Warum hatte Charles Darwin so starke Zweifel an seiner eigenen Theorie der Evolution?

14 Antworten

Leider handelt es sich bei dieser Frage wieder einmal um eine Fake-Frage: Der FS will es gar nicht wissen, sondern nur eine kreationistische Diskussion anstoßen. Ich beantworte die Frage deshalb für den Mitleser, nicht für den FS.

Lieber Mitleser,

es ist richtig, dass Darwin ganz erhebliche Zweifel an seiner Theorie hatte. Nicht umsonst hat er sie erst 20 Jahre nach seiner Reise auf der "Beagle" (auf der ihm der Gedanke gekommen war) veröffentlicht. In diesen 20 Jahren hat er sehr systematisch Belege für seine Thesen gesammelt. Ausschlaggebend für die Veröffentlichung war dann aber letztlich ein Brief von Wallace, der ihm mitteilte, dass dieser dieselbe Theorie entwickelt hatte. Hätte Darwin also nicht veröffentlicht, so würden wir die ET heute A.R. Wallace zuschreiben.

Seit der Veröffentlichung der ET 1859 sind aber mehr als 150 Jahre verstrichen. 150 Jahre, in denen die gesamten Naturwissenschaften einen enormen Wissenszuwachs verzeichnen konnten.

Aus dem Bestehen von offenen Fragen 1859 auf die Berechtigung von Zweifeln HEUTE zu schließen, ohne nähere Betrachtung, worin diese Zweifel eigentlich bestanden und wie die Beleglage heute dazu aussieht, ist eines dieser typischen kreationistischen Scheinargumente, ein Fehlschluss.

Darwin machten vor allen Dingen 2 offene wunde Punkte seiner Theorie Sorgen:

1) Mitte des 19. Jahrhunderts waren sehr wenige Fossilien bekannt. Aus den Beobachtungen an den wenigen Fossilien und den vorhandenen rezenten Arten auf ein Gesamtbild zu schließen, war gewagt.

Seit Darwin haben mehrere Generationen von Paläontologen den fossilen Befund enorm ausgeweitet. Jedes einzelne gefundene Fossil passte in das von Darwin vorhergesagte Muster. Unser Bild von den Stammbäumen ist zwar - wie zu erwarten - nicht vollständig - doch erheblich umfangreicher als zu Darwins Zeit. Es entspricht voll und ganz Darwins Vorhersage.

Zu diesem die ET bestätigenden Befund kommen seit damals weitere zahlreiche Befunde hinzu: Mikrobiologische Befunde im Labor, weitere Untersuchungen rezenter Arten und interdisziplinäre Befunde aus anderen Naturwissenschaften: Die Belege für die ET sind heute - im Gegensatz zur Zeit Darwins - überwältigend.

Es ist gerade so aussagekräftig, dass alle diese Befunde ins von der ET vorhergesagte Bild passen, denn jeder einzelne neue Befund stellt einen Test der Theorie in der Praxis dar. Jeden einzelnen dieser Tests hat Darwins Theorie mit Bravour gemeistert.

2) Darwins ET benötigt extrem lange Zeiträume, weil die Veränderungen im Generationenrhythmus extrem klein sind. Mitte des 19. Jahrhunderts war das tatsächliche Alter der Erde unbekannt - man schätzte die Erde deutlich zu jung. Mit den wenigen 100 000 Jahren angenommenen Erdalter war Darwins Theorie nicht vereinbar.

Darwin hat oft selbst gesagt, dass die benötigten Zeiträume der Prüfstein seiner Theorie sein würden.

Mitte des 19.Jahrhunderts ging man davon aus, dass die Sonne über thermodynamische Prozesse (Abkühlung und Wärmeabstrahlung durch Kontraktion) Energie abstrahlt und konnte ausrechnen, dass dieser Vorgang nur wenige 100 000 Jahre Energie liefern konnte. Unsere Erde konnte demnach also nur weniger als 1 Million Jahre alt sein. Für Evolution erheblich zu wenig.

Es war die Entdeckung der Radioaktivität, die diesen Widerspruch auflöste - also eine Erkenntnis der Physik, die ganz unabhängig von der Evolution erfolgte. Die Kernphysik t erklärte sowohl die Temperaturen in unserem Erdkern durch Refälle in der Erdkruste sowie die tatsächliche Energiequelle der Sterne über die Kernfusion. Die Kernfusion rückte dann auch die Lebensdauer der Sonne in den Bereich von Jahrmilliarden, wie für die ET notwendig. Andere Beobachtungen aus dem Bereich der Astrophysik bestätigen diese Lebensdauern (Hertzsprung-Russell-Diagramm).

Die Physik hat Darwins Problem gelöst und seine Theorie damit erneut bestätigt. Sie hat ihr größtes Problem überwunden.

