob ihr beiden wirklich religös seid, oder ob die Religionszugehörigkeit nur auf dem Papier steht.

Falls sowohl du als auch deine Freundin nicht wirklich religiös sind, fallen die Bedenken, die ich geäußert habe, weg. Außerdem kann es euch dann egal sein, welche Regelungen die beiden Religionen zum Thema Sex, Küssen, Händchen Halten, ... haben.

Wäre deine Freundin jedoch zum Beispiel katholisch und relativ streng gläubig, würde dies den Tagesablauf in eurem zukünftigen gemeinsamen Leben massiv bestimmen - und zwar jeden Tag. Dessen musst du dir bewusst sein.

In einer Beziehung zwischen zwei streng gläubigen Katholiken würde das nicht stören, da ja beide an diesen Tagesablauf von Kindheit an gewohnt sind.

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Warum ist es für eine muslimische Frau nicht erlaubt einen Christen zu heiraten? Ist es nicht so das der mann einfach nur beschnitten sein muss und das dann erlaubt ist?

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@ME2005

Dahinter steht nach meinem Wissen die Regelung, dass die Kinder von Geburt an Moslems sind, wenn ihr Vater Moslem ist. Eine muslimisch Frau soll aber keine nicht-muslimischen Kinder haben.

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Du darfst eine Christin heiraten. Du darfst vor der Ehe keinen Geschlechtsverkehr haben, egal mit wem.

Wenn du eine Christin heiraten möchtest, wäre es sinnvoll, sich vorher darüber zu einigen, wie man zusammen leben möchte und wie man die Kinder erziehen möchte. Das ist vor jeder Ehe sinnvoll, aber in diesem Falle ganz besonders, weil davon auszugehen ist, dass die Vorstellungen recht unterschiedlich seien könnten.

Meine Meinung, du klingst noch reichlich jung für dieses Thema. Denn aus islamischer Sicht ist eine Beziehung immer damit verbunden, Verantwortung zu übernehmen. Deshalb soll sie auch in der Ehe stattfinden.

Ich habe jedes Kommentar einzeln gelesen. Es sind angenehme und unangenehme Kommentare dabei. Aber na ja, jeder hat doch einen freien Willen! Nun ja, zur Deiner Frage eine (von mehreren) Antwort. Wenn Du Dich schon als "Muslim" bezeichnest, solltest Du am besten den Quran aufschlagen und nachschauen, da bekommst Du 100% eine Antwort! Ich gehe aber schwer davon aus, das Du mit der Antwort aus dem Quran nicht einverstanden seien wirst! (Zur Deiner Beruhigung; es ist erlaubt, das ein muslimischer Mann, eine christliche Frau zu heiraten vorausgesetzt, sie ist wirklich eine Christin sprich; Du bist überzeugt an die Einzigartigkeit Gottes und das Jesus ein Prophet ist, nicht Gottessohn! Das ist eine Vorraussetzung!

Bei strenger Auslegung darfst du zwar eine Christin heiraten, aber vor der Heirat ist natürlich trotzdem nix mit Küssen und Sex. Übrigens für strenge Christen auch nicht.

Gemeinsame Kinder musst du islamisch erziehen, sie aber (nach Kräften) christlich.

Die pragmatische Lösung ist also die Schnittmenge der Glaubenssätze. Diese ist zwar vergleichsweise klein, aber nicht leer. Erstmal haben Muslime und Christen nämlich den selben Gott. Da sollte der Rest ja nebensächlich sein.

Und vor allem ist so eine Schnittmengenbildung sehr erhellend: Es bleibt gerade das übrig, was wesentlich ist am Glauben. Was rausfällt war wohl nicht allgemeingültig sondern kulturell bedingt.

Soweit ich weiß haben Muslime und Christen nicht den selben Gott, Muslime glauben an Allah und Christen glauben an Jesus, bzw das Jesus der Sohn Gottes ist, dass ist meiner Meinung nach ein Unterschied. ^^

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@amar0002

Das sind Spitzfindigkeiten. ;-)

Christen glauben auch nur an den einen Gott ( = Allah), allerdings sehen sie Jesus als den Christus, den Messias an (die Juden z.B. warten noch immer auf ihn). Und dann haben die Christen sich noch das Konzept der Trinität ausgedacht, das zugegebenermaßen etwas... schwierig ist.

Dennoch, und daran besteht kein Zweifel, glauben Christen trotz Trinität nur an einen einzigen Gott. Der sich eben als Jesus in menschlicher Form gezeigt habe. Jesus ist daher (für Christen) keine andere Gottheit als Gott/Allah, sondern eine von drei "Hypostasen" des selben.

Jesus ist nicht Gott. Jesus ist der "Sohn". Vater + Sohn + Heiliger Geist = Gott.

Diese ganze Diskussion ist aber müßig. Jeder, der mit abstrakter Algebra nichts am Hut hat, muss bei solchen Gedankengängen 'nen Knoten im Hirn bekommen. ;-))

Ich gebe dir allerdings recht: Ich finde es höchst seltsam, zu Jesus zu beten. Für mich hat er gefühlsmäßig "nur" Prophetenstatus. Aber genauso übertreiben es Muslime (nach meinem Gefühl) auch mit "ihrem" Propheten. (Keine Beleidigung beabsichtigt.)

