Was sind die Ursachen des Incel Extremismus?

13 Antworten

Es gibt Männer, die einfach absolut kein Frauentyp sind. Sie können von Frauen als gute Arbeitskollegen, guter Nachbar oder Kumpel geschätzt werden. Sogar als guter/interessanter Gesprächspartner solange eine intime Frau/Mann-Beziehung ausgeschlossen bleibt.

Dann kommt es darauf an - wie geht ein Mann mit diesem Manko um. Er wird ja auch immer wieder durch den Anblick "funktionierender" Beziehungen mit seinem Manko konfrontiert. Ein großer Teil dieses Mankos besteht in seinem wachsenden Bewusstsein, dass ihm etwas fehlt zum Mannsein

Der Eine wird zunehmend depressiv, vereinsamt, greift u.U. zur Flasche, sucht sich Ersatzstrategien. Oder er begibt sich in endlose Therapien. Bei anderen aber wächst die Wut. Sie fühlen sich zu Unrecht ausgeschlossen. Von da an ist es kein allzu weiter Weg mehr zu Gewaltphantasien. Wer mit seiner Wut alleine bleibt, der entwickelt irgendwann Hass.

Vermutlich wird der Grundstein zu dieser Problematik in der Mutter-Sohn Beziehung gelegt. Dort lernt der kleine Knirps schon wie gefalle ich meiner Mutter als JUNGE. Oder eben nicht.

Es ist ein verrücktes streitwürdiges Thema. Und aus meiner eigenen Jugend (Ende 1960er/70er) blieb hängen - die größten A.....löcher bekommen die attraktivsten Mädchen. Dass sich darin bis heute wenig geändert hat dafür gibt es aktuell berühmte Beispiele. Selbst Donald Trump kommt gerade bei Frauen gut an trotz allem, was über seinen Umgang mit Frauen bekannt wurde.

tevau  13.02.2024, 15:53
die größten A.....löcher bekommen die attraktivsten Mädchen.

Kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Sie bekommen die Mädchen, die sie verdient haben.

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cybersenior  13.02.2024, 16:58
@tevau

Konnte ich auch nicht - bis heute. Ich hab aber sowohl den Katzenjammer bei den Mädchen noch gut in Erinnerung als auch die sexuellen Prahlereien zu "parallelen" Beziehungen/Sexabenteuern in der Schulpause oder in der Sportumkleide, wenn die Jungs unter sich waren.

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orangade  17.02.2024, 12:25
Ein großer Teil dieses Mankos besteht in seinem wachsenden Bewusstsein, dass ihm etwas fehlt zum Mannsein

Man ist kein Mann, wenn man nicht Sex und eine Beziehung mit einer Frau hat?

Ich sehe das eher so: Sich selbst einzureden, dass man ohne Sex und Beziehung kein richtiger Mann sei, führt zu geringem Selbstwertgefühl und zu einer Ausstrahlung, die Frauen unattraktiv finden. Ein richtiger Mann redet sich nicht ständig ein, dass er einen Mangel oder ein Manko hätte, sondern ruht selbstbewusst in sich selbst und strahlt das auch aus. Dann kommen die Frauen von alleine auf den Mann zu, weil es ihn attraktiv macht nicht bedürftig zu sein.

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In erster Linie durch mangelhafte Selbstreflektion, wenig Sozialkompetenz und geringem Selbstwertgefühl..

Manchmal glaube ich, die kennen die Welt nur aus dem Internet, und wissen deshalb überhaupt nicht, wie die wirkliche Welt aussieht.
Denen fehlt die Fähigkeit, eigene Fehler zu erkennen, daraus zu lernen und sich so weiterzuentwickeln.
Dadurch sind sie in der Entwicklung etwas zurückgeblieben und erkennen nicht, das sie selbst der Grund für ihre Probleme sind.

Stattdessen projizieren sie ihre eigenen Fehler auf andere, versinken in Selbstmitleid, und statt bei einen Theraputen suchen sich "hilfe" bei Leuten im Internet, die ihr Leben entweder ganausowenig auf die Kette bekommen wie sie selbst, oder lassen sich von Typen a la Andrew Tate blenden, der sie dann ausnimmt,

Das alles macht sie für Frauen ziemlich uninteressant, erhöht deren Frust nochmals, und so beißt sich die Ratte selbst in den Schwanz

Ich habe hier schon einige Incels kennenlernen "dürfen". Die meisten hatten etwas gemein und zwar ein extrem geringes Selbstwertgefühl, Selbstabwertung, Neigung zur Jammerei und eingeschränkte Sozialkompetenz.