Die ET hat heute einen zentralen Platz im naturwissenschaftlichen Theoriengewebe und wird durch zahlreiche derartige Befunde aus anderen Disziplinen gestützt bzw. ist mit ihnen untrennbar verwoben, wie hier auf Seite 21 anschaulich dargestellt:

http://www.martin-neukamm.de/WissOntNat.pdf

Karl37  10.11.2016, 14:38

Die ET geht nicht auf Darwins Erkenntnisse, die er auf der Beagle gesammelt hat, zurück.
Erste Ansätze einer ET formulierte Anaximander von Milos, ein Schüler von Thales, im 6. Jh. B.C.
In der Neuzeit formulierte 1809 Jean Baptiste Lamarck seine Evolutionstheorie,  die Darwin gekannt haben musste als er 1859 seine Theorie formulierte.
Aber erst nachfolgende Generationen von Wissenschaftler machten aus der ET ein Glaubenskrieg, der dem wissenschaftlichen Anspruch kaum gerecht wurde.

Es ist mir absolut unverständlich zu sagen, die Physik habe heute die offenen Fragen der ET im Sinne Darwins gelöst.

1
uteausmuenchen  10.11.2016, 16:25
@Karl37

Die ET geht nicht auf Darwins Erkenntnisse, die er auf der Beagle gesammelt hat, zurück.

Vielleicht solltest Du Dich etwas mehr mit Darwin beschäftigen, bevor Du solche - falschen - Aussagen in den Raum stellst?

https://www.planet-schule.de/sf/filme-online.php?film=8146

Es ist mir absolut unverständlich zu sagen, die Physik habe heute die offenen Fragen der ET im Sinne Darwins gelöst.

Hier hätte wiederum nur das Lesen meiner Antwort geholfen

7
mulano 
Fragesteller
 10.11.2016, 18:55

@uteausmuenchen

Da du ja auf alles eine Antwort zu haben scheinst, erkläre mir doch mal bitte wie das mit der Kambrischen Explosion ablief. Denn die Vielfalt des Lebens kam erst relativ spät in der Erdgeschichte auf. Das heißt die von dir angesprochenen langen Zeiträume zur Entwicklung der Lebewesen kann es so gar nicht gegeben haben.

1
mulano 
Fragesteller
 10.11.2016, 19:00
@mulano


Es war die Entdeckung der Radioaktivität, die diesen Widerspruch auflöste 

Auch da muss ich dich ent-täuschen. Niemand kennt die Mengenangaben radioaktiver Stoffe in der Umwelt von vor lass es nur 100000 Jahre sein. Deshalb sagen die Berechnungen des Alters der Erde nicht wirklich viel aus und können demnach völlig falsch sein.



0
uteausmuenchen  11.11.2016, 00:15
@mulano

Aber mulano,

ganz im Gegenteil: Du enttäuschst mich gar nicht, sondern erfüllst meine Erwartungen voll und ganz: Eine kleine Beleidigung, ein Themawechsel und zwei falsche Einwände - kreationistische "Diskussion" at its best. =)

Niemand kennt die Mengenangaben radioaktiver Stoffe in der Umwelt von vor lass es nur 100000 Jahre sein. Deshalb sagen die Berechnungen des Alters der Erde nicht wirklich viel aus und können demnach völlig falsch sein.

Um Datierung über die Zerfallsreihen ging es in meiner Antwort gar nicht, aber was soll's?

Und nein: Jeder, der schon einmal mit dieser Datierungsmethode gearbeitet hat, weiß, dass der Einwand Unsinn ist. Bei der Datierung über radioaktive Zerfallsreihen betrachtet man die Verhältnisse der Zerfallsprodukte zueinander - und zwar immer aus mehreren Zerfällen einer Reihe, besser noch aus verschiedenen Zerfallsreihen.

Aus den Verhältnissen kann der Physiker über die Halbwertszeiten ablesen, ob die Zerfallsreihe im Gleichgewicht ist...die Zerfälle also noch nicht abgeschlossen sind, weil noch ausreichend Muttergestein übrig ist. Und das genügt: Man braucht die Menge der Ausgangskerne gar nicht, weil sie sich beim "Ins-Verhältnis-Setzen" ohnehin herauskürzt

Gerade Datierung mit verschiedenen, voneinander unabhängigen Zerfallsreihen ergibt hochzuverlässige Ergebnisse.

.
erkläre mir doch mal bitte wie das mit der Kambrischen Explosion
ablief. Denn die Vielfalt des Lebens kam erst relativ spät in der
Erdgeschichte auf. Das heißt die von dir angesprochenen langen Zeiträume zur Entwicklung der Lebewesen kann es so gar nicht gegeben haben.