Ich bin daher wohl Unitarier. Was allerdings auch ein reichlich schwammiger Begriff ist. Und ob Unitarier Christen sind ist etwa so sehr Ansichtssache, wie ob Aleviten Muslime sind.

Damit sind wir wieder bei "müßig" angelangt: Es ist völlig schnurzpiepe. Solche Fragen brauchen überhaupt nicht geklärt zu werden, weil daraus keinerlei sinnvollen Erkenntnisse gewonnen werden können. Diese Fragen existieren alleine aus reinem Selbstzweck heraus: Solange man sie nicht stellt sind sie völlig belanglos. Reine Sackgassen im Denken.

Für mich, der ich in abstrakter Algebra einigermaßen bewandert bin, ist das alles nur eine Frage der Benennung, der Klassifizierung. War Jesus nun Mensch, oder - wie die Spitze eines Eisbergs - ein kleiner Teil von etwas viel größerem, das aber für uns Menschen unsichtbar bleibt - unter der Wasseroberfläche? Und dann: Sind wir "Normalos" nicht auch so eine Art Eisschollen, die (mit unterschiedlich viel Tiefgang) im selben Meer treiben?

Am Ende ist das alles Eins: Wasser!

Und nun kommst du, und sagst das sei ein Unterschied. ;-))

Klar ist es einer. Ein rein oberflächlicher. Keiner, über den nachzudenken sich lohnt. Es gibt viel wichtigere, spannendere, schönere Betätigungen auf der Welt.

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@amar0002

Und noch ein Nachtrag, weil dir das ja ein echtes Anliegen zu sein scheint:

Weder im Christentum, noch im Islam ist irgendwas verboten. Du bist keinem Menschen Rechenschaft schuldig! Du darfst also tun und lassen was du willst.

Aber wenn du dir einen Platz im Paradies erhoffst, dann solltest du gewisse Regeln beachten. Leider weiß niemand mit Sicherheit, wie ein gottgefälliges Leben auszusehen hat. Verschiedene Glaubensrichtungen kommen da zu verschiedenen Ansichten. Welche hat recht?! Wenn du dich nach der falschen richtest ist dir die Hölle sicher! ;-)

So kann das von Allah nicht vorgesehen sein. Deshalb bin ich der Meinung, dass jeder gesunde Mensch intuitiv einen Sinn für richtig und falsch hat: Man tut anderen nicht weh - weil man selbst nicht möchte, dass einem jemand wehtut.

Das ist im wesentlichen die goldene Regel bzw. der kategorische Imperativ. Und in allen mir geläufigen Kulturen gültig.

Wenn du also Sex außerhalb der Ehe haben willst, dann hält dich niemand davon ab. Denn damit richtest du keinen Schaden an.

Einschränkungen muss man erst machen, wenn du dich über gesellschaftliche Konventionen hinwegsetzt. Im islamischen Kulturbereich hält sich z.B. hartnäckig die Ansicht, dass vorehelicher Sex tabu sei. Wenn du eine Muslima (oder eine Christin aus strenggläubigem Hause) bequatschst, dann versündigst du dich möglicherweise - weil du ihren gesellschaftlichen Stand ruinierst.

Ebenso, wenn du mit der Freundin/Frau eines anderen zugange bist. Nicht weil das per se böse wäre. Sondern weil ihr Ehemann das ganz sicher schei*e findet - und du das ganz genau weißt.

Oder wenn du eine Frau schwängerst und dich dann davonmachst. Weil die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (auch heute und in Deutschland) immer noch so sind, dass eine alleinerziehende Mutter benachteiligt ist. Das ist nicht deine Schuld und das müsste auch nicht so sein. Aber es ist so, und du weißt das. Also: Sünde.

Du siehst: In keinem Fall ist der außereheliche Sex die eigentliche Sünde. Sondern die Sünde besteht immer darin, mutwillig oder fahrlässig Mist zu bauen. Und die Verantwortung nicht zu übernehmen.

Das - und nur das! - kann dich vor deinem Schöpfer in Erklärungsnot bringen. Aber irgendeine Regel aus irgendeinem Buch nicht wortgetreu befolgt zu haben... so ein Quatsch. ;-))

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@amar0002

Soweit ich weiß haben Muslime und Christen nicht den selben Gott, Muslime glauben an Allah und Christen glauben an Jesus, bzw das Jesus der Sohn Gottes ist, dass ist meiner Meinung nach ein Unterschied. ^^

Da liegst du aber völlig falsch, beide glauben an den Gott der Juden, den abrahamitischen Gott.

Auch Christen im Mittelmeerraum beten zu "Allah", das ist lediglich der arabische Name für Gott.

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Wenn man sich selbst aufgibt und in die Fänge von Religionen gerät, hat man natürlich alle möglichen Probleme. Denn du bist gespalten und nur noch ein Fragment.

Wenn du eine Freundin haben willst, oder heiraten möchtest, vergesse diesen ganzen Religionsunsinn, mit dem du dich identifizierst. Dann hast du dieses und viele andere Probleme und Sorgen nicht:-)