Zudem überraschten einige trotz normalem oder unterdurchschnittlichem Aussehen mit komplett überzogenen Ansprüchen bezüglich Sexpartnerin oder Beziehungspartnerin, was deren Attraktivität anbelangt. Manche der Incels konnten auch den Gedanken nicht ertragen, dass die ins Auge gefasste Sex- oder Beziehungspartnerin keine Jungfrau mehr war, weshalb dann kein weiterer Kontakt zustande kam.

Incels sind der Meinung Frauen/ die Gesellschaft/ die Politik würden ihnen etwas verwehren, was ihnen eigentlich zustünde, und zwar Sex mit (schönen, jungen) Frauen und Liebe in einer Partnerschaft. Da man ihnen aber dieses "Recht" verwehrt, werden sie ärgerlich.

Auf die Idee, dass es an ihnen selbst liegen könnte, kommen sie oft nicht. Falls doch, dann hängen sie sich selbst zwanghaft an bestimmten Merkmalen wie der eigenen Körpergröße auf. Einige jammern in Dauerschleife darüber, dass sie mit 173 cm "zu klein" seien und deshalb keine Frau sie wolle. Dabei ist das, was diese Männer für Frauen so wahnsinnig unattraktiv macht, nicht die Körpergröße, sondern die ewige Jammerei, das Selbstmitleid, das geringe Selbstwertgefühl und die oft beschränkte Sozialkompetenz.

An den genannten Punkten kann man mit einer Psychotherapie arbeiten, wenn man denn will! Viele Incels wollen das offenbar aber gar nicht. Stattdessen treiben sie sich dann in Incelforen herum, in denen ihre verschrobene Welt- und Selbstsicht bestätigt wird, und es werden Videos von "Dating- oder Lifecoaches" angesehen, die alles nur noch schlimmer machen, weil die vermittelten Tipps nicht hilfreich sind, siehe z.B. den Kult um "Alphas" und "Gigachads".

Das permanente Scheitern bezüglich Frauen und die Annahme Frauen generell hätten viel zu hohe Ansprüche, die sie als Mann nie erfüllen könnten, weshalb sie für immer sexlos oder Single bleiben müssten, führt dann zu Frust und Wut. Diese Wut kann sich nicht nur gegenüber Frauen, sondern auch gegenüber "den Ausländern" zeigen, die durch ihr südländisches Aussehen angeblich von Natur aus viel attraktiver für Frauen seien, als sie selbst. In den genannten Incelforen werden solche Gefühle dann bestärkt und können eine Eigendynamik bis hin zur Aggression und Gewalt gegen andere entwickeln.

Dabbdabb  17.02.2024, 12:43
Auf die Idee, dass es an ihnen selbst liegen könnte, kommen sie oft nicht.

Ich glaube schon, dass eine überwiegende Mehrheit von ihnen, sich dessen (insgeheim) bewusst ist. Aber es ist eben viel bequemer im Selbstmitleid zu versinken, anstatt sich aufzuraffen und an sich zu arbeiten.

Ich denke viele Incels hoffen, möglicherweise gar unterbewusst, darauf, dass jemand sie an der Hand nimmt und, ohne eigenes Zutun, aus ihrem Tal herausführt. Dass sie einfach nur ausreichend ihr Leid klagen müssen und dann kommt schon irgendjemand, der sich ihrer erbarmt.

Ich kann Männer verstehen, die sich, angesichts einer unfreiwilligen Beziehungs- oder Sexlosigkeit, schlecht oder unverstanden fühlen. Da muss ich nicht mal selbst Erfahrungswerte besitzen, um nachzuempfinden, wie beschissen sich so eine Situation anfühlen muss.

Sich in extreme Positionen zu flüchten, kann aber halt niemals die Lösung des Problems darstellen. Diese jene Lösung liegt immer im Selbst des jeweiligen Mannes. Da wird es dann aber, wie schon einleitend angedeutet, unbequem.

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Simen481  13.03.2024, 14:30

Nach dieser ausführlichen und guten Erklärung weiß ich nun alles danke. Aber was ist eine orangade.

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Realitätsleugnung wodurch immer andere Schuld sind nie man selber.

Ist auch die Ursache etlicher anderer Probleme.

Gegenseitiges Hochschaukeln in entsprechenden Foren