Was für ein Unsinn, sorry, dass ich es so deutlich sage. Und das gleich aus mehreren Gründen:

  • Selbst die sogenannte Kambrische Explosion erstreckt sich über einen Zeitraum von rund 15 Millionen Jahren... also der 15fache Faktor dessen was man zu Darwins Zeit als Erdalter annahm.
  • Das frühe Kambrium ist durch einen Anstieg des Sauestoffes der Erdatmosphäre geprägt. Erst dies ermöglicht über die Collagenbildung die Ausbildung stabiler Knochen und Panzer
  • Mittlerweile liegen etliche Hinweise vor, dass die ersten Vorläufer der hartschaligen Metazoa bereits vor rund 1 Milliarde Jahre entstanden sind - also lange vor dem Kambrium. Diese hinterlassen ohne Hartschalen aber praktisch keine fossilen Spuren
  • Der Eindruck einer explosionsartigen Ausbildung neuer Formen wird auch dadurch erzeugt, dass zwischen dem jüngsten Präkambrium und den Schichten des Kambrium eine breite Schichtlücke klafft: Die Ablagerungen dieser Zeitalter sind durch Abtragungen verloren gegangen. In die "Kambrische Explosion" wird also mehr gezählt als tatsächlich in ihr stattfand.
  • Abgesehen davon, dass die Kambrische Evolution in dieser Weise also nicht stattgefunden hat: Evolution läuft nicht immer gleich schnell ab. Große äußere Veränderungen können zu Massenaussterben innerhalb relativ kurzer Zeiträume führen und die dadurch freiwerdenden ökologischen Nischen von anderen sich anpassenden Formen besetzt werden. Aus diesem Grund gibt es durchaus mehrere Phasen schnellerer Umwälzungen - die Zeitskala sind aber immer mehrere Millionen Jahre.

http://www.spektrum.de/lexikon/biologie/kambrische-explosion/35250

6
mulano 
Fragesteller
 11.11.2016, 17:56
@uteausmuenchen

@uteausmuenchen

Klingt alles auf den ersten Blick sehr überzeugend, aber beschäftige dich doch mal intensiver mit den Argumenten der Gegenseite.

Radiometrische Uhren zur Altersbestimmung
http://www.zeitanalysen.de/wissenschaftler\_zitate\_evolution.htm#radiometrische\_uhren

Sedimente entstehen nicht in Jahrmillionen
http://www.zeitanalysen.de/wissenschaftler\_zitate\_evolution.htm#sedimente\_entstehen\_nicht\_in\_jahrmillionen


„Die stärkste Stütze für ein milliardenschweres Erdalter sind die
radiometrischen Uhren. Es wird argumentiert, dass es viele
übereinstimmende Resultate gebe und diese daher zuverlässig seien.

Dem ist entgegenzuhalten, dass man zur echten Überprüfung einer
bestimmten
Messmethode nicht dieselbe Methode anwenden darf, sondern
eine völlig
andere wählen muss. Die Altersbestimmung mit Hilfe der

Sedimentationsgeschwindigkeit eignet sich gut zur echten
Überprüfung der radiometrischen Langzeituhren. Und hier zeigt sich denn auch
eine unüberbrückbare Kluft. Wo die radiometrischen Uhren für
die
Bildung einer bestimmten Formation 60 Millionen Jahre
anzeigen (z.
B. im Karbon), kann man mühelos feststellen, dass die
Sedimentation
dieser Formation innerhalb weniger Jahre möglich ist.


Quelle: http://www.zeitanalysen.de/wissenschaftler\_zitate\_evolution.htm#die\_millionen\_fehlen


0
uteausmuenchen  12.11.2016, 02:32
@mulano

Ich werde die kreationistische Beschäftigungstherapie jetzt ein wenig abkürzen und mich nur beispielhaft mit dem ersten Link und dort mit den ersten beiden Aussagen befassen.

Das Prinzip kreationistischer "Argumentation" dürfte danach (wieder einmal) deutlich genug herausgearbeitet sein.

Im ersten Link "Radiometrische Uhren zur Altersbestimmung" findet man Zitate einzelner Wissenschaftler, die angeblich deren Zweifel an der radiometrischen Altersbestimmung ausdrücken sollen.

Dazu ist zunächst einmal zu sagen, dass Aussagen einzelner Personen - und diese völlig aus dem Zusammenhang gerissen oder - wie hier - auf ältere Daten bezogen ohnehin NIE aussagekräftig sein können.

Betrachten wir die vorliegende erste Aussage aber genauer:

In mulanos kreationistischem Link steht hierzu:

„Datierungen, die aufgrund des radioaktiven Zerfalls vorgenommen worden sind, können vom wahren Alter abweichen - nicht nur um wenige Jahre, sondern um Größenordnungen ... Anstatt dass der Mensch die Erde seit 3,6 Millionen Jahren bevölkert, ist er vielleicht nur einige wenige tausend Jahre hier.“ (Popular Science, „How old
is it?“, Robert Gannon)

Tatsächlich ist in dieser kreationistischen Quelle Gannons eigentliches Statement vollkommen verdreht: In dem Artikel "How Old Is It?", vom November 1979 schreibt er auf Seite 81 über einen anderen Wissenschaftler, den Physiker Robert Gentry. Gentry wiederum ist 7-Tages-Advenist und überzeugter Kreationist.

Nicht Gannon vertritt also in dem Popular-Science-Artikel den Standpunkt, die Readiometrie sei ungenau, er bespricht die These eines Kreationisten, der das behauptet hatte. Andere Geologen widersprechen den Darstellungen von Gentry. Die Fehler in Gentrys Hypothesen kann man hier nachlesen:

http://www.talkorigins.org/faqs/po-halos/gentry.html

Auch die weiteren Aussagen stammen von Kreationisten, nicht von wissenschaftlich arbeitenden Personen... die zweite z.B. von Paul D. Ackerman. Ein ZItat daraus lautet:

"Will man die radiometrischen Uhren überprüfen, so muss man ihre Resultate mit denen der nichtradioaktiven Methoden vergleichen. Macht man das in Bezug auf das Alter der Erde, so fällt auf, dass viele der nichtradioaktiven Methoden ein wesentlich geringeres Erdalter
ergeben. "
Das ist schlicht falsch. Die Ergebnisse radiometrischer Datierung sind stimmig, wenn sie mit anderen Datierungsmethoden verglichen werden. Beispiele:

Es ist also mitnichten so, dass die in dem kreationistischen Artikel verlinkten Aussagen  mehrheitlich von Naturwissenschaftlern geäußerte Zweifel an der Radiometriemethode repräsentieren. Es handelt sich um Aussagen und Behauptungen anderer Kreationisten, die eine Vielzahl naturwissenschaftlicher Ergebnisse schlicht ignorieren.

3
mulano 
Fragesteller
 12.11.2016, 03:32
@uteausmuenchen

Dazu ist zunächst einmal zu sagen, dass Aussagen einzelner Personen - wie hier - auf ältere Daten bezogen ohnehin NIE aussagekräftig sein können. 

Wie kommst du darauf das es sich um ältere Daten handelt, und warum sollen diese nicht aussagekräftig sein?

Tatsächlich ist in dieser kreationistischen Quelle Gannons eigentliches Statement vollkommen verdreht

Behauptungen die man aufstellt sollte man auch belegen können, das tust du hier nicht.

Gentry wiederum ist 7-Tages-Advenist und überzeugter Kreationist. 

Macht ihn das nun unglaubwürdig, weil er eine andere These als die der Evolutionisten vertritt? Wenn man die Evolutionstheorie natürlich als wahr vorraussetzt kann ein Kreationist "logischerweise" nicht Recht haben.

Auch die weiteren Aussagen stammen von Kreationisten, nicht von wissenschaftlich arbeitenden Personen... 

Lustig was du für ein Bild von Menschen wie Gentry hast. Aber es gibt nicht nur deine Meinung. Hier ein Zitat welches dem konträr gegenübersteht:

"Echte und wahre Naturwissenschaft und Philosophie müssen zum Gottesglauben führen." J.R. von Mayer (1814-1878) deutscher Arzt, Physiker, Entdecker des Energieerhaltungssatzes

Was man auch noch bedenken sollte ist das es zwischen Pflanzen und Tieren keine Bindeglieder gibt. Ist das Leben auf der Erde also zweimal durch "Zufall" entstanden?

0
SlowPhil  12.11.2016, 17:12
@mulano

Macht ihn das nun unglaubwürdig, weil er eine andere These als die der Evolutionisten vertritt?

Nicht, dass jemand etwas anderes vertritt, macht ihn unglaubwürdig, aber wie und warum er etwas anderes vertritt.

Wenn jemand Kreationist ist, hält er nicht einfach eine andere Naturgeschichte als die von Darwin konzipierte für wahrscheinlicher und diskutiert Argumente, sondern, wenn er wirklich ein ordentlicher Kreationist ist, erachtet er die getrennte Erschaffung der Arten als gesetzt und lässt ebenso wenig etwas anderes gelten wie ein orthodoxer Marxist Argumente für ein liberales Wirtschaftssystem auch nur in Erwägung ziehen würde.

Was man auch noch bedenken sollte ist das es zwischen Pflanzen und Tieren keine Bindeglieder gibt.

Es gibt ein Geißeltierchen namens Euglena (das Augentierchen), für das eine eindeutige Zuordnung zum Pflanzen- oder Tierreich unmöglich ist.

Ist das Leben auf der Erde also zweimal durch "Zufall" entstanden?

Es gibt mehr als zwei Reiche und übergeordnete Taxa wie Eukaryonten und Prokaryonten. Tiere und Pflanzen sind nur ein Zweig am Baum des Lebens. Dass ich sie aber »Zweige« nenne, impliziert, dass ich sie nicht für getrennt voneinander erschaffen oder entstanden halte.

4

Hab davon noch nie gehört, aber soweit ich weiß war Darwin tief religiös, das könnte ein guter Grund dafür sein, weil sich seine Evolutionstheorie nicht mit der Kirche vereinbaren lässt und von der Kirche früher ja auch abgelehnt wurde.

mrauscher  09.11.2016, 20:32

Darwin hat beachtliches geleistet. Er hat ja nicht gesagt, das Leben sei Zufall. Er hat über die Herkunft des Lebens gar nichts gesagt. Und seine Berichte über die Vielfalt und Anpassung der Arten sind nicht unbiblisch und ich finde seine Arbeit genial, wenn man bedenkt, wie wenige Mittel er damals hatte für seine Wissenschaft. Im Gegensatz zu heute. Heute ist man weiter, weiß mehr darüber. Darwin und Einstein haben den Schöpfer nicht ausgeschlossen; zugegeben, dass die Frage, woher das Leben kommt, nur einem Schöpfer zugesprochen werden kann.

https://www.was-darwin-nicht-wusste.de/

1
Qualle5678  09.11.2016, 20:33
@mrauscher

Wenn es nicht unbiblisch ist,wieso wird es dann von der Kirche abgelehnt? ansonsten gebe ich dir vollkommen Recht

1
OhNobody  09.11.2016, 21:06
@Qualle5678

Die Bibel spricht von Schöpfung — von Anfang an intelligente Menschen von einem höheren Wesen erschaffen.

Die Evolutions-Theorie spricht von zufälliger Entwicklung aus "niederen" Lebensformen ohne Einbeziehung von Intelligenz.

Diese Evolutions-Lehre haben die Kommunisten gern übernommen: gesetzmäßige Entwicklung vom "niederen" Kapitalismus zum höherwertigen Sozialismus mit Ziel Kommunismus.

Der Vorteil: man ist keiner höheren Instanz gegenüber rechenschaftspflichtig.

Adolf war diese Theorie auch recht: natürliche Auslese / Euthanasie / Herrenrasse überlebt / Russen sind Untermenschen.

Interessantes Detail:

Die kath. Kirche hat Adolf unterstützt. Der Steigbügelhalter Adolfs — Franz von Papen, Vizekanzler — und Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli, ab 1939 Papst Pius XII — unterzeichneten in Rom das Reichskonkordat zwischen dem Vatikan und Deutschland.

Die Evolutionstheorie ist sehr bedeutend.

2
SturerEsel  09.11.2016, 21:39
@mrauscher

Du nennst den Link zu der Seite eines Kreationisten einen hilfreichen Beleg? Du verhältst dich unreflektierter als ich es für möglich hielt.

5
Qualle5678  09.11.2016, 21:42
@SturerEsel

Hab nach deinem Kommentar mal auf den Link geklickt. Ab jetzt lese ich Antworten komplett bevor ich etwas dazu schreibe. Das übertrifft echt alle meine Erwartungen. Hätte bestimmt auch Trump gewählt der Kollege.

4
Mark1616  09.11.2016, 22:00
@Qualle5678

Wenn du dir einmal seine religiös motivierte Hetze durchliest, dann wäre er der Modell-Tea-Party-Republikaner. Würde wahrscheinlich auch Konversionstherapie für Schwule und die Kriminalisierung von Homosexualität unterstützen.

3
Zicke52  09.11.2016, 22:31

@Qualle5678: Darwin war in seinen jungen Jahren religiös, hat aber später seinen Glauben in Zuge seiner Forschungen verloren. Er wusste, dass seine Evolutionstheorie nicht mit der Schöpfungslehre vereinbar war. Er glaubte nicht an die Bibel als göttliche Offenbarung und bezeichnete das Christentum als "abscheuliche Lehre". 

Er sagte, die Bezeichnung Agnostiker käme seiner Geistesverfassung am nächsten.

5
Qualle5678  09.11.2016, 22:34
@Zicke52

Das ist doch mal eine Antwort mit der ich etwas anfangen kann,vielen Dank!

1

Darwin äusserte auch andere Gedanken (nach Fertigstellung von Entstehung der Arten); bediente sich dafür bei Jean-Baptiste Lamarck. Von Zweifel zu sprechen, das ist übertrieben.

Jeder Wissenschaftler hat Zweifel an seiner Theorie. Dass es eine absolute Wahrheit gäbe, behaupten nur Religiöse und selbst die können sich nicht darauf einigen, was die Wahrheit wäre.

Die ET war so revolutionär, dass sie anfangs tatsächlich große Lücken hatte. Insofern waren Zweifel auch inhaltlich durchaus begründet. Diese Lücken sind inzwischen weitgehend geschlossen und im Prinzip ist sie inzwischen so gut abgesichert, dass Darwin es wohl selber kaum glauben würde. Was auf jeden Fall für die ET spricht, sind tausende von Beobachtungen und Belegen, die sie bestätigen, während es keine einzige Alternative gibt, die auch nur einen wissenschaftlichen Beweis anführen könnte.

Es ist immer dasselbe Muster: Als Argumente werden Wissenschaftler angeführt, die schon seit Jahrzehnten tot sind oder die absichtlich falsch interpretiert werden oder überhaupt nicht vom Fach sind. Und immer läuft es auf dasselbe Argument hinaus: ich bin zu fantasiearm, um mir die ET vorstellen zu können, also kann es sie auch nicht geben.

mulano 
Fragesteller
 09.11.2016, 21:21

Was ich mich immer frage, wo sind die tausenden von Fossilien? Man müsste ja fast permanent über welche drüberstolpern. Tatsächlich ist es aber doch so das da immer noch große Lücken vorhanden sind um den Übergang einer Art zu einer anderen damit erklären zu können. Darwin selbst hielt es auch für unmöglich das, dass Auge wie wir es haben jemals durch Evolution entstehen hätte können. Die Wissenschaft heute hat dafür noch keine Erklärung gefunden.

0
Hamburger02  09.11.2016, 21:27
@mulano

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, gibt es sogar 7 verschiedenen Wege, die die Evolution gegangen ist, um Augen zu entwickelt. Insekten und Säugetieraugen haben sich jedenfalls aus verschiedenen Quellen entwickelt. Gerade die Entwicklung der Augen von ersten Lichtempfindlichen Flecken z.B. bei Quallen hin zu immer höheren Entwicklungsstufen ist ziemlich gut erklärt und dokumentiert.

Einen ersten Überblick kannst du dir hier verschaffen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Augenevolution

8
mulano 
Fragesteller
 09.11.2016, 21:37
@Hamburger02

Handelt es sich dabei nicht nur um Vermutungen? Die Entwicklung der Augen ist nichts was man mit Fossilienfunden nachweisen könnte.

0
MarkusPK  09.11.2016, 21:38
@mulano

Es gibt ja auch keine Übergänge von einer Art zur anderen. Das hieße ja, es würde einfach plopp machen und ein Fisch verwandelt sich in einen Lurch. So funktioniert es aber nicht. Die Veränderungen vollziehen sich über Jahrmillionen ganz langsam und allmählich, weil die natürliche Selektion dann bei den nachfolgenden Generationen immer die Merkmale verstärkt, die für das Überleben der Spezies am nützlichsten sind. Somit gibt es viele Brückentiere, die uns die Übergänge veranschaulichen: Tiktaalik zeigt zum Beispiel Merkmale von Fisch und Amphibium. Archaeopteryx Merkmale von Dinosaurier und Vogel. Das heute noch lebende Schnabeltier von Reptilien und Säugern. 

Das Auge ist tatsächlich ein ganz besonderes Wunder der Evolution und auch wenn ich mehr an die Wissenschaft glaube, so erscheint es mir manchmal auch wie ein nahezu überirdisches Wunder. Doch auch die Entwicklung des Auges hat sich schrittweise vollzogen und dauerte Jahrmillionen. Was ich trotzdem bemerkenswert finde, ist die Tatsache, dass Augen nahezu gleichzeitig bei den meisten Tierarten aufgetreten sind - alle in konvergenter Evolution. Rational betrachtet kann dies nur an gegenseitig bedingter Selektion liegen (wer nicht sehen konnte, was ihn jagte, starb aus). Trotzdem bewundere ich die schöpferische Kraft der Natur immer wieder aufs neue, und auch wenn ich mit Kreationismus nichts anfangen kann sehe ich in ihr auch etwas absolut göttliches.

6
mulano 
Fragesteller
 09.11.2016, 21:56
@MarkusPK

Es gibt ja auch keine Übergänge von einer Art zur anderen.


Die Veränderungen vollziehen sich über Jahrmillionen ganz langsam und
allmählich, weil die natürliche Selektion dann bei den nachfolgenden
Generationen immer die Merkmale verstärkt, die für das Überleben der
Spezies am nützlichsten sind.

Wenn ich meine Haare wachsen lasse werde ich auch nicht am nächsten Tag schon eine Veränderung feststellen. Wenn ich jeden Tag ein Foto meiner Haare mache über einen längeren Zeitraum und diese Fotos dann in chronologischer Reihenfolge anschaue werde ich nie eine Veränderung zum Foto davor feststellen können. Schaue ich mir aber das Foto von Tag 1 an und darauf das von Tag 30 werde ich Veränderungen feststellen. Es gibt also sichtbare "Übergänge" um bei deinem Beispiel zu bleiben, nicht wie du behauptet hast es gäbe keine. Wenn es sichtbare Übergänge gibt, dann müssten diese sich auch im Fossilienfund wiederspiegeln.

Doch auch die Entwicklung des Auges hat sich schrittweise vollzogen und dauerte Jahrmillionen.

Macht es aus Sicht der Evolution Sinn auf einen Vorteil zu hoffen der erst in Millionen von Jahren eintreffen könnte?

Was ich trotzdem bemerkenswert finde, ist die Tatsache, dass Augen
nahezu gleichzeitig bei den meisten Tierarten aufgetreten sind

Das spräche dann aber eher gegen die Evolution...

Rational betrachtet kann dies nur an gegenseitig bedingter Selektion liegen (wer nicht sehen konnte, was ihn jagte, starb aus).

Halte ich für nicht hinreichend belegt, besser gesagt ist das bloße Spekulation. Ich denke, das die Augen für ein Überleben nicht so eine große Rolle spielten. Es gab schließlich auch andere hochentwickelte Sinne. Wenn ein Tier hören kann woher der Jäger kommt, dann ist es ihm damit auch möglich zu flüchten.

0
Mark1616  09.11.2016, 21:57
@MarkusPK

Es gibt ja auch keine Übergänge von einer Art zur anderen. Das hieße ja, es würde einfach plopp machen und ein Fisch verwandelt sich in einen Lurch. So funktioniert es aber nicht.

Meinst du das interessiert "Sie"? Wenn Gläubige nicht darauf bestehen, dass es genau so passiert ist, dann können sie auch nicht mehr zwischen Mikro- und Makroevolution unterscheiden und eins ihrer "stärksten" Argumente gegen die Evolutionstheorie wäre nichtig gemacht.

4
MarkusPK  09.11.2016, 22:12
@mulano

Warte mal Stopp. Dein Beispiel mit den Haaren ist zwar nur ein Vergleich, aber auch nach deiner eigenen Schilderung doch ein guter FÜR die Evolution. Die Tage, an denen du deine Haare wachsen lässt, wären dann die Jahrmillionen, von denen ich sprach. Und so siehst du tatsächlich keine Übergänge von einem Tag auf den nächsten. Nach 10 Millionen Jahrem siehst du dann schon einen kleinen, nach 30 einen größeren und nach 60 einen sehr großen Unterschied. Und diese siehst du auch im Fossilbericht. Vor 10 Millionen Jahren sahen die Vorfahren des Menschen in etwa so aus wie kleine Schimpansen. Vor 30 Millionen Jahren etwa wie Gibbons. Vor 60 Millionen Jahren hatten sie aber noch kaum Ähnlichkeit mit uns und erinnerten noch stark an Halbaffen wie den Maki.

Bei der Erwähnung anderer Sinne musst du aber beachten, wann und wo wir uns befinden. Im Kambrium existierte Leben ausschließlich im Meer. Der Sehsinm war tatsächlich einer der ersten Sinne, den die Tierwelt hervorbrachte. Unter Wasser waren Geräuschrezeptoren da noch nicht so wichtig, denn die sind im Wasser nicht primär von bedeutung, da sich ein schwimmendes Tier nahezu geräuschlos bewegt. Die Fähigkeit, Gerüche aufzuspüren könnte dagegen noch älter sein als der Sehsinn. Viele andere Sinne, wie die Empfindlichkeit der Haut oder die Fähigkeit, elektromagnetische Felder zu erkennen, sind erst später in der Evolution entstanden - alle in einem gegenseitigen Wettrüsten zwischen Jägern und Beute.

4
OlliBjoern  09.11.2016, 22:39
@MarkusPK

Da hast du etwas verwechselt. Das mit dem "plopp" machen nennt sich Schöpfung.

3
Jerne79  10.11.2016, 03:53
@mulano

Was ich mich immer frage, wo sind die tausenden von Fossilien? Man
müsste ja fast permanent über welche drüberstolpern. Tatsächlich ist es
aber doch so das da immer noch große Lücken vorhanden sind um den
Übergang einer Art zu einer anderen damit erklären zu können. Darwin
selbst hielt es auch für unmöglich das, dass Auge wie wir es haben
jemals durch Evolution entstehen hätte können. Die Wissenschaft heute
hat dafür noch keine Erklärung gefunden.







Sorry, aber das ist doch ein Klassiker des Unverständnisses, das eigene Nichtwissen wird zum Argument gegen bestehende wissenschaftliche Erkenntnisse. Da hilft schon ein bißchen Wissen um Geologie und Erdgeschichte. Sie die Tiere, die irgendwann zu den von dir gesuchten Fossilien wurden - oder auch nicht - gelebt haben, hat sich die Erde doch reichlich verändert.

1. Zahlreiche geologische Schichten mit Fossilien liegen nicht an der Erdberfläche.

2. Nicht alles, was kreucht, fleucht oder blüht wird mit seinem Ableben versteinert. Die meisten gelangen schlicht und ergreifend in den Nahrungskreislauf und sind nach Tagen, Wochen oder Monaten schlicht und ergreifend weg.

3. Einen erheblichen Teil der erdgeschichtlichen Flora und Fauna verwandeln wir Tag für Tag in heiße Luft. Was meinst du, woher die fossilen Brennstoffe kommen, mit denen Beispielsweise Autos fahren?

7
Hamburger02  10.11.2016, 07:35
@Jerne79

Und zusätzlich wird etwas von anderen gefordert, was man selber nicht leisten kann. Oder hat etwa jemand die Knochen von Adam und Eva gefunden, um die biblische Geschichte zu belegen?

3
SlowPhil  12.11.2016, 10:59
@mulano

Was ich mich immer frage, wo sind die tausenden von Fossilien? Man müsste ja fast permanent über welche drüberstolpern.

Jeder weiß doch, dass die meisten Lebewesen komplett zersetzt werden, wenn sie sterben - wenn sie nicht ohnehin dadurch den Tod finden, dass sie gefressen werden. Fossilien - besonders gut erhaltene - sind eine seltene Ausnahme, nicht die Regel.

Darwin selbst hielt es auch für unmöglich das, dass Auge wie wir es haben jemals durch Evolution entstehen hätte können.

Vielleicht, weil er nicht die Schnecken mit dem Napfauge und die Nautiloiden mit dem Lochauge kannte. Beide Augenformen, die als Vorläufer des Linsenauges gelten können, gibt es heute noch.

0

Darwins Vrdienst war, eine natürliche Entwicklung dfes Lebens an die Stelle der Vorstellung von einer einmaligen göttlichen Schöpfung zu setzen. Er konnte natürlich noch nichts von Genen und DNA wissen. Ihm fielen aber Dinge auf, die nicht in seine Theorie passten: Die allermeisten vermuteten Zwischenstufen bei der Artenentwicklung waren "missing links", also weder lebend noch als Fossilien nachweisbar. Die Mutationen verlaufen mit erstaunlich unterschiedlicher Häufigkeit (bei Nautilus, Haien und Rochen gibt es über Hunderte Millionen Jahre kaum auf Mutationen zurückgehende Veränderungen, bei manchen Fischen in isolierten Gewässern reichen manchmal wenige Jahrzehnte zum Entstehen neuer Arten). Die Mutationen verlaufen nicht rein zufällig, sondern "gerichtet", d.h. was einmal wegmutiert ist, kommt nie zurück (z.B. bei Pferden die Zehen, bei Menschen die 4 zusätzlichen Backenzähne, die Flügel des Kiwis usw.). Auch eine doppelte oder mehrfache Entstehung gleicher Arten ist nicht bekannt. Der Kampf ums Dasein muss nicht zum Unterliegen und Aussterben von Arten führen (z.B. leben Zebras und Gnus in gemischten Herden in gleichem Habitat, ohne dass eine der beiden Arten der anderen irgendwie überlegen ist). Einzeller denken gar nicht ans Aussterben.

Meiner Ansicht nach muss man auch zwischen "horizontaler" und "vertikaler" Evolution unterscheiden. Mit horizontal meine ich graduelle Veränderungen durch Anpassungen an neue Lebens- und Ernährungsumstände (z.B. die verschiedenen Vogelarten). Derartige Veränderungen brauchen keine Jahrmillionen. Bei amerikanischen indigenen Völkern haben sich z.B. in wenigen tausend Jahren verschiedene Typen gebildet: kleine, gedrungene Waldindianer, große dünne Prärieiindianer, athletische Flussindianer.

Vertikale Evolution meint tiefgehende qualitative, irreversible Veränderungen, z.B. vom Amphibium mit im Wasser lebenden Larven und Metamorphose zu Molch oder Frosch hin zum Reptil, dessen Nachkommen an Land schlüpfen und keine Larvenform und Metamorphose durchmachen. Bei dieser vertikalen Evolution ist das Fehlen von Zwischenformen die Regel und nicht die Ausnahme!

Übergangsformen z.B. zwischen eierlegenden, Beutel- und Uterussäugetieren sind meines Wissensbislang nicht nachgewiesen.

Ich denke, dass die Darwinsche Theorie vor allem auf die horizontale Evolution anwendbar ist.

Neben Darwins gibt es ja noch die Katastrophentheorie Cuviers, die zwar auch Ungereimtheiten aufweist, aber immer noch überzeugender ist als die Ansichten der Kreationisten, die - koste es was es wolle - am Gedanken der göttlichen Schöpfung festhalten und sich damit jeder sinnvollen Argumentation entziehen.

Als Lekrüre empfehle ich auch "Cenocrash" von Christian Blöss und "C14-Crash" von H. U. Niemitz und Ch. Blöss (beide Bücher als PDF im Netz abrufbar), denen bei Unvoreingenommenheit interessante Denkanstöße zu entnehmen sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 43 Jahre Dolmetscher/Übersetzer; Archäologie/Paläont. Hobby
uteausmuenchen  11.11.2016, 00:27
Ihm fielen aber Dinge auf, die nicht in seine Theorie passten: Die
allermeisten vermuteten Zwischenstufen bei der Artenentwicklung waren "missing links", also weder lebend noch als Fossilien nachweisbar.

Zu Darwins Zeit waren ganz erheblich weniger fossile Formen bekannt als heute. Wenn Darwin also vom Fehlen gesuchter Zwischenformen spricht, dann ist damit etwas ganz anderes gemeint als es heute im Kreationismus propagiert wird.

Die Biologie sucht entsprechend GAR nicht nach "Missing Links", denn dieser Ausdruck beschreibt den in der Evolution stattfindenen kontinuierlichen Formenwandel falsch, indem er den Anschein erweckt, es gäbe die "eine" Zwischenform. Die Biologie kennt die Mosaikform - womit alle gefundenen Formen gemeint sind, die Merkmale verschiedener Taxa in sich vereinen und die somit die gemeinsame Abstammung belegen.

Von diesen sind heute erheblich mehr bekannt als zu Darwins Zeit.

Meiner Ansicht nach muss man auch zwischen "horizontaler" und "vertikaler" Evolution unterscheiden.

Die vertikale Evolution... wenn man einmal diesen letztlich willkürlich definierten Ausdruck stehen lassen will (den die Biologie nicht kennt, sondern nur der Kreationismus)... wird durch das gesamte Fossilienbild belegt. Das nämlich widerspricht dem im Kreationismus psotulierten "Grundtypenmodell" ganz eindeutig.


0